Ausflug
Sonderausstellungen in den Museen in Köln, Bonn und im Umland
Petra Schulte · 15.08.2022
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© Canva
Welche Museen auch für einen Besuch mit euren ganz Kleinen geeignet sind, haben wir für euch in der Übersicht Museum mit Baby zusammengetragen.
Wenn ihr bei eurem Museumsbesuch nicht auf frische Luft und freien Himmel verzichten wollt, lohnt sich ein Besuch in einem der Freilichtmuseen in der Nähe von Köln und Bonn.
Kurse, Workshops und Führungen der verschiedenen Museen findet ihr in unserem Veranstaltungskalender.
Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und Entdecken!
Aktuelle Ausstellungen:
Noch bis 21. August 2022
Kunstmuseum Bonn
Glanzstück - Kinderraum mit Papieren
Patricia Thoma. Aus der Serie Papierkleider (Detail), 2019-21 © Patricia Thoma
Papiere, die im Raum hängen, verziert mit Mustern und rankenden Blumen, geklebt und vernäht zu „Stoffen“ und langen Gewändern: Inmitten der Sammlungspräsentation lädt auch in diesem Jahr wieder ein Kinderraum zum Staunen und Selbermachen ein. Diesmal dreht sich alles um Papier, um das Verzieren, Bedrucken und Veredeln. Aber nicht nur die Papiere, auch die Kinder und Jugendlichen selbst können sich hier verwandeln. Die Künstlerin Patricia Thoma (* 1977) füllt diesen Raum mit ihren minutiös bearbeiteten Papieren, mit ihren vergoldeten Roben und fantasievollen Kleidungsstücken. Schönheit, Dekor, Opulenz – und das alles aus einfachem Papier! An Werktischen können die Museumsbesucher: innen in diesem Raum Papiere in kostbare Bögen verwandeln und selbst ihr individuelles Werkbuch gestalten. Upcycling oder Downcycling: Ein begleitendes Workshop-Programm in Kooperation mit dem Fröbel Fantasielabor Köln nutzt Papier als kostbaren Werkstoff und als Ausgangsmaterial für die Weiterverarbeitung mit Farbe, Glitter, Schere, Nadel und Faden.
Noch bis 21. August 2022
Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
Jahreszeiten
Frühlingsgefühle © Frauke Fuck
Die Jahreszeiten begeistern in der Musik, in der Literatur, in der Malerei und uns in der Fotografie. In unseren Breiten erleben wir im Jahresverlauf vier Jahreszeiten: den Frühling, den Sommer, den Herbst und den Winter. Jede reizt mit ihren eigenen Farben, Lichtstimmungen, Wetterphänomenen, Geräuschen und Düften. Alle vier Jahreszeiten eint, bestimmte Emotionen in jedem von uns zu wecken. Etwa 70 Aufnahmen der Foto-Sonderausstellung „Jahreszeiten“ der 18 Fotograf:innen des Naturfototreff Eschmar ermöglichen den Besuchenden eine bildliche Jahresreise durch das Potpourri der Natur-Veränderungen im Jahr.
Noch bis 28. August 2022
Museum Folkwang
We want you! Von den Anfängen des Plakats bis heute
Floriane Mathea, „Kiwi. Plakate machen aufmerksam. 150 Jahre Litfaßsäule“, Deutschland, 2006, Museum Folkwang, Essen © Fachverband Aussenwerbung e.V.
Neben der stilistischen Entwicklung des Plakats lenkt die umfangreiche Schau die Aufmerksamkeit auf die Präsentationsformen des Plakats: Vom „wilden Kleben“ über die Litfaßsäule bis in die digitale Gegenwart und Zukunft des Plakats wird anhand von wichtigen Exponaten der Plakatgeschichte, u. a. von Lucian Bernhard, Isolde Baumgart, Hans Hillmann, Alfons Maria Mucha, Henri de Toulouse-Lautrec und Charles Paul Wilp, ein kultur- und medienhistorischer Blick auf die Welt der Werbung geworfen. Neben der Stilgeschichte der Plakate ist die Art und Weise, wie sie im öffentlichen Raum präsentiert werden, entscheidend für ihre öffentliche Wahrnehmung und Wirkung. Nur selten ist die Beziehung von Werbung und öffentlichem Raum bisher beschrieben worden. Die Ausstellung „We Want You!“ stellt diesen Zusammenhang anhand von über 300 ausgewählten Plakaten, über 30 frühen Anschlagzetteln, Karikaturen, Illustrationen und zahlreichen Fotografien dar. Die Ausstellung ist chronologisch sortiert und zeigt, wie die Werbung in ihrer jeweiligen Zeit im öffentlichen Raum zu sehen war.
Noch bis 28. August 2022
Max Ernst Museum Brühl des LVR
Karin Kneffel
Karin Kneffel, ohne Titel 2021, Öl auf Leinwand, Privatbesitz, VG Bild-Kunst Bonn 2021 Foto © Ivo Faber, Duesseldorf
Noch bis 28. August 2022
Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen
Unser Land. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen
Geschenk für den millionsten „Gastarbeiter“ – Zündapp-Mokick © Axel Thünker
Zum 75. Geburtstag des Landes Nordrhein-Westfalen zeigt die Stiftung Haus der Geschichte Nordrhein-Westfalen die Jubiläumsausstellung: „UNSER LAND. 75 Jahre Nordrhein-Westfalen“. Sie ist im Behrensbau am Mannesmannufer in Düsseldorf zu sehen, dem Sitz der Stiftung und Ort des künftigen zeithistorischen Museums zur Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Ausstellung erzählt von besonderen Herausforderungen und Brüchen, die das Land und die Menschen in den vergangenen 75 Jahren zu bewältigen hatten – und Nordrhein-Westfalen nachhaltig geprägt haben. Sie gibt in acht Ausstellungskapiteln Einblicke in bewegte und bewegende Zeiten der 75-jährigen Geschichte des bevölkerungsreichsten Bundeslandes. Hauptthemen sind der politische Neubeginn und die Landesgründung, Migration, Soziales, wirtschaftlicher Strukturwandel, Umwelt, Sicherheit, Religionen im Wandel sowie Kultur und Medien. Gezeigt werden rund 300 Exponate. Ausgewählte Gegenstände der Landesgeschichte, Dokumente, Fotos und Filme stehen im Zentrum der Jubiläumsausstellung. Hierzu zählen die Gründungsurkunde des Landes, die Verordnung Nr. 46 der britischen Militärregierung, ein Schreibtisch von europäischer Dimension, an dem 2019 Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit dem „Vertrag von Aachen“ die deutsch-französische Freundschaft erneuerten, ein Teddybär, der mit einer persönlichen Fluchtgeschichte verbunden ist, ein feuerfester Rennanzug von Formel-1-Weltmeister Kimi Räikkönen, einer Innovation aus Westfalen, die für den Wandel der Textilindustrie in diesem Landesteil steht, der „Stratmann-Koffer“, ein Messgerät, das bereits in den 1950er Jahren Pionierarbeit in Sachen Luftreinhaltung leistete und Objekte der jüngsten Flutkatastrophe.
