Ausflug
Sonderausstellungen in den Museen in Köln, Bonn und im Umland
Petra Schulte · 05.06.2023
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© yuriy / Adobe-Stock
Welche Museen auch für einen Besuch mit euren ganz Kleinen geeignet sind, haben wir für euch in der Übersicht Museum mit Baby zusammengetragen.
Wenn ihr bei eurem Museumsbesuch nicht auf frische Luft und freien Himmel verzichten wollt, lohnt sich ein Besuch in einem der Freilichtmuseen in der Nähe von Köln und Bonn.
Kurse, Workshops und Führungen der verschiedenen Museen findet ihr in unserem Veranstaltungskalender.
Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und Entdecken!
Aktuelle Ausstellungen:
Noch bis 30. Juni 2023
Heideportal Gut Leidenhausen
Wanderausstellung BOMBUS „Über das Leben der Hummeln“
schnuddel / Getty Images Signature
Hummeln sind den meisten Menschen als pelzige, bunt behaarte Blütenbesucher bekannt. Ihre bemerkenswerte Bestäubungsleistung wird jedoch oft unterschätzt, denn Hummeln sind die wichtigsten Bestäuber heimischer Wild - und Kulturpflanzen. Die Artbestimmung der Hummeln ist oft schwierig: Es gibt kurzrüsslige Hummeln, aber auch langrüsslige Vertreter. Ein Teil der Hummeln hat unterirdische Nester. In einem Nest leben je nach Art einige Dutzend bis mehrere hundert Hummeln. Die Ausstellung erzählt, was man über diese nützlichen und flauschigen Insekten wissen sollte. Außerdem erfahren die Besucher:innen, warum Hummeln Schweißfüße haben und männliche Hummeln keine Väter, aber Großväter habe.
Noch bis 9. Juli 2023
Max Ernst Museum Brühl des LVR
IDYLL. Isabell Kamp / Fabian Friese
Ausstellungsansicht „Idyll. Isabell Kamp / Fabian Friese", © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 für das Werk von Isabell Kamp, Foto: Tina van de Weyer
Atmosphärische Installationen, Körpergebilde aus Keramik und traumartige Bühnenbilder: Unter dem Titel IDYLL widmet das Max Ernst Museum Brühl des LVR der Luise-Straus-Preisträgerin des LVR, Isabell Kamp (*1980 in Bonn) und dem Max Ernst-Stipendiaten der Stadt Brühl, Fabian Friese (*1994 in Leverkusen) eine große Ausstellung. Während Isabell Kamp mit ihren surrealen Skulpturen und Objekten das Medium der Keramik zeitgenössisch interpretiert und um Materialien wie Holz, Metall, Seil, Stoff oder Alltagsgegenstände ergänzt, erschafft Fabian Friese in seinen Installationen mit Lichtspielen, Pflanzen und verfremdetem Mobiliar stimmungsvolle Illusionswelten.
Sowohl Isabell Kamp als auch Fabian Friese zeigen neue, teils eigens für diese Ausstellung produzierte Arbeiten: Fabian Friese nutzt für seine Arbeit Hollywood Tour ein leuchtendes Tor (eine Reproduktion einer ehemaligen Attraktion im Freizeitpark Phantasialand) als Eingang in eine neue Welt: Mittels einer Virtual Reality-Anwendung, dramatischer Beleuchtung und Wagners Tannhäuser-Musik lässt er eine künstliche Grotte zur Zeit des Märchenkönigs Ludwig II. entstehen. Isabell Kamp zeigt zum ersten Mal ihre Skulptur Inmost, für die sie realistisch modellierte Körperteile aus Keramik und zusammengenähtem Stoff mit zweckentfremdeten Alltagsgegenständen kombiniert: Aus dem surrealen Torso mit drei Tentakelarmen aus Stoff tritt durch eine Trichterform eine fremdartige Masse, was vielseitige Eindrücke und Assoziationen hervorruft.
Noch bis 16. Juli 2023
K20 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Etel Adnan. Poesie der Farben
Eclat de lumière (Aufleuchten), 1960er-Jahre/2021 Wandteppich aus Wolle, handgewebt in den Ateliers Pinton, Frankreich, 150 × 223 cm Courtesy the estate of the artist and Sfeir‑Semler Gallery Beirut/Hamburg © VG Bild-Kunst, Bonn 2022
Das Lenbachhaus und die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen richten gemeinsam die erste umfassende monografische Ausstellung zum Werk von Etel Adnan in Deutschland aus. Die in Beirut geborene Etel Adnan (1925–2021) ist eine bedeutende Vertreterin der Moderne. Das Werk der Dichterin, Journalistin, Malerin und Philosophin, die ihr Leben zwischen dem Libanon, Frankreich und Kalifornien verbracht hat, verbindet ganz unterschiedliche Kunstformen, Medien, Sprachen und Kulturen. Es zeichnet sich durch einen großen und gelebten Austausch zwischen der arabischen und westlichen Welt aus. Die Ausstellung im K20 präsentiert Arbeiten aus all ihren Schaffensphasen: Gemälde, Zeichnungen, Wandteppiche, Leporellos und Texte.
Noch bis 16. Juli 2023
SK Stiftung / Photographische Sammlung
Lucinda Devlin – Frames of Reference
Lucinda Devlin: Georgia Aquarium #1 (Shark), Atlanta, 2021, aus der Serie Habitats © Lucinda Devlin, Courtesy Galerie m, Bochum
Die Ausstellung der amerikanischen Künstlerin Lucinda Devlin (*1947) umfasst mit ca. 90 Exponaten und einer Videoarbeit neun Werkreihen, die bis heute entstanden und Ausdruck der von ihr betrachteten amerikanischen Kultur sind. Vorwiegend sind es funktionsorientiert eingerichtete Innenräume, die sie in ihren formal stimmigen, quadratisch ausgearbeiteten Farbphotographien aufnimmt. Räume, die den Menschen zu bestimmten Anlässen, zur Durchführung verschiedener Maßnahmen, teils aus medizinischen Gründen, teils zur Erholung zur Verfügung gestellt werden und die keine Privaträume sind. Personen sucht man in Lucinda Devlins Bildern vergebens und doch berichten die Ansichten eindrücklich über menschliche Befindlichkeiten, Werte und existenzielle Rahmenbedingungen. Die Serie „The Omega Suites“ (1991–1998), eine sachliche Dokumentation von amerikanischen Hinrichtungsräumen, machte die Künstlerin berühmt. Seit 2007 sind es zudem in der Serie „Field Culture“ die Hervorbringungen und Gerätschaften der industriellen Landwirtschaft, aufgenommen etwa in Indiana, Iowa oder Montana, die ihre Aufmerksamkeit finden. Seit 2010 arbeitet sie darüber hinaus an formal strengen Landschaftsstudien am Lake Huron in Michigan sowie an den amerikanischen Salzseen in Utah.
