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Ausflug

Radtour von Bonn-Schwarzrheindorf durchs Siegtal

Janina Mogendorf · 26.04.2021

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Unsere Stadtreporterinnen Janina und Malia erkunden auf einer Fahrradtour von Bonn-Schwarzrheindorf aus das Siegtal zwischen Rhein und Menden. Es warten besondere Stationen wie die Schwarze Kolonie, der Sieglarer See, die Siegfähre und ein Spielplatz.

Die Coronazeit hat uns ein Familienhobby beschert, das so ziemlich alles vereint, was wir mögen: Frische Luft, Naturerlebnis, Bewegung, Ruhe und leckeres Picknick.

An diesem sonnigen Frühsommertag ist perfektes Wetter, um einen Ausflug mit dem Rad zu unternehmen. Es ist trocken, aber nicht zu warm. Die Sonne scheint, aber knallt noch nicht. Ein Tag zuvor ist endlich unser Fahrradträger fürs Auto angekommen. Ab jetzt finden auch etwas weiter entfernte Ziele unsere begeisterte Aufmerksamkeit.

Also, Räder ans Auto geschnallt, Sonnenmilch, Picknickdecke, Essen und Getränke eingepackt und ab an die Sieg. Als Siebengebirgs-Radlerin auf dem Hollandrad, die wider Willen bisher vor allem bergan und bergab gefahren ist, freue ich mich besonders auf die ebene Strecke am Fluss entlang, die uns erwartet. Um neun Uhr stehen wir startklar auf dem Parkplatz Siegaue, direkt unterhalb der Landstraße 269 Richtung Niederkassel. Von hier aus kommen wir Richtung Osten gleich auf den Damm mit dem breiten geteerten Radweg, der uns zunächst in Richtung Meindorf bringt.

Es ist neun Uhr morgens. Wir schaukeln gemütlich über unseren höhergelegten Weg und genießen den wunderschönen Ausblick in alle Richtungen. Mitten auf einer sommerlich-gelben Wiese zu unserer Linken, sehen wir eine verwunschene kleine Ruine. Ob das man eine kleine Kapelle war oder ein Unterschlupf für Feldarbeiter? Noch während wir so rätseln, verpassen wir den Abzweig, der uns zur Sieg führen soll, und fahren geradeaus weiter. Kurz darauf erreichen wir schon Meindorf und erkunden neugierig die Dorfstraßen. Ein Blick in die schön gestalteten Vorgärten ist den Umweg wert.

Immer den Fluss entlang

Zurück auf der Spur erreichen wir einen weitläufigen Kinderspielplatz direkt an der Sieg. Ihn hätten wir auch passiert, wenn wir gleich an den Fluss gefahren wären. Nach einer kurzen Rast geht es weiter immer am Fluss entlang. Das Ufer ist von Bäumen gesäumt und dicht mit Brennnesseln bewachsen. Aber in regelmäßigen Abständen gibt es Pfade zum Wasser hinunter und kleine Aussichtsplattformen. An einer machen wir halt und ich sehe zum ersten Mal in meinem Leben einen Eisvogel. Pfeilschnell schießt der kleine Kerl über das Wasser. Sein Rücken schimmert in einem intensiven blau.

Ich bin begeistert, Malia weniger. Sie hat ihn verpasst, als sie unten am Ufer ein Nilgans-Paar mit ihrem fluffigen gefleckten Nachwuchs beobachtete. Wir warten noch ein wenig, ob der bunte Fischjäger nochmal zurückkehrt, aber Fehlanzeige. Also treten wir wieder in die Pedale. Es folgt ein wunderschönes parkartiges Stück des Weges mit Weideflächen, Kühen und hohen Bäumen. Man sieht dieses Areal immer von der A59 aus. Was aber auch bedeutet, dass wir nun die A59 sehen und auch hören.

Der Autolärm ist der einzige Wehrmutstropfen an diesem Tag und er soll uns bis Menden begleiten. Dieses Naherholungsgebiet könnte noch so viel erholsamer sein, wenn man dem Highway hier ein paar ordentliche Schallschutzwände gönnen würde, murre ich vor mich hin, bin dann aber schnell wieder von der verwunschenen Flusslandschaft gefesselt. An einem kleinen Kiesstrand essen wir unser Picknick, staksen auf glibschigen Steinen durchs knietiefe Wasser, bewundern Fische, Wasserschnecken und Libellen.