Noch bis 4. September 2022
Haus der Natur Bonn
Nimmersatt? Was uns auf den Teller kommt
© Canva
Peter Siel und Zitronella führen Euch durch die spannende Welt der Ernährung und gehen heißen Fragen unserer Zeit auf den Grund: Wie kommt dein Essen überhaupt auf deinen Teller? Was, wie und warum isst du? Und was passiert mit den Resten? Warum hat unser Essverhalten Einfluss auf die Lebensbedingungen auf unserer Erde? Vom Supermarkt bis zum interaktiven Tisch, die Stationen laden zum Mitmachen und auch zum Einbringen der eigenen Meinung ein.
Noch bis 4. September 2022
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Das sind meine modernen Frauen - Tausche Monet gegen Modersohn-Becker
Frauenporträts von Renoir, Cranach und Modersohn-Becker in der Ausstellung © Arp Museum Bahnhof Rolandseck | Foto: Thomas Köster
Im Zentrum der Ausstellung stehen spektakuläre z. T. lebensgroße Aktdarstellungen Modersohn-Beckers. Viele entstanden schon während ihres Studiums. Doch noch Jahre später griff sie immer wieder auf diese zurück und verarbeitete sie zu eindrucksvollen Leinwandbildern, die die natürliche Schönheit des Körpers feierten – die »große Einfachheit der Form«, wie sie es nannte. Die Landschaften und Stillleben Paula Modersohn-Beckers leben von der Kraft der Stille, die sie in der Weite der Moorlandschaft und in der alltäglichen Schönheit der Dinge fand. Daneben studierte sie intensiv die lichtvollen Gemälde der Spät-Impressionisten und Nabis. Insbesondere Maurice Denis war ein großer Impulsgeber für sie. Einzigartig modern und richtungweisend ist die tiefe Verbundenheit der Malerin mit der Natur. Natürlichkeit war ihr oberstes Gebot – ob nun im Akt oder im Blick in die Landschaft. Nicht mahnend, sondern liebend suchte sie den Einklang und Gleichklang mit den Dingen und schilderte den Menschen als Teil der Natur, mit ihr verwoben und von ihr abhängig.
Noch bis 9. September 2022
Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln
Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen

© Stadt Köln
Das Amt für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln präsentiert in der Magistrale des Stadthauses Deutz eine Ausstellung zum Thema Gewalt an Frauen und Mädchen. Jeden Tag versucht ein Mann eine Frau zu töten. Jeden dritten Tag gelingt der Femizid. Zu den „Orange Days“ 2021 erreichte die erste orange Bank mit der Aufschrift „Kein Platz für Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ eine hohe Aufmerksamkeit. Neben der Möglichkeit, auf den Bänken für ein Zeichen der Solidarität Platz zu nehmen und ein Foto unter dem Hashtag #KölnGegenGewaltanFrauen zu posten, greift die Ausstellung das Thema über individuelle Fallgeschichten auf. Die Ausstellung ist Teil der Sichtbarmachung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen auch im Sinne der Istanbul-Konvention und einer dazu in Umsetzung befindlichen Großkampagne.
Willy-Brandt-Platz 3
50679 Köln
Tel. 0221 - 221-264 72
Noch bis 11. September 2022
Bilderbuchmuseum Troisdorf
20 Jahre Löwen-Liebe
Geburtstags-Gif Löwenliebe © Beltz & Gelberg, 2022 Martin Baltscheit
Seit über 20 Jahren ist „Die Geschichte vom Löwen, der nicht schreiben konnte“ (Beltz & Gelberg, 2002) ein Klassiker. Der Löwe, dieser untalentierte, cholerische, aber im Scheitern so beliebte König der Tiere ist Pate, Maskottchen und Bildungsbotschafter für zahlreiche Kinder geworden. Seit 20 Jahren ist rund um den Löwen eine kleine, kluge Welt des neugierigen Lernens und lustvollen Scheiterns entstanden – so auch mit dem Jubiläumsbilderbuch „Die Geschichte vom Löwen, der nicht malen konnte“ (Beltz & Gelberg, 2022). Martin Baltscheit gilt als einer der talentiertesten Erzähler im deutschen Bilderbuch. Er schreibt Bücher und Stücke, illustriert, arbeitet als Sprecher, produziert Hörspiele, führt Regie beim Film und ist für seine zahlreichen Talente vielfach ausgezeichnet worden.
Noch bis 11. September 2022
Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
Syrien – Gegen das Vergessen
Korkmodell vom Beltempel Palmyra © Dieter Cöllen
Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
Cäcilienstr. 29-33
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-313 56
Noch bis 18. August 2022
Technikum Mülheim an der Ruhr
Monets Garten
© Alegria Konzert, Foto Lukas Schulze
Große Ausstellungen kommen immer öfter ganz ohne originale Kunstwerke aus. Stattdessen wird die Kunst in gewaltige, begehbare Räume projiziert. Der Besucher soll Teil des Werkes werden. Das immersive Kunsterlebnis „Monets Garten“ zeigt eine 360-Grad-Erlebnisreise durch die Geschichte und Werke eines der größten Künstler des vergangenen Jahrhunderts. Inszeniert wird das Ausstellungskonzept mit modernster Multimedia-Technik, mit der der Besucher ganz in die Welt und die berühmten Kunstwerke des Malers Claude Monet (1840-1926) eintauchen kann. Aufwändige Installationen und Projektionen erzeugen in Verbindung mit Musik rauschende Farbwelten und lassen die Gemälde auf noch nie zuvor gesehene Weise lebendig und spürbar werden. Für den Betrachter verwandelt sich Illusion in Realität.
Noch bis 18. September 2022
Schloss Benrath Museum für Gartenkunst
Zitrusmanie. Goldene Früchte in fürstlichen Gärten

Johann S. F. Taennich: Deckeldosen für Marmelade in Form von Zitronen, Fayence, Mosbach, 1779 - 1781
Wir alle kennen sie als Früchte aus dem Supermarkt: Orangen, Pampelmusen, Mandarinen und Zitronen. Vor drei Jahrhunderten bildeten immergrüne Pomeranzen-, Zitronen- und Orangenbäume ein fürstliches Statussymbol. In der Barockzeit kam kein repräsentativer Garten ohne Zitruspflanzen aus. Sie standen für die Unsterblichkeit einer Dynastie und wurden leidenschaftlich gesammelt. Die Zitrusmanie erfasste auch das Bürgertum, das sich allerorten mit Pomeranzengärten schmückte. In der Sonderausstellung werden zum ersten Mal auch Schloss Benrath, Düsseldorf sowie das Rheinland als Orte fürstlicher Orangeriekultur dargestellt.