Noch bis 21. Juli 2023
Odysseum Köln
Jurassic World: The Exhibition
© 2023 Universal Studios and Amblin Entertainment, Inc. All Rights Reserved
Die Erlebnisausstellung für die ganze Familie auf rund 2.500 Quadratmetern basiert auf dem Blockbuster „Jurassic World“. Besucher:innen werden durch die berühmten Tore von „Jurassic World“ schreiten, lebensgroßen Dinosauriern begegnen und abwechslungsreiche Themenbereichen erkunden. Dabei können sie einen Velociraptor aus nächster Nähe betrachten, unter einem imposanten Brachiosaurus stehen und den gefährlichsten aller Dinosaurier treffen, den beeindruckenden Tyrannosaurus Rex. Die Besucher:innen werden einen Eindruck davon bekommen, wie es sich angefühlt haben muss, unter diesen atemberaubenden Tieren zu wandeln und können sogar mit Baby-Dinosauriern interagieren, darunter auch „Bumpy“ aus der computeranimierten Serie Jurassic World.
Noch bis 23. Juli 2023
Musuem Ludwig
Ursula – Das bin ich. Na und?
Ursula, Begegnung im Zauberwald, 1954, WV (54/201), Wachsstift auf weißem Karton, 50 x 69 cm, Museum Ludwig, Köln, © Museum Ludwig, Köln, Reproduktion: Rheinisches Bildarchiv Köln
Ursula (Schultze-Bluhm), geboren 1921 in Mittenwalde und verstorben 1999 in Köln, zählt zu den bedeutenden deutschen Künstlerinnen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit der Ausstellung Ursula – Das bin Ich. Na und? widmet das Museum Ludwig nach über 30 Jahren die erste umfassende Museumsausstellung und ermöglicht damit eine Neubetrachtung ihrer Arbeit.
Noch bis 30. Juli 2023
Kölnisches Stadtmuseum im Makk – Museum für Angewandte Kunst
Karneval in Köln. Wie alles begann
© Kölnisches Stadtmuseum
Er ist das Lebensgefühl einer ganzen Region und fester Bestandteil der kölschen Identität: der Kölner Karneval! 2023 erlebt Köln eine ganz besondere Session: Der Kölner Karneval wird 200 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums widmet sich das Kölnische Stadtmuseum – in Kooperation mit dem Festkomitee Kölner Karneval von 1823 e.V. – mit einer großen Sonderausstellung der einzigartigen Geschichte des Fastelovends. Die Ausstellung „Karneval in Köln. Wie alles begann…“ lädt die Besucher:innen auf eine außergewöhnliche Zeitreise ein: zurück ins Jahr 1823, zu den Wurzeln des reformierten Karnevals. Anhand einzigartiger Exponate gibt die Ausstellung Einblick in die Geburtsstunde des bis heute gefeierten Karnevals und beleuchtet damals entstandene, zentrale Charakteristika, die noch immer die Fünfte Jahreszeit prägen. Zu diesen „Grundpfeilern“ zählen beispielsweise der Rosenmontagszug, das Kölner Dreigestirn, das karnevalistische Liedgut, die Parodie aus der Karnevalsbütt, das Kostümieren oder die Karnevalsorden.
Noch bis 30. Juli 2023
Bundeskunsthalle Bonn
1920er! Im Kaleidoskop der Moderne
Mademoiselle Raquel Meller, Bois de Boulogne, 22. Juni 1928, Fotografie © Martin Kamer
Die 1920er-Jahre gelten als Umbruchphase und Experimentierfeld der westlichen Moderne. Die Radikalität dieser Epoche verleiht ihr noch im 21. Jahrhundert eine bemerkenswerte Aktualität. Kaleidoskopartig wird in der Ausstellung die Vielfalt der Bilder und Stimmen zu neuen Konstellationen zusammengefügt, die den Blick für die Einzigartigkeiten sowie für die Analogien zum Heute schärfen. Das Jahrzehnt wurde einerseits von einer tiefen Zerrissenheit geprägt, andererseits gab es einen ungebrochenen Fortschrittsglauben und einen noch nie dagewesenem Innovationsschub in allen Lebensbereichen. Es war eine Epoche der Kontraste und Konflikte. Drei Themenkomplexe strukturieren die Ausstellung: Das Phänomen der Großstadt als Biotop und Zerrbild der Moderne; der Diskurs über die neuen Rollenbilder von Frau und Mann sowie die Konstruktion und Wahrnehmung der neuen Lebenswelten. In den Fokus gerückt werden die prägenden Phänomene dieser Epoche: Globalisierung, Geschwindigkeit, Experimentierlust, Hinterfragung der Geschlechterrollen, urbane Lebenswelten, Technisierung. Im Kaleidoskop der Moderne erkennen wir Andersartigkeiten und verblüffende Parallelen zum Geschehen in den 1920er-Jahre.
Noch bis 6. August 2023
LVR-Industriemuseum Solingen Gesenkschmiede Hendrichs
Die Mitmach-Maschine

Merscheider Str. 289 – 297
42699 Solingen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)
Noch bis 6. August 2023
Kunstmuseum Villa Zanders
Christoph Gesing. Duochrome

Installationsansicht Duochrome im Kunstmuseum Villa Zanders, alle Acryl auf Papier, 29,7 x 21 cm. Foto: M. Wittassek
Christoph Gesing (Jg. 1956) ist für eine kompromisslose Malerei bekannt, in der er seit Mitte der 1990er Jahre klare Farbflächen unterschiedlicher Größe zueinander in Beziehung setzt. Früh begann er, Farbe nicht nur mit dem Pinsel aufzutragen, sondern auch zu schütten. Seit 2009 entsteht eine stets wachsende Serie von sogenannten Duochromen, in denen Gesing sich auf zwei identisch große Farbflächen konzentriert. Im unprätentiösen Din-A4-Hochformat schafft der Maler außergewöhnliche Farb- und Seherlebnisse. Die horizontale Mittellinie, die die Blätter in zwei Flächen teilt, zieht sich durch alle Räume und verbindet die Werke zu einer fast meditativen Installation, in der Gesing einen Parcours durch Farbwelten eröffnet. In einer ruhigen, gleichmäßig rhythmisierten Hängung gelingt es dem Künstler, die Spannung zwischen dem individuellem Einzelwerk und der Gesamtkomposition von Raum zu Raum auszutarieren, die Räume neu zu stimmen und eine Vielfalt an Emotionen zu entfachen.
