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Stadtgespräch

Kinderfreundliche Kommune Köln

Petra Hoffmann · 19.02.2018

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Kinder in Köln @ Mr. Nico/photocase.com

Kinder in Köln @ Mr. Nico/photocase.com

Am 20. Februar 2018 wird Köln als erste deutsche Großstadt mit dem Siegel „Kinderfreundliche Kommune" ausgezeichnet. Da haben wir natürlich nachgefragt – bei Dr. Agnes Klein, der Kölner Jugenddezernentin.

KÄNGURU: Frau Dr. Klein, bekommt Köln das Siegel, weil es so kinderfreundlich ist?

Dr. Agnes Klein: Der Erhalt des Siegels „Kinderfreundliche Kommune“ bedeutet, dass sich die Stadt Köln verpflichtet, die UN-Kinderrechtskonventionen konkret in ihr Handeln in allen Bereichen einzubeziehen. Stadtweit gibt es bereits eine Vielzahl guter Angebote und Maßnahmen, die Rechte von Kindern und Jugendlichen fördern. Mit der Siegelverleihung am 20. Februar 2018 durch den Verein „Kinderfreundliche Kommunen“ wird ein Prozess eingeläutet. In den kommenden Jahren wird durch einen städtischen Aktionsplan ein bunter Strauß an Aktivitäten umgesetzt, der die Rechte von Kindern und Jugendlichen noch stärker in den Fokus rückt.

Warum hat sich Köln um dieses Siegel beworben?

Die Stadt Köln stellt sich als erste Großstadt Deutschlands der Herausforderung, die UN-Kinderrechtskonvention als „Kinderfreundliche Kommune“ konsequent umzusetzen. Für Köln stehen Wohl und Rechte von Kindern und Jugendlichen an erster Stelle. Daher liegt die Motivation auf der Hand: unsere bisherige Arbeit auch im Zusammenspiel mit Trägern und Institutionen auf ein höheres Level zu bringen. Dazu zählen neben vielfältigen neuen Projekten auch Maßnahmen zur Förderung von Kindern und ihren Rechten, die in den neun Stadtbezirken bereits laufen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität. Ein Beispiel ist hierfür das geplante Kinder- und Jugendbüro. Es soll Anlaufstelle der jungen Generation für Partizipation an stadtweiten Prozessen sein und als eine anwaltschaftliche Vertretung der Interessen von Kindern und Jugendlichen fungieren, denn wir wollen mit den Kinder und Jugendlichen sprechen, um gemeinsam diese Stadt zu verändern.

Wo ist Köln richtig stark, wenn es um Kinderfreundlichkeit geht?

Ganz klar: bei der Planung und dem Neubau öffentlicher Spielplätze. Die zuständige Abteilung im Amt für Kinder, Jugend und Familie bezieht seit Jahren bei ihrer Arbeit Kinder und Jugendliche, Interessierte und Initiativen aus dem Umfeld der Anlage erfolgreich in die Planungen ein. Die Beschäftigten arbeiten eng mit anderen Ressorts und mit zahlreichen Arbeitsgruppen zusammen, sie pflegen zudem vielfältige Kontakte zu freien Trägern der Jugendhilfe. Das ist eine gute Basis, einen verbindlichen Rahmen für die Umsetzung der Kinderrechte in Köln zu schaffen. In vielen Themen ist Köln Vorreiter und steht für eine offene, bunte und liebenswerte Stadtgesellschaft. Diese ist für uns Ansporn noch besser werden und auch noch mehr die Kinder und Jugendlichen in den Blick zu nehmen.

Und wo sehen Sie die größten Schwächen der Stadt?

Als Millionenstadt ist Köln für Kinder und Jugendliche erstmal sehr unübersichtlich und laut, viele Menschen möchten in Köln leben, arbeiten und sich wohl fühlen. Hier gilt es immer wieder, die unterschiedlichen Interessen abzuwägen. Die Stärke Kölns, dass sich junge Menschen hier zuhause fühlen, Familien gründen und Kinder zur Welt bringen, ist für die Verwaltung eine gewaltige Herausforderung. Denn selbstverständlich wünschen sich alle Familien einen mit ihrem Beruf kompatiblen Betreuungsplatz für ihren Nachwuchs, kleine Klassen in nahegelegen (auch weiterführenden) Schulen und Nachmittagsbetreuung. Dies ist eine große Herausforderung für die Stadt, aber auch für die Kinder, Jugendlichen und ihre Eltern. Die steigenden Einwohner- und Geburtenzahlen waren noch vor zehn Jahren nicht in der Form absehbar. Erschwerend kommt hinzu, dass es eine große Konkurrenz um die Flächen im Kölner Stadtgebiet gibt zwischen Bildung, Wohnen, Sport, Wirtschaft und natürlich Grünflächen. Hier sind innovative, kreative Ideen gefragt, aber auch der Wille der Stadtgesellschaft, passende und gute Flächen in geeigneten Lagen für den Nachwuchs zur Verfügung zu stellen.

Wer bestimmt eigentlich, was hier kinderfreundlich ist? Die Stadt hat einen umfangreichen Aktionsplan zum Thema erarbeitet. Waren daran auch Kinder und Jugendliche beteiligt?

Da Köln schon in einigen Bereichen Kinder und Jugendliche beteiligt, war es ganz selbstverständlich, auch hier auf deren Kompetenz in eigener Sache zu setzen. Die Mitglieder der Bezirksschülervertretung, des Kölner Jugendrings e. V. und der Mitgliedsorganisationen waren in am Aktionsplan „Kinderfreundliche Kommune“ beteiligt. Auf dem Weg zum „Kinder- und jugendfreundlichen Köln“ sind auch in Zukunft Träger, Vereine und Interessensvertretern willkommen, sich an Arbeitsgruppen auch langfristig zu beteiligen. Das gilt im Besonderen auch für Kinder- und Jugendinitiativen.

Profitieren eigentlich auch die erwachsenen Kölner von einer kinderfreundlichen Kommune?

Geht es den Kindern gut, gilt das auch für ihre Eltern. Jugendliche, die ihre Rechte kennen  und sich dafür engagieren, sind starke Jugendliche und davon profitiert die ganze Stadt. Ist eine Stadt kinderfreundlich, so geht sie respektvoll mit den jüngsten Kölnerinnen und Kölnern um. Ein solches Klima überall in Köln wäre für alle ein Gewinn.

Vielen Dank für das Gespräch.

Dr. Agnes Klein

Dr. Agnes Klein, Jugenddezernentin der Stadt Köln

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