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Ausflug

Sonderausstellungen in den Museen in Köln, Bonn und im Umland

Petra Schulte · 04.12.2023

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© AdobeStock / Maria Sbytova

© AdobeStock / Maria Sbytova

Hier findet ihr eine Auswahl an aktuellen Ausstellungen, die auch für Familien mit Kindern interessant sind.

Welche Museen auch für einen Besuch mit euren ganz Kleinen geeignet sind, haben wir für euch in der Übersicht Museum mit Baby zusammengetragen.

Wenn ihr bei eurem Museumsbesuch nicht auf frische Luft und freien Himmel verzichten wollt, lohnt sich ein Besuch in einem der Freilichtmuseen in der Nähe von Köln und Bonn.

Kurse, Workshops und Führungen der verschiedenen Museen findet ihr in unserem Veranstaltungskalender.

Wir wünschen viel Spaß beim Ausprobieren und Entdecken!

 


Aktuelle Ausstellungen:

 

Noch bis 23. Dezember 2023

LVR-Industriemuseum Oberhausen Peter-Behrens-Bau

Klasse und Masse. Kunststoffdesign im Alltag

© Big-Bobby-Car, Entwurf 1971, Hersteller: Big Spielwarenfabrik Ernst A. Bettag, Fürth, 2016 © LVR-Industriemuseum, Foto: Jürgen Hoffmann
 
Kunststoffe sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Untrennbar mit industrieller Massenproduktion verbunden, begleiten sie technische Entwicklungen und eröffnen Designer:innen ungekannte Freiheiten in der Gestaltung. Ob Volksempfänger, Trabant, Panton Stuhl, Bobby Car oder iMac: Kunststoffprodukte sind Teil des kollektiven Gedächtnisses geworden und haben ihren Weg ins Museum gefunden. Die Ausstellung zeigt die vielfältigen Möglichkeiten dieses Werkstoffs vom billigen Ersatzstoff und Massenprodukt bis zur Hightech-Komponente und Designikone. Für jeden Bereich zeigt die Ausstellung Klassiker der Designgeschichte, wie den komplett aus Kunststoff gefertigten „Panton Stuhl“ – eine Ikone der Pop-Ära, den der Designer Verner Panton in den 1960ern entwickelte. Oder das „Bobby Car“, das sich seit seiner Markteinführung 1972 großer Beliebtheit erfreut. 1995 gab es davon sogar eine „Art Edition“ aus Recycling-Material, die von namhaften Künstlern gestaltet wurde.
 
LVR-Industriemuseum Oberhausen Peter-Behrens-Bau
Essener Str. 80
46047 Oberhausen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)

 

Noch bis 31. Dezember 2023

Papiermuseum Düren

Pop-up-Bücher


Text, Illustration und Gestaltung Nick Butterworth und Mick Inkpe, Oncken Verlag Wuppertal und Kassel, 3. Auflage 1992 Druck und Verarbeitung in Carvajal S.A., Kolumbien, Foto P. HInschläger

Pop-up-Bücher sind der heutige Name für Spielbilderbücher, die so konstruiert sind, dass beim Blättern ein Teil einer Seite zu einer dreidimensionalen Figur aufklappt. Diese zwischen Buch und Spielzeug stehenden Druckerzeugnisse mit ihren veränderbaren Bildern und überraschenden Effekten faszinieren Kinder und Erwachsene gleichermaßen. Im Schaudepot präsentiert das Papiermuseum Düren Pop-up-Bücher aus dem Nachlass des Sammlers August Bierhaus. 230 Pop-up-Bücher und Kinderbücher, von denen hier eine Auswahl gezeigt wird, sind nur ein Teil der papierhistorischen Sammlung, die Bierhaus im Laufe seines Lebens zusammengetragen hat und die seine Erben dem Papiermuseum Düren geschenkt haben. Vorläufer der Pop-up-Bücher sind andere Arten beweglicher Bücher, Papiertheater und aufklappbare Andachtsbildchen und Postkarten. Bereits im 13. Jahrhundert findet man bewegliche Elemente, wie Dreh-scheiben, mit denen beispielsweise Feiertage berechnet wurden. Im 16. und 17. Jahrhundert waren solche Elemente in vielen astronomischen, mathematischen und anderen wissenschaftlichen Schriften enthalten. Auch in anatomischen Werken wurden aufklappbare Abbildungen verwendet, die die unterschiedlichen Schichten der einzelnen Körperteile nach und nach sichtbar werden ließen. Pop-up-Bücher werden auch heute noch in Handarbeit hergestellt, meist in Mexico, Kolumbien, Singapur oder China. Häufig sind über 100 Arbeitsvorgänge dazu notwendig. Nach dem Druck werden die Bucheinzelteile exakt ausgeschnitten, gerillt, gefalzt und auf entsprechende Seite geklebt. Mehr als 6o Menschen sind in sogenannten Montagelinien am Herstellungsprozess eines solchen Buchs beteiligt. Daher lohnt sich die Produktion erst bei sehr hohen Auflagen.

Papiermuseum Düren
Wallstr. 2-8
52349 Düren
Tel. 02421 – 25 25 61

 

Noch bis 5. Januar 2024

Phoenix des Lumières

Kosmos: Eine unendliche Reise


© Phoenix des Lumières

Von den ersten Sternenbeobachtern bis zur Mondlandung von Apollo 11 wächst der Wunsch des Menschen, den Weltraum zu erforschen. „Kosmos: Eine unendliche Reise" entführt Besucher:innen in ein Labyrinth aus Sternen, Planeten, Monden und Supernovae. Eine einzigartige Entdeckungsreise beginnt inmitten des tropischen Regenwaldes bei einem Raumfahrzentrum in Französisch Guyana und führt bis in die tiefsten Weiten des Weltraums, weit über unser eigenes Sonnensystem hinaus. Nach dem Start von der Erde reisen die Gäste an der Seite von Rovern und Sonden über die Schluchten des Mars, tauchen ein in das Herz des Jupiter, gleiten über Ringe des Saturn und sehen sich inmitten beeindruckender Sonneneruptionen. Das Publikum wird von den Bildern und der untermalenden Musik in den Bann gezogen und begibt sich dank Originalbildern aus dem All, u. a. von der französischen Raumfahrtbehörde CNES, auf ein noch nie dagewesenes Weltraumabenteuer.

Phoenix des Lumières
Phoenixplatz 4
44263 Dortmund
Tel. 0231 – 99 76 38 68

 

Noch bis 7. Januar 2024

LVR Landesmusem Bonn

Forschungsreise ins frühe Mittelalter. Eine interaktive Expedition in die Welt der Archäologie


© LVR-LandesMuseum Bonn, Foto: Katja Velmans

An zahlreichen Mitmachstationen werden kleine und große Entdecker:innen selbst zu Forschenden. Sie erleben, wie Archäolog:innen anhand modernster Methoden aus Bodenfunden und kleinsten Fragmenten Einblicke in das Leben der Menschen im frühen Mittelalter gewinnen. Das Spektrum reicht von der Sicherung und Erhaltung kostbarer Fundstücke über naturwissenschaftliche Analyseverfahren und Gesichtsrekonstruktionen bis zur experimentellen Archäologie.

LVR Landesmuseum Bonn
Colmantstr. 14-16
53115 Bonn
Tel. 0228 - 20 70-0

 

Noch bis 7. Januar 2024

mondo mio! Kindermuseum Dortmund

Alle Jahre wieder


© mondo mio! Kindermuseum

Die Weihnachtsausstellung „Alle Jahre wieder“ zeigt die weltweit verschiedenen Traditionen rund um das Weihnachtsfest. Kleine und große Besucher*innen lernen die Vielfalt weihnachtlicher Gewürze und ihre Herkunft kennen, können sich aber auch kritisch mit unserem Konsumverhalten zum besinnlichen Fest auseinanders.

mondo mio! Kindermuseum
Florianstr. 2
44139 Dortmund
Tel. 0231 - 502 61 27

 

Noch bis 7. Januar 2024

Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig

Glanzlichter der Naturfotografie 2023


© Zheng Jie, Glanzlichter 2023

Bereits zum 25. Mal wurden die „Glanzlichter der Naturfotografie“ gesucht. Dieses Jahr sind 19.736 Bildeinsendungen von Fotografen aus 33 Ländern eingereicht worden. 2.747 Bildeinsendungen haben am Fritz Pölking Award und 457 Bildeinsendungen am Junior Award teilgenommen. Das Ergebnis ist ein eindrucksvoller Beweis für das hohe Renommee der Glanzlichter und belegt eindeutig, welche Wertschätzung der Naturfoto-Wettbewerb seit Jahren national und international genießt. Seit August hatten die Fotografen die Möglichkeit ihre Bilder einzureichen. Auch bei diesem Glanzlichter-Jahrgang ist die Schirmfrau Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Auszeichnung mit dem Patronat des „Deutschen Verbandes für Fotografie“ ist ebenfalls eine Würdigung des hohen Glanzlichter-Standards. Die Glanzlichter-Sponsoren aus der Fotoindustrie stellen die Preise im Gesamtwert von über € 28.000 zur Verfügung.

Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
Adenauerallee 160
53113 Bonn
Tel. 0228 - 912 21 02

 

Noch bis 7. Januar 2024

Museum Folkwang

Made in Paris. Chagall, Matisse, Miró


Henri Matisse Icare (Ikarus), 1947 Blatt 1 aus dem Portfolio Jazz Druckgrafik, 42 x 65,5 cm © Succession H. Matisse / VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Die Schau widmet sich Paris als wichtigstem europäischen Zentrum für die Produktion von Druckgrafiken und Künstlerbüchern im 20. Jahrhundert Sie präsentiert Meisterwerke von Künstlern wie Marc Chagall, Henri Matisse, Joan Miró oder Pablo Picasso, die heute zu den Klassikern der Gattung gehören. Mit Arbeiten u. a. von Roland Topor, Jim Dine oder David Lynch verfolgt die Ausstellung die Entwicklung bis in die Gegenwart hinein. Mehr als 250 Exponate lassen ein zentrales Kapitel der Kunstgeschichte der Moderne lebendig werden.

Museum Folkwang
Museumsplatz 1
45128 Essen
Tel. 0201 – 884 50 00

 

Noch bis 7. Januar 2024

Von der Heydt-Museum Wuppertal

Pablo Picasso | Max Beckmann. Mensch – Mythos – Welt


Pablo Picasso, Raub der Sabinerinnen, 1962, Centre Pompidou, Paris © bpk / CNAC-MNAM / Christian Bahier / Philippe Migeat © Succession Picasso / VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Pablo Picasso (1881 – 1973) und Max Beckmann (1884 – 1950) sind Schlüsselfiguren der Moderne. Beide leisten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entscheidende Beiträge zu einer Neudefinition der Möglichkeiten und der Aufgaben gegenständlicher Malerei. Auf breiter Basis und im Rahmen einer Ausstellung miteinander vergleichen konnte man ihre Werke und damit ihre künstlerischen Haltungen und Auffassungen indes noch nie. Das Von der Heydt-Museum Wuppertal und das Sprengel Museum Hannover haben sich zusammengetan, um dies erstmals zu ermöglichen. Das Von der Heydt-Museum ist mit seiner Ausstellungsstation offizieller Partner des internationalen Projekts „Celebration Picasso 1973-2023“, das 2023 an den 50. Todestag des Künstlers erinnert. Rund 200 Werke von Pablo Picasso und Max Beckmann sind in der Ausstellung zu erleben: Gemälde und Grafiken sowie einzelne Skulpturen. Die hochrangigen Bestände des Von der Heydt-Museums und des Sprengel Museums werden ergänzt um kostbare Leihgaben – u.a. aus dem Centre Pompidou und dem Musée Picasso, Paris, dem Kunstmuseum Basel, den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München, und aus Privatbesitz.

