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Ausflug

Ein Tag in der Mehrheimer Heide

Benjamin Stapf · 28.10.2021

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Die Merheimer Heide hat viel zu bieten, aber vor allem Platz. © Benjamin Stapf

Die Merheimer Heide hat viel zu bieten, aber vor allem Platz. © Benjamin Stapf

So viel Platz! Der große Park im Kölner Osten eignet sich toll zum Spielen, Toben und vor allem zum Drachen steigen lassen. Autor Benjamin Stapf nimmt euch mit seinen Kindern mit auf einen Tagesausflug.

Schmuddelwetter im Herbst macht unserer Familie nichts aus, auch Kälte nicht. Bei Wind oder gar Sturm sind wir, was Outdooraktivitäten angeht, bei uns zu Hause etwas eingeschränkt. Wir wohnen mitten im Wald in Bergisch Gladbach, und bei Sturm querwaldein durch die Natur zu streifen, kann lebensgefährlich werden. Die von der Trockenheit der letzten Jahre gebeutelten Bäume und die Tatsache, dass die vom Borkenkäfer zerstörten Fichten noch morsch im Wald herumstehen, dienen der Sache an sich nicht wirklich. Immer wieder krachen die gewaltigen Bäume mir nichts dir nichts zu Boden. Dafür muss es noch nicht einmal stürmen.

Alternativ sind wir im Herbst gerne am Rhein und dort auf den Poller Wiesen zum Drachensteigen. Allerdings ist es dort gerade bei schönem Wetter immer sehr voll und die Profis mit ihren Lenkdrachen, die laut durch die Luft sausen, haben unseren Kids aus der Nähe immer etwas Angst gemacht. Da Janosch, unser Ältester, sich von seinem Taschengeld einen neuen Drachen gekauft hat, kam das Thema am Abendbrottisch auf und sofort waren alle in der Familie Feuer und Flamme. Eine neue Ausflugsidee war geboren.

Die Merheimer Heide

Tatsächlich habe ich auch keine große Lust, an einem sonnigen Samstag an den Rhein zu fahren. Da kam mir eine wunderbare Kindheitserinnerung in den Sinn: Die „Merheimer Heide“. Eigentlich ist die Heide ein großer Park mit einer Größe von ursprünglich 150 Hektar. Das zwischen Merheim, Höhenberg, Holweide und Buchheim eingebettete Gelände sollte in den 30er Jahren nach Vorbild des linksrheinischen Grüngürtels den Menschen im rechtsrheinischen Raum als Naherholungsgebiet dienen. Tatsächlich erfüllt die Heide auch heute diese Aufgabe. Viele Erinnerungen verbinde ich mit der Merheimer Heide. Hierhin durften wir als Kinder das erste Mal ohne Erwachsene einen Fahrradausflug machen, Kindergeburtstage wurden gefeiert und ja, Drachen steigen lassen kann man hier auch hervorragend.


Keine Ende in Sicht! Auch wenn der Park nicht mehr 150 Hektar umfasst, ist er immer noch groß. © Benjamin Stapf

Was packen wir ein?

Wie immer auf kurzen Tagesausflügen brauchen wir nicht viel Gepäck. Etwas zu trinken, Obst und ein wenig Herzhaftes wie zum Beispiel ein Käsebrot, Taschentücher, Pflaster und ein Taschenmesser reichen meistens aus. Allerdings variiert unsere Standardausrüstung je nachdem, in welcher Jahreszeit wir unterwegs sind. Jetzt, mitten im Herbst, kann es trotz Sonne im Schatten recht kalt werden. Deshalb haben wir neben Wasser noch eine Thermoskanne Tee eingepackt. Das hilft bei Trinkpausen besonders den Kleinen, nicht auszukühlen. Da ein Drache für drei Kids mindestens zwei Spielsachen zu wenig ist, haben wir noch einen kleinen Ball, einen Bumerang und eine Frisbee eingepackt. Den beiden Jungs ist es wichtig, ihren Kram im eigenen Rucksack zu transportieren. Da sage ich nicht nein.