Lust auf Natur

Kanuten, Schlauchbootfahrer und eine Gruppe junger Leute auf aufblasbaren Schwimmsesseln mit Cocktails in der Hand lassen sich von der sanften Strömung vorbeitreiben. „Das will ich auch“, denke ich und Malia spricht es aus. Wir radeln noch etwas weiter, an Menden vorbei, und drehen um, als die Hochhäuser von Sankt Augustin über den Baumwipfeln sichtbar werden. Unsere Lust auf Natur ist größer, als auf das Eis, das drüben in der Zivilisation wartet. Über eine Brücke gelangen wir schließlich auf die Troisdorfer Seite und wollen an der Sieg in Richtung Rhein zurückradeln. Doch der Weg ist gesperrt.

Etwas unsicher folgen wir den Umleitungsschildern, denn mit Malia wollen wir ungern durch den Verkehr. Die Strecke führt aber auf einem Fahrradweg über eine Brücke nach Friedrich-Wilhelms-Hütte und dort gleich wieder an die Sieg zurück. Die Umleitung hat uns nur fünf Minuten gekostet und uns dafür einen spannenden Einblick in die alten Arbeitersiedlungen der hier ansässigen Mannstaedt-Werke beschert. Die liebevoll restaurierte Häuser der „Schwarzen Kolonie“, benannt nach der Farbe ihrer Dachziegel stammen aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Man fühlt sich in die Vergangenheit versetzt.

Illustration Maskottchen Karla mit Karlchen auf Rad © Känguru Colonia Verlag

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Paradies für Vögel

Weiter geht es für uns an der Sieg entlang. Zunächst wieder auf einem Damm, aber als die Sonne immer höher steigt und die Luft sich aufheizt, wählen wir spontan einen angenehm kühlen Waldweg am Sieglarer See. Der entstand einst durch Bauarbeiten für die umliegenden Autobahnen und ist heute ein Vogelparadies für Gänse und Kormorane, die die Bäume und die zwei bildhübschen Inselchen mitten im Wasser bevölkern. Wir folgen jetzt frei nach Schnauze einem Pfad der uns wieder an die Sieg bringt. Kleine versteckte Buchten laden dazu ein, sich mit Picknickkorb und Wasserspielzeug niederzulassen.

Wir lieben diesen Teil der Strecke, auch wenn wir froh sind, dass uns hier niemand entgegenkommt. Viel Platz zum Ausweichen gibt es nicht. Wir hätten die Wahl zwischen Brennnesselbüschen und Dornensträuchern. Wieder auf befestigten Wegen erreichen wir den Damm, der uns nach Troisdorf Bergheim führt und von dort zur Siegfähre mit dem gleichnamigen Gasthof inmitten der Siegaue. Hier herrscht an diesem Nachmittag viel Trubel. Wir entscheiden uns ein zweites Mal gegen ein Eis und setzen gleich mit der Siegfähre über.

Käpt’n Gabriel bringt uns und viele andere Radler mit seiner St. Adelheid wohlbehalten auf die andere Seite und wir sind froh, dass uns diese letzte Ein-Mann-Fähre Deutschlands die tolle Rundtour ermöglicht hat. Noch fünf Minuten Weg und wir erreichen erschöpft und glücklich unser Auto. Das Eis gab es dann übrigens zu Hause.

Obstbaumplantage bei schönem Wetter © Rhein-Voreifel-Touristik e.V.

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Gut zu wissen

Parken
Parkplatz Siegaue Bonn-Schwarzrheindorf

Tour
Ca. 22 Kilometer
Nur wenige und kurze Steigungen
Sehr gut befahrbare Wege

Besondere Stationen

Spielplatz Lichweg
Am Weiher 55
Sankt Augustin-Meindorf

Schwarze Kolonie
Siemensstraße, Troisdorf- Friedrich-Wilhelms-Hütte

Sieglarer See
Parkplatz
Meindorfer Str
53844 Troisdorf

Siegfähre
Zur Siegfähre 7, 53844 Troisdorf
Von Ostern bis Anfang Oktober fährt die Fähre von 9 Uhr morgens bis zum Einbruch der Dunkelheit.
Die Überfahrt kostet für Erwachsene 50 Cent und für Kinder 25 Cent.

Einkehren
„Zur Siegfähre“, www.siegfaehre.de

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