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Familienleben

Jedes Kind ist musikalisch

Annika Eliane Krause · 07.04.2022

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© Halfpoint/AdobeStock

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Schon bevor Kinder reden können, singen sie in ihrer eigenen, kreativen Art und Weise vor sich hin. Noch vor dem ersten Schritt wippen und schaukeln sie zur Melodie, denn schon die Kleinsten reagieren sensibel und emotional auf Musik. Kein Wunder, da das Gehör der erste Sinn ist, der das Kind noch im Mutterleib mit der Welt dort draußen verbindet.

In jedem Kind steckt musikalisches Talent. Inwieweit sich dieses Potenzial entwickelt, hängt von der Förderung ab. Deshalb ist es ausschlaggebend, Kinder früh musikalisch anzuregen und damit langfristig für Musik zu begeistern. Musik gibt Kindern die Möglichkeit, verschiedene Bereiche der Entwicklung spielerisch auszubauen, denn durch die musikalische Förderung wird auch die Sprache, Motorik, Kreativität und soziale Kompetenz unterstützt. Das ungezwungene Erlernen eines Musikinstrumentes schenkt hörbare Erfolgserlebnisse und fördert somit auch das Selbstvertrauen, bringt Ehrgeiz, Konzentrationsstärke und eine sensible Wahrnehmung der eigenen Sinne mit sich.

Musikalische Erlebnisse mit den Kleinsten

Das erste Instrument eines jeden Kindes ist die eigene Stimme. Wenn es mit dem eigenen Klang, den eigenen Tiefen und Höhen experimentieren, macht es den ersten Schritt in die Musikalität. Gemeinsames Singen und rhythmisches Bewegen bringt die Begeisterung für Musik ganz natürlich in den Alltag des Kindes. Wer mit dem Baby auf dem Arm zu Musik durch den Raum tanzt, verbindet ein wohliges Gefühl mit dem Klang der Musik und schult zugleich das Taktgefühl des Kindes.

Angebote rund um die musikalische Früherziehung für die Kleinsten gibt es bei Musikschulen, Gemeindezentren und Volkshochschulen. In „Musikgärten“ wird gemeinsam gesungen, getrommelt, getanzt und die Freude an der Musik gefeiert. Doch auch zu Hause können Eltern mit einfachen Mitteln das natürliche Interesse an Klang und Rhythmus fördern: Töpfe, Schneebesen oder Fahrradklingeln sind tolle Instrumente für die Mini-Musiker:innen. Auch eine Rassel ist schnell selbst gebastelt: einfach eine Küchenrolle mit Reis oder Linsen füllen und an den Enden mit Pappe und Kleber verschließen. Das selbstgemachte Instrument macht nicht nur spannende Geräusche, sondern lässt sich auch noch schön verzieren und bemalen.


© Halfpoint/AdobeStock

Ein Musikinstrument lernen

Wenn die ersten spielerischen Experimente mit Musik im Alltag des Kindes Raum einnehmen, kommt der Wunsch, ein Instrument zu erlernen, oft von ganz allein. Um herauszufinden, welches Instrument am besten passt, bieten viele Musikschulen an, verschiedene Instrumente auszuprobieren. Manche Instrumente eignen sich schon für kleinere Kinder, während andere eine gewisse Größe und Kraft erfordern. Für den Anfang ist es empfehlenswert, ein Instrument zu leihen, um zu beobachten, ob es wirklich das Richtige ist.

Insgesamt gilt der Eintritt in die Schule als gutes Anfangsalter für den Start in den richtigen Musikunterricht, da eine gewisse Konzentrationsfähigkeit und Geduld erfordert ist. Aber auch hier gilt: Hört auf euer Kind. Wenn es schon sehr früh den Wunsch nach dem Erlernen eines Instrumentes äußert, könnt ihr es einfach mal ausprobieren lassen. Auch wenn sich der Wunsch erst im Teenageralter entwickelt, ist es nicht zu spät, das musikalische Interesse zu fördern.

