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Bewegung

Welche Sportart passt zu meinem Kind?

Claudia Berlinger · 03.05.2023

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Solo- oder Teamsport? Die Auswahl ist groß. © Volodymyr/Adobe Stock

Solo- oder Teamsport? Die Auswahl ist groß. © Volodymyr/Adobe Stock

Das Sportangebot für Kinder ist riesig. Doch welche Sportart ist die richtige? Bei der Wahl des zukünftigen Hobbys gilt es einiges zu beachten, damit Kinder nachhaltig Freude empfinden, ihre Gesundheit und Interessen gefördert werden und ihre Bereitschaft erhalten bleibt, dabei zu bleiben. Claudia Berlinger ist der Frage nachgegangen, wie ihr die richtige Sportart für euer Kind auswählt.

Der Lehrermangel zeigt sich in Deutschland häufig durch unregelmäßige sportliche Aktivitäten bereits im Grundschulunterricht. Das ist fatal, da seit Pandemiezeiten gesundheitliche Probleme wie Ess- und Angststörungen sowie depressive Episoden bei Kindern stark zugenommen haben, die Weichen für Erkrankungen im Erwachsenenalter stellen. Dabei wäre jede Form von sportlicher Betätigung das Mittel der Wahl, um körperlichen wie psychischen Herausforderungen entgegenzuwirken. Bleibt nur die Frage, welche Sportart für mein Kind die richtige ist. Hier entscheiden das Alter, die zu erlernenden Fähigkeiten, die Machbarkeit durch Angebote im Umkreis des Wohnorts, zeitliche und finanzielle Möglichkeiten der Familien und natürlich die Wünsche des Kindes, wo die Reise hingeht.

Ist mein Kind ein Solo- oder ein Team-Typ?

Jedes Kind hat individuelle Vorlieben und Bedürfnisse. Manche Kinder fühlen sich im Rudel richtig wohl und wissen, dass sie im örtlichen Fußball- oder Basketballverein mitspielen möchten, während andere eher von Einzelsportarten fasziniert sind. Bleibt zu klären, welche Neigungen es mitbringt. Verfügt es über Energie wie der Duracell-Hase? Dann wäre ein Ausdauersport oder Leichtathletik zu erwägen. Zeichnet es sich durch viel Kraft aus? Wie wäre es mit Klettern? Das Angebot an Boulderhallen nimmt in vielen Orten stetig zu. Oder blüht es auf, wenn es mit Tieren zusammen ist? Dann kommen Reiten, Voltigieren oder Hundesport wie Agility oder Obedience in Frage.

Welche Team- und Solosportarten gibt es denn?

Die gängigsten Teamsportarten sind Ballsportarten wie Basketball, Fußball, Handball, Tischtennis, gefolgt von Leichtathletik, Kampfsport, Rudern, Tanzen, Aerobic, Jazzdance, Ballett und Voltigieren. Zu Solosportarten zählen Klettern, Turnen, Schwimmen, Jogging (ab 3 bis 4 Jahren in langsamem Tempo möglich), Inline-Skaten und Training an Trimm-dich-Pfaden, die erfreulicherweise in den letzten Jahren in vielen Ortschaften aufbereitet oder neu angelegt wurden. Klassisches Reiten in der Gruppe, Hundesport, Skifahren, Eislaufen, Radfahren, Tennis und Yoga lassen sich zu beiden Kategorien zählen.


Klettern ist eine beliebte Solo-Sportart. © fotosr52/Adobe Stock

Vorteile von Teamsportarten

Unabhängig von der Sportart lernt euer Kind von der Pike auf, sich in einer Gruppe von Gleichgesinnten zurechtzufinden. In Vereinen werden Werte wie Zusammenhalt und Fairness großgeschrieben und natürlich will Verlieren auch erst gelernt werden. Das reguliert die Frustrationstoleranz. Im Team lernt euer Kind, seine eigenen Wünsche übergeordneten Zielen unterzuordnen. Indem es Verantwortung für das Gelingen des großen Ziels übernimmt, kann es sich als wichtigen Teil eines Ganzen wahrnehmen. Im Verein kann es Freundschaften pflegen, die sich über Jahre festigen können und der Austausch in der Gruppe bleibt erhalten, wenn räumliche Nähe nicht möglich ist.

Vorteile von Solosportarten

Bei Solosportarten lernt euer Kind, sich zu konzentrieren und auch mal allein zu sein, es wird nicht so leicht abgelenkt und hat die Möglichkeit, eine starke Eigenmotivation zu entwickeln. Da das Feedback der Gruppe ausbleibt, kann es mitunter schwieriger sein, sich aufzuraffen. Dafür können Solosportarten unter Umständen auch in Pandemiezeiten weiter praktiziert werden. Häufig ist ein anspruchsvolleres Training möglich, wobei zu bedenken gilt, dass eine frühe, einseitige sportliche Spezialisierung den Muskel-, Sehnen- und Knochenapparat überlasten kann. Der kindlichen Neigung, immer wieder Neues auszuprobieren, dürfen Eltern also getrost nachgeben.

Welche Ziele verfolgen wir?

Nach Pekip- und Krabbelgruppen wie Eltern-Kind- Turnen können Kinder ab etwa 4 Jahren selbstständig an Kursen teilnehmen, während Mama oder Papa zuschauen. Neben der Berücksichtigung der Neigungen und Fähigkeiten des Kindes ist es auch ratsam, möglichen Fehlentwicklungen vorzubeugen. Schau nach Schwachstellen! Vom vielen Sitzen im Schulunterricht und besonders durch „Daddeln“ am Mobiltelefon wird die Nacken- und Rückenmuskulatur belastet und die Beinmuskulatur kann sich nicht altersgerecht aufbauen. Sämtliche Ballsportarten, Leichtathletik, Rudern, Schwimmen, Turnen, Rad- und Skifahren sowie Reiten stärken den Muskelapparat. Schnelligkeit und Ausdauer fördern Leichtathletik, Joggen, Ballsportarten, Tanzen, Tennis und Schwimmen. Gelenkigkeit wird durch Turnen, Tanzen, Aerobic, Yoga und Voltigieren erhöht, während Yoga, Eislaufen, Radfahren, Reiten, Voltigieren, Turnen und Kampfsportarten die Körperkoordination, Konzentration und den Gleichgewichtssinn stärken.


Beim Eishockey werden verschiedene Fähigkeiten der Kinder gefördert. © luckybusiness/Adobe Stock

Mehr Sport macht mehr Spaß

Sinnvoll könnte ein Mix aus verschiedenen Sportarten sein, die sowohl die emotionale Entwicklung als auch die körperliche Kraft, Ausdauer, Konzentration und Beweglichkeit fördern und zeitgleich die jeweiligen Interessen des Kindes an oberste Stelle setzen. Von einer starren Fixierung auf Ziele oder Leistungen sollten wir uns verabschieden, dann bleiben die Kinder auch am Ball. Alles, was Spaß macht, erzeugt einen Sog und der ist immer stärker als Druck. Gönnen wir ihnen ein paar Jahre der Freude und sorgen mit Sport für einen guten Ausgleich zum allgegenwärtigen Leistungsdruck. Erwachsen werden sie ja ohnehin.

Keine Lust gilt nicht

Für den Fall, dass euer Kind mal einen Durchhänger hat und über einen längeren Zeitraum keine Lust verspürt, zum Sport zu gehen, haben wir hier ein paar Tipps zusammengefasst:

  • Zwingt euer Kind nicht zu einem Kurs, der ihm nicht liegt oder ihm keine Freude bereitet. Die Wünsche und Neigungen eures Kindes sollten entscheiden, denn ein Mensch mit intrinsischer Motivation zeigt mehr Engagement in allen Lebensbereichen.
  • Gebt eurem Kind Raum, seine sportlichen Erfahrungen und Erfolge mit der Familie zu teilen wie auch Schwierigkeiten mit dem Team oder der Übungsleitung zu besprechen. Störungen haben immer Vorrang. Ist die Luft rein und das Problem mit Team oder Trainer:in geklärt, kann wieder Leichtigkeit und Freude einkehren.
  • Animiert euer Kind, das Gelernte vorzuführen und unterstützt auch in der Zeit zwischen den Kurseinheiten seine Bewegungsfreude und die Beschäftigung mit sportlichen Themen.
  • Seid so oft wie möglich bei Aufführungen, Wettkämpfen oder Spielen dabei und lobt euer Kind für jeden Erfolg, so klein er auch sein mag.
  • Der Sportkurs sollte ein fixer Termin im Familienkalender sein, den alle Familienmitglieder als verbindlich ansehen. Keine Lust gilt nicht. Ausnahmen wie Einladungen zu Festlichkeiten bestätigen diese Regel.
  • Fühlt euer Kind sich unter- oder überfordert, liegt ihm die Sportart vielleicht doch nicht so ganz. Dann heißt es sich neu auszurichten und einen geeigneteren Sportkurs zu finden, mit dem das Kind sich so richtig wohlfühlt.
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