Benrather Schloßallee 100-106
40597 Düsseldorf
Tel. 0211 – 892 19 03
Noch bis 18. September 2022
NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Theo Beckers. Ein junger Nationalsozialist fotografiert Köln

Von Theo Beckers betreute Hitlerjungen bei einem Propagandamarsch um den Kölner Dom, 1935, Fotograf: Theo Beckers © NS- Dokumentationszentrum der Stadt Köln
Ein junger Nationalsozialist fotografiert Köln“. Die Ausstellung rückt mit der Alltags- und Amateurfotografie im Nationalsozialismus ein bislang kaum beachtetes Thema in den Blick. 2018 erwarb das NS-DOK den mehrere zehntausend Fotos umfassenden Bestand „Theodor Beckers“ – ein Kleinod der privaten Fotografie im 20. Jahrhundert. Mit der Kamera in der Hand zieht der junge Theo Beckers in den 1930er Jahren durch Köln: Er fotografiert Familienfeiern, Ausflüge, HJ-Fahrten, die Haustiere, sein Zimmer, Karnevalsumzüge, Kirchenfeste, politische Aufmärsche, Freund*innen und Bekannte. Theo Beckers entstammt einer bürgerlichen Familie aus Köln-Deutz. Im Mai 1933 tritt er in die Hitlerjugend ein, für die er bald auch Ämter übernimmt. Die Ausstellung zeigt rund 300 seiner Aufnahmen. Sie lädt zum Hinschauen, Entdecken und Nachdenken ein: Wie sah Theo Beckers seinen Alltag und die Stadt, in der er lebte? Zu welchem Bild von ihm und seinem Leben setzen sich die Aufnahmen zusammen? Prägte sein Engagement für den Nationalsozialismus auch seine Fotografien? Wie passen sie zu den Vorstellungen, die wir uns vom Leben in der NS-Diktatur machen?
Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-263 32
Noch bis 25. September 2022
DASA Dortmund
Mission 2030- Eine Mitmachausstellung über die globalen Entwicklungsziele (SDG's) von der Kinderrechtsorganisation Plan International
Mitmachausstellung Mission 2030 © Plan International Foto Swaantje Hehmann
Auf geht‘s in sieben Länder auf vier Kontinenten. Dort gilt es die Chancen für eine bessere Welt zu entdecken. In jedem Land steht ein anderes Nachhaltigkeitsziel der UN, international bekannt als „Sustainable Development Goals, SDGs, im Mittelpunkt. Dabei lernen die DASA-Gäste junge Menschen kennen, die aus ihrem Alltag berichten und so die SDGs anschaulich und konkret machen. Daher schlüpfen die Besucher:innen in die Rolle von Delegierten einer internationalen Konferenz und treffen auf Jugendliche, die in ihrem jeweiligen Land aus ihrem Alltag berichten. An den Schauplätzen realer Projektbeispiele in Ägypten, Ghana, Guatemala, Kambodscha, Kolumbien und Timor-Leste sowie in zwei deutschen Großstädten vermittelt die Ausstellung die Bedeutung von gerechten Lebensverhältnissen, Chancengleichheit sowie einem schonenden Umgang mit Ressourcen. Ein Quiz und eine Ausstellungseinheit zum Entdecken nachhaltiger Orte in der DASA und in der Stadt Dortmund ergänzen „Mission 2030".
Noch bis 25. September 2022
Haus der Geschichte Bonn
Heimat – Eine Suche
Kissenbezug mit traditionellem Heimatmotiv, 1950er Jahre, Foto © Stiftung Haus der Geschichte/ Axel Thünkern
Der Begriff Heimat hat viele Bedeutungen. Für die einen ist er verbunden mit dem Geburtsort, einer Region, einem Geruch oder Geschmack. Andere definieren Heimat als Ort, wo Freunde und Familie leben. Heimat ist ein Thema in der Werbung, kann aber auch zur Ausgrenzung von Menschen dienen. Das Haus der Geschichte begibt sich in seiner neuen Ausstellung auf die Suche nach den vielfältigen Bedeutungen von Heimat. Zu sehen sind rund 600 Exponate: Hausschlüssel einer Vertriebenen aus Schlesien und von Flüchtlingen aus Aleppo, die Kleidung eines Auschwitz-Überlebenden, der nach der Befreiung wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist, das Ortsschild des sorbischen Dorfes Tzschelln, das dem Braunkohleabbau zum Opfer fiel, ein Regiestuhl der erfolgreichen TV-Serie „Heimat“, ein Dirndlkleid, gefertigt aus afrikanischen Stoffen und die Puppen des Kölner Dreigestirns aus dem Hänneschen Theater sind nur einige Beispiele für die Bandbreite des Themas.
Ergänzt werden die Exponate durch ein innovatives Medienangebot, die „Heimatstimmen“: Eine „Biografische Spur“ mit Aussagen unterschiedlicher Protagonisten thematisiert die stark individuell geprägte Sichtweise auf Heimat, im „Heimatlabor“ können Besucherinnen und Besucher Diskussionen darüber auf einer Großprojektion verfolgen und ihre eigene Meinung formulieren.
Noch bis 2. Oktober 2022
Bundeskunsthalle Bonn
Bettina Pousttchi – The Curve
Bettina Pousttchi, The Curve, 2022, Bundeskunsthalle Bonn, Foto: Michael Richter
Anlässlich des 30-jährigen Bestehens der Bundeskunsthalle realisiert Bettina Pousttchi die 35 Meter lange und 4 Meter hohe skulpturale Arbeit The Curve auf dem Flachdach der Institution. Damit reagiert sie auf die Architektur des Gebäudes von Gustav Peichl und dessen Verständnis des Daches als „Fünfte Fassade“ und als „weiteren Ausstellungsraum“. In der Nordwestecke platziert, schmiegt sich die Skulptur in Form einer begehbaren Steilkurve dynamisch in den Umraum ein. Markierungen, ähnlich denen einer Fahrbahn, führen Besuchende auf das Objekt zu. Die Künstlerin nimmt mit The Curve auch Bezug auf die legendäre Teststrecke für Autos, die der Fiat-Konzern auf dem Dach seines 1923 eröffneten Werks im Turiner Stadtteil Lingotto gebaut hatte.
Die Nutzung der begehbaren Großskulptur erfolgt auf eigene Gefahr und eigenes Risiko. The Curve ist ausschließlich für Fußgänger zu nutzen! Bitte nicht klettern oder Skates, Skateboards, Rollschuhe, Fahrräder oder Ähnliches nutzen.
Noch bis 3. Oktober 2022
Käthe Kollwitz Museum
Der neue Simplicissimus

Hanns Erich Köhler, CONTRA!, 1954, Tusche/Feder, Deckweiß, aquarelliert © Wilhelm Busch – Deutsches Museum für Karikatur und Zeichenkunst, Hannover
Wie ein Phönix aus der Asche erscheint im Nachkriegsdeutschland die Wochenzeitschrift SIMPLICISSIMUS neu und liefert in Wort und Bild kritische Kommentare und vergnügliche Glossen zu Sitten und Unsitten, Hoffnungen und Ängsten der jungen Bundesrepublik. Das bekannteste Satireblatt der Wirtschaftswunderjahre steht nun im Fokus einer Sonderausstellung. Titelblätter, Zeichnungen und Lithographien aus den Jahren 1954 bis 1967 entführen in eine noch gar nicht so lang vergangene Epoche – und weisen auf Parallelen zum heutigen Weltgeschehen. Zu den Künstlern, die damals Bildmotive beitrugen, zählt auch Käthe Kollwitz.