Die große Parkanlage

Da die Merheimer Heide an verschiedene Stadtteile angrenzt, gibt es unzählige Möglichkeiten zum Parken mit dem Auto. Auch mit der Bahn, dem Bus, mit dem Fahrrad oder zu Fuß kann man sich ganz individuell Zugang zu diesem schönen Park verschaffen. Tatsächlich hilft hier das Internet sehr gut weiter. Wir parken parallel zum „Höhenberger Ring“ an den Schrebergärten, da wir die Freifläche und den Spielplatz in der Heide anvisieren, der sich von hier in etwa 1,5 Kilometer Entfernung befindet. Auf dem Weg dorthin wollen wir quer über die riesigen Freiflächen schlendern und den Drachen steigen lassen – also bei wolkenlosem Himmel ohne auch nur den Hauch eines Lüftchens. Wir werden sehen. Wir wenden uns Richtung Autobahn und halten uns auf dem kleinen Pfad links an dem Gelände der Schrebergartensiedlung entlang. Von dort geht es rechts in den südlichen Teil des Geländes mit Spielplatz und Fitnessanlage und links über die Autobahnbrücke Richtung Norden und Hundefreifläche.

Wir gehen nach rechts. Dann sind es vielleicht noch 200 Meter, bis wir vor den großen Freiflächen der Merheimer Heide stehen. Es gibt ein Netz an gut ausgebauten Wegen, die sich über das gesamte Gelände erstrecken. Hier auf ebenem Weg ist es für Lauf- oder Fahrradfahr-Anfänger:innen besonders gut geeignet, um zu üben. Aber auch mit Großeltern, die vielleicht nicht mehr so trittsicher sind, kann man sich hier sehr gut fortbewegen. Janosch staunt: „Das sieht hier gar nicht aus wie in einer Stadt.“ Recht hat er. Wir blicken auf schier unendliche Wiesen.


Keine Häuser in Sicht - auf den Wiesen in der Merhheimer Heide können die Kinder unbeschwert toben. © Benjamin Stapf

Janosch fängt an, seinen Drachen aufzubauen. Das kann doch nichts werden so ohne Wind, denke ich mir kopfschüttelnd und werde kurz darauf eines Besseren belehrt. Unser Ältester hält den Drachen an kurzer Leine und rennt los. Sofort steigt der Drache auf und leuchtet farbenfroh am strahlendblauen Herbsthimmel. Joshi und Hannah laufen jauchzend hinter ihrem großen Bruder her, weg vom Weg und quer über die Wiese. Mitten auf dieser legen wir unsere Rucksäcke ab, trinken was und probieren den Bumerang aus. Hannah tritt auf den Ball ein und freut sich, dass er sich jedes Mal ein Stückchen weiter bewegt. Angst, dass der Ball wegrollt, der Bumerang fremde Menschen trifft oder dass Janosch samt Drachen in einen Baum rennt, braucht man hier auf der Fläche nicht zu haben.

Spielplatz am Buchenwald

Nachdem wir uns wirklich ausgepowert haben – also ich – geht‘s weiter Richtung Spielplatz. Nun darf Joshi mit dem Drachen rennen und ist als Erster da. Als wir am Spielplatz ankommen, hängt er schon im Seilklettergerüst. Janosch entdeckt hinter dem Spielplatz einen Buchenwald mit großen Ästen zum Balancieren und Klettern. Hannah ist mit der Kleinkindrutsche mehr als zufrieden. Ich sitze in der Sonne und trinke etwas. Neben mir auf der Wiese wird ein Grill angezündet und kurz darauf duftet es herrlich nach gebratener Paprika und Fleisch. Ich genieße den Moment und es stellt sich ein angenehmes Gefühl von Entspannung ein


Der Spielplatz lädt zum Klettern, Toben und Balancieren ein. © Benjamin Stapf

Tatsächlich ist die Merheimer Heide ein toller Ort um „umsonst und draußen“ zu sein. Das Gelände ist gepflegt, es gibt ausreichend Sitzmöglichkeiten und Mülleimer. Neben dem Spielplatz, den Freiflächen und dem Buchenwäldchen gibt es noch einen Fitness-Parcours mit verschiedenen Geräten. Für die Pänz aus dem Veedel gibt’s verschiedene angeleitete Sportaktionen, die auch gratis sind. Infos hängen am großen Spielplatz. Die Toiletten sind vom 1. Mai bis 15. September geöffnet.

