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Gesundheit

Diabetes bei Kindern und Jugendlichen

Petra Hoffmann · 04.11.2021

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© Adobe Stock

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Diabetes ist die weltweit häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Expert:innen schätzen, dass in Deutschland ungefähr 30- bis 32.000 Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 19 Jahren Typ-1-Diabetiker sind, Tendenz steigend.

Die Erkrankungsrate steigt jedes Jahr um drei bis vier Prozent, besonders kleine Kinder sind von dem Zuwachs betroffen. „Woran das liegt, wissen wir nicht“, sagt Professor Dr. med. Andreas Neu, Präsident der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und Leiter der Behandlungseinrichtung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus vom Universitätsklinikum Tübingen. Manchmal sei der Auslöser ein Infekt, in anderen Fällen finde sich keine bestimmte Ursache, wenn ein bisher gesundes Kind oder Jugendlicher plötzlich an Diabetes Typ 1 erkrankt. In unserem Interview zum Weltdiabetestag 2021, bekommt ihr einen Einblick in den Familienalltag mit Diabetes Typ 1, weitere Infos rund um die Krankheit findet ihr hier.

Lebenslang Insulin

Da der Körper bei der Autoimmunerkrankung kein oder nicht mehr ausreichend Insulin herstellen kann, müssen die Betroffenen das lebenswichtige zuckerregulierende Hormon mehrmals am Tag selbst zuführen. Dies geschieht entweder durch Spritzen, Insulinpens oder über eine Insulinpumpe, die am Körper angebracht ist. Dabei gilt es, die Insulindosis an die jeweilige Situation wie etwa Nahrungsaufnahme, Sport oder auch einen fieberhaften Infekt anzupassen. Unzureichend behandelt kann ein Typ-1-Diabetes schwere Folgeerkrankungen nach sich ziehen. „Nur mit einem umfassenden Behandlungskonzept können wir gewährleisten, dass unsere jungen Patientinnen und Patienten primär als Kinder und Jugendliche gesehen werden und erst in zweiter Linie als Menschen mit einem Diabetes“, erklärt Neu.

Unterstützung durch Information und Vernetzung

Unterstützung finden Familien nicht nur in spezialisierten Kliniken und bei Ärzt:innen, sondern auch in zahlreichen engagierten Communities, Selbsthilfegruppen und Organisationen. So richtet zum Beispiel die gemeinnützige Organisation diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe die zentrale Patientenveranstaltung am Weltdiabetestag am 14. November aus, bei der das Thema „Kinder und Diabetes“ einen festen Platz hat. Der weltweite Aktionstag macht seit 30 Jahren auf die steigende Verbreitung des Diabetes mellitus aufmerksam.

Programm für Eltern am Weltdiabetestag 2021

In diesem Jahr finden alle Vorträge beim Weltdiabetestag digital statt, entweder als Live-Zoom-Veranstaltung oder als aufgezeichneter Vortrag. Sie sind www.weltdiabetestag.de verfügbar, ebenso wie das komplette Programm. So ist beispielsweise von Prof. Dr. Neu ein aufgezeichneter Vortrag zum Thema „Kann es Diabetes sein? Früherkennung und Warnsignale“ zu hören. Live gibt es am 14. November von 12:30 ‐ 13:10 Uhr den Vortrag „Zuckerfallen beim Einkaufen ‐ Gesund durch den Nahrungsmitteldschungel“ und von 13:15 - 14:00 Uhr einen Input zur Frage „Digitale Hilfsmittel bei Kindern: was ist möglich, was ist sinnvoll?“.

Sorgentelefon für Eltern und Pädagog:innen

Unabhängig vom Weltdiabetestag bietet die Deutsche Diabetes-Hilfe regelmäßig ein Sorgen-Telefon für Eltern von Kindern mit Diabetes Typ 1, an das sich auch Pädagog:innen in Kita und Schule wenden können, die Fragen zur Betreuung von Kindern mit Diabetes Typ 1 haben. Nächster Termin dafür ist der 4. November von 18 bis 20 Uhr mit der Diabetesberaterin Andrea Witt. In dieser Zeit ist die Telefonnummer 030 / 20 16 77-44 freigeschaltet. Aktuelle Termine findet ihr auf der Homepage.

Eine weitere Anlaufstelle ist die privat gegründete Initiative und Plattform Diabetes-Kids. Neben vielen Infos rund ums Thema gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich auszutauschen und zu vernetzen. Super finden wir die interaktive Karte für Diabetes-Kids, die regionale Angebote und Ansprechpartner:innen aufzeigt. Auch ein gut gefüllter Terminkalender findet sich auf der Seite, wobei jedoch manche Regionen leider im Moment eher unterrepräsentiert sind. So ein Portal lebt halt vom Einsatz der Community, und der ist nicht überall gleich.

 

Sonderfall: Diabetes Typ 2

Ausgehend vom Diabetes Typ 1 möchten wir den Typ 2 nicht unerwähnt lassen, denn die zunehmende Zahl an Menschen, die schon in jungen Jahren daran erkranken, ist alarmierend. Woran liegt es, dass sich eine eigentlich typische „Alterskrankheit“ in einer jungen Bevölkerung ausberitet? Die Antwort liegt auf der Hand: Starkes Übergewicht und mangelnde Bewegung führen auch bei den Kindern und Jugendlichen zu erhöhten Blutzuckerwerten. Etwa sechs Prozent der deutschen Kinder sind adipös, dreizehn Prozent übergewichtig. Die Ursachen sind zu viel und zu falsches Essen sowie zu wenig Bewegung. Auch eine vorgeburtliche Prägung auf den Nachwuchs kann das Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ 2 erhöhen. Wenn ein Neugeborenes nach einem Schwangerschaftsdiabetes übergewichtig zur Welt kommt, steigt das Risiko für Übergewicht und Diabetes für das Kind deutlich.

Experten schätzen, dass von den stark übergewichtigen Jugendlichen in Deutschland ungefähr jeder Hundertste einen Typ-2-Diabetes hat – häufig allerdings unerkannt. Das ist sehr gefährlich, denn auch ein Typ-2-Diabetes kann unbehandelt zu schweren Folgeerkrankungen führen. Wurde er jedoch festgestellt, sollten in erster Linie eine Gewichtsreduktion durch gesteigerte körperliche Aktivität und Ernährungs­umstellung auf dem Therapieplan stehen. Am wirkungsvollsten ist eine Behandlung in Kombination mit einer psychologischen Betreuung des Kindes und der Familie.