Noch bis 6. August 2023
K21 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
Jenny Holzer
Ausstellungssansicht: JENNY HOLZER, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Germany, 2023 © 2023 Jenny Holzer, member Artists Rights Society (ARS), NY Foto: Achim Kukulies
Das K21 zeigt die größte Überblicksausstellung der international renommierten US-amerikanischen Künstlerin Jenny Holzer in Deutschland. Seit den 1970er Jahren ist sie für ihren wegweisenden Umgang mit neuen Technologien und ihre gesellschaftskritischen Texte in verschiedenen Medien bekannt. In der Ausstellung werden Jenny Holzers frühe Posterarbeiten, LED-Skulpturen, neue Gemälde und ihre Arbeiten aus Stein präsentiert, mit denen sie Themen wie Krieg, Sinnlosigkeit und Populismus anspricht. Dem zutiefst demokratischen Anspruch und der künstlerischen Praxis von Jenny Holzer folgend, fordern ihre Werke heraus, sich mit gegensätzlichen Ansichten auseinanderzusetzen und mit Empathie und Aufgeschlossenheit einen eigenen Standpunkt in komplexen Diskussionen zu entwickeln. Das macht die Ausstellung zu einem öffentlichen Forum für aktuelle gesellschaftskritische Diskurse über die Herausforderungen der Gegenwart. Jenny Holzer (*1950) lebt und arbeitet in New York.
Ständehausstr. 1
40217 Düsseldorf
Tel. 0211 - 838 17 30
Noch bis 13. August 2023
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Un|sichtbarer Terror. Orte rechter Gewalt in Deutschland
Eisenach-Nord: Hier belagerten rechte Jugendliche und Neonazis 1990 ein Wohnheim für ausländische Arbeiter:innen. © Mark Mühlhaus
Rechte Gewalt hat die Bundesrepublik seit ihrer Gründung begleitet. Bis heute aber ist ihre Geschichte vor allem eine des Wegsehens, Ausblendens und Vergessens. Dabei war rechter Terror immer wieder unübersehbar. Die dreisprachige Ausstellung (Deutsch, Englisch, Türkisch) zeigt, wie unterschiedlich sich rechte Gewalt in den letzten 70 Jahren äußerte und möchte einige von zahllosen Gewalttaten und ihre Opfer in Erinnerung rufen. Sie nähert sich der Geschichte rechten Terrors aus heutiger Perspektive: Die Begegnung mit meist unbekannten Gewaltgeschichten erfolgt über Fotografien, auf denen Schauplätze vergangener rechter Übergriffe, Attentate und Morde zu sehen sind. Seit 2021 hat der Fotograf Mark Mühlhaus mehr als 30 Orte in ganz Deutschland mit der Kamera festgehalten, an denen rassistische oder antisemitische Taten von Rechtsterrorist:innen, Neonazis, Skinheads und gewaltbereiten Jugendlichen verübt wurden. Dies sind alltägliche Orte – öffentliche Plätze, Häuserzeilen, Landstraßen, Uferpromenaden oder Badeseen. In ihrer scheinbaren Normalität fordern die Fotografien die Besucher*innen heraus, sich mit den Orten und den damit verbundenen Geschichten rechten Terrors auseinanderzusetzen.
Die Begegnung mit den Fotografien wird begleitet von Hörstationen, die Überlebende und Betroffene zu Wort kommen lassen und Einblicke in die vielfältige Beschäftigung mit der ihnen widerfahrenen Gewalt geben. Analoge und digitale Angebote laden dazu ein, anderen über Postkarten oder Social Media von den Gewalttaten und Opfern zu erzählen und damit selbst dazu beizutragen, den bislang übersehenen Terror ein Stück sichtbarer zu machen.
Ein eigener Ausstellungsbereich, der von Schüler:innen und Studierenden in Zusammenarbeit mit dem Projektteam erarbeitet wurde, vertieft mehrere in Köln verübte, größtenteils wenig bekannte rechte Gewalttaten.
Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
Tel. 0221 – 221-263 32
Noch bis 20. August 2023
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Goldene Zeiten der holländischen Malerei
Ausstellungsansicht Goldene Zeiten der holländischen Malerei, Foto: Thomas Köster
In der Kunstkammer Rau treten in diesem Jahr zwei hochrangige internationale Sammlungen in einen lebendigen Dialog. Sammlung Kremer trifft Sammlung Rau: in den charaktervollen Portraits, den stimmungsvollen Landschaften, in den dramatischen religiösen Altarbildern, den humorvollen Alltagsszenerien und schließlich in den meisterhaften Stillleben. Eine Auswahl der Besten wird im Arp Museum gezeigt. Es ist das Who is Who der niederländischen Barockmalerei von Rembrandt van Rijn, Hendrik ter Brugghen, Frans Hals, Judith Leyster bis zu Gerrit Dou. Zum Studium und zum Vergnügen wurde die Kunst des Goldenen Zeitalters geschaffen. Alle drei Sammler eint ihre Leidenschaft, malerische Inhalte und hintergründige Botschaften der oft vielschichtigen Gemälde enträtseln zu wollen. Unter der warmen Tonigkeit der Bildoberflächen finden wir die ganze Bandbreite an Gefühlen und unendlichen Geschichten, mal im klassischen, mal im Alltagsgewand.
Noch bis 20. August 2023
LVR Landesmusem Bonn
Archäologie im Rheinland. Im Tod unsterblich
Bergung von Gefäßbeigaben aus einem Brandgrab in Zülpich (2. Hälfte 2. Jh.). Foto © Marcel Zanjani, LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland
Die Ausstellungsreihe des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland präsentiert jährlich ein breites Spektrum neuer Bodenfunde: Im Jahr 2023 steht die sogenannte Gräberarchäologie im Mittelpunkt der Präsentation. Aufsehenerregende Grabfunde aus verschiedenen Regionen des Rheinlands vergegenwärtigen das Welt- und Menschenbild vergangener Epochen.
