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Ausflug

Wespen-Yoga für Anfänger

Claudia Berlinger · 20.08.2018

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Wespenalarm!

Wespenalarm!

Sie sind in aller Munde ... oder hoffentlich nicht: Wespen!

In diesem Jahr sind sie so zahlreich wie lange nicht mehr. Während die eine Fraktion sich vom herannahenden Summen total stressen lässt und wild um sich schlägt, um nur ja nicht gestochen zu werden, gibt es immer wieder Menschen, die ihr Frühstück in der Sonne in friedlicher Co-Existenz mit den Wespen genießen. Wie machen sie das nur? Unsere Stadtreporterinnen Norea und Claudia machen den Selbsttest.

Eine Woche Urlaub in den Bergen. Herrlich. Alles grünt trotz Trockenheit und Hitze. Wir sitzen auf der Terrasse unseres Hotels inmitten hübscher Kohlmeisen, die so hungrig sind, dass sie uns das Essen vom Teller stibitzen. Sehr lustig! Und putzig finden wir sie auch. Doch halt! Nach ein paar Minuten bereits summen uns die schwarz-gelb-gestreiften Nützlinge mit der schlechten PR um den Mund und wollen auch etwas von unserm Mittagessen abbekommen. Was also tun?

Wir entscheiden uns für den Weg des Yoga.

Als Yogis widmen wir uns in unserer Praxis der Vereinigung und Verbindung mit allen Geschöpfen der Welt. Wenn sich in diesem Jahr die Wespen als Herausforderung anbieten, warum sollten wir sie also nicht in unsere Yogapraxis aufnehmen? Denn allen Unkenrufen zum Trotz ist es sehr gut möglich, sich den Erdball selbst mit Wespen zu teilen.

Auch das ist Yoga. Eine Übung in Toleranz und Wertschätzung für alles, was ist. Mich selbst nicht als das Maß aller Dinge anzusehen und das Andersartige abzulehnen oder gar zu töten. Es dürfte euch interessieren, dass der Tierschutz-Bußgeldkatalog für das Fangen, Verletzen und Töten von Wespen in NRW bis zu 50.000 Euro veranschlagt! Den in diesem Sommer oft gehörten Ausspruch „Wespen sind nichts und können nichts!“ lassen wir als Argument auf jeden Fall gar nicht durchgehen. Denn dass sie da sind, reicht als Existenzberechtigung unter evolutionären Gesichtspunkten allemal. Anders als Zecken, die gefährliche Parasiten sind und hauptsächlich als Nahrung oder „Evolutionsbeschleuniger“ dienen, sind Wespen äußerst nützliche Insekten, die nicht nur als fleischfressende Schädlingsbekämpfer einen wertvollen Beitrag leisten. Anders als Bienen und Hummeln bestäubt die Vespula bereits im Frühjahr bei kühleren Temperaturen Blumen, Sträucher und Obstbäume.

Aber Wespen sind total aggressiv!

Sind sie das wirklich? Oder haben wir es hier mit einem Missverständnis aufgrund verunglückter Kommunikation zu tun? Es sei gleich erwähnt, dass wir es auch nicht schätzen, wenn Wespen zu nah an unseren Ohren vorbeifliegen oder sich in unserem Gesicht umschauen möchten. Da braucht es schon einige tiefe Atemzüge, um die Ruhe zu bewahren. Allerdings durften wir die Erfahrung machen, dass sie auch dann nicht einfach so zustechen, wenn sie sich auf unseren Armen niederlassen, um die Haut zu inspizieren. Eigentlich fühlt sich eine Wespe auf der Haut auch gar nicht schlimm an, eher kribbelig und warm. Es stellte sich bei den vielen Besuchen heraus, dass mich mit den Wespen eine gemeinsame Vorliebe für Calendula-Öl verbindet.

Wäre da nicht die Angst, sie aus Unachtsamkeit zu zerdrücken, was sie dann als Affront verstehen würden, auf den sie mit einem Stich reagieren. Irgendwie wäre solch ein Stich dann ja auch nachvollziehbar. Grundlos aggressiv sind sie in der Tat nicht. Doch natürlich möchten wir das vermeiden und haben Verständnis für jeden Menschen, der sich fürchtet.

Was können wir tun?

  • Stellt eine Futterquelle in einiger Entfernung auf, die Wespen so anziehend finden, dass sie ihr Interesse an eurem Eis oder Würstchen verlieren. „Unsere“ Wespen durften sich aus drei Marmeladensorten ihre Lieblingsspeise aussuchen und wählten fast alle dieselbe Geschmacksrichtung. Je weiter der Sommer voranschreitet, umso mehr suchen sie Fleisch als Proteinquelle für die Aufzucht ihrer Larven.
  • Habt Geduld. Wespen kennen den Unterschied zwischen „Dein“ und „Mein“ einfach nicht. Sie wollen selbst ihre Nahrungsquelle auswählen. Darum: Bleibt ruhig, atmet tief durch und lasst sie den Weg zur Futterstation finden.
  • Legt einen Bierdeckel auf eure Apfelsaftschorle. Und wenn ihr nett seid, stellt den Wespen auch ein Schälchen Apfelsaft bereit. Ganz großes Yoga ist es übrigens, eine Wespe zu retten, die droht, in eurem Apfelsaftglas zu ertrinken. Sie braucht einige Zeit, um sich zu reinigen und wieder flugfähig zu werden.
  • Nutzt die Gelegenheit, sie mit Muße zu betrachten. Je vertrauter wir mit ihnen werden und je mehr wir sie im mit Achtsamkeit im Blick behalten, desto geringer wird die Möglichkeit einer „gewaltvollen Konfrontation“. Wir wollen doch alle in Frieden leben.

Übrigens: Was Wespen gar nicht mögen sind Zitronenscheiben und Gewürznelken. Wollt ihr also auf Nummer sicher gehen, drapiert ein solches Schälchen auf eurem Gartentisch und kombiniert es mit der Futterstelle weiter weg. Dann dürfte eigentlich nichts schiefgehen.

Weitere Tipps, um Wespen auf Abstand zu halten, findet ihr hier.

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