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Familienleben

Fachpflegefamilien gesucht!

Anja Janßen · 05.04.2018

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© sguler/iStockphoto.com

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Die LVR-Jugendhilfe Rheinland sucht engagierte Familien, die besonders beeinträchtigte Kinder und Jugendliche langfristig zur Pflege aufnehmen. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Elternteil eine pädagogische Berufsausbildung hat.

Vernachlässigung, Traumatisierung und Gewalterfahrungen sind die häufigsten Gründe, warum Kinder und Jugendliche ihre Familie verlassen und Zuflucht in einer Pflegefamilie suchen. Nicht jeder, der ein Pflegekind aufnehmen möchte, muss pädagogische Vorerfahrung besitzen. Doch es gibt Kinder und Jugendliche, die aufgrund ihrer Vorgeschichte besonders viel Betreuung benötigen. Hier ist neben Einfühlungsvermögen und der Bereitschaft, ein fremdes Kind aufzunehmen, eine pädagogische Berufsausbildung der Pflegeeltern gefragt.

Vorerfahrung ist notwendig

Die LVR-Jugendhilfe Rheinland mit ihren Standorten in Euskirchen, Solingen und Tönisvorst vermittelt seit 1984 besonders entwicklungsbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche an sogenannte „Erziehungsstellen“. Das sind Fachpflegefamilien, also Pflegefamilien, in denen mindestens ein Elternteil eine pädagogische Ausbildung hat und die notwendige Vorerfahrung im Umgang mit Kindern und Jugendlichen mitbringt. Diese weisen beispielsweise Entwicklungsverzögerungen oder Bindungsstörungen auf, zeigen sexualisiertes Verhalten oder Auffälligkeiten wie Einnässen. Die Ursachen dafür sind vielfältig, erklärt Ellen Hebestreit, Erziehungsstellenberaterin für die LVR-Jugendhilfe am Standort Euskirchen. „In der Regel konnten die leiblichen Eltern für ihre Kinder nicht ausreichend sorgen. Psychische Erkrankungen, Drogenmissbrauch oder Gewalterfahrungen können Gründe für die Herausnahme eines Kindes aus dem Elternhaus sein.“

Die Nachfrage ist höher als das Angebot

Zehn Erziehungsstellen mit insgesamt zwölf Kindern verteilen sich zurzeit über die Regionen Euskirchen, Köln, den Oberbergischen Kreis und den Rhein-Sieg-Kreis – eine Versorgungslage, die den hohen Bedarf an Fachpflegefamilien nicht abdeckt. Im vergangenen Jahr gingen allein bei der LVR-Jugendhilfe Euskirchen vierzig Anfragen von Jugendämtern aus dem ganzen Rheinland ein. „Die Akquise neuer Familien stellt eine Herausforderung dar“, sagt Hebestreit. „Denn die Familie muss dazu bereit sein, eine öffentliche Familie zu werden.“ Erziehungsstellen arbeiten eng mit dem Jugendamt und dem Beratersystem des LVR zusammen. Es gibt Fachgespräche, Hausbesuche und Gespräche mit dem Kind. Und nicht zuletzt haben Erziehungsstellen die Aufgabe, den Kontakt zur Herkunftsfamilie des Kindes zu pflegen, wenn das gewünscht ist. Die entwicklungsbeeinträchtigten Kinder benötigen außerdem ein hohes Maß an Empathie, ein strukturiertes Umfeld und Pflegeeltern, die sich nicht nur schnell an ihre wechselnden Bedürfnisse anpassen, sondern die Kinder immer wieder in ihrer Persönlichkeit stärken.

Die Fachpflege ist vielschichtig

Häufig fallen eine ganze Reihe von Therapieterminen wie Logopädie oder Ergotherapie an, es gilt Schulprobleme zu bewältigen oder sonderpädagogischen Förderbedarf zu beantragen. Die Kinder sollen Kontakte zu Gleichaltrigen über Vereine oder Hobbys aufbauen – manches Mal ist das Ziel aber auch, überhaupt erst einmal eigene Interessen zu entwickeln. Später steht die Entwicklung von Selbstständigkeit und der verantwortungsvolle Umgang mit Geld auf dem Plan. Für ihren Einsatz erhalten die Fachpflegefamilien eine Vergütung, die auch einen Zuschlag für den erhöhten Erziehungsaufwand beinhaltet. Sofern es mit der Betreuung des Pflegekindes vereinbar ist, können die Eltern einer geregelten Arbeit nachgehen.

Mehr als nur ein Job

Fünf bis zehn Jahre dauert eine Pflegebeziehung im Schnitt. Die jüngsten Kinder wechseln bereits mit zwei bis drei Jahren in eine Erziehungsstelle, die ältesten kommen mit 13 oder 14 Jahren in ihr neues Zuhause. Diese Zahlen zeigen, dass in der Regel eine dauerhafte, langfristige Unterbringung gewünscht ist, was ein besonderes Maß an Engagement erfordert. Pflegeeltern, die eine Erziehungsstelle eröffnen, sind in der Regel auch in ihrem pädagogischen Beruf besonders ambitioniert und sehen darin mehr als nur einen Job. Viele haben die Einstellung, dass sie am meisten bewirken können, wenn sie betroffene Kinder dauerhaft betreuen und nicht nur nach Dienstplan.

Erziehungsstellen gesucht!

Die LVR-Jugendhilfe sucht Interessierte, die eine Erziehungsstelle eröffnen möchten.

Kontakt:
Jugendhilfe Rheinland
Christina Link (Christina.Link@lvr.de)
Ellen Hebestreit (Ellen.Hebestreit@lvr.de)
Tel. 02222 – 80 48 74 11

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