Von der Heydt-Museum
Turmhof 8
42103 Wuppertal
Tel. 0202 – 563 62

 

Noch bis 7. Januar 2024

LVR Industriemuseum Euskirchen Tuchfabrik Müller

Modische Raubzüge. Von Luxus, Lust und Leid. 1800 bis Heute


Blick in die Ausstellung © Karl-Philipp Gröne

Mit großer Fantasie und kunsthandwerklicher Meisterschaft wurden alle denkbaren Tierarten schon immer für die Mode genutzt. Faszinierend schöne Kleidungsstücke wurden hergestellt, um Menschen zu schützen, zu wärmen oder zu schmücken. Aber kein Tier gibt freiwillig sein Fell, seine Federn oder sein Gehäuse her. Der oft grausame Tod der Tiere ist die Kehrseite dieses Luxuskonsums. Die Ausstellung „Modische Raubzüge“ des LVR-Industriemuseums zeigt in der Tuchfabrik Müller diesen besonderen Ausschnitt der Kulturgeschichte der Mode der vergangenen 200 Jahre.

LVR-Industriemuseum Euskirchen Tuchfabrik Müller
Carl-Koenen-Straße
53881 Euskirchen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)

 

Noch bis 7. Januar 2024

Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig

Vogelwelten. Meisterwerke der Präparationstechnik


© LIB

Der Wunsch, ein Stück Natur zu konservieren und als Lebensbilder in einem eigenen „Schaukasten“ zu präsentieren, hat eine lange Tradition, die bereits in den Kuriositätenkabinetten des frühen 19. Jahrhunderts verwirklicht wurde. Als so genannte Dioramen werden diese Lebensbilder bezeichnet, die einen möglichst detailgetreuen Ausschnitt aus der Natur zeigen und oft zusätzlich von einem halbkreisförmigen, bemalten Hintergrund eingefasst werden. Zur Blütezeit der Dioramen, Anfang des 20. Jahrhunderts, spielte das Museum Koenig und die darin beschäftigten Präparatoren eine wichtige Rolle. Künstler ihres Faches erreichten eine Meisterschaft, die das Museum Koenig und seine Dioramen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt machte. Die gezeigten kleinen Vogeldioramen haben bereits eine wechselhafte Geschichte hinter sich. Die ältesten stammen aus dem Jahr 1911 – also aus einer Zeit, zu der Alexander Koenig bereits sein 1900 fertiggestelltes Ornithologisches Museum bezogen hatte.

Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig
Adenauerallee 160
53113 Bonn
Tel. 0228 - 912 21 02

 

Noch bis 14. Januar 2024

Leopold-Hoesch-Museum

Anne Neukamp. Impossible Object


© Anne Neukamp, Pile (#7), 2022, Öl, Eitempera, Acryl, Baumwolle, 250 x 180 cm, Courtesy die Künstlerin und Gregor Podnar, Wien, Foto: Marlene Burz

Mit „Anne Neukamp, Impossible Object“ zeigt das Leopold-Hoesch-Museum Arbeiten der Malerin Anne Neukamp (*1976 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Berlin) erstmals in einer umfassenden institutionellen Einzelausstellung. Diese wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin realisiert und präsentiert vor allem aktuelle Arbeiten, die seit 2019 entstanden sind, sowie zentrale Werke aus der Zeit davor. Neben Malerei auf Leinwand wird eine Reihe von Papierarbeiten zu sehen sein, die als große Formate einen neuen Aspekt im Schaffen der Künstlerin darstellen. Einige der Werke sind speziell für die Ausstellung in Düren entstanden und für die Räumlichkeiten im Leopold-Hoesch-Museum konzipiert. Es sind serielle Elemente, die die Werke von Anne Neukamp charakterisieren. Sie scheinen aus simplen Analogien zu Komponenten des digitalen wie des analogen Alltags zu bestehen: Bildzeichen, Sprachkürzel, Formstücke. Und doch gehören sie nicht zu einer einheitlichen visuellen Realitätsauffassung, sondern entstammen unterschiedlichen Vereinbarungen dessen, wie Wirklichkeit darzustellen ist.

Leopold-Hoesch-Museum
Hoeschplatz 1
52349 Düren
Tel. 02421 – 25 25 61

 

Noch bis 21. Januar 2024

Arp Museum Bahnhof Rolandseck

Christiane Löhr. Symmetrien des Sachten


Christiane Löhr, Kleine Dreierkuppel, 2018, Grasstängel, 14 x 13 x 13 cm, Foto und Courtesy: Archivio fotografico Tucci Russo Studio per l’Arte Contemporanea

In einer groß angelegten Überblicksausstellung schafft die international renommierte Künstlerin Christiane Löhr (*1965) einen einzigartigen skulpturalen und installativen Kosmos mit Materialien aus der Natur. Flugsamen, Pflanzenstängel, Kletten, Baumblüten und Tierhaar nutzt sie zur Konstruktion ihrer organisch-abstrakten Werke, die an Architekturen, Landschaften oder Gefäße erinnern. Auf überraschende Weise transformiert sie die vergänglichen Materialien in präzise konstruierte, zarte wie auch raumgreifende Skulpturen. Die Ausstellung versammelt annähernd 80 Werke aus vier Jahrzehnten. Neben Skulpturen und Zeichnungen sind drei eigens für die Werkschau entstandene, großformatige Installationen sowie eine Reihe früher, selten gezeigter Arbeiten der Künstlerin zu sehen. Christiane Löhrs vegetativ-architektonische Raumskulpturen im lichtdurchfluteten Museumsbau von Richard Meier öffnen aktuelle Perspektiven auf das fragile Bild des Seins und rufen organische Prinzipien von Wachstum und Konstruktion auf. Christiane Löhr, die in Köln und in der Toskana arbeitet, ist eine der wichtigsten Stimmen im aktuellen Diskurs um neue, zeitbezogene Ansätze in der Skulptur. Die Werkschau nimmt die wegweisenden Themen im Kontext der Moderne um das Künstlerpaar Arp für das 21. Jahrhundert auf.

Arp Museum Bahnhof Rolandseck
Hans-Arp-Allee 1
53424 Remagen
Tel. 02228 - 92 55-0

 

Noch bis 21. Januar 2024

Simone Nieweg – Pflanzungen, Schuppen, Ackerland

Lucinda Devlin – Frames of Reference


Simone Nieweg: Landschaft mit Gemüsebeeten und Schubkarre, Pontarlier, 2004 © Simone Nieweg, VG Bild-Kunst, Bonn, 2023

Für Simone Nieweg (*1962), Meisterschülerin von Bernd Becher an der Kunstakademie Düsseldorf, ist der Blick in die Natur und die vom Menschen nutzbar gemachten Bereiche bereits in den 1980er-Jahren der Ausgangspunkt ihrer künstlerischen Arbeit. Schon damals standen drängende Fragen nach dem Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen im Hintergrund. Mit ihren Farbphotographien, die sie im Rheinland, in mehreren Regionen Deutschlands und in Frankreich mit der Großbildkamera aufnimmt, macht sie auf die oft übersehenen Randgebiete unserer Ortschaften und Industriegebiete aufmerksam und zeigt, welche Ästhetik entsteht, wenn diese noch unverplanten Stellen begrenzt, meist in Eigeninitiative gärtnerisch oder landwirtschaftlich genutzt werden. Die Künstlerin hält fest, was dem Land Struktur und Kontinuität verleiht: alternative Kleingärten, Grabeland, Wiesenstücke, in Wildwuchs übergehende Felder, Gemüsebeete, gepflügte Acker im Winter oder blühende Obstbäume als Vorboten des Frühlings. Auch mit einfachen Mitteln errichtete Bauten, seien es Schuppen oder Kompostgestelle, sind als typische Elemente ihrer Landschaften zu entdecken.

Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 - 888 95-300

 

Noch bis 21. Januar 2024

Simone Nieweg – Pflanzungen, Schuppen, Ackerland

August Kotzsch – Natur, Landschaft, Genre


August Kotzsch: Edelkastanie, ca. 1865 © Public Domain / Courtesy Kicken Berlin

August Kotzsch (1836–1910) gehört zu den frühen Meistern der deutschen Photographie und bietet ein historisches Pendant zu Simone Nieweg. Er nimmt uns mit auf einen Streifzug durch die Natur seiner Heimatregion Loschwitz bei Dresden. Landschaftsausschnitte, Gartenwinkel, Stillleben, die Früchte der eigenen Ernte, aber auch Häuser und Höfe wurden zu seinen Motiven. Kleinode, die mit viel Liebe zum Detail ein realistisches wie romantisches Bild seiner Umgebung zeichnen. Zur Herstellung seiner Photographien bediente sich der Autodidakt und Winzerssohn Kotzsch eines komplizierten Verfahrens. Seine Negative fertigte er im Kollodium-Nassplattenverfahren an, seine Abzüge auf Albuminpapier. Insofern zeichnen sich seine Ansichten durch reizvoll changierende Sepiatöne aus.

Die Photographische Sammlung/ SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 - 888 95-300

 

Noch bis 21. Januar 2024

Haus der Natur Bonn

Wald Klang Zeit


© Eva Wal

Video, Installation, Klang, Fotografie, Gedicht, Grafik, Collage und Malerei – all das verbindet Eva Wal in ihrer neuen Ausstellung „Wald Klang Zeit“. Die bildende Künstlerin und Lyrikerin bringt multimediale Arbeiten aus fast zwei Jahrzehnten in einem komplexen Dreiklang zusammen, der zum einen das Detail fokussiert und zum anderen in die Weite der Wahrnehmung schweift. Wald, Klang und Zeit sind Begriffe, die für Einheiten des Vielfältigen stehen: Der Wald umfasst den Lebensraum von Bäumen mit zugehöriger Flora und Fauna. Der Klang, verstanden als Zeit-Kunst, steht für Töne, Geräusche und das Wort. Die Zeit, von der Künstlerin in eigenwilliger Weise betrachtet, gemessen, überlagert, kann in diesem Zusammenhang auf die Langsamkeit von Wachstum und auf die Geschwindigkeit des Klimawandels hinweisen. Aus Verflechtung und Interaktion dieser elementaren Konstellationen bildet sich ein poetischer Kosmos, den Eva Wal eigens für das Haus der Natur entwickelt. Begleitend zur Ausstellung gibt es eine Lyrik-Lesung und Workshops, in denen Familien und Kinder auf Socken die Waldau erkunden können.

