Ausflug
Erlebnisausflug in den Wald
Janina Mogendorf · 02.08.2018
zurück zur ÜbersichtMit dem erfahrenen Naturerlebnis-Team rund um Biologin Sonja Schirdewahn, Bildhauer Arne Schirdewahn und Umweltpädagogin Katja Ackermann wird jeder Ausflug zum spannenden Trip in die Wildnis. Für Malia, die nichts lieber tut, als unter freiem Himmel in der Natur herumzurobben, genau das Richtige in den Ferien. Und so ging es mit 17 anderen Kindern und fünf Betreuern unter dem Motto „Sonne, Stern und wildes Kraut“ in den Wald.
Jeden Morgen traf sich die Gruppe aus vielen Jungen und nur wenigen Mädchen – laut Malia die beste Mischung – am Bonnatours-Atelier in Oberdollendorf. Durch die himmelblaue Holztür treten Besucher hier in einen schmalen, mit antiken Backsteinen gepflasterten und liebevoll dekorierten Hofgang. Rechts Werkstatt und Atelier, links eine weiß getünchte Mauer. In diesem Sommer fühlt man sich hier wie im Süden. Ein Pfirsichbaum hängt seine rotgelben Früchte aus dem Nachbargarten herüber, hinter dem kleinen Schmiedebereich breitet ein brechend voller Feigenbaum seine sattgrünen Zweige aus.
Hüttenbauen im Wald
Die Kinder hängen ihre Proviantrucksäcke an einen Ast und versammeln sich zum Morgenkreis. Wichtig in diesen Tagen: Wasser, Sonnenmilch, Kopfbedeckung und Mückenschutz. Dann kann es losgehen. Durch die Weinberge wandert die Gruppe bergan und in den Wald hinein. An den ersten beiden Tagen steht Hüttenbauen auf dem Programm. Aus Ästen und Schnüren baut die Gruppe ein Minidorf im Wald. „Wir haben uns in vier Gruppen aufgeteilt und jeder hat etwas anderes gebaut“. Es entstehen ein Tipi, ein Biwak, ein Wetterschirm und ein Unterschlupf.
Wer arbeitet, muss auch essen. Und so gehört ein gemeinsames Frühstück zum Vormittag dazu. Die integrative Gruppe, die aus Kindern mit und ohne individuellen Förderbedarf besteht, sitzt gemütlich auf Baumstämmen und futtert Müsli. Der dritte Tag der Ferienfreizeit wird ebenfalls kulinarisch begangen. „Am Morgen haben wir das Märchen von den sechs Schwänen gehört“, erzählt meine Tochter. „Darin muss ein Mädchen sechs Hemden aus Brennnesseln nähen, um ihre Brüder, die in Schwäne verwandelt wurden, von ihrem Fluch zu befreien.“
Kräuterkunde für Kinder
Genäht wird an diesem Tag im Wald nicht. Dafür gibt es Brennnesselsuppe. „Die ist richtig lecker“, sagt Malia. Sie hat jede Menge Neues über das (Un-)Kraut gelernt, das mir im Garten den letzten Nerv raubt und uns des Öfteren mit brennenden Bläschen versorgt. „Da musst du dann Gundermann drauflegen“, weiß meine Tochter jetzt. „Wen?“, frage ich zweifelnd. „Na, das ist auch ein Kraut mit so herzförmigen Blättern. Kann man essen, als Tee trinken oder auf Wunden legen.“
Neben dem Häuslebauen und der kleinen Kräuterkunde erfahren die Kinder in dieser Waldwoche noch etwas sehr Wichtiges: Wie sie sich zwischen den Bäumen orientieren können. Mit dem Kompass ziehen sie los, veranstalten Suchspiele und stöbern den ein oder anderen Schatz im Reisig auf. Am letzten Tag kommt Malia mit einem verrosteten Teil nach Hause, das durchaus interessant aussieht. „Es könnte von einer alten Schreibmaschine stammen“, mutmaßt ihr Freund. Ihr Opa erkennt verrostete Kontakte und ordnet es einem Schaltkasten zu. Egal was es ist, es sieht auf jeden Fall so gut aus, dass es ein Plätzchen im Garten bekommt.
Fit und glücklich durch den Wald
Nach fünf Vormittagen im Wald ist Malia fit, etwas zerstochen und echt gut drauf. Sie hat sich viel bewegt, neue Dinge ausprobiert, ohne dass ich ängstlich danebenstehe und „nicht anfassen“ oder „liegen lassen“ sage. Ich hatte ein gutes Gefühl damit, sie mit dem Bonnatours-Team loszuschicken. Auch als wir Eltern wegen der Waldbrandwarnungen etwas ins Sorge waren, konnte Katja Ackermann, die nicht nur Naturpädagogin, sondern auch Forstwirtin ist, uns schnell beruhigen.
Malia würde jederzeit wieder mitmachen. Ja, sie hätte am liebsten noch eine Woche drangehängt. Das war sicher nicht ihre letzte Ferienfreizeit mit Bonnatours.
Auf einen Blick:
Das Bonnatours-Team ist bereits seit 18 Jahren auf erlebnis- und lehrreichen Pfaden unterwegs in der Wildnis rund um Bonn, im Siebengebirge und in Wachtberg. Neben Ferienfreizeiten bieten sie Programme für Schulen und Kindergärten und auch für Erwachsene an. Auch Kindergeburtstage kann man bei Bonnatours feiern.
Standorte
Büro und Schnitzschule, Kulturzentrum Tapetenfabrik, Auguststraße 12, Bonn-Beuel
Hof und Atelier, Lindenstraße 21, Königswinter-Oberdollendorf
Die mobile Naturerlebnisschule, Wald und Wiesen in Wachtberg
Ferienprogramm ohne Übernachtung (5tägig)
Hauptprogramm: 165 Euro/Kind (inkl. Materialkosten und Picknickverpflegung)
Frühbetreuung: 30 Euro/Kind/Woche
Mittagsbetreuung: 60 Euro/Kind/Woche (inkl. Mittagessen)
Weitere Infos unter www.bonnatours.de