Heimweg

Später als gedacht machen wir uns auf den Heimweg. Wir gehen quasi den direkten Weg zum nun circa 1500 Meter entfernten Parkplatz. Insgesamt haben wir mit Hin und Her 2,5 Kilometer zurückgelegt. Wem das zu wenig ist, kann die Runde beliebig verlängern. Es war ein sehr aufregender Tag mit vielen Erlebnissen, obwohl wir „nur“ in einen großen Park gefahren sind. Natürlich ist keines der Kids müde und trotzdem ist es am Abend sehr früh sehr still im Haus. Ich setze mich an den Kamin und trinke noch eine Tasse Tee. Was für ein wunderbarer Tag!

Nachhaltigkeit

Dass wir bei Ausflügen unseren Müll wieder mitnehmen, ist selbstverständlich. Auch beim Proviant kann es nachhaltig zugehen. Wir machen zum Beispiel den Großteil unseres Tees selber – nicht nur, weil wir superökologisch alles selber und Bio anbauen, sondern auch, weil wir faul sind. In der Familie lieben alle (tatsächlich auch die Kids) Zitronenverbene. Also werfen wir im Frühjahr Samen in die Erde – im Garten, auf dem Balkon oder der Fensterbank im Blumenkübel – und im Frühherbst ernten und trocknen wir. Wenn man das gemeinsam mit den Kindern macht, haben alle Spaß und die Lust und das Interesse an Pflanzen kann schon früh gefördert werden.


Zeit für eine Trinkpause - mit leckerem Tee erfrischen sich die Jungs und wärmen sich auf. © Benjamin Stapf

Äpfel gibt es jetzt im Herbst ganz oft aus der Region – einfach mal auf den Wochenmarkt gehen oder in der Nachbarschaft fragen. Irgendwer kennt immer jemanden mit einem Apfelbaum und die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen froh sind, wenn ihnen ein paar abgenommen werden. In unserem Fall ist es mein Vater, der aber auch wirklich den Apfelbaum mit den leckersten Äpfeln der Welt besitzt.

Anreise

Mit dem Auto: Aus Köln auf die B55 fahren (Schilder nach A3/A4/Flug- hafen), die Ausfahrt Höhenberg nehmen und links auf Höhenberger Ring fahren. Dann nach etwa 600 m links auf Frankfurter Str./B8, danach links auf Olpener Straße. Nach 300 Metern geht es scharf rechts auf Nohlenweg, dann wieder auf Frankfurter Str./B8. Auf Günther-Kuxdorf Weg abbiegen und Parkplatz suchen.

Koordinaten Parkplatz: N 50°57.0118‘ 0 007°01.6801

Mit der Bahn: Linie 1 bis Höhenberg/Frankfurter Straße fahren. Danach über die Frankfurter Straße in den Merheimer Heideweg abbiegen. Linker Hand befindet sich die Heide.

Natur © © SusaZoom/Adobe Stock

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Benjamin Stapf © privatBenjamin Stapf lebt und arbeitet mit seiner Frau seit 2013 im „Naturfreundehaus Hardt“ in Bergisch Gladbach. Er ist staatlich geprüfter Heimerzieher und Erlebnispädagoge. Der gebürtige Kölner leitet die pädagogische Arbeit von Kinder- und Jugendgruppen über Klassenfahrten mit Schwerpunkt Natur begreifen bis hin zu den beliebten Sommercamps mit Zeltlager im Wald. Am liebsten schläft der dreifache Familienvater mit seinen Kids unter freiem Himmel.

 

KÄNGURU hat einen Podcast mit Benjamin Stapf zum Thema Naturerlebnisse mit Kindern gemacht:

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