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Familienleben

Unser Bienenhotel

Claudia Berlinger · 13.04.2018

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Das Bienenhotel © Claudia Berlinger

Das Bienenhotel © Claudia Berlinger

Stadtreporterin Claudia berichtet von ihrem Bienenhotel und erklärt, wie jeder etwas Gutes für Bienen tun kann.

Als wir vor vier Sommern von Klettenberg nach Rodenkirchen zogen, mussten wir uns vor allem an eines gewöhnen: Bienen satt! Sie waren anhänglicher als mir lieb war und hatten es sich partout in den Kopf gesetzt, unsere Wohnung mit uns gemeinsam zu bewohnen. Ich versuchte, mir mein Unbehagen nicht anmerken zu lassen, um es nicht an Norea weiterzugeben. Ich ahnte schon, dass wir zu einer friedlichen Allianz mit unseren lästigen Freunden kommen müssten.

Mehr Gelassenheit

Über die Zeit lehrte Norea mich einen gelassenen Umgang mit Bienen, Hummeln und Wespen, den ich nicht für möglich gehalten hätte. Sie teilte bereitwillig ihren Riemchenapfelkuchen und wir haben in der Folge mehr als ein Fluginsekt mit Zuckerwasser gefüttert, wenn es einen erschöpften Eindruck machte. Irgendwann schreckte es mich nicht mehr, wenn Norea rief: „Mammaaa, ich hab´ ne Biene auf meinem Finger!". Dann brachten wir sie raus auf den Balkon, schauten sie uns ganz genau an, bis sie ihrer Wege flog und waren über unsere neue Freundschaft freudig erregt, aber ansonsten tiefenentspannt. Natürlich schauen wir seither sehr genau, bevor wir uns irgendwo hinsetzen. Denn unser Balkon gehört ihnen genauso sehr wie uns.

Spürbar weniger Bienen unterwegs

Letztes Jahr warteten wir im Frühling vergeblich auf „unsere" Bienenschar. Ein einziges Fluginsekt unbestimmter Herkunft zog in unser Insektenhotel ein, und dem Summen nach zu urteilen wird es wohl eine Biene gewesen sein. Doch irgendwie sah sie anders aus: orange. Und tauchen Bienen nicht eigentlich immer zusammen mit ihren vielen Verwandten auf? Wo sind sie nur geblieben?

© Claudia Berlinger
Bienen-Oase auf dem Balkon © Claudia Berlinger

Was können wir für Bienen tun?

Jüngst haben wir unsere Bienen-Nisthilfe – denn in Hotels steigt man ja nur kurz ab, während die Bienen gern einige Monate einziehen möchten – in schönstem Rosa bemalt und die Einflugschneise mit einer Bienendeko versehen. Getreu dem Motto "Mit Speck fängt man Mäuse" machten wir uns schlau, welche Pflanzen Bienen unwiderstehlich finden. Dass Bienen Lavendel lieben weiß jeder, der von seiner Farbe und dem Duft wie wir auch nicht genug kriegen kann. Doch Bienen lieben auch Löwenzahn und allerlei Kräuter wie Salbei, Minze, Koriander, Oregano, Rosmarin und Himbeeere, die wir auch in der Küche verwenden und auf dem Balkon ziehen können. Man sollte nur netterweise nicht alle Kräuter für den Eigenbedarf verwenden, sonder ein paar Kräuterstängel als Nahrung für die Summer austreiben lassen. Die Wildbienen ernähren sich von den Blütenpollen.

Platz ist auf fast jedem Balkon

Die ersten schönen Sonnentage weckten unseren grünen Daumen. Wir haben jetzt zwei Wildblumenbeete und das Männertreu wird sich bald flächendeckend in den Balkonkübel ausbreiten. Als Stadtkind muss ich noch eine ganze Menge über die Natur und ihre Bewohner lernen. Und das schnell. Denn siehe da, wir können den ersten Gast 2018 begrüßen und wir würden ihm gern Logis UND Kost anbieten. Eins ist sicher: Es ist eine Wildbiene, denn sie trägt einen orangefarbenen Pelz.

Biene ist nicht gleich Biene

In Finkens Garten lernten wir, dass unser Mitbewohner eine männliche Frühlings-Pelzbiene ist. Der Zeitpunkt seines Erscheinens war für die Bestimmung entscheidend, denn die Männchen schwärmen meistens vor den Weibchen. Außerdem haben wir erfahren, wie wichtig Wildbienen für unsere Natur sind und dass sie doppelt so viele Blüten bestäuben wie Honigbienen. Sie werden sogar als Nutztiere gesehen, da sie unsere Nutzpflanzen bestäuben. Und last but not least: Wildbienen stechen nicht. Selbst die Ängstlichen unter euch zucken vielleicht bald nicht mehr zusammen, wenn sie das charakteristische Summen vernehmen und können in diesem Jahr schon ihre Angst aus Kindertagen getrost ad acta legen.

Ein Hotel für die Biene

Ein All-Inclusive-Wildbienenhotel kann wirklich jeder anlegen, der einen Balkon oder ein kleines Stück Garten hat. Wie das geht, haben wir in den Tipps für euch zusammengetragen.

Die Stadt Köln hat ein Projekt ins Leben gerufen, das sich „Wildbienenschutz aktiv - ganz Köln macht mit" nennt. Hier könnt ihr euch informieren, wenn ihr mehr zum Schutz der Bienen und letztlich unserer Umwelt wissen wollt. Wir jedenfalls freuen uns schon sehr auf den Wildbienenlehrpfad, der in Planung ist - und in der Zwischenzeit verwandeln wir unseren Balkon in eine Bienenoase.

Tipps für euer Bienenhotel

Die meisten Bienen lieben Artenreichtum. Auch wenn so manche Biene hochspezialisiert ist, macht ihr euren Balkon oder Garten bienenfreundlich, wenn ihr unter anderem folgende Blumen pflanzt:

Aster, Bärlauch, Blaukissen, Fenchel, Hornklee, Kamille, Klee, Lavendel, Lauch, Malve, Oregano, Salbei, Scharfgarbe, Thymian, Weidenröschen, Zitronenmelisse, Zwiebelpflanzen

Nisthilfen könnt ihr ganz einfach mit euren Kindern basteln: Nehmt eine Konservendose und füllt sie mit Bambusstängeln, Stroh oder Schilf. Die Dose sollte fix angebracht werden, so dass sie im Wind nicht wegrollt. Die Stängel sollten  waagerecht platziert sein. Ihr könnt natürlich auch ein Insektenhotel fertig kaufen. Dieses solltet ihr vor Regen schützen.

Die Nisthilfen sollten im Südosten stehen, denn die Sonne hilft der Brut bei der Reifung und sie verhindert Schimmelbildung.

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