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Stadtgespräch

Ming Veedel: Mülheim

Text und Fotos: Inga Drews · 27.04.2022

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Das Mülheimer Rheinufer und die Mülheimer Brücke © Inga Drews

Das Mülheimer Rheinufer und die Mülheimer Brücke © Inga Drews

Mülheim gehört zum 9. Stadtbezirk, mit gleichem Namen – Mülheim. Die anderen Stadtteile sind Buchheim, Dünnwald, Höhenhaus, Buchforst, Dellbrück, Flittard, Holweide und Stammheim.

In der Reihe „Ming Veedel“ werden einige der 86 Kölner Stadtteile näher vorgestellt. Dieses Mal geht es mit KÄNGURU-Redakteurin Inga Drews nach Mülheim.

Einwohner:innenzahl: 43.055 (31. Dez. 2019), Größe: 7,07 km2

Stadtteil-Grenzen: Im Süden von Mülheim liegen Deutz und Buchheim. Im Westen grenzt der Stadtteil an den Rhein. Der nördliche Nachbar ist Stammheim und im Osten geht es nach Höhenhaus und Buchheim.

Seit wann wohne ich im Veedel?

Ich bin 2018 nach Köln gezogen. Damals hatte ich keine genauen Vorstellungen davon, wo ich in Köln am liebsten wohnen möchte, und habe in vielen verschiedenen Stadtteilen nach einer Wohnung gesucht. Schließlich bin ich in Mülheim gelandet und ich habe es keinen Tag bereut.

Warum wohne ich hier so gerne?

Ein wichtiger Grund: die Nähe zum Rhein. Ich genieße es, im Sommer abends am Wasser zu sitzen oder im Winter den Rhein abwärts Richtung Stammheim zu spazieren. Mir gefällt auch, dass Mülheim gut an die öffentlichen Verkehrsmittel angebunden ist. So komme ich problemlos ins Stadtzentrum und in andere Stadtteile. Aber auch zu Fuß oder mit dem Rad ist es nicht weit in den Kölner Zoo oder in die Altstadt.


Das Mülheimer Rheinufer flußabwärts bis nach Stammheim © Inga Drews

Was macht das Veedel so besonders lebenswert?

Ich würde sagen, die Abwechslung. Mülheim bietet eine bunte Mischung an Gebäuden, Menschen, Geschäften, Parks und Gastronomie. Und mit der Stadthalle, dem Kulturbunker, dem Schauspiel Köln, dem Palladium und dem E-Werk gibt es viele tolle Locations für Theater, Konzerte und Co.

Was gefällt mir weniger gut?

Wie in den meisten anderen Veedeln auch gibt es zu wenig Parkplätze für zu viele Autos, so dass manche Autos einfach irgendwie parken und dabei die Fußwege blockieren. Das ist leider besonders schlimm, wenn bei gutem Wetter viele Menschen für ein paar Stunden am Rhein mit dem Auto anreisen. Was mir auch weniger gut gefällt, ist der Müll, der oft gedankenlos über Bauzäune oder ins Grüne geworfen wird.

Was macht es zu „meinem Veedel“?


Der Mülheimer Hafen mit Blick auf den Kölner Dom © Inga Drews

Das ist eine schwierige Frage. Ich habe (bisher) nirgendwo anders in Köln gewohnt, was Mülheim in gewisser Weise ja schon zu „meinem Veedel“ macht. Vielleicht ist es aber auch einfach deshalb „mein Veedel“, weil ich mich hier von Anfang an wohlgefühlt habe.

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Wie grün ist das Veedel?

Schaut man auf eine Karte von Mülheim, sieht man drei größere Grünflächen. Das sind der Böcking-Park, der Stadtgarten Mülheim und die Mülheimer Insel. Dort kann man wunderbar Zeit im Grünen verbringen, sich auf Bänken oder Wiesen sonnen oder auf den Wegen spazieren gehen. Im Böcking-Park und im Stadtgarten gibt es auch jeweils Spielplätze, Flächen für Basketball und Fußball und Tischtennisplatten. Solche Möglichkeiten bietet die Mülheimer Insel nicht, aber dafür hat sie einen kleinen Strand zum Rhein und wenn ihr Richtung Deutz spaziert, warten der Kölner Jugendpark und der Rheinpark auf euch. Ein paar kleinere Parks und Grünflächen entdeckt man auch in den Wohngegenden, zum Beispiel an der Ratsstraße.