Haus der Natur
An der Waldau 48
53127 Bonn
Tel. 0228 – 778 77 22

 

Noch bis 28. Januar 2024

Max Ernst Museum Brühl des LVR

Surreal Futures


Pinar Yoldaş, An Ecosystem of Excess, 2022, metabolisierende Kunststoffe, Glasgefäße, Plastikobjekte, © Pinar Yoldaş

Eintauchen in surreale Welten: Zukunftsweisende Perspektiven auf den Surrealismus präsentiert die Ausstellung „Surreal Futures“ mit rund 30 internationalen Positionen aus den Bereichen digitale Kunst und Medienkunst. Im Sinne einer neuen Form von „SurRealismus“ gehen Künstler:innen aus 18 Ländern in interaktiven Videoarbeiten, Virtual und Augmented Reality-Kunstwerken, hybriden Rauminstallationen, digitalen Collagen und multimedialen Performances den drängenden Fragen des 21. Jahrhunderts nach, etwa im Hinblick auf die Auswirkungen der Globalisierung, der Digitalisierung und der Klimakrise, auf postkoloniale Veränderungen und zunehmende Diversität. Sie zeigen den Surrealismus als aktuelle, über die Realität hinausträumende Kunst, die Veränderungen in unserer Lebenswelt reflektiert und spekulative Zukunftsszenarien entwickelt. Erstmals werden auch vermehrt zeitgenössische Arbeiten in der Sammlung neben den Werken von Max Ernst gezeigt. Damit wird unter dem Blickwinkel aktueller Fragestellungen ein Dialog zwischen Max Ernst und zeitgenössischen Künstler:innen geschaffen. Rund 30 Künstler:innen breiten entlang der Themenschwerpunkte „Digital Bodies“, „Transforming Landscapes“ und „Future Worlds“ unterschiedliche Vergangenheits- und Gegenwartsbezüge sowie Zukunftsperspektiven aus.

Max Ernst Museum Brühl des LVR
Comesstr. 42 / Max-Ernst-Allee 1
50321 Brühl
Tel. 02232 – 57 93-0

 

Noch bis 28. Januar 2024

Museum Ludwig

Füsun Onur. Retrospektive


Pink Boat, (1993) 2014, Video (Farbe, ohne Ton), 8 Stunden, Video Still © Füsun Onur

Füsun Onur, 1937 in Istanbul geboren und dort lebend, ist eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Türkei. Zwar ist ihr beeindruckendes und vielseitiges Werk durch regelmäßige Beteiligungen an Gruppenausstellungen einem internationalen Publikum kontinuierlich zugänglich gewesen, hat aber bislang keine ausreichende Würdigung erfahren. Vor etwa zehn Jahren richtete ihr Arter, das Museum für zeitgenössische Kunst in Istanbul, erstmalig eine Überblicksausstellung aus. Mit der großen Retrospektive möchte das Museum Ludwig ihr Werk nun einem größeren Publikum zugänglich machen. Ein wiederkehrendes Element in Onurs Arbeiten ist ihre Verbundenheit mit Istanbul sowie das Haus ihrer Familie in Kuzguncuk, das sie bis vor Kurzem zusammen mit ihrer 2022 verstorbenen Schwester İlhan Onur bewohnte. Die Ausstellung im Museum Ludwig umfasst 94 zum Teil raumfüllende Installationen aus den letzten sechzig Jahren. Zusätzlich wird Onur für ihre Retrospektive eine neue große Rauminstallation schaffen.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-261 65

 

Noch bis 28. Januar 2024

Makk – Museum für Angewandte Kunst

Apropos Visionär. Der Fotograf Horst H. Baumann


Jim Clark auf Lotus, Großer Preis von England, Silverstone 1963 © Horst H. Baumann

Der Fotograf Horst H. Baumann (1934, Aachen – 2019, Düsseldorf) zählte zu den Shooting-Stars seiner Generation. Schon in jungen Jahren mehrfach ausgezeichnet, avancierte der Autodidakt ab den 1960er Jahren zu einem in den gedruckten Medien omnipräsenten, höchst erfolgreichen Fotografen. Mit der Ausstellung APROPOS VISIONÄR – DER FOTOGRAF HORST H. BAUMANN präsentiert das MAKK – Museum für Angewandte Kunst Köln in Zusammenarbeit mit den Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim die erste Retrospektive des fotografischen Œuvres dieses bedeutenden, zugleich weitgehend vergessenen Künstlers. Baumann fotografierte im Eigenauftrag als „Street Photographer“, schuf Porträts internationaler Größen aus der Musik- und Filmbranche (Juliette Gréco, Ursula Andress, Jane Fonda, Chris Howland), lieferte Reportagen für auflagenstarke Illustrierte (Stern, Kristall), bewährte sich auf dem Feld der Werbung und Visuellen Kommunikation, um sich mit Beginn der 1960er Jahre intensiv mit den künstlerischen Möglichkeiten der Farbfotografie zu beschäftigen.

Museum für Angewandte Kunst
An der Rechtschule 7
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-238 60

 

Noch bis 28. Januar 2024

Bundeskunsthalle Bonn

Alles auf einmal: Die Postmoderne, 1967-1992


Ettore Sotsass, Basilico, 1972 © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main

1967 begann unsere Gegenwart: Die Moderne, die glaubte, alles sortieren zu können mit gleichen Häusern, Möbeln und Rechten für alle, wurde verabschiedet, und aus ihren Ruinen entstand eine bizarre, exzentrische Welt. Architekt:innen erklärten den Vergnügungspark zur idealen Stadt, Designer:innen befreiten sich vom guten Geschmack, und an die Stelle der Systemkämpfe trat der Kampf um Selbstverwirklichung. Neue Medien synchronisierten den Globus, und Bilder wurden zur Bühne, auf der um Stil und Anerkennung gerungen wurde. Mit spektakulären Beispielen aus Design, Architektur, Kino, Pop, Philosophie, Kunst und Literatur erzählt die Ausstellung vom Beginn der Informationsgesellschaft, von der Entfesselung der Finanzmärkte, von der großen Zeit der Subkulturen, von Disco, Punk und Techno-Pop, Schulterpolstern und Memphis-Möbeln. Und vom Boom der Kulturtempel, dem wir das größte Exponat verdanken, die Bundeskunsthalle selbst. Als die Bundeskunsthalle 1992 eröffnet wurde, war der Kalte Krieg zu Ende, und Francis Fukuyama erklärte in seinem berühmten Buch „das Ende der Geschichte“. Dreißig Jahre später ist klar, dass die Geschichte weiterging, auch um die Postmoderne wird wieder gestritten. Die Ausstellung hält der Gegenwart einen Zerrspiegel vor, in dem sich all ihre Konflikte, vom Rechtspopulismus bis zur Identitätspolitik, schon abzeichnen. Und der es erlaubt, aus dem Abstand einer Generation zu fragen, in welcher Zeit wir eigentlich leben. Ist die Postmoderne vorbei – oder sind wir mittendrin?

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Noch bis 28. Januar 2024

Kunstmuseum Bonn

Auf den Punkt. Werkstatt für Manifeste von Kindern und Jugendlichen


© Kunstmuseum Bonn

Was bewegt dich? Was wünscht und forderst du? Für was setzt du dich ein? Was ist für dich wichtig? Kann uns die Kunst helfen?

In diesem Werkstatt-Raum geht es um Statements, Proteste, Wünsche, Aufrufe, Fragen und Zukunftsvisionen von Kindern und Jugendlichen. Diese werden eingeladen, ihr ganz persönliches Manifest im Werkstatt-Raum zu stempeln und somit ihre Sicht auf die Gegenwart und Zukunft auf den Punkt zu bringen. In den angrenzenden Räumen zeigt die Ausstellung Menschheitsdämmerung, wie Künstler:innen auf gesellschaftliche und politische Veränderungen blicken und geblickt haben – heute und vor 100 Jahren. Ausstellungsprojekt für Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche.

Kunstmuseum Bonn
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 77 62 60

 

Noch bis 28. Januar 2024

DASA Dortmund

Konflikte - Eine Ausstellung über Streitkultur


Ausstellung vom Museum der Arbeit, Hamburg © Foto Lena Röttger

Konflikte sind allgegenwärtig - in der Familie, im Arbeitsleben, in der Politik. Ebenso vielfältig sind ihre Erscheinungsformen: Ob Gewissensbisse, Zoff zu Hause, Tarifstreik oder die derzeitigen Kriege und Krisen - Konflikte verändern die Welt, im Großen wie im Kleinen.
Die Ausstellung „Konflikte" ergründet die Entstehung von Konflikten und fragt nach Lösungsstrategien. Wann und wie entsteht ein Konflikt? Wann ist eine Angelegenheit einen Konflikt wert? Wann lohnt es sich, einen Streit vom Zaun zu brechen, Stellung zu beziehen? Und wann ist es Zeit, Kompromisse zu suchen? Ihr betretet szenografische Raumbilder, die sich in vier Bereichen zum Thema „Innere Konflikte", "Private Konflikte", „Gesellschaftskonflikte" und „Konflikttheorie" gliedern. Es gibt Medienstationen und Objekte zu entdecken,die auf anschauliche und überraschende Weise einen Zugang zu diesem komplexen Thema ermöglichen. Entdeckt Dioramen mit Methoden zur Konfliktlösung. Und: Bezieht selbst Stellung!

DASA Dortmund
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel. 0231 – 90 71 26 45

 

Noch bis 2. Februar 2024

Haus der Geschichte

#DeutschlandDigital


DIGI Roboter Pauline Jacob Hero © Alexander Schmidt Punctum

Für den ersten Computer interessiert sich in Deutschland kaum jemand, als der Bauingenieur Konrad Zuse ihn 1941 in Berlin der Öffentlichkeit vorstellt. Der „Z3“, eine wandschrankgroße Erfindung, gilt als der weltweit erste Computer. Rund 80 Jahre später ist es möglich, unser gesamtes Leben über einen Mini-Computer – das Smartphone – zu organisieren: Nachrichten schreiben, Fotos und Videos machen, telefonieren, einkaufen, uns verlieben, Filme schauen, Termine verwalten, Vokabeln lernen, Schritte zählen. Die digitale Revolution hat einen radikalen, alle Lebensbereiche umfassenden, unumkehrbaren Wandel ausgelöst – im Positiven wie Negativen. Neben faszinierenden neuen Möglichkeiten droht Nutzerinnen und Nutzern die Gefahr, als „gläserne Menschen“ die Hoheit über die eigenen Daten zu verlieren. Die aktuelle Ausstellung #DeutschlandDigital betrachtet die Digitalisierung in Deutschland als historischen Prozess mit internationalen Bezügen. Gegliedert in drei Bereiche, Wirtschaft und Arbeit, Alltag und Privatleben sowie Politik und Gesellschaft erleben die Besucherinnen und Besucher die positiven und negativen Seiten des Digitalisierungsprozesses. Mit einer Chipkarte, die am Eingang der Ausstellung erhältlich ist, eröffnen sich Ausstellungs-Besucher:innen Portale in die digitale Welt. Damit können sie einen Roboter programmieren und zum Laufen bringen, ausprobieren, wie man mit Kryptowährung bezahlt, selbst Fake News erstellen oder Retro Gaming wie „Pac Man“ ausprobieren.

Haus der Geschichte Bonn
Willy-Brandt-Allee 14
53113 Bonn
Tel. 0228 - 91 65-0

 

Noch bis 11. Februar 2024

LVR-Freilichtmuseum Kommern

Herdanziehungskraft. Küche und Kochen


Küche Viersen © LVR Freilichtmuseum Kommern

Ob revolutionäre Zelle, Ort des Familienrates oder Schnellimbiss, ob Student:innen-WG, Arbeiterhaushalt oder Designobjekt – die Küche ist einer der wichtigsten Räume für die Menschen. Sie bietet nicht nur Raum für die Zubereitung von Lebensmitteln, sondern ist auch ein wichtiger sozialer Treffpunkt. Die interaktive Ausstellung beleuchtet die Entwicklung von der Feuerstelle bis zum Thermomix und nimmt dabei technikhistorische, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen in den Fokus. Vom Sparherd über den Rührfix bis hin zum „Küchen-Robot“ gibt es vieles rund um die Küche und ihre Nutzung zu entdecken.

LVR-Freilichtmuseum Kommern
Auf dem Kahlenbusch
53894 Kommern
Tel. 02443 - 998 00

 

Noch bis 18. Februar 2024

August Macke Haus

Ziemlich beste Freunde. Hans Thuar & August Macke


Hans Thuar, Ziegelei, 1912, Öl auf Rupfen, 52 x 81,5 cm, Privatbesitz, Foto © A. Küster

Eine ganz besondere Beziehung verbindet Hans Thuar und August Macke seit den gemeinsamen Kindertagen in Köln. Als Thuar bei einem Unfall mit der Straßenbahn im Alter von elf Jahren beide Beine verliert, ist es August Macke, der ihm durch seine Besuche und seinen Humor den Lebenswillen zurückgibt. Von Macke inspiriert, wird auch Thuar Künstler. Einige der Bilder entstehen gemeinsam vor demselben Motiv. Mit ihren Werken gehören die beiden vor dem Ersten Weltkrieg zu den heftig angefeindeten expressionistischen Modernen. Nach Mackes Tod als Soldat im Ersten Weltkrieg setzt sich die Freundschaft der Familien fort und gipfelt in der Heirat von Mackes Sohn Wolfgang und Thuars Tochter Gisela. Mit Thuar stellt die neue Ausstellung einen Künstler in den Mittelpunkt, dessen hoch-expressive, leuchtend farbige und ganz eigenständige Kompositionen beinahe in Vergessenheit geraten sind.

August Macke Haus
Hochstadenring 36
53119 Bonn
Tel. 0228 - 65 55 31

 

Noch bis 18. Februar 2024

Kunstmuseum Bonn

Allen Malern herzlichen Dank. Schenkung Dieter Krieg aus der Sammlung Oehmen


© Dieter Krieg, Ohne Titel (Bierdeckel), 2002, Dauerleihgabe der Förderstiftung der Freunde des Kunstmuseums Bonn aus der Schenkung Sammlung Oehmen, © VG Bild-Kunst, Bonn 2023, Foto: David Ertl

Seit den 1980er Jahren ist die Sammlung von Lisa und Stephan Oehmen ebenso stetig wie organisch gewachsen. Ihren deutlichen Schwerpunkt in der figurativen Malerei verdankt sie nicht zuletzt der prägenden Begegnung mit Dieter Krieg, sowie der Freundschaft zu Hartmut Neumann, der als langjähriger Professor an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig viele Kontakte zu jungen Absolventen der Hochschule herstellt. Heute reicht das Spektrum der Sammlung von Tim Berresheim und Andreas Schulze, über André Butzer und Miriam Cahn bis hin zu Judith Samen und Pieter Schoolwerth. Innerhalb dieses Konvoluts stellen die rund 40 Arbeiten, die das Ehepaar aus allen Schaffensperioden Dieter Kriegs erworben hat, das Herzstück dar. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf eine Arbeit Dieter Kriegs, bei der er innerhalb der Jahre 1975 und 1976 eine Lesung aller in den 36 Bänden des Allgemeinen Lexikons der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart gelisteten Künstlernamen realisierte.

Kunstmuseum Bonn
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 77 62 60

 

Noch bis 18. Februar 2024

LVR Landesmusem Bonn

Archäologie im Rheinland. Im Tod unsterblich


LVR-LandesMuseum Bonn, Foto: Jürgen Vogel

Die gemeinsam mit dem LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland entstandene Ausstellung widmet sich Gräbern von der Jungsteinzeit bis in die Neuzeit. Anhand von Neufunden, aber auch weiteren ausgewählten Grabfunden mit teils spektakulärer Ausstattung, beleuchtet sie, wie menschliche Gemeinschaften mit ihren Verstorbenen umgingen und welche Rückschlüsse Archäologinnen und Archäologen daraus ziehen. Die Besucher:innen erhalten nicht nur einen Überblick über die Bestattungskultur vergangener Zeiten, sondern lernen auch einzelne Personen kennen: einen Bogenschützen aus Rheinbach, eine Amazone aus Weeze, einen Geköpften aus Kuchenheim, eine Priesterin aus Borschemich, einen Magier aus Selfkant, eine Schöne aus Zülpich und einen Krieger aus Bonn-Beuel.

LVR Landesmuseum Bonn
Colmantstr. 14-16
53115 Bonn
Tel. 0228 - 20 70-0

 

Noch bis 18. Februar 2024

Bilderbuchmuseum Troisdorf

Sabine Wilharm. Illustrationen


© Sabine Wilharm: Zum Strand! (Text: Patrica Lakin). Carlsen, Hamburg 2007

Sabine Wilharm ist die Illustratorin, die dem berühmten Harry Potter ein deutsches Gesicht und der lebhaften Ella aus der Hanser-Reihe eine Gestalt verlieh. Und doch: Rückblickend bildeten diese nach wie vor sehr bekannten Publikationen nur einige wenige Stationen im künstlerischen Werdegang der Künstlerin. So illustrierte sie äußerst erfolgreich berühmte Klassiker wie Goethes Zauberlehrling oder Erlkönig. Darüber hinaus zählen Gedichtbände von Autoren wie Theodor Fontane oder James Krüss ebenso zu ihrem Schaffenswerk wie Anthologien von Uwe-Michael Gutzschhahn und Susan Kreller. Obwohl sie beeindruckende, immer skurrile und häufig ironisierende Bilder für Erwachsenenbücher und -magazine schuf, gestaltete sie den größten Teil ihrer Illustrationen für Texte zu Kinder- und Jugendbüchern. So nahmen Titel wie „Die Krähen von Pearblossom“, „Ein Huhn, ein Ei und viel Geschrei“ oder „Zum Strand!“ auf eine typisch Wilharmsche Weise bildnerische Gestalt an: oftmals verspielt, mit stets zwinkernd humorvollem Blick, voller Dynamik und großartigem Einfallsreichtum. In nur einigen wenigen Bilderbüchern wie in „Helden“ oder „Kann ich wohl!“ verfasste die Künstlerin die Geschichten selbst und erweiterte somit ihr kreatives Schaffen – auch auf den Text. Sabine Wilharm wurde 1954 in Hamburg geboren und arbeitet seit den 1970er Jahren freiberuflich für Kinderbuchverlage, zeitweise intensiv für Zeitschriften, viel zu selten für Erwachsenenliteratur. Ihren Abschluss in Illustration machte sie an der Fachhochschule in Hamburg (heute HAW, FB Design), wo sie bis 2009 auch unregelmäßig Lehraufträge für Illustration und Zeichnen gab. Im Studium begegnete sie Wilhelm Martin Busch, einem Zeichner par excellence und für sie ein Glücksfall als Lehrer, dessen Liebe zum Zeichnen ihr die Tür zur eigenen Arbeit öffnete. Der immensen Fülle und Spannbreite des Schaffens von Sabine Wilharm Rechnung zu tragen, ist Aufgabe dieser Ausstellung.

Bilderbuchmuseum Burg Wissem
Burgallee 1
53840 Troisdorf
Tel. 02241 - 900-427

 

Noch bis 18. Februar 2024

Kunstmuseum Bonn

Menschheitsdämmerung. Kunst in Umbruchzeiten


© Emma Talbot, Fluid Lovers, 2018, Courtesy die Künstlerin und Petra Rinck Galerie

Die Ausstellung Menschheitsdämmerung. Kunst in Umbruchzeiten zeigt Kunstwerke aus den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, die aus der Sammlung der Klassischen Moderne des Kunstmuseums Bonn stammen, im Dialog mit zeitgenössischen künstlerischen Positionen. Gemeinsam ist den Arbeiten aus beiden Epochen, dass ihr Entstehen in eine Zeit großer gesellschaftlicher, politischer und sozialer Krisen fiel und fällt – und dass diese Erfahrung in den Werken reflektiert und dargestellt wird: damals die Veränderung des Lebens durch die Folgen der industriellen Revolution, heute die aktuelle Transformation unseres gesellschaftlichen Miteinanders durch das Erleben des Klimawandels und der Erschöpfung der Ressourcen unserer Welt. Kriege und gewaltsame Konflikte, die unsere Existenz bedrohen, sowie Fragen nach Identität und Selbstbestimmung prägen sowohl den Beginn des 20. als auch des 21. Jahrhunderts.

Kunstmuseum Bonn
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 77 62 60

 

Noch bis 18. Februar 2024

Deutsches Tanzarchiv Köln/SK Stiftung Kultur

Irgendwas fehlt immer. Vom Sammeln und Bewahren


Blick in die Ausstellungsinstallation: Partizipation einer Besucherin, Foto: © Janet Sinica

Auf das 16. Jahrhundert gehen die ersten Tanzlehrbücher zurück. Bücher, die früh vom ewig jungen Wunsch von Tänzer:innen, Choreograph:innen und Tanzpädagog:innen zeugen, ihr Wissen vom Tanz zu bewahren und weiterzugeben. Die Aufnahme in die gelehrsamen Bücher dieser Jahre blieb jedoch den höfischen Tänzen der Edelleute vorbehalten. Volkes Tanz hingegen blieb außen vor, fand Ausdruck allenfalls in Form von humoristischen Graphiken. Eine Überlieferung fand nicht statt. Irgendwas fehlt immer. Der Wunsch, das Flüchtige der Tanzkunst zu überwinden, schuf sich im Laufe der Jahrhunderte eigene Einrichtungen: Tanzlehrbibliotheken und Lehrsammlungen, private Sammlungen von Tanzliebhabern und – last but not least – große und kleine Archive in öffentlicher wie privater Trägerschaft. Doch wie passioniert die Sammelleidenschaft auch war – Irgendwas fehlt immer. Die Vielfalt ist geblieben – das WorldWideWeb hinzugekommen. Aktuell manifestiert sich das Wissen um Tanz auf einer Vielzahl von Portalen und Social Media Kanälen. Und verliert sich zuweilen ebenso schnell. Irgendwas fehlt immer. Teil der Ausstellung sind architektonische Elemente, die Ideen zum Tanzarchiv der Zukunft sammeln und die Besuchenden einladen, ihre Gedanken und Ideen zu Präsentation und Nutzung von Inhalten eines Tanzarchivs der Zukunft zu formulieren und einzubringen.

Tanzmuseum des Deutschen Tanzarchivs Köln/SK Stiftung Kultur
Im Mediapark 7
50670 Köln
Tel. 0221 – 888 95-400

 

Noch bis 25. Februar 2024

Haus der Geschichte

Unabhängigkeit! Fotografien aus der Ukraine 1991–2023


Euromaidan-Aktivistin vor brennenden Barrikaden © Foto: Emine Ziyatdinova

Arbeiten namhafter ukrainischer Fotografinnen und Fotografen – darunter die Pulitzer-Preisträger Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka – erzählen vom jahrelangen Ringen um staatliche Eigenständigkeit, nationale Identität und Demokratie: 1991 weht zum ersten Mal die ukrainische Nationalflagge auf dem Parlamentsgebäude, 2014 steht eine Euromaidan-Aktivistin vor brennenden Barrikaden, 2017 sitzt eine Hausmeisterin erschöpft im Gebiet Donezk in einer von Raketen zerstörten Schule, 2022 feiert ein Paar Hochzeit in den Kriegstrümmern von Charkiw. Neben den rund 50 Fotografien sind auch dreidimensionale Exponate zu sehen, darunter eine von Kriegseinwirkungen beschädigte Autotür. Sie stammt von einem Fahrzeug, mit dem Mstyslav Chernov und Evgeniy Maloletka aus dem von russischen Truppen eingeschlossenen Mariupol flohen. Sie hatten dort als letzte verbliebene, unabhängige Journalisten Foto- und Filmaufnahmen angefertigt. Neben der Autotür sind ausgewählte Objekte ihrer alltäglichen Arbeit wie eine Schutzweste mit „Press“- Aufschrift, ein Mikrofon und eine Kamera zu sehen, die beim Passieren der russischen Kontrollstellen versteckt werden mussten. Die Arbeit der Fotografen wurde 2023 mit dem Pulitzer-Preis geehrt. Ein von ukrainischen Frauen geknüpftes, vier mal sechs Meter großes Tarnnetz, ist ein weiteres auffälliges Exponat der Ausstellung: Die ukrainisch-stämmige Wahlleipzigerin Alina Artamina war am 24. Februar 2022, dem Tag des Kriegsbeginns, zufällig in Kiew. Sie half, verschiedene Fußball-, Handball- und Volleyballnetze sowie Stoffreste zu organisieren. Daraus konnten ukrainische Frauen Tarnnetze herstellen.

Haus der Geschichte Bonn
Willy-Brandt-Allee 14
53113 Bonn
Tel. 0228 - 91 65-0

 

Noch bis 25. Februar 2024

Von der Heydt-Museum Wuppertal

Erinna König


Erinna König, Ichts, 2001/10, Holzstühlchen, Acrylfarbe, Plexiglas, 43,5 x 32 x 29,5 cm © VG Bild-Kunst, Bonn 2023

Das Von der Heydt-Museum präsentiert eine umfassende Ausstellung von Erinna König – die erste Retrospektive nach dem frühen Tod der Düsseldorfer Künstlerin im Oktober 2021. König bearbeitete Gebrauchs- und Alltagsgegenstände durch skulpturale und malerische Eingriffe. Die vorgefundenen Dinge – Objekte und Materialien – sind Ausgangspunkte für neue Sichtweisen, die sich in ihrer Kunst auf sensible Art entfalten. Diese Dinge wurden präzise gewählt, stehen dabei nicht für sich, sondern dienen als Teil eines Ganzen. Durch ihre Bearbeitung und Kombinationen verwandelte die Künstlerin sie in Skulpturen, Objektbilder oder Installationen. Hierbei arbeitete sie assoziativ, ohne Deutungsvorgaben. König sah in den vorgefundenen Alltagsgegenständen nicht das Offensichtliche, nicht den Nutzen. So werden ausrangierte Kinostuhllehnen zur Maske, ein Reifen wird zur Gold gerahmten Blume und das Palästinensertuch zum Malgrund. Erinna König, geboren in Warstein 1947, studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Dieter Roth und Joseph Beuys und blieb nach ihrem Studium in Düsseldorf, wo sie ihr Atelier führte und ihre Position in der Kunstlandschaft von NRW festigte. In den 1960er und 1970er Jahren, zu Königs Studienzeit, wurde die Frage, ob abstrakt oder gegenständlich zu arbeiten sei, an den Akademien kontrovers diskutiert. Entschlossen, sich diesem Denken in Gegensätzen zu entziehen, ging sie ihren eigenen Weg und entwickelte eine komplexe künstlerische Strategie: Sie untersuchte sowohl Formen als auch Materialien um ihrer selbst willen, jedoch ohne Motive und Inhalte dabei zu vernachlässigen.
Die Retrospektive des Von der Heydt-Museums zeigt eine repräsentative Auswahl aus Erinna Königs Gesamtwerk: Insgesamt werden etwa 50 Arbeiten aus der Zeit zwischen 1969 und 2020 gezeigt. Hinter diesem vielgestaltigen Schaffen verbirgt sich eine faszinierende Künstlerinnenpersönlichkeit, die sich auf ebenso sympathische wie humorvolle Weise als politisch bewusst und gesellschaftskritisch zu erkennen gibt.

Von der Heydt-Museum
Turmhof 8
42103 Wuppertal
Tel. 0202 – 563 62

 

Noch bis 3. März 2024

Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur

Baden in Bad Aachen – Kuren und Flanieren seit den Römern


Rudolf Lipus, Wandelhalle bei dem Trinkbrunnen mit Blick auf Kurhaus und Kurpark in Aachen, Temperagemälde. Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur

Flaniert in der neuen Sonderausstellung durch mehr als 2000 Jahre kontinuierliche Badegeschichte und Nutzung des Thermalwassers in Aachen. Erlebt, welchen langen Weg das Wasser zurücklegen muss, um in Aachen als Thermalwasser aus dem Boden zu sprudeln, welche imposanten Thermenanlagen in römischer Zeit schon in Aachen standen und warum ausgerechnet ein verheerender Stadtbrand einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Bade-  und Kurwesens dieser Stadt hatte. Erstmalig könnt ihr zudem per Smartphone auf multimediale Mittel zugreifen und sich so durch die Ausstellung begleiten lassen. Bringt neben Ihrem Smartphone auch Kopfhörer mit und taucht ab in die spannende Geschichte des Badens, Kurens und Flanierens in Aachen.

Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur
Mühlenberg 7
53909 Zülpich
Tel. 02252 - 83 80 61 04

 

Noch bis 3. März 2024

Kunstmuseum Villa Zanders

Rolf Rose. Malen Sehen


Rolf Rose - MALEN SEHEN, Ausstellungsansicht, von li nach rechts: o.T., 1970, Öl auf Leinwand / o.T., 2018, Öl auf Leinwand, Courtesy Galerie Floss & Schultz, Foto: © Michael Wittassek

Nicht vielen Maler:innen ist eine derart lange Schaffenszeit gegeben wie Rolf Rose (geb. 1933 in Halberstadt), der auf weit mehr als 60 Jahre künstlerischer Arbeit zurückblicken kann. Das Kunstmuseum richtet den Blick auf ein Werk, das über Jahre im Umfeld des Radical Painting und der Farbmalerei angesiedelt war. Lange Zeit baute Rolf Rose seine Bilder polychrom in Schichten auf, was zur Empfindung einer frappierenden Farbtiefe führte. Er experimentierte mit Malgründen, Pigmenten, Wachs und Grafit. Stets geht es ihm um die Farbe als Material, das er mit unterschiedlichsten Werkzeugen bearbeitet. Parallel zur Arbeit auf Leinwand, Holz oder Aluminium schuf er in all den Jahrzehnten auch unzählige Arbeiten mit Acryl, Graphit oder Aquarell auf Papier; außerdem entstanden dutzende Skizzenbücher. In einem gestrafften Überblick wird die Kontinuität dieses Künstlers von den 1970er-Jahren bis hin zu den farblich expressiven Äußerungen des aktuellen Spätwerks gezeigt. Weit entfernt von jeder dogmatischen Haltung sorgte Rolf Rose immer wieder für Überraschungen, so wenn er seit den 2010er-Jahren die Farbe aus den übereinander liegenden Schichten hervorholt und gleichberechtigt nebeneinander ausbreitet. Was einst verborgen war, liegt nun ungezügelt offen und zeigt eine Unbekümmertheit und Freiheit, die wohl nur durch jahrzehntelange Erfahrung zu erreichen ist.

Kunstmuseum Villa Zanders
Konrad-Adenauer-Platz 8
51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02202 – 14 23 56

 

Noch bis 4. März 2024

Museum Ludwig

Walde Huth. Material und Mode

Walde Huth Werbeaufnahme für Tretford-Teppichboden, 1968, Museum Ludwig © Heringson Collectibles, Wuppertal Reproduktion: Rheinisches Bildarchiv Köln

Mit Textilien und Stoffen befasste sich Walde Huth (1923–2011) ihr ganzes Fotografinnenleben lang. Angefangen u.a. mit Aufträgen für die Samtfabrik Gottlieb Ott Sohn in den frühen 1950er Jahren gelang ihr der Sprung zur Modefotografin von internationalen Designern des „New Look“ wie Christian Dior oder Jacques Fath. Drei Jahre lang, 1953 bis 1956, reiste sie nach Paris, Florenz und Rom und fotografierte die neusten Kollektionen für deutsche Magazine. Ihre Modelle waren die Starmannequins ihrer Zeit; posieren ließ sie sie selten in luxuriösen Kulissen, stattdessen aber in der Stadt, umgeben von Passanten. Auch wollte sie weg vom süßen Kitsch der dauerlächelnden Modelle. Ihre Bilder sind deshalb sorgfältig komponiert, die Frauen darauf wirken selbstbewusst, die Kleidung wird zur Form, korrespondierend zur Architektur der Stadt. Das gilt auch für Walde Huths Nylonwäsche- und Teppichwerbung in den 1960er Jahren als sie mit ihrem Mann, dem Fotografen Karl Hugo Schmölz, in Köln das Unternehmen schmölz + huth gegründet hatte. Neben den Stoffen spielen zwei weitere Komponenten in ihren Bildern von Anfang an eine wichtige Rolle: das Licht und die Wahl des Fotomaterials – mal Farbe, mal Schwarzweiß.
Die Präsentation ist eine Annäherung, eine Sichtbarmachung und genauso eine Einladung, Erinnerungen und Wissen zu teilen, Forschungen aufzunehmen zu Kontinuitäten und Brüchen zwischen ihren ersten Jahren als Fotografin für Agfa und ihrer Karriere im Deutschland der Wirtschaftswunderjahre. Anlässlich ihres hundertsten Geburtstags gibt das Museum Ludwig Einblick in seine seit 2017 umfangreich erweiterten Walde Huth Bestände.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-261 65

 

Noch bis 17. März 2024

Bundeskunsthalle Bonn

Immanuel Kant und die offenen Fragen


Immanuel Kant Kritik der reinen Vernunft, Titelblatt der Erstausgabe 1781

Am 22. April 2024 jährt sich der Geburtstag des Philosophen Immanuel Kant (1724–1804) zum 300. Mal. Kants bahnbrechende Beiträge zur Aufklärung, seine Überlegungen zur Ethik, Emanzipation, Erkenntnistheorie und zum Völkerrecht gelten bis heute als Referenzpunkte. Die Ausstellung will sein Werk einem philosophisch nicht vorgebildeten, explizit auch einem jungen Publikum nahebringen. Dabei werden die vier berühmten Kantischen Fragen: „Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?“ die Ausstellung strukturieren. Hochkarätige Gemälde, Grafiken, wissenschaftliche Instrumente, Karten und Handschriften werden die Kernthemen der Aufklärung visualisieren. Gleichzeitig rücken die historische Person Immanuel Kant, sein Umfeld und seine Netzwerke in den Fokus. Kants Biografie war auf das Engste mit der städtischen Umgebung von Königsberg verbunden, wo er 73 Jahre lang lebte. Die preußische Residenzstadt strahlte als geistiges Zentrum ihrer Epoche in den gesamtdeutschen und europäischen Raum hinein. Deshalb lassen wir in der Ausstellung das barocke, 1944/45 völlig zerstörte Königsberg virtuell wieder auferstehen. VR-Stationen ermöglichen eine imaginäre Reise in die Welt Immanuel Kants.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Noch bis 17. März 2024

Köln

The Mystery of Banksy – A Genius Mind


© COFO Entertainment

Er ist weltberühmt und dennoch ein Mysterium – Banksy, der in Bristol geborene und bis heute anonyme Graffiti-Künstler und Maler, der dafür bekannt ist, die Grenzen des Kunstmarktes in Frage zu stellen und der mit seinen Arbeiten seit Jahren für Furore sorgt. Die Erfolgsausstellung „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ macht diese Kunst-Ikone zum Thema! Gezeigt wird dabei eine noch nie dagewesenen Präsentation mit mehr als 150 Werken des gefeierten Street-Art-Superstars. Graffitis, Fotografien, Skulpturen, Videoinstallationen und Drucke auf verschiedenen Materialien wie Leinwand, Stoff, Aluminium, Forex und Plexiglas wurden eigens für diese Sonderschau reproduziert und zusammengetragen. „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ gibt dem Besucher in einem aufwändigen und einzigartigen Setting einen umfassenden Überblick und Einblick in das Gesamtwerk des Genies und Ausnahmekünstlers. Ganz nach Banksys Motto „Copyright is for losers ©TM“ sind diese Hommage und die dort gezeigten Werke aufgrund seines anonymen Status nicht vom Künstler autorisiert.