Noch bis 27. August 2023
Bilderbuchmuseum Troisdorf
Ritter Rost erobert Burg Wissem

Ritter-Rost, Jörg Hilbert Annette Betz in der Ueberreuter Verlag GmbH 2, Berlin
Ein Ritter ist stark, klug, mutig und edel – das weiß doch jedes Kind. Nicht so Ritter Rost, der ist nicht stark, sondern schwach, nicht klug, sondern ziemlich einfältig und auch nicht mutig, sondern vielmehr ein echter Angsthase. Edel ist er auch nicht, stattdessen eben rostig - was auch seinen Namen erklärt. An seiner Seite hat er das zupackende Burgfräulein Bö, die alles kann, was der Ritter können sollte, „nur dreimal so gut“, wie sie selbst singt. Komplettiert wird das Trio durch den frechen Feuerdrachen Koks. Gemeinsam leben die drei in der Eisernen Burg. Fast 30 Jahre nach ihrem ersten Auftritt sind Ritter Rost, Bö und Koks aus den deutschen Kinderzimmern nicht mehr wegzudenken. Grund genug, Ritter Rost in einer großen Ausstellung hoch leben zu lassen und im Bilderbuchmuseum willkommen zu heißen. Neben zahlreichen Illustrationen zu Ritter Rost bieten vielfältige Mitmach-Stationen und Kreativangebote die Möglichkeit, in die Welt um Ritter Rost einzutauchen, selbst Schrottfiguren zu basteln, an Ritterspielen teilzunehmen und vieles mehr. Sein Schaffen allein auf seine bekanntesten Figuren zu reduzieren, würde dem Künstler Jörg Hilbert allerdings nicht gerecht werden – zu vielfältig sind seine Werke und die Themen, mit denen er sich befasst. Daher werden neben weiteren Illustrationen aus Bilderbüchern auch freie Arbeiten gezeigt, die einen Überblick über das künstlerische Schaffen Hilberts bieten.
Noch bis 27. August 2023
DASA Dortmund
Foodprints – Die interaktive Ausstellung über Ernährung
Mitmach-Bereiche in der Ausstellung FOODPRINTS © Arman Rastegar
Die Ausstellung lädt auf eine spannende Reise durch die Geschichte und Zukunft von Technik und Ernährung ein. Hier gibt es einige Appetithäppchen an interaktiven Erlebnissen, multimedialen Installationen und einer anregenden Portion Kulturgeschichte. Entdeckt, was alles in unserem Essen steckt – an Technologie, an Ressourcen und nicht zuletzt an Arbeitsprozessen. Vor allem aber erfahrt hautnah und in einem einzigartigen Ausstellungspanorama, welche ökologischen, sozialen, ökonomischen und gesundheitlichen Effekte unsere Ernährung mit sich bringt.
Noch bis 3. September 2023
Leopold-Hoesch-Museum
Blank. Raw. Illegible… Artists’ Books as Statements (1960–2022)
© herman de vries, wit– white, Zedele Editions – Reprint Collection (Hrsg. Anne Moeglin-Delcroix, Clive Phillpot), 2012, @herman de vries, Foto: Roberto Ruiz
Mit „Blank. Raw. Illegible… Artists’ Books as Statements (1960–2022)“ zeigt das Leopold-Hoesch-Museum eine repräsentative Auswahl internationaler Positionen, die sich dem Blankobuch als künstlerischem Medium widmen. Die Anzahl der 259 ausgestellten Künstler:innenbücher nimmt Bezug auf die legendäre, von Germano Celant und Lynda Morris kuratierte Ausstellung „Book as Artwork 1960/72“, die Auswahl konzentriert sich hingegen ausschließlich auf die Eigenschaften blanko, roh, unleserlich, leer, unbedruckt, tautologisch, hermetisch, dysfunktional und mysteriös. Die von dem Kurator, Herausgeber und Sammler Moritz Küng kuratierte Ausstellung geht der Frage nach, wie zeitgenössische Künstler:innen und Künstlerkollektive das konzeptuelle Potenzial eines unbeschriebenen Blatt Papiers oder eines Buches mit leeren Seiten für ihre künstlerische Praxis auswerten und aktivieren. Dabei werden das Leere, Nicht-Vorhandene und Unsichtbare bedeutungsvoll und die Verweigerung von Lesbarkeit im herkömmlichen Sinn zum vielsagenden Statement. Ein scheinbar fehlender Inhalt offenbart eine Vielzahl unerwarteter Perspektiven auf Konventionen von Kommunikation und Themen wie Sprachlosigkeit, Ursprung und Verschwinden. Ausgehend von einer maßgeblichen Auseinandersetzung des Künstlers Herman de Vries mit der Bezeichnung der Farbe Weiß eröffnet die Ausstellung in 15 Kapiteln, deren Überschriften jeweils einem Buchtitel aus ihnen entstammen, die Vielfalt der künstlerischen Konzepte bei der Reflexion von Leere, Reinheit und Rohstoff in Bezug auf die formalen und funktionalen Kriterien von Büchern.
Noch bis 4. September 2023
Forum Vogelsang IP
Menschen, Bilder, Orte – 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland
Kubus der Wanderausstellung
Konzipiert wurde die Ausstellung vom MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln anlässlich des Festjahres zu 1700 Jahren jüdisches Leben in Deutschland.
Ausgehend vom Dekret Kaiser Konstantins von 321 erzählt die Wanderausstellung mit einem geografischen Fokus auf das Rheinland und Westfalen die Geschichte und Geistesgeschichte des Judentums in Deutschland. Das Gesetz Konstantins veranlasste, dass Juden von nun an in allen Städten im Römischen Imperium in den Stadtrat berufen werden konnten. Die Erzählung ist an biografischen Zeugnissen konkreter Personen ausgerichtet, deren Lebenswege markante Ereignisse und Epochen jüdischer Geschichte in Deutschland widerspiegeln und die Perspektive auf den europäischen Raum ausweiten. Die Ausstellung besteht aus vier begehbaren und multimedial bespielten Kuben, die sich jeweils einem der vier übergeordneten Themen widmen: Recht und Unrecht, Leben und Miteinander, Religion und Geistesgeschichte sowie Kunst und Kultur. Medial inszeniert wird die 1700-jährige jüdische Geschichte eindrücklich, vielfältig und interaktiv.
Noch bis 10. September 2023
Haus der Natur Bonn
Konsum und Regenwald – Regenwald im Einkaufswagen
© Tropenwaldstiftung OroVerde
Erlebt Regenwaldschutz einmal aus einem anderen Blickwinkel und erfahrt wie der Regenwald vor der Vernichtung gerettet werden kann: Die Wanderausstellung von der Tropenwaldstiftung OroVerde vermittelt auf einfache Weise die globalen Folgen des heutigen Konsums auf die letzten Regenwälder und gibt Einblicke in Handlungsmöglichkeiten für den Alltag.