Der Böcking-Park und die Mülheimer Insel © Inga Drews

Meine Lieblingsanlage ist an der ehemaligen Schlackenbergwerft direkt am Rhein. Auf der kleinen Grünanlage kann man beim Entspannen auf einer Bank wunderbar Schiffe beobachten.


Die Grünanlage auf der ehemaligen Schlackenbergwerft © Inga Drews

Wo kann man Geschichte heute noch erleben?

Mülheim hat eine Geschichte, die bis ins 11. Jahrhundert zurückgeht. Dabei ist Mülheim im Laufe der Jahrhunderte von einem Ort über eine Minderstadt bis hin zu einer Stadt geworden. Sie war eigenständig, bis sie 1914 von der Stadt Köln eingemeindet wurde – gegen den Willen der Mülheimer Bevölkerung. Von der langen Geschichte des Veedels ist aber nicht mehr viel zu sehen, denn nach Naturkatastrophen wie Hochwasser und Krieg stehen nur noch wenige historische Häuser. An der Mülheimer Freiheit, der ehemaligen Hauptstraße, konnten ein paar barocke Häuser in ihrer Grundstruktur erhalten und wieder aufgebaut werden, ebenso wie das Haus Krahnenburg.


Ein paar Häuser an der Mülheimer Freiheit und das Haus Krahnenburg © Inga Drews

Im „Knick" der Mülheimer Freiheit steht noch der ehemalige Stadtbrunnen, der den Titel „Mülheimia“ trägt. Der Name kommt von der Figur auf der Säule, die Mülheim personifiziert. Hinter dem Brunnen ist das Haus Krahnenstraße 1. Das wurde früher als Straßenbahnhof der Pferdebahn genutzt. Um daran zu erinnern, ist die Fassade des Hauses mit zwei Pferdeköpfen geschmückt.


Der Stadtbrunnen „Mülheimia“ und das Torhaus der ehemaligen Mülheimer Stadtmauer in der Wallstraße © Inga Drews

Ein kleiner Rest der ehemaligen Stadtmauer ist noch in der Wallstraße zu finden: Ein Torbogen. Ansonsten ist nichts mehr von der Stadtmauer zu sehen, doch sie soll entlang der Wallstraße verlaufen sein.

Seit der Industrialisierung am Ende des 19. Jahrhunderts galt Mülheim als wichtiger Industriestandort. Eine der bedeutenden Firmen, die sich hier angesiedelt hat, war Felten & Guilleaume, kurz F&G. Diese Firma hat 1874 das Carlswerk als Produktionsstätte eröffnet. Dort wurden Stromkabel, Fahrdrähte, Telefonkabel und ähnliches hergestellt – unter anderem auch das erste Telefonkabel, das Europa mit Nordamerika durch den Atlantik verband. Das Carlswerk ist über die Jahre gewachsen und da es im Krieg vergleichsweise wenig beschädigt wurde, ist es noch gut erhalten. Heute gibt es an den einzelnen Gebäuden des ehemaligen Industriestandorts Infotafeln, die von ihrer ursprünglichen Nutzung erzählen.


Das heutige Eingangsgebäude zum Carlswerk und ein Innenhof mit alten Fabrikgebäuden © Inga Drews

Übrigens wurden im Carlswerk auch die Tragseile der Mülheimer Brücke hergestellt. Diese Hängebrücke verbindet Mülheim mit Riehl. Sie wurde 1951 eröffnet und war die erste Brücke, die in Kölner Brückengrün gestrichen wurde.


Die Mülheimer Brücke © Inga Drews

Wo trifft sich das Veedel?

Wie überall in Kölner Rheinnähe sitzt man in Mülheim gerne auf einer Mauer. Das Mülheimer Mäuerchen zieht sich unter der Mülheimer Brücke durch und verläuft ein Stück am Rheinufer entlang. In den Nachmittags- und Abendstunden füllt sich die Mauer sowie die Wiese und Bänke drumherum mit Menschen unterschiedlichen Alters, die sich treffen und zusammen den Tagesausklang genießen – und das fast zu jeder Jahreszeit.


Das Mülheimer Mäuerchen und der Wiener Platz © Inga Drews

Auch auf dem Wiener Platz ist eigentlich ständig was los. Dort findet auch der Markt dreimal die Woche statt und das Bezirksrathaus ist ebenfalls hier zu finden. Außerdem ist der Wiener Platz der Knotenpunkt der Öffis im Veedel.

Escher See © Hedwig Wedig

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Spielplätze

Im Böcking Park und im Stadtgarten gibt es jeweils Spielplätze, die immer gut besucht sind. Kleiner, aber dafür mit Blick auf den Rhein sind die Spielplätze am Rheinkai und der in der Straße Am Faulbach und am Kohlplatz. Letzterer bietet durch hohe Bäume besonders viel Schatten im Sommer.


Die Spielplätze am Kohlplatz und im Bürgerpark in der Berliner Straße © Inga Drews

Der Spielplatz im Bürgerpark an der Berliner Straße lädt nicht nur Kinder zum Spielen und Toben ein, sondern lockt auch Erwachsene mit ein paar festinstallierten Liegestühlen zum Entspannen. Ein Highlight für die Kids ist hier das große Trampolin. Das Cafe im Bürgerhaus MüZe gleich nebenan versorgt euch normalerweise in den Spielplatzpausen mit leckerem Essen – zurzeit ist es aber wegen Renovierungsarbeiten geschlossen.

Kult(o)ur durchs Veedel

Mülheim hat ein großes Angebot an Veranstaltungshallen: Das E-Werk und das Palladium liegen beide in der Schanzenstraße und sind aus Industriedenkmälern entstanden. Im E-Werk haben schon David Bowie, BAP und Status Quo Konzerte gegeben. Auch im Palladium finden hauptsächlich Konzerte statt. Mit Stehplätzen für bis zu 4.000 Besucher:innen ist das Palladium doppelt so groß wie das E-Werk.


Das E-Werk und das Palladium © Inga Drews

Konzerte finden sonst auch ab und an in der Mülheimer Stadthalle statt, aber sie wird auch für Messen, Lesungen, Märkte und andere Veranstaltungen genutzt.

Als vierte Veranstaltungshalle im Bunde gibt es noch den Kulturbunker an der Berliner Straße. In dem ehemaligen Luftschutzbunker finden Ausstellungen, Theateraufführungen, Party sowie Konzerte statt. Die Räumlichkeiten im Kulturbunker können übrigens auch für eigene Events gebucht werden.


Der Kulturbunker Mülheim und das Schauspiel Köln im Carlswerk © Inga Drews

Das Schauspiel Köln hat seine vorübergehende Spielstätte ebenfalls in der Schanzenstraße, genauer gesagt im Carlswerk, in zwei ehemaligen Produktionshallen. Die zwei Hallen können parallel bespielt werden.

Natürlich darf die Stadtbücherei auch in Mülheim nicht fehlen. Sie ist im Bezirksrathaus am Wiener Platz zu finden, zentral und gut an die Öffis angebunden.

„Spocht“ im Veedel – wo kann man sich bewegen?

In Köln-Mülheim gibt es einige Sportvereine, wie den Fußballvereion SC Köln-Mülheim Nord, die Turngemeinde Mülheim am Rhein 1879 e.V. oder den Mülheimer Wassersport e.V..

Für Schwimmfreund:innen gibt es das Genovevabad. Es ist das älteste Kölner Hallenbad und wird überwiegend von Schulen und Vereinen genutzt. Es gibt aber auch Angebote für die Öffentlichkeit, wie das wöchentliche Frauen- und Herrenschwimmen und das Trans* & Inter* Schwimmen einmal im Monat.

Im Böcking Park und im Stadtgarten findet ihr Basketball- und Fußballfelder und natürlich auch Tischtennisplatten. Im Stadtgarten ist neben den Tischtennisplatten sogar ein Feld zum Boule spielen angelegt. Tischtennisplatten gibt es sonst noch einige verteilt im Veedel, zum Beispiel in einem kleinen Park an der Ratsstraße, im Bürgerpark an der Berliner Straße oder im Familienpark unter der Zoobrücke. Eine Übersicht über die restlichen öffentlichen Sportmöglichkeiten bietet euch der Kinderstadtplan für Mülheim.


Die Tischtennisplatten im Mülheimer Stadtgarten und der Mülheimer Skatepark © Inga Drews

Ein echtes Highlight ist der Skatepark unter der Zoobrücke. Kleine und große Skatefreund:innen können sich auf dieser tollen Anlage an verschiedenen Herausforderungen ausprobieren. Ob der Skatepark schon zu Deutz oder noch zu Mülheim gehört – ein Besuch lohnt sich.

Wer es beim Skaten etwas ruhiger und kleiner mag, ist auf dem Skatepark Mülheim am Stammheimer Ufer gut aufgehoben. Während die Kids ihre Tricks üben, können die Eltern den Blick auf den Rhein genießen.

Und dann gibt es in Mülheim noch die Straßenkicker Base und das Stuntwerk Köln – beide im Carlswerk. Hier kommen Bewegung und Adrenalin auf keinen Fall zu kurz.

Alter Flughafen Butzweilerhof, Köln-Ossendorf © Mareike Krus

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Hier müsst ihr unbedingt mal hin!

Auf die Rheinpromenade: Ein Spaziergang von Deutz nach Stammheim oder ein Abstecher zum Rhein – die Rheinpromenade in Mülheim lockt große und kleine Spaziergänger:innen und Radfahrer:innen an. Tolle Aussichten auf das Kölner Rheinufer und den Rhein selbst bieten der Katzenbuckel, die kleine Brücke am Mülheimer Hafen, und die alte Hafenanlage der ehemaligen Schlackenbergwerft weiter flußabwärts.


Der Katzenbuckel © Inga Drews

Ins Carlswerk: Theater, Garten, Sport und mehr – auf dem ehemaligen Fabrikstandort hat sich heute ein buntes Freizeit- und Kulturangebot angesiedelt. Mein Favorit ist der CARLsGARTEN. In dem Gemeinschaftsgarten könnt ihr selber ein Beet betreuen oder auch einfach nur das viele Grün genießen. Eure Kids können sich währenddessen in der Straßenkicker Base oder im Stuntwerk austoben.


Der CARLsGARTEN © Inga Drews

Zum Stöbern ins BuchHeim: Das kleine Antiquariat in der Buchheimer Straße ist so mit Büchern gefüllt, dass diese sich schon im Schaufenster stapeln. Hier findet ihr gebrauchte Romane, Bildbände, Kinderbücher und mehr, aber auch Spiele, Schallplatten oder DVDs für wenig Geld. Die Auswahl ist so groß, dass ihr bestimmt auf den ein oder andere Schatz stoßt.

Sonstiges / Kurioses


Der Vertikale Parkplatz © Inga Drews

Wenn man ihn nicht gezielt sucht, kann man schnell mal dran vorbeifahren: Der Vertikale Parkplatz. Auf dem Presseparkplatz der Köln Messe in der Deutz-Mülheimer Straße 129 ist die Welt ein bisschen verkehrt. Auf der angrenzenden Gebäudewand, hinter der sich eines der größten Atelierkomplexe in Deutschland verbirgt, sind die typischen Markierungen eines Parkplatzes aufgemalt – eine Aktion des Kölner Architekturprojekts „plan“. Es wurde sogar eine Metallstange angebracht, die in akkuraten 90 Grad aus der Backsteinwand ragt, beschildert mit dem allseits bekannten „P“ für Parkplatz und dem amüsanten Hinweis „Künstler/Artists“.

Den Stadtteil Mülheim findet ihr natürlich auch auf dem Kinderstadtplan Mülheim. Wo ihr euch euren Kinderstadtplan holen könnt und was darauf zu sehen ist, erfahrt ihr über www.kinderstadtplan.koeln.

Und hier findest du noch andere spannende Viertel und Stadtspaziergänge aus der Reihe „Ming Veedel".

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