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Kolumne

Weich wie ein Weidenkätzchen

Frau Karli · 27.01.2023

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© cu.here/AdobeStock

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Oder: Rehabilitation der Suki

Ich muss mich öffentlich entschuldigen. Bei meiner Hamster-Enkelin Suki. Zwei, drei Kolumnen zuvor hatte ich sie vor Ihnen, geneigte Leserschaft, in einem unrühmlichen Licht gezeichnet. Ich war übernächtigt, überarbeitet, unleidlich, zugebombt mit den mannigfachen Themen und pieksigen Tasks, dem alltäglichen Ding und Dong einer berufstätigen Familienperson. Alles Ausreden, schon klar – so ist das moderne Leben eben, manchmal fehlt sogar die Zeit, um unfreiwillige Reime und stillose Alliterationen wegzuredigieren.

Anyway. Was ich sagen wollte: Ich bedaure zutiefst, unsere Dschungaren-Dame so voreilig und selbstgerecht als bissige Bitch ohne Charaktertiefe dargestellt zu haben. Suki war neu in der Familie. Kannte uns noch nicht. Hielt unsere Finger für Nahrung. Suchte das Abenteuer – warum auch nicht: Ihr Leben ist kurz!

Inzwischen hat sie sich eingelebt. Leider zwickt sie noch immer (bis zu zehn Mal in zehn Sekunden – unsere Schreie und Zuckungen scheinen sie nicht zum Nachdenken anzuregen.). Doch wir kennen nun auch ihre charmante Seite. Zum Beispiel steht sie auf zwei Beinchen und streckt ihre „Arme“ nach uns aus, wenn wir an ihrem Terrarium vorbeigehen. Ich weiß, man soll Tieren keine menschlichen Attribute und Emotionen andichten, aber es ist so rührend, wenn sich einem ein kleines Fell-Mädchen hoffnungsvoll entgegenreckt. Manchmal büxt sie aus. Keine Ahnung, ob sie die Glas-Schiebetür aus eigener Kraft (ist sie womöglich eine Nager-Superheldin?) aufschiebt oder ob jemand aus der Familie abends die Tür nicht richtig schließt. Am Morgen malen wir uns meist minutenlang alle möglichen Horrorvisionen aus (Suki eingeklemmt hinter dem großen Kleiderschrank, strangulierte Suki zwischen Klaviersaiten, Suki an der Klobürste leckend – ach, es ist jedes Mal schrecklich.), bis wir sie dann endlich finden. Zitternd herumirrend. Dann nehmen wir sie in die Hand, lassen uns beißen und geben ihr ein Stück Avocado oder ein Sechzehntel eines Joghurt-Drops. Anschließend beschuldigen sich alle gegenseitig, den Käfig offen gelassen zu haben, und starten froh in den Tag.

Herzlichst Ihre
Frau Karli


© John Krempl/photocase.com

Frau Karli lebt zusammen mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann, der zugleich ihre Jugendliebe ist, in freundlichen Verhältnissen irgendwo im Raum Köln. Sie beherrscht das gesamte Alphabet, hält herzlich wenig von medialer Freizügigkeit und kann alle Familienmitglieder am Duft ihrer Stirn erkennen.

In jeder KÄNGURU-Ausgabe und online: Kennt ihr schon alle Frau-Karli-Texte?

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