Der tropische Regenwald ist nicht so weit von uns entfernt wie man denkt! Wir finden ihn an vielen Stellen in unserem Alltag, denn Regenwald verbirgt sich in etlichen Lebensmitteln und Konsumgütern unseres täglichen Lebens. Die neue Wanderausstellung „Konsum und Regenwald" gibt dem Betrachter auf Bannern Einblicke in die globalen Folgen des heutigen Konsums und geht dabei auf die größten Treiber der Entwaldung ein (Themenschwerpunkte sind Papier, Palmöl, Soja und Fleisch, Bodenschätze und Kakao). Die Ausstellung lädt mit einfachen, praktischen Tipps dazu ein, das eigene Einkaufsverhalten nachhaltiger auszurichten und schlägt so einen Bogen vom Einkaufswagen bis in die tropischen Regenwälder.
Noch bis 24. September 2023
Bundeskunsthalle Bonn
Josephine Baker. Freiheit – Gleichheit – Menschlichkeit
Josephine Baker (1906–1975), französische Tänzerin, Paris, 1940 © bpk
Josephine Baker ist eine Ikone. Sie war ein Weltstar, eine Freiheitskämpferin und machte sich stark gegen Rassismus. Sie eroberte singend und tanzend ein Weltpublikum und nutzte die Bühne für die Botschaft, dass Frieden, Freiheit und Gleichberechtigung ein universales Menschenrecht sind, unabhängig von Hautfarbe, Religion, Nationalität, Geschlecht oder sexueller Orientierung. Die Ausstellung beleuchtet, worauf der Erfolg Josephine Bakers gründet und wie sie die vermeintlichen Stigmata ihrer Hautfarbe in Stärke verwandelte, indem sie ihren Ruhm nutzte, um andere zu befreien: Als Widerstandskämpferin im Zweiten Weltkrieg, als Mutter von zwölf adoptierten Kindern unterschiedlicher Herkunft, als Botschafterin für Menschlichkeit und engagierte Vorkämpferin in der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung.
Noch bis 24. September 2023
Von der Heydt-Museum Wuppertal
Franziska Holstein – Freundschaftsanfrage No. 2
Franziska Holstein, ohne Titel (12/18 II VD), 2023, Siebdruck, 5er Auflage, eins aus 18-teiliger Serie © VG Bild-Kunst, Bonn 2023 / Courtesy: Galerie Friese, Berlin
Form und Farbe bezeichnen nichts anderes als das, was sie selbst sind - diese fundamentale Erkenntnis des frühen 20. Jahrhunderts eröffnete Künstler:innen ein ganz neues Feld der freien Gestaltung und des visuellen Experimentierens. Auch der künstlerische Ansatz, von dem aus die Malerin Franziska Holstein (*1978 in Leipzig) ihren Bild-Kosmos entwirft, ist sehr konzentriert und basiert auf klaren geometrischen Grundformen sowie einer begrenzten, je Bildserie festgelegten Farbskala. Was sie aber von der Konstruktiven oder Konkreten Kunst unterscheidet, ist ihr prozessuales Arbeiten: Sie entwickelt ihre Tableaus, indem sie Farbschicht auf Farbschicht legt und gleichermaßen strenge wie dynamisch und lebendig wirkende Bildoberflächen schafft. Im Rahmen der Ausstellungsreihe „Freundschaftsanfrage“ richtet Franziska Holstein, geleitet von den minimalistischen Kriterien »scharfkantig, flächig, konkret«, den Blick auf ausgewählte Hauptwerke der Museumssammlung, um sie in einen Dialog mit ihren jüngsten Arbeiten zu bringen. Besondere Höhepunkte bilden dabei groß angelegte Wandmalereien, die eigens vor Ort realisiert werden. Umfangreiche Siebdruckserien, in denen sie formale Variationen und kompositorische Systeme durchspielt, installiert sie als wandfüllende Collagen. „Freundschaftsanfrage“ ist eine Ausstellungsreihe, in der das Von der Heydt-Museum renommierte zeitgenössische Künstler:innen einlädt, sich mit den reichhaltigen Beständen des Hauses auseinanderzusetze.
Noch bis 8. Oktober 2023
Kunstmuseum Villa Zanders
Mechtild Frisch. Sehstücke

Mechtild Frisch, Atelierinstallation, 2022, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: Thomas Köster
Mechtild Frisch (geb. 1943) ist als Bildhauerin und Malerin bekannt, die sich in den 1970er und 1980er Jahren Kartonröhren, Verpackungen und Kartonplatten zuwandte, um den Blick ins Innere oder das „Dahinter“ zu eröffnen. Dort lauerten andersfarbige Oberflächen, denen durch Aufbrechen und Durchlöchern beizukommen war. Die Auflösung von Innen und Außen, deren Durchdringung sowie das sich daraus ergebende Spiel von Licht und Schatten standen fortan im Mittelpunkt. Mitte der 1980er Jahre entdeckte die Künstlerin das intime Format für sich. Auf der Grundlage von Bildpostkarten entstand ein umfangreiches Oeuvre, das sich von der Kunstgeschichte bis zu touristischen Motiven erstreckt. Was als spielerisches Experiment begann, sollte ihr Werk über drei Jahrzehnte entscheidend prägen und die Arbeit im Großformat begleiten. Die Transformation eines alltäglichen Gegenstandes oder gar Abfallproduktes aus Karton oder Kunststoff bildet nun bereits seit über 40 Jahren den Kern des bildhauerischen Denkens von Mechtild Frisch, doch findet sie in ihrer das Material durchlichtenden Sprache und durch die farbige Bearbeitung immer wieder neue Antworten.
Noch bis 8. Oktober 2023
Bundeskunsthalle Bonn
Wer wir sind. Fragen an ein Einwanderungsland
Lerato Shadi, Batho ba ha ba Tlhalonganye 2020–2023 © Courtesy die Künstlerin und blank projects, Kapstadt, Foto: dewil.ch (CC BY-NC-ND
Wie entsteht das „Wir“ in einer Gesellschaft? Gelingt dies nur über die Abgrenzung zu „den Anderen“? Ist es möglich in unserer Gesellschaft zu einem gemeinsamen und umfassenden „Wir“ zu gelangen? Die Ausstellung stellt kritische Fragen an Deutschland als Einwanderungsland. Ein Begriff, gegen den sich die Politik lange gewehrt hat und der heute selbstverständlich erscheinen sollte. Migration ist kein Sonderfall – sie ist der Normalzustand, zu jeder Zeit und überall auf der Welt. Die Menschen, die nach Deutschland kamen, kämpften seit jeher darum, Teil der Gesellschaft und ihrer Geschichte zu sein. Erfahrungen von Rassismus und Diskriminierung sind bis heute Alltag für Menschen, denen die Zugehörigkeit zum „Wir“ abgesprochen wird, ob mit oder ohne Migrationsgeschichte. Ihre Wege sind gekennzeichnet von Widerständen, aber auch von Erfolgen..
