Ausflug
Mikroabenteuer: Molch-Watching im Königsforst
Text und Foto: Sven von Loga · 19.05.2021
zurück zur ÜbersichtWahrscheinlich ist „Molch-Watching" ein ganz neuer Begriff, ich habe ihn einfach mal vom doch öfters schon gehörten Begriff °Bird-Watching" abgeleitet. Wir wollen Molche beobachten, die in vielen Gewässern rund um uns herum schwimmen und zu beobachten sind.
Was ist eigentlich ein Molch? Und wo lebt so einer wohl? Viele haben noch nie einen Molch gesehen, denn diese kleinen Tierchen leben doch ziemlich versteckt und nur, wer sie bewusst sucht, wird sie überhaupt finden. Schauen wir deshalb erst einmal, was das eigentlich für Tiere sind.
Kleines Wesen im Wasser
Als Molche werden verschiedene Schwanzlurche bezeichnet, die nicht unbedingt näher miteinander verwandt sind. Gemeinsam ist ihnen jedoch, dass sie überwiegend im Wasser leben. Schwanzlurche, die an Land leben, bezeichnen wir als Salamander.
Molche sind nicht so häufig. Vor allem sind sie nicht so leicht zu finden, denn sie tauchen schnell ab, wenn sie eine Gefahr wittern, und man muss schon eine Weile ganz still sitzen, um sie zu beobachten. Sie sind nur ein paar Zentimeter groß, meist etwa fingerlang, und leben in Tümpeln und Teichen. Fließendes Wasser mögen sie meist nicht so sehr.
In den Tümpeln und Weiher des Königsforstes leben vier Molcharten. Die häufigste Art ist der Fadenmolch, aber auch der Nördliche Kammmolch ist im Königsforst heimisch, ebenso der Teichmolch und der Bergmolch.
Nun gibt es Molche nicht nur im Königsforst, auch wenn die Überschrift darauf hindeuten mag. Wir finden sie überall: in Tümpeln in der Wahner Heide, im Teich im Nachbargarten, in den Villeseen im Braunkohlegebiet, im Siebengebirge – überall sind sie heimisch. Oft leben dort auch Frösche, wie im Rather Weiher im Königsforst, der bei vielen Anwohnern einfach nur Froschweiher heißt.
Der Weg zum Tümpel im Königsforst
Wer eine schöne Tour machen möchte, macht sich auf zu einer besonderen Stelle im Königsforst. Vom Wanderparkplatz „Forsbacher Mühle“ folgen wir dem ausgeschildeten Weg zum ehemaligen Bahnhof Forsbach und von dort zur Kaisereiche. Auf dem Weg vom Bahnhof, an den nur noch ein Gedenkstein erinnert, zur Kaisereiche finden wir am Wegesrand einige Tümpel – und beobachten darin die Molche. Es bedarf etwas Geduld, denn nicht sofort sind sie zu erkennen, sitzen manchmal auch am Boden des Tümpels, manchmal schwimmen sie umher. Am besten ist es, wir setzen uns still an den Rand und warten. Steine ins Wasser werfen schreckt sie nicht auf, sondern verleitet sie zur Flucht unter die Blätter am Boden des Teiches.
Seid Ihr mit dem Fahrrad unterwegs, lohnt sich auch die Weiterfahrt zum Rather Weiher. Auch an allen anderen Tümpeln würde ich einmal nachschauen.
Wichtig: Amphibien haben es gerne warm. Frösche sitzen gerne in der warmen Sonne und auch Molche kommen hervor, wenn die Sonne wärmend auf dem Wasser steht.
Sven von Loga leitet seit vielen Jahren GeoExkursionen im Rheinland. Er ist zertifizierter Natur-und Landschaftsführer und hat bereits einige Wanderbücher geschrieben, in denen er seine Leserinnen und Leser mit zu seinen Lieblingsorten in der Natur nimmt. Auch verschiedene GeoExkursionsführer mit spannenden Abenteuer-Touren speziell für Familien in die Vulkaneifel, die Nordeifel und ins nördliche Rheinland sind dabei.
KÄNGURU hat mit Sven von Loga einen Podcast zum Thema Geocaching aufgenommen: