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Stadtgespräch

Ming Veedel: Neuehrenfeld

Text & Fotos: Sue Herrmann · 25.03.2021

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Eichendorffstraße in Neuehrenfeld

Eichendorffstraße in Neuehrenfeld

Neuehrenfeld gehört zum 4. Kölner Bezirk – Ehrenfeld.
Die anderen 5 Stadtteile des Bezirks heißen Bocklemünd/Mengenich, Ossendorf, Bickendorf, Vogelsang und Ehrenfeld.

In der Reihe „Ming Veedel“ stellen wir euch einige der 86 Kölner Stadtteile näher vor – Sue Herrmann macht mit Neuehrenfeld den Anfang.

Einwohnerzahl: 24.178 (31. Dez. 2019), Größe: 2,550.3 km²

Stadtteil-Grenzen: Die Äußere Kanalstraße gilt als Grenze zu Ossendorf, die Stadtautobahn 57 bzw. der Methweg und die Hornstraße als Begrenzung Richtung Nippes, die Innere Kanalstraße trennt Neuehrenfeld von der Innenstadt, sowie die Subbelrather Straße vom Stadtteil (Alt-)Ehrenfeld – hier scheiden sich allerdings etwas die Geister – einige Quellen sehen die Marien- und die Stammstraße als Grenze zu Ehrenfeld an.

Seit wann wohne ich im Veedel?

Von Geburt an wohne ich in Neuehrenfeld, bin hier im Veedel aufgewachsen, in den Kindergarten gegangen, ebenso wie zur Grundschule und zur weiterführenden Schule. Ich bin insgesamt 6 x innerhalb des Viertels umgezogen – ich würde sagen, Neuehrenfeld ist ming Veedel.

Warum wohne ich hier so gerne?

Man fühlt sich ein bisschen wie auf dem Dorf. Alles was man braucht ist nahebei. Zum Einkaufen geht man auf die Landmannstraße – den hohen Mieten zum Trotz gibt es zum Glück immer noch viele inhabergeführte Geschäfte mit ganz speziellem Angebot, von Blumen, über Bücher, Fisch, Tee und Kinderschuhen, bis hin zu Goldschmiedearbeiten, Spielsachen oder Fotozubehör – um nur einige zu nennen.

Was macht das Veedel so besonders lebenswert?

Nun, wohl weniger die Schönheit als die Menschen. Mir gefällt der Mix zwischen Jung und Alt. Ich empfinde Neuehrenfeld als sehr familienfreundlich, glaube aber, dass sich auch die ältere, alteingesessene Generation in ihrem Viertel, mit den vielen sozialen Angeboten der verschiedenen Pfarreien, wohlfühlt. Außerdem gibt es viele Spielplätze und an jeder Ecke eine Tischtennisplatte. Neuehrenfeld ist sehr grün, nicht zuletzt durch die vielen begrünten Innenhöfe und Vorgärten. Aufgrund vieler verkehrsberuhigter Anwohnerstraßen ist es ein sehr ruhiges Viertel, dennoch auch lebhaft und wer gerne außer Haus essen geht, der findet eine große Auswahl an toller Gastronomie rund um den Globus.


Café Franck auf dem Ehrenfeldgürtel © Sue Herrmann

Was gefällt mir weniger gut?

Ein deutliches Manko – was aber sicherlich kein Alleinstellungsmerkmal für Neuehrenfeld ist – sind die begrenzten Parkplätze. Wer keinen sein Eigen nennen kann, zieht des Abends seine Runden und flucht mehr oder minder leise vor sich hin. Und die Mieten sind steil angestiegen, Glück wer rechtzeitig Genossenschaftsanteile erworben hat. Die Hauspreise haben sich binnen zehn Jahren teils mehr als verdoppelt – Eigentümer in den Straßen nahe des Blücherparks rufen oft astronomische Zahlen auf, die für viele Familien, ohne lukrative Erbschaft im Hintergrund, nahezu unerschwinglich sind.