Noch bis 15. Oktober 2023
Bundeskunsthalle Bonn
Interactions
Nevin Aladag, Visualisation © VG Bild-Kunst, Bonn 2023
Die Bundeskunsthalle veranstaltet ein Sommerprogramm der Interaktionen um das Haus und ergänzt damit die vorhandenen Kunstwerke im Außenraum: Den sich allsommerlich auf dem Platz präsentierenden Wasserpavillon Circular Appearing Rooms von Jeppe Hein, die Bonner Rutschbahn von Carsten Höller, die sich um ihre eigene Achse die Fassade hinauf schlängelt, und The Curve von Bettina Pousttchi, die sich ebenfalls der Bewegung widmet. Mit den Interactions werden verschiedene Orte des öffentlichen Raumes der Bundeskunsthalle besetzt und belebt: Vom Dach über das Foyer, im Innenhof und auf dem Vorplatz werden ausgewählte Kunstwerke oder Aufführungen angeboten, die zum interaktiven Spiel einladen, sich aber auch mit Bildsprachen, Tanz, Performance, Musik oder Klang als grenzüberschreitende und universelle Kommunikationsformen beschäftigen. Interaktionen, Interventionen, auch mögliche Irritationen sollen den Besucher:innen die Möglichkeit geben, an der Kunst spielerisch teilzunehmen. Sie werden als offenes Angebot verstanden, das sowohl dem individuellen als auch dem kollektiven Erleben dient – ein Miteinander, bei dem Rollen hinterfragt, Offenheit, Toleranz und Sensibilität gefördert werden.
Noch bis 15. Oktober 2023
LVR Landesmusem Bonn
Das Leben des BODI. Eine Forschungsreise ins frühe Mittelalter
Der Ring von BODI / Foto © Kornblum
Wer herrschte im Frankenreich? Wann zählte man zur politisch-militärischen Elite? Und wie lebte man als Angehöriger der Oberschicht am Ende des 6. Jahrhunderts? Für die Rekonstruktion frühmittelalterlicher Lebenswelten sind Grabfunde eine zentrale Quelle. Doch die Gräber, die Archäologen in minutiöser Kleinarbeit erforschen, geben häufig nur unscheinbare Relikte preis. Ein spektakulärer Fund gelang vor wenigen Jahren in Wesel-Bislich am Niederrhein. In einem Grab entdeckte man die Überreste einer aufwendigen Lamellenrüstung. Außerdem stieß man auf einen goldenen Siegelring mit dem Porträt und Namen seines einstigen Besitzers: BODI. Wer war dieser BODI, der um 600 n. Chr. gelebt hat und zum Kriegerelite gehörte? Dieser Frage widmet sich die Sonderausstellung. Sie präsentiert die sensationellen Grabfunde aus Wesel-Bislich und eröffnet damit vielfältige Einblicke in das Leben eines fränkischen Kriegers. Ergänzt werden die Grabfunde durch einzigartige Leihgaben aus ganz Europa.
Die Ausstellung wird ergänzt durch ein Forschungslabor für Erwachsene und Kinder. Hier dreht sich alles um naturwissenschaftliche Methoden, mit denen Archäologinnen und Archäologen ihre Grabfunde analysieren. Fotostrecken, Filme und Mitmachstationen laden zu einer packenden Forschungsreise ins frühe Mittelalter ein.
Noch bis 22. Oktober 2023
LVR Industriemuseum Engelskirchen Kraftwerk Ermen & Engels
Probiert? Kapiert!
©LVR-Industriemuseum Foto S. Faller
Die Mitmach-Ausstellung „Probiert? Kapiert!“ arbeitet mit der Methode „Tinkering“ (Tüfteln) zur Vermittlung naturwissenschaftlicher und technischer Inhalte. Tinkering baut auf der Erkenntnis auf, dass man durch Ausprobieren am besten lernen kann. Aktives Mitmachen und Experimentieren sind daher zentrale Elemente. Lernende werden animiert, sich selbst Aufgaben zu stellen und eigenverantwortlich zu erarbeiten. Die gruppendynamische Arbeit stärkt die Klassengemeinschaft. Durch verschiedene Vertiefungsebenen in der Schau und diverse Materialien für die Kettenreaktion wird der Workshop für die jeweilige Gruppe angepasst.
Engelsplatz 2
51766 Engelskirchen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)
Noch bis 31. Oktober 2023
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Formvollendet? Bakelit verändert den Alltag

Bei Bakelit handelt es sich um ein Phenolharz, heute würde man Kunststoff dazu sagen, welches 1907 erfunden wurde und anfangs als kostengünstige Alternative zu Keramik vor allem im technischen Umfeld Einzug hielt. Der neuartige Kunststoff findet aber bald auch Verwendung in vielen anderen Bereichen. Die Ausstellung in Kommern nimmt sich dem Thema chronologisch an und verfolgt die Entwicklung des ersten vollsynthetischen Kunststoffs, welcher weltweit in großen Mengen produziert wurde, bis zu seiner Nutzung heutzutage. Gezeigt werden unter anderem landwirtschaftlichen Geräte, Möbel, Kleidung, Spielzeuge, Fahrzeuge und Gebäude bis hin zu Designerobjekte z.B. aus Bakelit.
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Auf dem Kahlenbusch
53894 Kommern
Tel. 02443 - 998 00
Noch bis Oktober 2023
Schloss Benrath Museum für Naturkunde
Neozoen. Tierische Neubürger & einheimische Exoten
© Bandiddh Prum / 500px / Getty Images
Die Ausstellung beleuchtet das Phänomen der Neubürger, sogenannte Neozoen, die durch menschliches Handeln ihre ursprünglichen Verbreitungsgebiete verlassen haben. Zudem stellt die Ausstellung Tiere vor, die eigenständig einwandern, oft begünstigt durch den Klimawandel, oder einst ausgestorben waren, aber wieder zurückgekehrt sind. Den Neubürgern, Klimamigranten und Rückkehrern auf der Spur, wirft die Ausstellung einen Blick auf die Etablierung neuer - teils exotischer - Tierarten in Deutschland.