Noch bis 9. Oktober 2022
Kulturzentrum am Neumarkt
Roms fließende Grenzen. Archäologische Landesausstellung NRW – Rom am Rhein
© Bueste: Roemergrab Weiden e. V. / Grafik-Elemente: Cyrano GmbH / Zusammenstellung: flowconcept GmbH / MHKBG 2021
Schon vor 2000 Jahren war das Rheinland ein Schmelztiegel, in dem unterschiedlichste Bevölkerungsgruppen aufeinandertrafen. Das LVR-LandesMuseum stellt die Vielfalt der Menschen und Kulturen am Limes vor. Wie wohnte und arbeitete man in den Militärlagern und Zivilsiedlungen? Wie war man zu Lande und zu Wasser und auch über die „nasse Grenze“ hinweg miteinander verbunden? Weihesteine, Grabmonumente, Wandmalereien und Alltagsgegenstände berichten nicht nur von der Herkunft der Menschen, sondern gewähren darüber hinaus Einblicke in ihre privaten Lebensbereiche.
Statthalterpalast, Tempel, Prachtstraßen und Plätze – bis heute zeigen die Spuren dieser Monumente Kölns Bedeutung als Hauptstadt der römischen Provinz Niedergermanien. In die blühende Großstadt kamen Menschen und Waren aus dem gesamten Imperium, Keramik und feinste Glasprodukte gingen von hier aus in das Reich. Highlight-Funde und digitale Rekonstruktionen zeigen das spannende Leben im „Rom am Rhein“.
Cäcilienstr. 29-33
50676 Köln
Tel. 0221 – 221-244 38
Noch bis 16. Oktober 2022
August Macke Haus
August Macke - Begegnungen
August Macke, Rokokoszene,1912, Aquarellfarbe und Tusche/Feder auf Zeichenkarton, 23,2 x 25,1 cm, Museum August Macke Haus, Dauerleihgabe aus Privatbesitz © Foto: Lars Bergengruen
August Macke umgab ein großer Freundes- und Künstlerkreis, der Ergebnis seines viel gerühmten Kommunikationstalents und seiner Fähigkeit zu echter, uneigennütziger Freundschaft war. Zudem hatte er das große Glück auf Menschen zu treffen, die seine künstlerische Begabung schon früh erkannten und förderten, und einer Frau zu begegnen, mit der ihn zeitlebens eine innige Liebe verband. Die Sonderausstellung spürt einigen der wichtigsten Verbindungen und freundschaftlichen Beziehungen August Mackes im Rheinland anhand signifikanter Werke und Dokumente nach und befasst sich mit Themen und Motiven, die für ihn und die Rheinischen Expressionisten charakteristisch sind. Ein Motiv und Thema, das in allen Werkphasen von August Macke gegenwärtig ist, ist die Darstellung von Liebespaaren. Es ist untrennbar mit seiner eigenen glücklichen Ehe verbunden. Im Kontext der Ausstellung werden zahlreiche Werke erstmals präsentiert, die kürzlich als Schenkungen oder Dauerleihgaben neu in den Bestand des Museums gelangten.
Noch bis 16. Oktober 2022
Kunstmuseum Bonn
Deutscher Kaviar. Die fotografische Sammlung
Franco Vaccari, Viaggio Sul Reno (Detail), 1974, 4 C-Prints, je 47 x 59,5 cm, Erworben 1994, © Franco Vaccari
Seit rund 50 Jahren sammelt das Kunstmuseum zeitgenössische Fotografie. Über 400 Werke und Serien sind dabei zusammengetragen worden, die insgesamt mehrere tausend Fotografien umfassen. Im Rahmen des Förderprogramms „Forschungsvolontariat Kunstmuseen NRW“ wurde die Sammlung systematisch aufgearbeitet und erforscht. Teile daraus werden nun in der Sonderausstellung Deutscher Kaviar neu präsentiert. Mit einem Schwerpunkt auf Fotokunst, die seit 1965 in Deutschland entstanden ist, bietet die Fotografische Sammlung eine einzigartige Perspektive auf ein halbes Jahrhundert, das geprägt wurde von einem sich rasant beschleunigenden neoliberalen Kapitalismus, durch den unser Denken und Fühlen geformt wurde und welcher Leben, Kunst und Kultur zunehmend in Prozesse der Kommerzialisierung verstrickt hat. Ausgangspunkt der Ausstellung ist daher die Doppelrolle der Fotografie in diesem System, in dem sie als Gebrauchs-, Dokumentar- und Werbefotografie dem Antrieb des Begehrens in einer Gesellschaft des Massenkonsums dient.
Noch bis 16. Oktober 2022
LVR-Archäologischer Park Xanten / LVR-RömerMuseum
Roms fließende Grenzen. Archäologische Landesausstellung NRW – Der Limes am Niederrhein
Seit dem 27. Juli 2021 zählt der Niedergermanische Limes, die Grenze des Römischen Reiches zum UNESCO-Welterbe. Aus diesem Grund präsentiert die „Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen“ die neuen Forschungsergebnisse zum Leben am und mit dem Niedergermanischen Limes.
Viele neu entdeckte Überreste römischer Militäranlagen am Niederrhein zeigen, wie wichtig die nordwestliche Grenze für das römische Imperium war. Erfahrt mehr über das Leben der Legionäre: mit Nachbauten römischer Schiffe, einem begehbaren Limes und digitalen Tools. Wie war der Alltag im Schatten des römischen Militärs dies- und jenseits des Rheins?
Noch bis 17. Okotober 2022
LVR-Industriemuseum Gesenkschmiede Hendrichs, Solingen
Im Schnitt Gut – Scherengeschichte(n)
Foto Jürgen Hoffmann © LVR Industriemuseum Gesenkschmiede Heinrichs
Scheren schneiden Haare oder Leder, feine Seidenstoffe oder Bleche, Papier oder Äste. Sie sind einfache, alltägliche Schneidegeräte, spezialisierte Handwerkszeuge, kunstfertig gestaltete Designobjekte oder auch liebgewonnene Utensilien, die Menschen ein Leben lang begleiten. Die Ausstellung zeigt die vielfältigen Gebrauchszusammenhänge, mannigfachen Formen und Größen und lässt auch die kulturhistorischen Aspekte nicht außer Acht. Eine Reihe von interaktiven Hands-on Stationen laden ein, sich spielerisch mit dem so alltäglichen Gebrauchsgegenstand Schere auseinanderzusetzen.