Was macht es zu „meinem Veedel“?

Definitiv die Verbundenheit zu den Bewohnern. Ich finde es toll, so viele bekannte Gesichter um mich rum zu haben und schätze den Plausch mit Nachbarn und das Schwätzchen beim Einkaufen. Von der Anonymität der Großstadt weit entfernt – eben ein bisschen wie auf dem Dorf. Und wem das zu eng ist, der fährt halt mit der 5 „in die Stadt“!

Und wenn dann nachts das pinke Telekom-T vom Colonius zum Schlafzimmerfenster reinscheint, denke ich oft ans –

Ihrefelder Heimatleed von Ludwig Sebus

„Un jit et och su manches Eckche / wat meer in Kölle got gefällt, / et ess un bliev et schönste Fleckche, / ming Heimat he, ming Ihrefeld!“

– vielleicht aber auch nur, weil es hier grad so schön hinpasst ;-)

 

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▸ Ein Spaziergang durch Neuehrenfeld

 

Wie grün ist das Veedel?

Der hohe Anteil an „Grün“ erhöht enorm die Lebensqualität im Viertel. Natürlich hat nicht jede/r Bewohner:in einen eigenen Garten oder Balkon zur Verfügung. Die öffentlichen Grünanlagen wie das Takufeld und der – von den Neuehrenfeldern zwar fälschlicherweise, doch gerne für sich reklamierte – Blücherpark laden aber zum Spazierengehen, Joggen, Fußballspielen, Radfahren und Grillen ein. Ebenso erfreuen sich viele Kleingartenanlagen großer Beliebtheit.


Kahnweiher im Blücherpark © Sue Herrmann

Wo kann man Geschichte heute noch erleben?

Wer sich für die Geschichte Ehrenfelds interessiert, dem sei der Ehrenfelder Geschichtspfad empfohlen – Ende der 1990er Jahre von Johannes Maubach initiiert und erarbeitet. Zu Fuß könnt ihr euch auf Spurensuche begeben. 32 Stationen leiten euch durch Ehrenfeld, 16 davon durch Neuehrenfeld. Los geht es mit Station 17 am ehemaligen Haus Herrmuth, einem denkmalgeschützten Wohn- und Geschäftshaus an der Subbelrather Straße/Ecke Ehrenfeldgürtel. Im dazugehörigen Gasthaus befindet sich heute ein marokkanisch-andalusisches Restaurant namens „Tajine“.
Erfahrt, warum das Tintenveedel heißt wie es heißt, warum die Straßen, zum Beispiel rund um den Takuplatz ihre Namen tragen und was es mit dem Chinesen-Viertel auf sich hat ...


Lansstraße im Chinese-Veedel © Sue Herrmann

Wem die Infotafeln an den verschiedenen Stationen jedoch nicht aufschlussreich genug sind oder wer sich lieber in die Hände eines Stadtführers oder -führerin begibt, der wendet sich am besten an die Bürgervereinigung Ehrenfeld oder direkt an Johannes Maubach unter Tel. 0221 – 590 38 85.

Auch über den traurigen Teil unserer Geschichte, die Zeit des Nationalsozialismus, stolpert man im wahrsten Sinne des Wortes. Elf Stolpersteine – kleine, im Boden verlegte, quadratische Gedenktafeln – erinnern an die elf deportierten Mitglieder der Familien Back, Blumgardt, Elsbach, Callmann und Frank, die bis 1941 in der Eichendorffstraße im Haus Nr. 43 gewohnt haben. Die Stolpersteine sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig. 1992 ins Leben gerufen, um an das Schicksal der Menschen zu erinnern, die in der NS-Zeit verfolgt und ermordet wurden.


Eichendorffstraße © Sue Herrmann

Neuehrenfeld bewegt – und wie!?