Noch bis 5. November 2023
Neanderthal Museum
Zurück in die Zukunft- Honigbienen im Wald
Honeybees © Ingo Arndt
Der preisgekrönte Naturfotograf Ingo Arndt zeigt in seiner Ausstellung „Zurück in die Zukunft-Honigbienen im Wald“ zum ersten Mal Bilder von wildlebenden Honigbienen in ihrer ursprünglichen Heimat- unseren Wäldern. Er hat die gut versteckten Baumhöhlen der Bienen aufgespürt und spektakuläre Bilder von den Bienen in ihrer natürlichen Umgebung gemacht, die nie zuvor gesehene Einblicke in das geheimnisvolle Leben dieser Insekten geben. Die Biene ist eines unserer kleinsten Nutztiere und seit der Steinzeit in unseren Diensten, für Wachs und Honig. Daher erweitern wir die Ausstellung im Neanderthal Museum um Exponate von der Steinzeit bis zum aktuellen Trend des „Urban Beekeeping“. Die Bienen auf dem Museumsdach sind schon ganz aufgeregt und freuen sich über die Wertschätzung ihrer Arbeit.
Noch bis 26. November 2023
Gasometer Oberhausen
Das zerbrechliche Paradies

Feuer, Wind und Wasser - diese Urgewalten bilden den furiosen Einstieg in die neue Gasometer-Ausstellung. Unmittelbar erleben die Besucher die Auswirkungen dieser Naturphänomene auf die Klimageschichte unseres Planeten. Unter dem Motto „Eine Erde – viele Welten“, entdecken die Besucher im Rund unter der Gasdruckscheibe die paradiesische Artenvielfalt unseres Planeten. Einzigartige großformatige Fotografien und packende Filmausschnitte lassen den Betrachter mit Faultieren in die Baumwipfel des Regenwaldes klettern, mit jungen Eisbären spielerisch über das Packeis tollen oder mit einer Karibu-Herde durch Tundra und Taiga ziehen.
Noch bis 23. Dezember 2023
LVR-Industriemuseum Oberhausen Peter-Behrens-Bau
Klasse und Masse. Kunststoffdesign im Alltag

Essener Str. 80
46047 Oberhausen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)
Noch bis 7. Januar 2024
LVR Industriemuseum Euskirchen Tuchfabrik Müller
Modische Raubzüge. Von Luxus, Lust und Leid. 1800 bis Heute
Blick in die Ausstellung © Karl-Philipp Gröne
Mit großer Fantasie und kunsthandwerklicher Meisterschaft wurden alle denkbaren Tierarten schon immer für die Mode genutzt. Faszinierend schöne Kleidungsstücke wurden hergestellt, um Menschen zu schützen, zu wärmen oder zu schmücken. Aber kein Tier gibt freiwillig sein Fell, seine Federn oder sein Gehäuse her. Der oft grausame Tod der Tiere ist die Kehrseite dieses Luxuskonsums. Die Ausstellung „Modische Raubzüge“ des LVR-Industriemuseums zeigt in der Tuchfabrik Müller diesen besonderen Ausschnitt der Kulturgeschichte der Mode der vergangenen 200 Jahre.
Carl-Koenen-Straße
53881 Euskirchen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)
Noch bis 28. Januar 2024
DASA Dortmund
Konflikte - Eine Ausstellung über Streitkultur
Ausstellung vom Museum der Arbeit, Hamburg © Foto Lena Röttger
Konflikte sind allgegenwärtig - in der Familie, im Arbeitsleben, in der Politik. Ebenso vielfältig sind ihre Erscheinungsformen: Ob Gewissensbisse, Zoff zu Hause, Tarifstreik oder die derzeitigen Kriege und Krisen - Konflikte verändern die Welt, im Großen wie im Kleinen.
Die Ausstellung „Konflikte" ergründet die Entstehung von Konflikten und fragt nach Lösungsstrategien. Wann und wie entsteht ein Konflikt? Wann ist eine Angelegenheit einen Konflikt wert? Wann lohnt es sich, einen Streit vom Zaun zu brechen, Stellung zu beziehen? Und wann ist es Zeit, Kompromisse zu suchen? Ihr betretet szenografische Raumbilder, die sich in vier Bereichen zum Thema „Innere Konflikte", "Private Konflikte", „Gesellschaftskonflikte" und „Konflikttheorie" gliedern. Es gibt Medienstationen und Objekte zu entdecken,die auf anschauliche und überraschende Weise einen Zugang zu diesem komplexen Thema ermöglichen. Entdeckt Dioramen mit Methoden zur Konfliktlösung. Und: Bezieht selbst Stellung!
Noch bis 2. Februar 2024
Haus der Geschichte
#DeutschlandDigital
DIGI Roboter Pauline Jacob Hero © Alexander Schmidt Punctum
Für den ersten Computer interessiert sich in Deutschland kaum jemand, als der Bauingenieur Konrad Zuse ihn 1941 in Berlin der Öffentlichkeit vorstellt. Der „Z3“, eine wandschrankgroße Erfindung, gilt als der weltweit erste Computer. Rund 80 Jahre später ist es möglich, unser gesamtes Leben über einen Mini-Computer – das Smartphone – zu organisieren: Nachrichten schreiben, Fotos und Videos machen, telefonieren, einkaufen, uns verlieben, Filme schauen, Termine verwalten, Vokabeln lernen, Schritte zählen. Die digitale Revolution hat einen radikalen, alle Lebensbereiche umfassenden, unumkehrbaren Wandel ausgelöst – im Positiven wie Negativen. Neben faszinierenden neuen Möglichkeiten droht Nutzerinnen und Nutzern die Gefahr, als „gläserne Menschen“ die Hoheit über die eigenen Daten zu verlieren. Die aktuelle Ausstellung #DeutschlandDigital betrachtet die Digitalisierung in Deutschland als historischen Prozess mit internationalen Bezügen. Gegliedert in drei Bereiche, Wirtschaft und Arbeit, Alltag und Privatleben sowie Politik und Gesellschaft erleben die Besucherinnen und Besucher die positiven und negativen Seiten des Digitalisierungsprozesses. Mit einer Chipkarte, die am Eingang der Ausstellung erhältlich ist, eröffnen sich Ausstellungs-Besucher:innen Portale in die digitale Welt. Damit können sie einen Roboter programmieren und zum Laufen bringen, ausprobieren, wie man mit Kryptowährung bezahlt, selbst Fake News erstellen oder Retro Gaming wie „Pac Man“ ausprobieren.