Ehemaliges Autohaus
Oskar-Jäger-Str. 99
50825 Köln

 

Noch bis 31. März 2024

NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln

Schalom & Alaaf. Jüdinnen und Juden im Kölner Karneval


NS-Dokumentationszentrum. Schalom und Alaaf. Installationsaufnahmen. Foto: Leonie Braun / NS-DOK

Mit Beginn des organisierten Kölner Karnevals vor 200 Jahren sind Jüdinnen und Juden ein Teil davon – im Treiben auf der Straße und in der Kneipe, im Verein, auf der Bühne und davor. Für einige gehört der Karneval zu den Höhepunkten des Jahres, manche verdienen mit ihm ihren Lebensunterhalt. Die Ausstellung „Schalom & Alaaf. Jüdinnen & Juden im Kölner Karneval“ stellt erstmals jüdische Karnevalist:innen in den Mittelpunkt, die den Karneval prägen, mitgestalten, feiern. Sie lädt dazu ein, ihre Geschichten zu entdecken – in historischer Perspektive, aber auch ganz gegenwartsnah.
Die Ausstellung erzählt in vier thematischen Bereichen von Mitwirkung und Ausschluss, von Begeisterung, Zugehörigkeit, erzwungener Entfremdung – und Wiederkehr: im Straßenkarneval, auf der Bühne, im Vereinsleben und im Exil. Eine Galerie stellt über 70 jüdische Karnevalist:innen vor – vom berühmten Bühnenkünstler Hans Tobar bis zu Marlis Zilken, die Ende der 1920er Jahre im Alter von drei Jahren als „Roter Funke“ verkleidet den Straßenkarneval feiert.

NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (EL-DE-Haus)
Appellhofplatz 23-25
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-263 32

 

Noch bis 7. April 2024

LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford, Ratingen

Probiert? Kapiert!

In der Ausstellung bauen Besuchende eine große Kettenreaktion. © LVR-Industriemuseum, Foto: ZMB, Stefan Arendt 2023

Wie transportiert man kinderleicht schwere Waren? Wie treibt man große Maschinen an? Wie stellt man festes Gewebe her und welche Möglichkeiten zur platzsparenden Verpackung gibt es? An den Mitmach-Stationen der Ausstellung finden Kinder, Schüler*innen, Familien und Erwachsene clevere Lösungen für unterschiedliche technische Probleme. Webstuhl, Flaschenzug und verschiedene Teamstationen bieten Mitmach-Möglichkeiten rund um die Themen Energie, Transport, Lagerung und Produktion.
Im Zentrum von Probiert? Kapiert! steht das „Tinkern“ – Tüfteln –, mit dem alle Besucher:innen spielerisch naturwissenschaftliche und technische Inhalte kennenlernen. So erwartet sie als Höhepunkt des Ausstellungsbesuchs der gemeinsame Bau einer großen Kettenreaktion. Hier werden die vorab ausprobierten Themen wiederaufgenommen, Antriebe gefertigt oder Fahrzeuge gebaut. Aus den einzelnen Abschnitten wird so ein einziger großer Parcours zusammengesetzt. Die Besucher:innen lösen am Startpunkt einen Impuls aus, geben ihn dann beispielsweise über den Lauf einer Murmelbahn weiter, lassen ihn Höhenunterschiede überwinden oder übermitteln ihn mit Zahnrädern, Bausteinen oder Rollen. Wenn alles klappt, ertönt zum krönenden Abschluss ein lauter Knall. Viel Spaß, Kreativität und Action sind garantiert.

LVR-Industriemuseum Textilfabrik Cromford Ratingen
Cromforder Allee 24
40878 Ratingen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)

 

Noch bis 21. April 2024

Bilderbuchmuseum Troisdorf

„Besen! Besen! Seid‘s gewesen." Von Hexen und Zauberern


© Julia Donaldson und Axel Scheffler, Verlag Beltz & Gelberg

Hexen und Zauberer – mit ihnen betreten wir magische Welten. Dass diese uns manchmal sogar unheimlich erscheinen, ist durchaus beabsichtigt. Denn in zahlreichen Geschichten über Hexen und Zauberern bricht etwas in unseren Alltag ein, das unerklärlich ist und uns in eine Phantasiewelt abtauchen lässt, die mit unserer eigenen Wirklichkeit kaum noch etwas zu tun hat. Und wie gut ist es, dass es zumeist Kinder und Jugendliche sind, die in den Geschichten als Retter in Erscheinung treten, wenn das Unheimliche die Übermacht zu gewinnen droht. Die Ausstellung „Besen! Besen! Seid´s gewesen. Von Hexen und Zauberern“ versammelt zahlreiche Originale namhafter Illustrator:innen wie z.B. die Cover zu den Harry Potter-Bänden von Sabine Wilharm, „Krabat“ von Herbert Holzing und Mehrdad Zaeri, „Die kleine Hexe“ von Daniel Napp, „Das Hexen-Eimal-Eins“ von Wolf Erlbruch oder Originale zu „Für Hund und Katz ist auch noch Platz“ von Axel Scheffler, dem „Erfinder“ des Grüffelo.

Bilderbuchmuseum Burg Wissem
Burgallee 1
53840 Troisdorf
Tel. 02241 - 900-427

 

Noch bis 21. April 2024

Wallraf-Richartz-Museum

Sammlerträume – Sternstunden niederländischer Barockkunst


Adam Willaerts, Flusslandschaft mit Pilger, Öl auf Eichenholz, Dauerleihgabe, Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud

Im Fenstersaal seiner Barockabteilung öffnet das Wallraf die Türen zu einem traumhaften Sammlerkabinett: Darin prunken Gemälde von Stars, die im 17. Jahrhundert hell am niederländischen Kunsthimmel strahlten: Jan Brueghel d.Ä., Jacob van Ruisdael, Willem Kalf und Gerrit Dou, um nur einige zu nennen. Die Ausstellung „Sammlerträume" zeigt erstmals die hochkarätigen Barockgemälde und -zeichnungen einer deutschen Privatsammlung, die das Kölner Museum jüngst als Dauerleihgabe erhielt. Seit Anfang der 1970er Jahre hat der anonyme Sammler mit großer Kennerschaft und Passion diese „Sternstunden niederländischer Barockkunst" zusammengetragen. Die in der Ausstellung präsentierten Sommer- und Winterlandschaften, kostbaren Stillleben, Stadt- und Flusspanoramen, zechenden Bauern und galanten Kavaliere, Kircheninterieurs und Porträts spiegeln sowohl die Vielfalt und Qualität der niederländischen Barockkunst als auch die bedingungslose Sammelleidenschaft eines privaten Kunstliebhabers wider. Eigens für den Besuch der Ausstellung hat die Kuratorin Anja Sevcik auf Spotify eine Playlist zusammengestellt, so dass Interessierte die Gemälde mit der passenden musikalischen Untermalung genießen können.

Wallraf-Richartz-Museum
Obenmarspforten 40
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-211 19

 

Noch bis 19. Mai 2024

Papiermuseum Düren

Springende Hirsche. katagami – Japanische Papierschablonen zur Textilfärbung


katagami mit springenden Hirschen, Chrysanthemen und Bambusblättern (Detail), Foto: Peter Hinschläger

Die Ausstellung präsentiert erstmalig japanische Musterschablonen (katagami) aus der Sammlung des Leopold-Hoesch-Museums und des Papiermuseums Düren. Aus traditionellem Maulbeerbaumpapier (washi) gefertigt, dienen katagami der Färbung von Gewändern, Bannern und Textilien der Inneneinrichtung. Die mit Stanzwerkzeugen und Messern bearbeiteten Papiere werden mit dem gerbstoffhaltigen Saft (kakishibu) der Kakifrucht verklebt, um die Schablonen, die dann in einem Reservefärbeverfahren (katazome) für die Gestaltung traditioneller japanischer Textilien verwendet wurden, wasserfest und widerstandsfähig zu machen. Nachdem dieses Verfahren Anfang des 20. Jahrhunderts weitgehend durch industrielle Produktionstechniken ersetzt wurde, gelten katagami heute als Kunstwerke, die spannende Einblicke in die textile Ästhetik Japans gewähren. Die Ausstellung im Papiermuseum gibt einen Einblick in die verwendeten Materialien und Techniken und stellt anhand zahlreicher Beispiele die Bedeutung der verwendeten Muster und Symbole vor. Schließlich wird ein Einblick in die Geschichte der Papierschablonen und deren Weg in europäische Sammlungen gegeben. Die Muster der 87 präsentierten Schablonen aus der Edo- (1644–1868) und Meiji-Zeit (1868–1912) zeigen Pflanzen und Blüten, Naturerscheinungen, Tiere und von Menschen hergestellte Gegenstände. Dabei sind die Motive, die sich meist auf die Jahreszeiten beziehen, oft stark stilisiert. Nur für „Insider“ ist die Bildsprache sofort lesbar. Die im Titel zitierten Hirsche sind einerseits ein melancholisches Herbstmotiv, andererseits gelten Hirsche auch als Boten zwischen den Welten der Götter und Menschen.