Sport wird groß geschrieben im Veedel. Der Fußballverein SC West Köln 1900/11 e.V. zählt mit zu den größten Vereinen in der Stadt. Die Anlage sowie das Vereinsheim an der Apenrader Straße blicken auf eine lange Tradition zurück. Auch der TuS Köln-Ehrenfeld 1865 e.V. kann eine lange Vereinsgeschichte vorweisen. Außer Turnen & Gymnastik, bietet der Verein auch die Disziplinen Fußball, Hand- und Volleyball an. Das Clubheim und der Sportplatz befinden sich im Takufeld an der Subbelrather Str. 484. Auch der Turn Verein Ehrenfeld 1879 e.V. bietet seit über 140 Jahren ein breites Sportangebot, welches über das reine Turnen weit hinaus geht. Auch weniger bekannte Sportarten wie Spikeball, Beachvolleyball, Aqua Fitness oder Zumba sind mit im Programm. Außerdem werden viele Eltern/Kind Turnkurse angeboten. Auch das gemeinnützige Pusteblume Zentrum e.V. in der Hosterstr. 1-5 bietet jede Menge Kurse zu den Themen Bewegung, Entspannung, Tanz und Theater für Jung und Alt. Der Badminton Club Schwarz-Weiß Köln e.V. wurde 1958 als einer der ersten Kölner Badmintonvereine gegründet. Mit seinen rund 200 Mitgliedern zählt der BCSW Köln deutschlandweit zu den größten reinen Badmintonvereinen. In Neuehrenfeld wird in der Sporthalle des AMG, in der Ottostraße, trainiert. Geboxt wird bei den Rheinfighters Köln in der Arnimstr. 2a. Trainiert wird schon ab dem Vorschulalter. Beim Boxen geht es um Körperbeherrschung, Ausdauer, Selbstbewusstsein und Willensstärke. Jugendliche und Erwachsene entscheiden dann ob sie (Kick-)Boxen als reine Fitnesssportart betreiben oder in die Turniersparte wechseln wollen.


Rheinfighters Köln © Sue Herrmann

Auch öffentliche, also frei zugängliche, Sportmöglichkeiten gibt es viele im Veedel. Ein Meer von Tischtennisplatten, Spielplätzen und Basketballkörben verteilt sich über das ganze Viertel. Die Kartenübersicht der Stadt Köln hilft euch bei der Suche. In ganz Köln gibt es übrigens über 700 Spiel- und Bolzplätze. Auch der Kinderstadtplan Ehrenfeld hält jede Menge Infos für euch bereit.

Wo trifft sich das Veedel?

Lieblingsplatz der Neuehrenfelder ist sicherlich der Lenauplatz im Herzen des Viertels. Von Linden und Kastanienbäumen umsäumt, wurde der Lenauplatz mit viergeschossigen Wohn- und Geschäftshäusern umbaut. Im Zweiten Weltkrieg weitestgehend verschont geblieben, erstrahlen die meisten, teils restaurierten Fassaden im Stil der Gründerzeit. Das Lenau-Kino von 1925 wich in den 60er Jahren leider einem Supermarkt. Äußerlich kaum verändert, steht das Gebäude heute unter Denkmalschutz. Viele Bänke, ein gut sortiertes Büdchen, Coffee to go vom „Espresso Point", eine Tischtennisplatte, die „Eis-Vögel“ in Sichtweite, ein frisch geschnippelter Obstsalat von „Wiemar-Früchte“ und natürlich der Max und Moritz-Brunnen machen den Anziehungswert für einen längeren Aufenthalt ganz groß. Auch im Winter ist der Platz ein beliebter Treffpunkt ob für einen Klaaf unterm hell erleuchteten Weihnachtsbaum oder zum Auftakt des Straßenkarnevals an Wieverfastelovend.