Merscheider Str. 289 – 297
42699 Solingen
Tel. 02234 – 992 15 55 (kulturinfo rheinland)
Noch bis 23. Okotober 2022
LVR-Industriemuseum Engelskirchen Kraftwerk Ermen & Engels
Mode 68 – Mini, sexy, provokant
Grenzenlose Farben und Muster © LVR-Museum Engelskirchen Foto: J. Hoffmann
Mode in den 60ern – das sind Minirock und Maxikleid, Hot Pants und Schlaghose, Weltraum-Look und Hippie-Gewand, asymmetrischer Kurzhaarschnitt und wilde Mähne. Nicht zu vergessen: Jeans und Parka. Mehr als 150 Originalkleidungsstücke und Accessoires aus der umfangreichen museumseigenen Textilsammlung warten in der Ausstellung auf die Besucherinnen und Besucher. Sie werden durch exklusive Leihgaben von Modesammlerinnen und -sammlern ergänzt. Zusammen mit umfangreichem Bild- und Filmmaterial aus der Zeit lassen sie die bewegten 60er zwischen Protestbewegung, Swinging London und Flower-Power wieder lebendig werden.
Engelsplatz 2
51766 Engelskirchen
Tel. 02234 – 992 15 55 (kulturinfo rheinland)
Noch bis 30. Oktober 2022
Frauenmuseum Bonn
WIR SIND! - Neue Frauenbewegung und Feministische Kunst
Ausgehend von den 70ern bis zum Ende der 1980er Jahre werden Aufbrüche, Wendepunkte und nachhaltige Veränderungen gezeigt, die heute als Erfolgsgeschichte feministischer Bewegungen in Gesellschaft und Kunst sehen werden.
„Mein Bauch gehört mir!" Unter dieser Losung vereinigten sich zehntausende Frauen, um den § 218 zu bekämpfen, den eigenen Körper zu erkunden, ihr Selbstbewusstsein zu trainieren und neue Frauenräume zu schaffen. Das Thema Gewalt gegen Frauen wurde aus den patriarchalen Ecken und familiären Tabuzonen gerissen. Es wird deutlich: Frauen waren an vielen Umbrüchen nach 1968 in entscheidender Weise beteiligt.
Vor diesem lila-bunten Panorama setzten Künstlerinnen einfallsreich und provokant die feministische Aneignung des Kunstraumes in Gang. „Das Private ist politisch!" galt fortan auch in der Kunst. WIR SIND! versammelt Werke aus den Bereichen Video, Performance, Fotografie, Skulptur, Installation, Collage und Malerei. Wir präsentieren Arbeiten aus der hauseigenen Sammlung, den Depots der Künstlerinnen sowie öffentliche wie private Leihgaben. Vertreterinnen jüngster Tendenzen geben dazu Einblicke in die aktuelle feministische Kunstszene.
Noch bis 30. Oktober 2022
LVR-Archäologischer Park Xanten / LVR-RömerMuseum
Roms fließende Grenzen. Archäologische Landesausstellung NRW – Rom in Westfalen 2.0
Seit dem 27. Juli 2021 zählt der Niedergermanische Limes, die Grenze des Römischen Reiches zum UNESCO-Welterbe. Aus diesem Grund präsentiert die „Archäologische Landesausstellung Nordrhein-Westfalen“ die neuen Forschungsergebnisse zum Leben am und mit dem Niedergermanischen Limes.
Um Christi Geburt erbauten römische Legionen mächtige Militärbastionen entlang der Lippe. Mit spektakulären Neufunden, dem originalgetreuen Nachbau eines Wachhauses und im neuen „Escape Room“ erlebt ihr in Haltern die Römerzeit in Westfalen hautnah.
Noch bis 31. Oktober 2022
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Stadt, Land, Garten - Wilde Vielfalt zwischen Küchengarten und Feldflur

Wiese im LVR-Freilichtmuseum Kommern; Foto: Vanessa Sterner/LVR
Vom vorindustriellen Küchengarten über Werkssiedlungen und Kleingartenanlagen bis zum Urban Gardening: Die Ausstellung beleuchtet, wie sich Bedeutung und Aussehen der Nutzgärten gewandelt haben. Dabei spielt die subjektive Seite des Gärtnerns eine große Rolle. In prägnanten Worten schildern Gärtner*innen ihre Motivationen sowie Last und Lust der Gartenarbeit. Die Museumsgäste lernen alte und moderne Nutzpflanzen kennen und können das Wachsen und Reifen von Bohne, Himbeere oder Kartoffel im Laufe eines Gartenjahres verfolgen. Historische Gartengeräte oder Ratgeberliteratur zeigen eine erstaunliche Kontinuität der Gartenarbeit. Gärtnern heißt aktiv sein! Dazu fordert die Ausstellung Groß und Klein auf: Inhalte werden beim Puzzeln, Kurbeln oder Suchen vermittelt. Im Außenbereich gibt es die Möglichkeit, sich an der Gemeinschaftskiste zu beteiligen, zu pflanzen, jäten, gießen und ernten. Hacken, Schaufeln und Gießkanne stehen im Schränkchen vor dem Ausgang bereit.
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Auf dem Kahlenbusch
53894 Kommern
Tel. 02443 - 998 00
Noch bis 6. November 2022
Museum Ludwig
Raghubir Singh. Kolkata

Raghubir Singh, Taxifahrer, Kalkutta, 1987, Farbfotografie 24,8 x 36,9 cm, Museum Ludwig, Köln © Succession Raghubir Singh, Foto: Rheinisches Bildarchiv Köln
Der indische Fotograf Raghubir Singh (1942– 1999) kehrte immer wieder nach Kolkata (bis 2001 Kalkutta) zurück und erstellte über die Jahre ein komplexes und vielschichtiges Fotoporträt der Metropole. Aufgewachsen in Jaipur, der Hauptstadt des indischen Bundesstaates Rajasthan, besuchte Singh Kolkata 1961 das erste Mal. In den frühen 1970er Jahren lebte er noch in Jaipur; danach verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach Hongkong und Paris; später lebte er in London und New York. Vor allem in seinen Straßenansichten verdichtet Singh die vielfachen Eindrücke Kolkatas in farblich und kompositorisch beeindruckenden Fotografien. Die Farbigkeit ist für Singh kennzeichnend für Geografie und Kultur Indiens. In seinen Fotografien wird mit ihrer Hilfe die Aufmerksamkeit über das ganze Bild verteilt, sodass Vorder- und Hintergrund häufig wie auf einer Ebene erscheinen. Die unterschiedlichen historischen Zeitschichten sind auf diese Weise in der Fotografie gleichermaßen vergegenwärtigt. Singhs Fotografien sind die Hommage eines Kosmopoliten an eine kosmopolitische Stadt.
Noch bis 6. November 2022
Neanderthal Museum
Cats - Eiszeitliche Jäger
CATS Löwe © Sebastian Petersen - Philigran Studio-162
Im Fokus der Ausstellung steht der außergewöhnliche Fund einer europäischen Säbelzahnkatze aus Schöningen, Niedersachsen. Der sensationelle Knochenfund beweist, dass die frühen Menschen aus der Altsteinzeit dieser Raubkatze tatsächlich noch vor 300.000 Jahren begegnet sind. Das weltweit einzige aufgebaute Skelett einer europäischen Säbelzahnkatze ist ebenso wie die Vielfalt der heutigen wilden Katzenwelt zu bestaunen. Die Ausstellung lässt die Welt der Urzeitjäger mit vielen informativen Details und anschaulichen Bildern wieder lebendig werden. Wer schon immer wissen wollte, wieso die Säbelzahnkatze kein Säbelzahntiger ist, kann das in der Ausstellung herausfinden. An vielen Mitmachstationen lässt sich ausprobieren, wie stark der Kiefer einer Säbelzahnkatze war und wie Katzen im Vergleich zu uns sehen.