Papiermuseum Düren
Wallstr. 2-8
52349 Düren
Tel. 02421 – 25 25 61

 

Noch bis 16. Juni 2024

LVR Industriemuseum Oberhausen St. Antony-Hütte/ Museum Eisenheim

Heile Welt…? Kinderleben an Ruhr und Emscher 1900 – 1960


Unterwegs auf zwei Rädern, um 1960 © Fritz Henle, LVR-Industriemuseum

Ausgewählte Fotografien geben einen Einblick in die vielfältigen Lebenswelten von Kindern in der Region um Oberhausen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Ob beim Kinderfest, auf der Kirmes, beim Spielen auf der Straße oder beim Baden im Rhein-Herne-Kanal - auf den ersten Blick sind es Bilder einer glücklichen Kindheit, die von den Fotografinnen und Fotografen festgehalten wurden. Die Kinder scheinen wohlbehütet und fröhlich zu sein. Schaut man jedoch genauer hin, verraten die Fotografien, dass die Realität um einiges vielschichtiger war, als die heile Welt, die einige der Aufnahmen andeuten. Die Ausstellung zeigt 50 historische Fotografien, die bis in die Zeit des Deutschen Kaiserreichs zurückgehen. Die Fotografien begleiten Generationen von Kindern durch die unterschiedlichen Lebensstationen. Beginnend beim ersten Schrei eines kopfüber baumelnden Säuglings nach der Geburt, über die Kleinkindbetreuung bis auf die Schulbank, auf der zwei Jungs sich den Kopf über eine Mathematikaufgabe zerbrechen. Sie zeigen den Eintritt ins Arbeitsleben mit einer Aufnahme nähender Mädchen in der Haushaltsschule oder mit Bergbaulehrlingen in einem Übungsstollen der Zeche Vondern. Sei es beim Besuch der Kirmes auf der Raupe, in der improvisierten Seifenkiste oder bei der Mutprobe – die Aufnahmen stellen ein Kaleidoskop der vielfältigen Lebenswelten von Kindern vor der Kulisse des Ruhrgebiets dar.

LVR-Industriemuseum Oberhausen St. Antony-Hütte
Hansastr. 20
46049 Oberhausen
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)

 

Noch bis 7. Juli 2024

Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich

Junge Rebellen – Polke, Richter & Friends. Experimentelle Avantgarde im Spannungsfeld von Glaskunst, Malerei und Fotografie


© Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich

Als glasmalerische Schwerpunkte zeigt die Ausstellung eine bisher nie öffentlich präsentierte Fenster-Tür-Kombination von Sigmar Polke, und von Gerhard Richter eine bis heute nie dokumentierten Auswahl seiner Entwürfe für das Fenster im Südquerhaus des Kölner Doms zusammen mit dem Original-Probefenster. Ausgehend von der Frage nach den glasmalerischen Schwerpunkten von Polke und Richter begab sich das Museum auf eine spannende Recherche nach den Gemeinsamkeiten und Ursprüngen der Ausnahmekünstler.
Die Schätze in der Ausstellung haben ihre eigenen, ganz individuellen Geschichten: Nachdem im Archiv des Museums eine Fenster-Tür-Kombination von Sigmar Polke lange auf ihre Präsentation gewartet hatte, fand sich bei den Recherchen zur Ausstellung ein würdiges Pendant: die Entwürfe und Original-Probefenster von Gerhard Richter für seine berühmten Fenster im Südquerhaus des Kölner Doms lagerten fast vergessen in einem der Türme des ehrwürdigen Doms. Beide Werke sind glasmalerische Erstlingswerke. Und wie ein Alpha und Omega beendete Sigmar Polke sein Lebenswerk 2009 mit der Gestaltung von sieben Achat- und fünf Farbglasfenstern im Grossmünster in Zürich. Die Glasfenster, die das DGML zeigt, sind Beispiele für den herausragenden künstlerischen Umgang mit Licht und Material. Aber auch für den innovativen Geist und den Mut der Ausnahmekünstler: Für die Umsetzung beider Fenster wurden spezielle handwerkliche Techniken ganz neu erfunden: für das Richterfenster verwandte man erstmals statt der Bleirute eine neu entwickelte Silikonverfugung und Sigmar Polke setzte mit der Achatverglasung völlig neue Materialien ein, die höchste und ganz neue Ansprüche an die technische Umsetzung verlangten.

Deutsches Glasmalerei-Museum Linnich
Rurstr. 9-11
52441 Linnich
Tel. 02462 – 99 17-0

 

Noch bis 25. August 2024

mondo mio! Kindermuseum Dortmund

das DING. umORDNUNG im MUSEUM


© mondo mio! Kindermuseum

mondo mio! krempelt das Museum um und zeigt, was sonst im Verborgenen schlummert. Die Ausstellung „das DING. umORDNUNG im MUSEUM“ lädt Kinder ab vier Jahren und ihre Familien zu Entdeckungsreisen durch die Museumssammlung ein, zum Staunen, Stöbern und Neuordnen. In der zweisprachigen Ausstellung (deutsch/englisch) könnt ihr die verschiedenen Facetten eines Museums kennenlernen. Schaut selbst, wie kniffelig und unterhaltsam die Arbeit im Museum sein kann! An Mitmach-Stationen wird gemeinsam experimentiert und geforscht, gebastelt und geordnet. Alle Neugierigen begeben sich auf eine Reise in die wundersame Welt der Museumssammlung und bringen ans Licht, was bisher im Dunkel des Depots verborgen war.

mondo mio! Kindermuseum
Florianstr. 2
44139 Dortmund
Tel. 0231 - 502 61 27

 

Noch bis 25. August 2024

DASA Dortmund

BioInspiration


Die Natur als Vorbild: Viele technische Innovationen sind Millionen Jahre alt und schlau entwickelt © Technisches Museum Wien - Sebastian Weissinger

Eine Ausstellung über die Natur als Vorbild. Die Natur hat sich in ca. 3,8 Milliarden Jahren Evolution an unterschiedlichste Bedingungen angepasst und dabei geniale Phänomene, Strukturen und Prozesse hervorgebracht. Die Ausstellung beleuchtet, wie sich Lösungsansätze der Natur auf Technik übertragen lassen. Als Verbindung von Biologie und Technik macht sich Bionik die Genialität der Natur zunutze und überträgt die natürlichen Strukturen und Mechanismen in technische Innovationen. Hier liegt viel Potenzial für die aktuellen globalen Herausforderungen wie Energienutzung oder klimatische Veränderungen. Als Arbeitswelt Ausstellung schaut die DASA vor allem auf die konkreten Anwendungsbeispiele für die tägliche Praxis.

DASA Dortmund
Friedrich-Henkel-Weg 1-25
44149 Dortmund
Tel. 0231 – 90 71 26 45

 

Noch bis 31. August 2025

Museum Ludwig

Über den Wert der Zeit. Neupräsentation der Sammlung zeitgenössischer Kunst


Danh Vo, 16.06.1974, 2009, Foto und Haare in einer Vitrine, daneben Äste eines Baumes, 170 x 130 (Vitrine) cm, Tiefe: 70 cm (Vitrine) © Danh Vo, Foto: Galerie Bortolozzi

Alle zwei Jahre zeigt das Museum Ludwig Gegenwartskunst aus seiner Sammlung in einer neuen Präsentation. Dieses Mal wird der Blick auf verschiedene Verständnisse von Zeit gelenkt und darauf, in welcher Form Künstler*innen das Thema in ihren Arbeiten aufgreifen. Viele Künstler*innen machen mit ihren Arbeiten darauf aufmerksam, dass Kunst in der Gegenwart erfahren wird. Zugleich werden Erinnerung, Gedächtnis und Geschichtsschreibung befragt. Die Klammer der Präsentation bildet die Vorstellung vom „Wert der Zeit“ – einem gesellschaftlich bestimmten Wert, dem die abstrakte, messbare Zeit zugrunde liegt.

Museum Ludwig
Heinrich-Böll-Platz
50667 Köln
Tel. 0221 - 221-261 65

 

Noch bis 24. November 2024

Neanderthal Museum

Eis.Zeit.Reise Grönland


© Konrad Nuka Godtfredsen

Schnee, Eis, Wind und unendliche Weite. Das ist Grönland. Doch was hat dieses riesige und landschaftlich beeindruckende Land noch zu bieten? In der Ausstellung EIS.ZEIT.REISE GRÖNLAND werdet ihr mitgenommen auf eine Reise durch die Archäologie und Geschichte Grönlands. Ausgangspunkt der Ausstellung ist die Graphic Novel „Qanga“ was in der Inuitsprache Inuktitut „Damals“ bedeutet. Der Comic-Zeichner Konrad Nuka Godfredsen entführt euch darin in die Vergangenheit seiner Heimat und zu den Wurzeln der grönländischen Kultur und Geschichte.

Neanderthal Museum
Talstr. 300
40822 Mettmann
Tel. 02104 - 979 70

 

Noch bis 22. Dezember 2024

LVR Industriemuseum Bergisch Gladbach Papiermühle Alte Dombach

Must-Have. Geschichte, Gegenwart, Zukunft des Konsums


© LVR-Industriemuseum

Tabakpfeife, Schallplatte oder Smartphone – Konsumartikel, die alle kennen, alle haben, alle brauchen? Zu verschiedenen Zeiten galten ganz unterschiedliche Dinge als „Must-have“. Die Ausstellung wirft mit über 450 Exponaten einen Blick auf die Entwicklung des Konsums von der vorindustriellen Zeit bis in die unmittelbare Gegenwart und macht sich Gedanken über die Zukunft. Haben wir schon immer so viel konsumiert? Wollen und können wir so wie jetzt immer weitermachen? Wie wollen und können wir nachhaltig konsumieren? Was kann ich mir von den Menschen vor 200 Jahren abschauen? Die Ausstellung richtet sich an alle, die ihr Herz schon mal an einen besonders schönen Gegenstand verloren haben oder sich kritisch mit dem Thema Konsum auseinandersetzen möchten.

LVR-Industriemuseum Bergisch Gladbach Papiermühle Alte Dombach
Alte Dombach
51465 Bergisch Gladbach
Tel. 02234 - 992 15 55 (KulturInfo Rheinland)

 


 

Kommende Ausstellungen

 

Vom 8. Dezember 2023 bis 24. März 2024

Odysseum Köln

Harry Potter: Visions of Magic


© Warner Bros. Discovery Global Themed Entertainment

Harry Potter: Visions of Magic ist ein faszinierendes und interaktives Kunsterlebnis, das auf über 3.000 Quadratmetern in die mysteriösesten Ecken der Wizarding World™ entführt. Hier kannst du magische Orte erkunden, von denen du bisher nur geträumt hat. Inspiriert von den geheimnisvollen Schauplätzen der magischen Welt, wie dem Raum der Wünsche, Newts Menagerie, dem Zaubereiministerium und vielen mehr, bietet Harry Potter: Visions of Magic eine Vielzahl kreativer und immersiver Themenwelten. Durch die beeindruckende Architektur und einzigartige Klanglandschaften wirst du Teil einer magischen Reise, die alle deine Sinne anspricht. Spektakuläre Multimedia-Installationen verzaubern und entführen dich in eine Welt voller Geheimnisse und Abenteuer. Mit Hilfe interaktiver Technologien und Projektionen kannst du das Unsichtbare enthüllen und Visionen der Magie selbst zum Leben erwecken.