Noch bis 11. Februar 2024
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Herdanziehungskraft. Küche und Kochen
Küche Viersen © LVR Freilichtmuseum Kommern
Ob revolutionäre Zelle, Ort des Familienrates oder Schnellimbiss, ob Student:innen-WG, Arbeiterhaushalt oder Designobjekt – die Küche ist einer der wichtigsten Räume für die Menschen. Sie bietet nicht nur Raum für die Zubereitung von Lebensmitteln, sondern ist auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Die interaktive Ausstellung beleuchtet die Entwicklung von der Feuerstelle bis zum Thermomix und nimmt dabei technikhistorische, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen in den Fokus. Vom Sparherd über den Rührfix bis hin zum „Küchen-Robot“ gibt es vieles rund um die Küche und ihre Nutzung zu entdecken.
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Auf dem Kahlenbusch
53894 Kommern
Tel. 02443 - 998 00
Noch bis 18. Februar 2024
Deutsches Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur
Irgendwas fehlt immer. Vom Sammeln und Bewahren
Blick in die Ausstellungsinstallation: Partizipation einer Besucherin, Foto: © Janet Sinica
Auf das 16. Jahrhundert gehen die ersten Tanzlehrbücher zurück. Bücher, die früh vom ewig jungen Wunsch von Tänzer:innen, Choreograph:innen und Tanzpädagog:innen zeugen, ihr Wissen vom Tanz zu bewahren und weiterzugeben. Die Aufnahme in die gelehrsamen Bücher dieser Jahre blieb jedoch den höfischen Tänzen der Edelleute vorbehalten. Volkes Tanz hingegen blieb außen vor, fand Ausdruck allenfalls in Form von humoristischen Graphiken. Eine Überlieferung fand nicht statt. Irgendwas fehlt immer. Der Wunsch, das Flüchtige der Tanzkunst zu überwinden, schuf sich im Laufe der Jahrhunderte eigene Einrichtungen: Tanzlehrbibliotheken und Lehrsammlungen, private Sammlungen von Tanzliebhabern und – last but not least – große und kleine Archive in öffentlicher wie privater Trägerschaft. Doch wie passioniert die Sammelleidenschaft auch war – Irgendwas fehlt immer. Die Vielfalt ist geblieben – das WorldWideWeb hinzugekommen. Aktuell manifestiert sich das Wissen um Tanz auf einer Vielzahl von Portalen und Social Media Kanälen. Und verliert sich zuweilen ebenso schnell. Irgendwas fehlt immer. Teil der Ausstellung sind architektonische Elemente, die Ideen zum Tanzarchiv der Zukunft sammeln und die Besuchenden einladen, ihre Gedanken und Ideen zu Präsentation und Nutzung von Inhalten eines Tanzarchivs der Zukunft zu formulieren und einzubringen.
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 – 888 95-400
Noch bis 3. März 2024
Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur
Baden in Bad Aachen – Kuren und Flanieren seit den Römern
Rudolf Lipus, Wandelhalle bei dem Trinkbrunnen mit Blick auf Kurhaus und Kurpark in Aachen, Temperagemälde. Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur
Flaniert in der neuen Sonderausstellung durch mehr als 2000 Jahre kontinuierliche Badegeschichte und Nutzung des Thermalwassers in Aachen. Erlebt, welchen langen Weg das Wasser zurücklegen muss, um in Aachen als Thermalwasser aus dem Boden zu sprudeln, welche imposanten Thermenanlagen in römischer Zeit schon in Aachen standen und warum ausgerechnet ein verheerender Stadtbrand einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Bade- und Kurwesens dieser Stadt hatte. Erstmalig könnt ihr zudem per Smartphone auf multimediale Mittel zugreifen und sich so durch die Ausstellung begleiten lassen. Bringt neben Ihrem Smartphone auch Kopfhörer mit und taucht ab in die spannende Geschichte des Badens, Kurens und Flanierens in Aachen.
Kommende Ausstellungen
Vom 15. Juni bis 19. November 2023
August Macke Haus
Ziemlich beste Freunde. Hans Thuar & August Macke
Hans Thuar, Ziegelei, 1912, Öl auf Rupfen, 52 x 81,5 cm, Privatbesitz, Foto © A. Küster
Eine ganz besondere Beziehung verbindet Hans Thuar und August Macke seit den gemeinsamen Kindertagen in Köln. Als Thuar bei einem Unfall mit der Straßenbahn im Alter von elf Jahren beide Beine verliert, ist es August Macke, der ihm durch seine Besuche und seinen Humor den Lebenswillen zurückgibt. Von Macke inspiriert, wird auch Thuar Künstler. Einige der Bilder entstehen gemeinsam vor demselben Motiv. Mit ihren Werken gehören die beiden vor dem Ersten Weltkrieg zu den heftig angefeindeten expressionistischen Modernen. Nach Mackes Tod als Soldat im Ersten Weltkrieg setzt sich die Freundschaft der Familien fort und gipfelt in der Heirat von Mackes Sohn Wolfgang und Thuars Tochter Gisela. Mit Thuar stellt die neue Ausstellung einen Künstler in den Mittelpunkt, dessen hoch-expressive, leuchtend farbige und ganz eigenständige Kompositionen beinahe in Vergessenheit geraten sind.
Vom 18. Juni 2023 bis 22. Dezember 2024
LVR Industriemuseum Bergisch Gladbach Papiermühle Alte Dombach
Must-Have. Geschichte, Gegenwart, Zukunft des Konsums
© LVR-Industriemuseum
Tabakpfeife, Schallplatte oder Smartphone – Konsumartikel, die alle kennen, alle haben, alle brauchen? Zu verschiedenen Zeiten galten ganz unterschiedliche Dinge als „Must-have“. Die Ausstellung wirft mit über 450 Exponaten einen Blick auf die Entwicklung des Konsums von der vorindustriellen Zeit bis in die unmittelbare Gegenwart und macht sich Gedanken über die Zukunft. Haben wir schon immer so viel konsumiert? Wollen und können wir so wie jetzt immer weitermachen? Wie wollen und können wir nachhaltig konsumieren? Was kann ich mir von den Menschen vor 200 Jahren abschauen? Die Ausstellung richtet sich an alle, die ihr Herz schon mal an einen besonders schönen Gegenstand verloren haben oder sich kritisch mit dem Thema Konsum auseinandersetzen möchten.
Alte Dombach
51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)