Noch bis 27. November 2022
LVR Industriemuseum Euskirchen, Tuchfabrik Müller
Must-Have. Geschichte, Gegenwart, Zukunft des Konsums

Tabakpfeife, Schallplatte oder Smartphone – Konsumartikel, die alle kennen, alle haben, alle brauchen? Zu verschiedenen Zeiten galten ganz unterschiedliche Dinge als „Must-have“.
Die Ausstellung wirft mit über 450 Exponaten einen Blick auf die Entwicklung des Konsums von der vorindustriellen Zeit bis in die unmittelbare Gegenwart und macht sich Gedanken über die Zukunft. Haben wir schon immer so viel konsumiert? Wollen und können wir so wie jetzt immer weitermachen? Wie wollen und können wir nachhaltig konsumieren? Was kann ich mir von den Menschen vor 200 Jahren abschauen?
Die Ausstellung richtet sich an alle, die ihr Herz schon mal an einen besonders schönen Gegenstand verloren haben oder sich kritisch mit dem Thema Konsum auseinandersetzen möchten.
LVR-Industriemuseum Tuchfabrik Müller
Carl-Koenen-Straße
53881 Euskirchen
Tel. 02234 - 992 15 55 (kiR – KulturInfo Rheinland)
Noch bis 30. Dezember 2022
Gasometer Oberhausen
Das zerbrechliche Paradies

Feuer, Wind und Wasser - diese Urgewalten bilden den furiosen Einstieg in die neue Gasometer-Ausstellung. Unmittelbar erleben die Besucher die Auswirkungen dieser Naturphänomene auf die Klimageschichte unseres Planeten. Unter dem Motto „Eine Erde – viele Welten“, entdecken die Besucher im Rund unter der Gasdruckscheibe die paradiesische Artenvielfalt unseres Planeten. Einzigartige großformatige Fotografien und packende Filmausschnitte lassen den Betrachter mit Faultieren in die Baumwipfel des Regenwaldes klettern, mit jungen Eisbären spielerisch über das Packeis tollen oder mit einer Karibu-Herde durch Tundra und Taiga ziehen.
Noch bis 8. Januar 2023
Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
SPACE4KIDS - Ein Ort zum Austauschen, Entdecken, Hinterfragen
Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt
Cäcilienstr. 29-33
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-313 56
Noch bis 15. Januar 2023
Deutsches Bergbaumuseum Bochum
Gras drüber … Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich

Erstmals in der Geschichte des Leibniz-Forschungsmuseums widmet sich eine Sonderausstellung dem Thema Umweltpolitik und Rekultivierung. Die Sonderausstellung „Gras drüber … Bergbau und Umwelt im deutsch-deutschen Vergleich“ im Deutschen Bergbau-Museum Bochum will im wahrsten Sinne unter die Grasnarbe schauen. Sie beleuchtet drei Bodenschätze und zwei Staaten: den Steinkohlenbergbau in der BRD sowie den Lausitzer Braunkohlentagebau und die Gewinnung von Uranerz in den Wismut-Gebieten in der DDR.
Deutsches Bergbaumuseum Bochum
Am Bergbaumuseum 28
44791 Bochum
Tel. 0234 – 58 77-0
Noch bis 29. Januar 2023
Von der Heydt Museum Wuppertal
Fremde sind wir uns selbst – Bildnisse von Paula Modersohn-Becker bis Zanele Muholi
Paula Modersohn-Becker, Mädchenbildnis mit gespreizter Hand vor der Brust, 1905, Von der Heydt-Museum Wuppertal
Die Ausstellung widmet sich Fragen der (Selbst-) Darstellung und Repräsentation in der Bildenden Kunst seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert. Anhand von Hauptwerken aus der Sammlung des Von der Heydt-Museums wird erfahrbar, wie sich gesellschaftliche und soziale Rollenvorstellungen in Bilder vom Menschen einschreiben und wirken. Das Spektrum reicht von Gemälden der klassischen Moderne, etwa von Paula Modersohn-Becker, Emmy Klinker, Henry de Toulouse-Lautrec, Christian Schad und Felix Vallotton, über Werke von WOLS, Francis Bacon und Miriam Cahn bis in die Gegenwart, u. a. vertreten durch Tobias Zielony und Zanele Muholi.
Noch bis 29. Januar 2023
Von der Heydt Museum Wuppertal
Senga Nengudi – Eine Kooperation mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch
Senga Nengudi, Performance Piece, 1977, Silbergelatinedruck, dreiteilig, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau München, Sammlung KiCo © Senga Nengudi
Die US-amerikanische Künstlerin Senga Nengudi (*1943, Chicago) studiert An-fang der 1960er Jahre in Los Angeles sowohl Tanz als auch Bildhauerei und führt in ihren Werken bis heute Bewegung und Skulptur auf überraschende Weise zu-sammen. Ihre aus einfachsten Alltagsmaterialien wie Nylonstrümpfen, Zeitungs-papier und Plastikfolien gefertigten Objekte knüpfen einerseits an die damals in Kalifornien vorherrschende Minimal Art an, erweitern anderseits das künstleri-sche Spektrum um die Disziplin des Tanzes. Heute gilt Nengudi als legendäre Avantgarde-Künstlerin. Die Präsentation, die auf einen Raum konzentriert parallel zur Schau „Fremde sind wir uns selbst“ zu sehen ist, entstand in Kooperation mit dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch.
Noch bis 12. Februar 2023
Kölnisches Stadtmuseum (Ausstellung im Maritim Hotel Köln)
50 Jahre Höhner

Höhner © 2021 Kay-Uwe Fischer
Die Höhner gehören zu Köln wie Kölsch und Karneval. 1972 sorgte die Kultband, damals noch als „Ne Höhnerhoff“ – ein Federn werfendes Quartett im Hühneroutfit –, erstmals für Stimmung auf den Karnevalsbühnen. Heute sind sie deutschlandweit bekannt; Lieder wie „Viva Colonia“ oder „Ich ben ne Räuber“ begeistern generationsübergreifend die Menschen. Mit besonderen Aktionen wie den Philharmonie-Classic-Abenden oder der Höhner Rockinʼ Roncalli Show zeigen die kölschen Urgesteine, dass sie musikalisch nicht nur im Karneval zu Hause sind. Seit Jahren nutzen die Höhner zudem ihre Popularität, um gegen gesellschaftliche und soziale Missstände anzugehen. Das Engagement bei der „AG Arsch huh“, der tatkräftige Einsatz für das „LObby-REstaurant“ des Kölner Arbeitslosenzentrums und viele weitere Projekte sind Höhner-Herzensangelegenheiten.Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums widmet das Kölnische Stadtmuseum der facettenreichen Bandgeschichte des kölschen „Federviehs“ eine bunte Sonderausstellung im Maritim Hotel. Eine Ausstellung für die ganze Familie!
Veranstaltungsort ist das Maritim Hotel, Heumarkt 20, 50667 Köln
Noch bis 13. Februar 2023
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Formvollendet? Bakelit verändert den Alltag

Bei Bakelit handelt es sich um ein Phenolharz, heute würde man Kunststoff dazu sagen, welches 1907 erfunden wurde und anfangs als kostengünstige Alternative zu Keramik vor allem im technischen Umfeld Einzug hielt. Der neuartige Kunststoff findet aber bald auch Verwendung in vielen anderen Bereichen. Die Ausstellung in Kommern nimmt sich dem Thema chronologisch an und verfolgt die Entwicklung des ersten vollsynthetischen Kunststoffs, welcher weltweit in großen Mengen produziert wurde, bis zu seiner Nutzung heutzutage. Gezeigt werden unter anderem landwirtschaftlichen Geräte, Möbel, Kleidung, Spielzeuge, Fahrzeuge und Gebäude bis hin zu Designerobjekte z.B. aus Bakelit.
LVR-Freilichtmuseum Kommern
Auf dem Kahlenbusch
53894 Kommern
Tel. 02443 - 998 00
Noch bis 26. Februar 2023
SK Stiftung / Deutsches Tanzarchiv Köln
Jahrestage. Geschichten aus der Geschichte des Tanzes
Detail der Ausstellungsinstallation, zu sehen sind: Katja Wulff in einer zeitgenössischen Ausdrucksstudie | um 1920, Portrait Katja Wullf | um 1920, Tanz | undatierte Zeichnung von Katja Wulff / Foto: © Janet Sinica
In seiner neuen Jahresausstellung erzählt das Deutsche Tanzarchiv Köln anhand ausgewählter Objekte aus seiner Sammlung Geschichten aus der Geschichte des Tanzes. Episoden eines Lebens für den Tanz, die von der Euphorie des Aufbruchs ebenso geprägt sind wie vom Triumph des Gelingens oder der Ernüchterung in der Krise, im Scheitern. Gleichzeitig entfalten diese Geschichten ein subjektiv-historisches Panorama der Tanzkunst im 20. Jahrhundert aus der Perspektive seiner großen und kleinen, prominenten und weniger prominenten Akteure.
Noch bis 23. April 2023
Wallraf-Richartz-Museum
Sensation des Sehens
Dirck van Delen, Interieur einer verlassenen Säulenhalle, Öl auf Leinwand, Sammlung Ferdinand Franz Wallraf, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud
Schattenspiele, Rätselbilder, Wunderlaternen, Stroboskopscheiben und der legendäre Cinematograph, mit dem die Gebrüder Lumière 1896 erstmals bewegte Bilder aufnehmen und abspielen konnten – dies sind nur einige der 25.000 Objekte aus der faszinierenden Sammlung von Werner Nekes (1944-2017). Der legendäre Filmregisseur aus Mülheim an der Ruhr war von der „Geschichte der Bilderzeugung“, wie er sie selbst nannte, derart fasziniert, dass er in dreißig Jahren die weltweit größte und beste Kollektion zur Mediengeschichte der letzten vierhundert Jahre zusammentrug. In gleich drei aufeinander folgenden Ausstellungen treffen die „laufenden Bilder“ auf Gemälde aus Mittelalter, Barock und Neuzeit. Den Auftakt zu der Ausstellungstrilogie macht im Sommer 2022 „Die Sammlung Nekes – Vol. 1 Barock“. Im großen Fenstersaal der Barockabteilung wird dafür eine eigene Wunderkammer errichtet, in der augentäuschender Realismus und dramatische Bewegtheit auf die Besucher:innen warten.
Kommende Ausstellungen
Vom 2. September 2022 bis 8. Januar 2023
SK Stiftung / Photographische Sammlung
Photographische Konzepte und Kostbarkeiten Teil 2 – Urbanes Leben, Architektur, Industrie

William Guerrieri: Habana Cafè/Via della chiesa © William Guerrieri
Mit den ineinandergreifenden Themen „Urbanes Leben, Architektur, Industrie“ präsentiert die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur in ihrem Jubiläumsjahr erneut eine Auswahl aus den eigenen Beständen mit historischen und zeitgenössischen Werkreihen. Insgesamt sind es über 300 Exponate von 20 Photographinnen und Photographen aus Deutschland, Italien, den USA und Japan, die ihre Arbeiten in diversen kulturellen Kontexten realisiert haben.
Vom 7. September 2022 bis 22. Januar 2023
Kunstpalast Düsseldorf
Christo und Jeanne Claude. Paris. New York. Grenzenlos
Lithographie mit Collage aus Stoff, Bindfaden, Heftklammern und Stadtplan mit Kohle-, Blei- und Buntstift überarbeitet, 56 x 71cm, Sammlung Ingrid & Thomas Jochheim © Christo and Jeanne-Claude Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn, 2022, Foto: Wolfgang Volz
Die Ausstellung zeichnet die kunsthistorische Entwicklung von Christo und Jeanne-Claude seit Mitte der 1950er Jahre bis heute nach und stellt das in Frankreich entstandene künstlerische frühe Schaffen im Kontext mit Arbeiten von Weggefährt:innen vor. Zusammen mit Werken von Christo werden Gemälde und Objekte von Arman, Niki de Saint Phalle, Jean Dubuffet, Lucio Fontana, Yves Klein und anderen präsentiert. Aus dem vielfältigen Bezugsfeld der Avantgarde im Paris der 1950er Jahre wird deutlich, wie die spezifische Werkentwicklung von Christo und Jeanne-Claude verlief und was ihre künstlerische Position ausmacht. Das Projekt ist die letzte Ausstellung, der Christo kurz vor seinem Tod im Mai 2020 noch zugestimmt hat. Ausgangspunkt für das Projekt bildet die bedeutende Sammlung von Ingrid und Thomas Jochheim, die einen der weltweit umfangreichsten Bestände der Kunst von Christo und Jeanne-Claude darstellt. Hierzu zählen zahlreiche Objekte sowie großformatige Zeichnungen, grafische Arbeiten und Fotografien. In der Ausstellung werden sämtliche von Christo und Jeanne-Claude realisierten Projekte seit Wrapped Coast von 1968/69 vorgestellt.
Vom 17. September 2022 bis 22. Januar 2023
Museum Ludwig
Grüne Moderne. Die neue Sicht auf Pflanzen

Das Blumenwunder, 1926 (Filmstill), Regie: Max Reichmann © absolut Medien GmbH, www.absolutmedien.de
Was ist dem Menschen die Pflanze? Die Ausstellung führt zurück ins frühe 20. Jahrhundert und fragt nach der Darstellung der Pflanze in den Künsten und ihrer Betrachtung in der Botanik. Denn so nüchtern Topfpflanzen im Bild auf den ersten Blick aussehen mögen, so sachlich sich botanische Berichte lesen, erzählen sie immer auch von den Widersprüchen, Ängsten, Sehnsüchten und Ideologien der Moderne. Die Ausstellung widmet sich dem Thema mit rund 130 Exponaten in drei Kapitel.