 


© DenisProduction/AdobeStock

Die Freude an der Musik beibehalten

Nimmt die Begeisterung am Musikunterricht ab, ist es wichtig, genau hinzuschauen, ob es am Instrument, dem Unterricht oder dem Musizieren an sich liegt. Auch das Verhältnis zu der Lehrperson spielt eine große Rolle, um den Spaß am Musizieren langfristig aufrechtzuerhalten. Ausschlaggebend ist, dass das Interesse an der Musik und dem konkreten Instrument vom Kind selbst kommt und nicht von außen Druck entsteht.


Um die musikalische Entwicklung des Kindes möglichst langfristig zu fördern, hier ein paar Tipps:

Ein eigener Platz zum Musizieren
Das Kind braucht einen Raum, in dem es ungestört üben kann. Am besten ihr besprecht euch in der Familie, welcher Ort in eurem Zuhause geeignet ist, damit sich das Kind zu bestimmten Zeiten zurückziehen und konzentrieren kann.

Routinen entwickeln
Überlegt euch feste Übungszeiten in der Woche. Es ist sinnvoller, täglich 15 bis 20 Minuten zu musizieren anstatt einmal pro Woche eine ganze Stunde lang. Um eine Routine zu entwickeln, kann es Sinn machen, feste Zeiten wie „nach dem Mittagessen“ oder „vor dem Computer spielen“ auszumachen.

Jokertage
Lasst dem Kind ein bis zwei Jokertage pro Woche, an denen es das Instrument stehen oder liegen lassen darf. Diese Tage darf es selbst bestimmen. Ihr könnt zum Beispiel kleine Jokerkarten basteln, die euer Kind an den übungsfreien Tagen bei euch abgibt und zum Anfang der neuen Woche zurückbekommt.

Keinen Druck erzeugen
Wenn ein Kind nicht üben möchte, gibt es dafür Gründe. Sprecht miteinander und versucht herauszufinden, woran es liegt. Dann überlegt gemeinsam, wie ihr den Spaß am Musizieren wieder finden könnt. Sätze wie „Der Unterricht kostet so viel Geld und du machst nicht richtig mit“ entsprechen vielleicht der Wirklichkeit, aber sie bringen Druck und Stress in die Thematik, die für die Motivation und Freude an der Musik kontraproduktiv ist.

Ziele setzen
Konkret formulierte Ziele führen zu Erfolgserlebnissen. Wenn sich das Kind überlegt, am heutigen Tag die schwierige Stelle im Stück zu üben, kann es sich später darüber freuen, dass der Teil jetzt besser klappt.

Aktiv zuhören und selbst neugierig sein
Es kann motivierend sein, wenn beim Musizieren zugehört wird. Dabei geht es nicht darum, dem Kind auf die Finger zu schauen und es zu korrigieren, sondern das eigene Interesse an der Musik zu zeigen. Vielleicht kann euch euer Kind auch erklären, was im letzten Unterricht gelernt wurde. Es macht eurem Nachwuchs bestimmt Spaß, in einem Bereich kompetenter zu sein als die Eltern. Das Wichtigste ist, dass ihr die Begeisterung und Freude teilt und euer Kind mit der eigenen Motivation ernst nehmt. Dazu gehört auch, nicht zu lachen, wenn ihr zuhört. Egal wie disharmonisch sich das Lied anhört oder wie lustig das Gesicht des Kindes beim Musizieren aussieht – ein Lacher kann genauso verunsichern und demotivieren wie Kritik.

Vorbilder suchen
Spielt eurem Kind Musik vor, in dem das eigene Instrument eine Rolle spielt. Durch Musikvideos, Konzertbesuche oder eine selbst zusammengestellte Playlist entwickeln sich Vorbilder und der Anreiz, einmal selbst so gut spielen zu können.

Gemeinsam musizieren
Je nach Instrument ist es sinnvoll, das Kind im Orchester anzumelden oder eine kleine Band zusammenzustellen. Vielleicht passen die Instrumente ja auch innerhalb der Familie zusammen. Gemeinsames Musizieren macht direkt viel mehr Spaß, als allein vor sich hin zu üben.

Gelernte Stücke wiederholen lassen
Oft wird direkt mit einem neuen Stück begonnen, sobald das Vorherige beherrscht wird. Das kann manchmal frustrierend sein, weil immer neue Herausforderungen dazu kommen. Es macht Spaß und fördert das Selbstbewusstsein, das Kind auch immer wieder alte Stücke spielen zu lassen.

 

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