Treffpunkt für Groß und Klein – der Lenauplatz © Sue Herrmann

Eltern mit Kleinkindern, zieht es jedoch oft weiter zum Brandtsplatz, denn hier gibt es einen umzäunten Spielplatz, der das Beaufsichtigen der kleineren Pänz um einiges leichter macht, als der zu allen Seiten hin offene Lenauplatz. Schade nur, dass das tolle Holz-Piratenschiff vor einiger Zeit abgebaut werden musste – eine Klettermöglichkeit weniger für die etwas älteren Kinder.

Und hier solltet ihr unbedingt mal hin!

  • Zum Skaten in die Salatschüssel im Takufeld.
  • Zum Boule-Spielen auf den Takuplatz.
  • Zum Streetball in die Nußbaumerstr./Ecke Herkulesstraße.
  • Zum Abtauchen in fremde Welt – nix wie hin zu Odo Rumpfs abgefahrenen Stahl-Skulpturen nach Odonien, ins Gleisdreieck nördlich der Inneren Kanalstraße.


Salatschüssel im Takufeld © Sue Herrmann

  • Oder auf einen Löwen-Ritt, eine Bootspartie und eine Berliner Weiße zum Sonnenuntergang am Kahnweiher im „Blömeling“ – aber pssst, strikt genommen gehört der Blücherpark schon seit der 1975 in Kraft getretenen Gebietsneuordnung nicht mehr zu Ehrenfeld sondern zum Stadtteil Bilderstöckchen im Bezirk Nippes.
    Wer die Fußgängerbrücke am Ende der Winckelmannstraße über die A57 nimmt, sollte unbedingt einen Blick auf die riesige Platane inmitten der Arnimstraße werfen – etwas aus dem Fenster gelehnt – der schönste Baum im Veedel!

Und wie heißt es zum Abschluss noch so schön in Rolly Brings‘ Lied vom Blömeling:


Blücherpark, im Volksmund „Blömeling" © Sue Herrmann

„En dä Bröh vun dem Kahnes,
do bade die Nixe
und halde mem Mond ehre Klaaf.

Dat Löwe-Kwartett,
dat es dauv op de Ohre,
un knöttert nor: Dreimol Alaaf!“

Infos zur Infrastruktur

Schulen

Grundschulen: KGS Baadenberger Straße, GGS Nußbaumer Straße, Paul-Klee GGS (Ottostraße), JG Lauder-Morijah-Schule (Ottostraße), KGS Everhardstraße
Hauptschulen: GHS Baadenbergerstraße
Realschulen: Eichendorff-Realschule (Dechenstraße), Geschwister-Scholl-Realschule (Gravenreuthstraße)
Förderschulen:
Gesamtschulen:
Gymnasien: Albertus-Magnus-Gymnasium/AMG (Ottostraße)
Berufsschulen:

Kitas

Hier gibt die Stadt Köln Aufschluss darüber, welche der über 200 städtischen und über 400 Kindertageseinrichtungen freier Träger:innen in Neuehrenfeld zu finden sind.

Kirchen

Neuehrenfeld hat drei katholische Kirchen (St. Barbara/Ansgarplatz, St. Anna/Christine-Teusch-Platz und St. Peter/Simarplatz), eine evangelische Kirche (Versöhnungskirche/Eisheiligenstraße), eine neuapostolische Kirche (Köln-Mitte, Gustav-Freytag-Str./Ecke Lenaustraße) sowie eine Synagoge im Jüdischen Wohlfahrtszentrum (Ottostraße). Hier ist ebenfalls ein Kindergarten, eine Grundschule, ein Altenpflegeheim und die Verwaltung der mehr als 5000 Mitglieder zählenden Synagogen-Gemeinde Kölns untergebracht.

Krankenhäuser/Geburtshilfe

Franziskus-Hospital (Schönsteinstraße)
Kölner Geburtshaus (Overbeckstraße)

Öffentlicher Nahverkehr

KVB Linien 5 und 13
Buslinien 140, 141, 142, 143

Tankstellen

Tankhof Braun (Iltisstraße)
PM24 (Liebigstraße)

Stadtteilbibliothek

Ehrenfeld, Subbelrather Str. 247-249

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