ODYSSEUM
Corintostr. 1
51103 Köln
Tel. 0221 - 69 06 81 11

 

Vom 13. Dezember 2023 bis 1. April 2024

Bundeskunsthalle Bonn

Anna Oppermann. Eine Retroperspektive

 


Anna Oppermann Anders sein („Irgendwie ist sie so anders …“), 1970–1986, Installationsansicht: Generali Doundation, Wien, 2007 © Courtesy Nachlass Anna Oppermann und Galerie Barbara Thumm

Anna Oppermann (1940–1993) war eine deutsche Konzeptkünstlerin. Als sie mit erst 53 Jahren verstarb, hat sie ein großes Werk hinterlassen, das neu entdeckt werden will. Die Bundeskunsthalle zeigt eine umfassende Ausstellung ihres reichhaltigen Schaffens – von frühen Zeichnungen bis hin zu einem ihrer letzten großen Werke. Oppermann nahm ab Ende der 1960er-Jahre eine wichtige und singuläre Position in der deutschen Kunstszene ein. Durch ihre Teilnahme an der documenta 6 und 8 in Kassel war sie schon früh im internationalen Kontext bekannt. Charakteristisch für ihr Werk sind die Offenlegung des künstlerischen Prozesses und ihre Reflexionen, die in Arrangements aus Notizen, Zeichnungen, Fotografien, Gedrucktem und Objekten einfließen; Sprache ist neben den bildnerischen Werkteilen ebenfalls ein wesentlicher Bestandteil ihrer Arbeiten. Hierfür prägte sie seinerzeit den Begriff des „Ensembles“ – prozesshafte angelegte Raumcollagen, die sowohl das installierte Werk umfassen als auch die zugrundeliegende Methode offenlegen. Anna Oppermanns Werke sind sowohl Ausdruck eines Prozesses der Selbstbefragung als auch ein „Angebot zur Kommunikation“ über grundlegende gesellschaftliche und allgemein menschliche Themen. Die Ausstellung ist eine Kooperation mit dem Nachlass Anna Oppermann. Die Nachlassverwaltung obliegt Barbara Thumm.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Vom 8. März bis 1. September 2024

Bundeskunsthalle Bonn

Kengo Kuma. Onomatopoeia Architecture


Kodama © Kengo

Die Ausstellung Kengo Kuma. Onomatopoeia Architecture präsentiert rund zwei Dutzend Modelle einiger der bedeutendsten Gebäude des japanischen Architekten. Im Mittelpunkt steht dabei der Dialog zwischen Mensch und Material und dem damit verbundenen Rückgriff des Architekten auf die Onomatopoesie, zu Deutsch „Lautmalerei“. Im Japanischen bestehen Worte oft aus doppelten Silben, deren Verdoppelung wiederum die Sprache zum Klingen bringt. Diese Strategie nutzt der international renommierte Architekt für die Auswahl seiner Materialien und deren Strukturen, aus denen er ganze Gebäude errichtet. Dabei lässt er sich weniger von rationellen Entscheidungen leiten, sondern arbeitet aus der Substanz des Materials heraus. Ausgehend von der Onomatopoesie, dem Erfinden oder Verwenden von Wörtern, die Geräusche enthalten, die mit dem Benannten assoziiert werden, verleiht Kengo Kuma einer physischen Empfindung eine Form, die seine Vorstellung von nachhaltiger Architektur zum Ausdruck bringt, in der Materialien wiederverwendet und Menschen und physische Dinge wieder miteinander verbunden werden. Für seine Projekte greift er auf japanische Traditionen und die von ihm bevorzugten Materialien – Holz, Papier und Metall – zurück und wendet sie auf seine eigene, einzigartige und zeitgenössische Weise an. In seiner Vision sprechen die Oberflächen nicht nur den Sehsinn an, sondern auch den Geruchs- und Tastsinn. Die Ausstellung besteht aus den Modellen einiger seiner bedeutendsten Gebäude, die den Besucher dazu anregen, den Klang der verschiedenen Materialien zu entdecken, darunter ein temporärer fünf Meter hoher Pavillon aus Aluminium und experimentelle Installation – eine filigrane Holzskulptur, die die Lautmalereien „tsun tsun“ und „zure zure“ zum Ausdruck bringen soll. Kengo Kuma (*1954) ist in Yokohama geboren. Er hat weltweit gebaut, seine Gebäude stehen in Japan, aber auch in ganz Europa, Vereinigten Staaten, China und Australien.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Vom 15. März bis 30. Dezember 2024

Gasometer Oberhausen

Planet Ozean

Spitzohren-Enope-Tintenfisch © Simone Matucc

In verschiedenen Ausstellungskapiteln zeigt der Gasometer anhand von teilweise noch nie gesehenen großformatigen Fotografien und Filmen die Ozeane unseres Planeten. Da tanzt dann ein Harlekin-Oktopus munter durch die Lagune von Mayotte, gibt es direkten Blickkontakt mit einem Blauhai oder beobachtet ein niedlicher Seelöwe den kunstvoll getarnten Fetzenfisch. Die Folgen der menschlichen Nutzung der Weltmeere als Energielieferant, Transportstrecke oder Nahrungsquelle dokumentiert dagegen das Bild „Net loss“ von Audun Rikardsen: Ein geplatztes Netz verliert seinen Fang und überschwemmt das Wasser mit toten Fischen. „Planet Ozean“ beschäftigt sich auch mit den wichtigen Bereichen Meeresschutz und -forschung. Hierfür steht der neuen Schau mit dem Deutschen Meeresmuseum ein versierter Partner zur Seite, dessen wissenschaftliche Expertisen das inhaltliche Fundament bilden. Im eigens für die neue Ausstellung entwickelten „Ocean Sound Raum“, in der Mitte des Erdgeschosses platziert, tauchen die Besucher:innen in einzigartige Klangwelten ein. Hier ploppt, knistert, kracht und klopft es, wenn tausende kleinster Krustentiere, lebendige Korallenriffe oder ein Schwarm Kabeljaue belauscht werden können. Die sinnliche Reise beginnt an der Nordsee und führt durch die Weltmeere bis in die Antarktis.In verschiedenen Ausstellungskapiteln zeigt der Gasometer anhand von teilweise noch nie gesehenen großformatigen Fotografien und Filmen die Ozeane unseres Planeten. Da tanzt dann ein Harlekin-Oktopus munter durch die Lagune von Mayotte, gibt es direkten Blickkontakt mit einem Blauhai oder beobachtet ein niedlicher Seelöwe den kunstvoll getarnten Fetzenfisch. Die Folgen der menschlichen Nutzung der Weltmeere als Energielieferant, Transportstrecke oder Nahrungsquelle dokumentiert dagegen das Bild „Net loss“ von Audun Rikardsen: Ein geplatztes Netz verliert seinen Fang und überschwemmt das Wasser mit toten Fischen. „Planet Ozean“ beschäftigt sich auch mit den wichtigen Bereichen Meeresschutz und -forschung. Hierfür steht der neuen Schau mit dem Deutschen Meeresmuseum ein versierter Partner zur Seite, dessen wissenschaftliche Expertisen das inhaltliche Fundament bilden. Im eigens für die neue Ausstellung entwickelten „Ocean Sound Raum“, in der Mitte des Erdgeschosses platziert, tauchen die Besucher:innen in einzigartige Klangwelten ein. Hier ploppt, knistert, kracht und klopft es, wenn tausende kleinster Krustentiere, lebendige Korallenriffe oder ein Schwarm Kabeljaue belauscht werden können. Die sinnliche Reise beginnt an der Nordsee und führt durch die Weltmeere bis in die Antarktis.

 
Gasometer Oberhausen
Arenastr. 11
46047 Oberhausen
Tel. 0208 - 850 37 30

 

Vom 22. März bis 28. Juli 2024

Bundeskunsthalle Bonn

„Bilder im Kopf, Körper im Raum“. Franz Erhard Walther


Franz Erhard Walther Doppelzeltstück, 1969, Sammlung Franz Erhard Walther Stiftung, Aktivierung in der Rhön, 2023

Aufgrund einer andauernden Aktualität und Relevanz für die gegenwärtige Kunst und auch zu Ehren seines 85. Geburtstages plant die Bundeskunsthalle für das Jahr 2024 eine große Übersichtsausstellung zum Werk von Franz Erhard Walther (*1939). Gerade im Rheinland – einer wichtigen Studien- und Wirkungsstätte – ist eine Ausstellung ein Desiderat. Franz Erhard Walther formuliert Anfang der 1960er – im Umfeld des Minimalismus und jenseits des klassischen Verständnisses von Skulptur und Malerei – einen neuen Werkbegriff, der die Betrachter*in als Akteur*in mit einbezieht: Sein Erster Werksatz (1963–1969) aus 58 aktivierbaren Elementen ist legendär. Damit belegt der Künstler den Begriff von Skulptur und dem des Rezipienten als eine grundlegende Hinterfragung und versteht die ausgeführte „Handlung als Werkform“: Gesten und Handlungen werden zum essentiellen Bestandteil der Arbeit. Franz Erhard Walther wurde – nicht zuletzt auch durch sein überragendes Engagement als Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg – zu einem der bedeutendsten und einflussreichsten Künstler und Lehrer Deutschlands. Die kunsthistorische Bedeutung seines Werkes ist unumstritten. Schon im Frühwerk beschäftigt sich der Künstler mit dem Prozessualen als Gestaltungsprinzip, während seiner Zeit in Düsseldorf spielen Experiment und Innovation eine große Rolle. Seit Anfang 1963 wird Stoff – ein bis dahin ungebräuchliches künstlerisches Material – für die Herstellung fast aller Aktivierungsobjekte verwendet. In den Wandformationen der 1980er-Jahre erzielt er eine unvergleichbare Verschränkung von Malerei, Skulptur und Architektur, die sich bis heute fortsetzt. Die Ausstellung soll eine konzentrierte, repräsentative Auswahl von handlungsbasierten Arbeiten präsentieren sowie Zeichnungen „als Innenblick“ aus verschiedenen Perioden. Frühe Arbeiten, wie die Handstücke, Schreitsockel oder die Raumelemente führen zum Ersten Werksatz, dem verschiedene Wandformationen, Configurations, das Neue Alphabet oder die Handlungsbahnen folgen.

Bundeskunsthalle
Helmut-Kohl-Allee 4
53113 Bonn
Tel. 0228 – 917 10

 

Vom 16. Mai bis 15. September 2024

LVR Landesmusem Bonn

Dirk Reinartz. Fotografieren, was ist


© Ohne Titel, aus der Serie Kein Schöner Land, Alte Jakobstraße, Berlin-Kreuzberg 1978–1987. © Deutsche Fotothek+Stiftung F.C. Gundlach / Dirk Reinartz

Das LVR-LandesMuseum Bonn zeigt die erste große Retrospektive des bedeutenden Fotojournalisten und Bildautors Dirk Reinartz (1947–2004). Zwanzig Jahre nach seinem frühen Tod richtet sich der Blick auf sein umfassendes Œuvre, das ihn als herausragenden Fotografen der späten Bundesrepublik und des wiedervereinten Deutschlands auszeichnet. Ob bei seinen frühen Auslandsreportagen, etwa für den Stern in Japan, oder in seinen freien Bildserien aus der deutschen Provinz: Reinartz gelingt es, durch eine präzise und pointierte Bildsprache gesellschaftspolitische Entwicklungen, kulturelle Umbrüche und konkrete Lebenssituationen von Menschen in feinsinnigen fotografischen Erzählungen festzuhalten. Reinartz’ Fotografien erschienen in vielen großen Zeitschriften wie dem Spiegel, in den Magazinen der Süddeutschen Zeitung und der ZEIT sowie in der Kunstzeitschrift art. Sie erzielten eine enorme Reichweite und prägten das Bildgedächtnis einer ganzen Generation.

LVR Landesmuseum Bonn
Colmantstr. 14-16
53115 Bonn
Tel. 0228 - 20 70-0