Die Ausstellung ist für das Museum Ludwig ein Pilotprojekt in nachhaltigem Ausstellen. Im Klimaschutzgesetz hat sich Deutschland dazu verpflichtet, bis 2045 klimaneutral zu handeln. Köln plant die Klimaneutralität bereits bis 2035. Auch Kultureinrichtungen wollen und müssen neue betriebsökologische Standards etablieren, besonders Museen, die mit Klimaanlagen, Beleuchtung, Reisen und Transporten zu den großen CO2-Emittenten innerhalb des Kultursektors zählen. „Grüne Moderne. Die neue Sicht auf Pflanzen“ wird daher Möglichkeiten nachhaltigen Ausstellungsmachens erkunden und transparent machen.
Vom 18. September 2022 bis 26. März 2023
Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Tierisch was los! Tiere und ihre Menschen
Johan Zoffany │Porträt Georges Steevens │um 1780 © Arp Museum Bahnhof Rolandseck/Sammlung Rau für UNICEF │Foto: Horst Bernhard
In vielen Gemälden und Skulpturen der Sammlung Gustav Raus kräht, bellt und grunzt es. Nun heißt es: Leine los, jetzt wird die Tierwelt vom Mittelalter bis in die Neuzeit entfesselt. Mythische Tierwesen und gezähmte Kreaturen sind zentrale Gestalten in Religion und Volksglauben. In ihnen spiegelt sich die traditionell enge Bindung zwischen Tier und Mensch. Diese Bindung ist ambivalent, geprägt von Liebe und Furcht und der Akzeptanz eines nützlichen Helfers an menschlicher Seite. Beispielhaft werden einige dieser Helfer vorgestellt: Milchkühe, Schafe, Pferde und Hühner treten ins Rampenlicht der Bildbühnen. Das nicht gezähmte Wildtier bleibt dagegen Beute. Frisch erlegt, apportiert vom treuen Jagdhund wird es von Barock-Maler:innen festgehalten, um den höfischen Jagdsport und seine Erfolge zu demonstrieren. Die Kunstwerke der Sammlung Rau für UNICEF erzählen diese wechselvollen Geschichten von Tier und Mensch bis in unsere heutige Zeit.
Vom 30. September 2022 bis 5. Februar 2023
Bundeskunsthalle Bonn
Die Oper ist tot – Es lebe die Oper!
Der Bühnensaal der Oper von Venedig (La Fenice), 2020 © picture alliance/dpa / Annette Reuther
Wie kein anderes Genre spricht die Oper unsere Sinne an: In ihr verbinden sich Musik, Gesang, Poesie, bildende Künste, Theater und Tanz zu einem spektakulären Gesamtkunstwerk. Sie lebt von dramatischen Extremen, vom Magischen und Irrationalen. Als Kunstereignis ist sie einmalig und vergänglich. Ausgehend von ihren Anfängen in Italien, wirft die Ausstellung kaleidoskopartig Blicke auf Geschichten, die die Oper geschrieben hat. Sie präsentiert die Vielfalt der barocken Spektakel. Und sie erzählt am Beispiel berühmter Opernhäuser wie der Mailänder Scala, der Wiener Hofoper oder der New Yorker Met vom Wachstum und Wandel der Institution im 19. und 20. Jahrhundert. Im Fokus stehen dabei die Menschen, die sich in der Oper zusammenfinden, um ihren inneren Bildern die sinnliche Gestalt zu verleihen, die das Publikum zu sehen und zu hören bekommt. Begleitet von Einspielungen zahlreicher Opernwerke, erzählen Gemälde und Kostüme, Plakate und Bühnenbildmodelle, Karikaturen und Programmhefte bekannte und unbekannte Geschichten über eine sich immer wieder neu erfindenden Gattung und Institution.
Vom 13. Oktober 2022 bis 22. Januar 2023
Kunstmuseum Bonn
Max Ernst und die Natur als Erfindung
Max Ernst, Jardin peuplé de chimères, 1936, Privatsammlung, VG Bild-Kunst, Bonn 2022, Foto: David Ertl
Die Ausstellung untersucht das Werk von Max Ernst als Entwurf einer alternativen Naturgeschichte im Kontext der Kunst seiner Zeit bis in die Gegenwart. In seiner Histoire Naturelle von 1926 hat Max Ernst dazu selbst ein Modell formuliert, das von der Entstehung der Welt, über Flora und Fauna zum Menschen und zum Kosmos reicht. Natur wird als provozierender und inspirierender Raum des Möglichen erfasst. Mit der Hilfe von Techniken wie Collage, Frottage oder Décalcomanie erfand Max Ernst ein so verführerisches wie beunruhigendes surreales Universum, eine parallele Bildwelt, die die gleiche Wahrscheinlichkeit und Überzeugungskraft besitzt wie die scheinbar wissenschaftlich bestätigte Natur. Die Auswahl der Gemälde, Zeichnungen, druckgrafischen Blätter, illustrierten Bücher und Fotografien bezieht Künstler:innen wie Hans Arp und Paul Klee, Rebecca Horn und Thomas Ruff sowie andere ein, die die Natur ebenfalls als das zugleich vertraute und fremde Andere entwerfen.
Vom 3. Dezember 2022 bis 16. April 2023
Bundeskunsthalle Bonn
Die Letzten ihrer Art – Seltene Handwerke und Berufe im Wandel
Weber am Handwebstuhl, vermutlich Bielefeld, um 1930 © LWL-Medienzentrum für Westfalen
In der Reihe interdisziplinärer Ausstellungen zu wissenschaftlich-technischen und gesellschaftsrelevanten Themen widmet sich die Bundeskunsthalle seltenen oder gefährdeten handwerklichen Berufen. Die Ausstellung will nahezu vergessene Handwerke präsentieren und damit zugleich fördern. Die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes Deutschlands zählt eine Reihe von schützenswerten lokalen Traditionen auf, wie z.B. Drechsler- und Flechthandwerk, Porzellanmalerei, Seidenweberei und Musikinstrumentenbau. Auch andere Menschen wie der letzte Bergmann des Ruhrpotts oder die letzte Rheinschifferin haben Berufe erlernt, die drohen, in Vergessenheit zu geraten.
Die Ausstellung nimmt besonders den lokalen beruflichen Wandel in Nordrhein-Westfalen in den Blick. Die Auswahl der Handwerkskünste geschieht nach qualitativen Gesichtspunkten, aber auch im Hinblick auf persönliche Geschichten, die oft mehrere Familiengenerationen umspannen. Diese Geschichten haben soziale und psychologische Facetten, z. B. auch in Bezug auf den Begriff der Kreativität und seine Bedeutung für unsere Bildung und unser Wohlbefinden. Ein spezieller Fokus liegt auf der Revitalisierung aussterbender Handwerksberufe. Auch der interaktive Bezug zu aktuellen Trends, wie Do-it-yourself-, Repair- und Recycling-Workshops sowie zur Nachhaltigkeitsdebatte allgemein, ist vorgesehen.