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Kolumne

Unmögliche Unterhaltung

Frau Karli · 30.05.2022

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© MoreLight von Pixabay/Canva

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Oder: rein, rauf, runter, raus

Weil die erlebte Wirklichkeit nicht schon abstrus und verworren genug ist, betrachte ich zur „Entspannung“ gerne die Werke von M. C. Escher, dessen ausbuchstabierten Vornamen ich für diese Kolumne extra recherchiert habe: Maurits Cornelis. Obwohl sich der Niederländer selbst eher als Mathematiker einordnete, wurde er als Künstler und Grafiker weltberühmt, was vor allem seinen Darstellungen unmöglicher Figuren zu verdanken ist. Bestimmt kennen Sie das Phänomen: Bei der Betrachtung von Eschers paradoxen Figuren und optischen Täuschungen zerbröselt einem nach kürzester Zeit der Orientierungssinn und man hat das Gefühl, sein eigenes Innerstes unwiederbringlich verknödelt zu haben. Und das völlig ohne Zuhilfenahme dubioser Substanzen!


Als wir neulich in Den Haag waren, hatten mein Mann und ich einen Besuch im Escher-Museum fest eingeplant. Man kann seinen Kindern in Holland ja auch ruhig mal was anderes bieten als immer nur Pilgerfahrten zu Albert Heijn und Fritten und Käse und Kibbeling und Eis am Strand: Faszinierende Fraktale. Spannende Bildübergänge
vom Meister der Metamorphose. Einblicke in seinen Umgang mit Ewigkeit und Unendlichkeit. Wertvolle kulturelle Impulse! Doch leider kamen wir auf dem Weg zum Museum an einer Riesenkirmes vorbei.™

Mein Mann und ich sind nicht immer die Schnellsten und Harmonischsten, wenn es um die gemeinsame Entscheidungsfindung geht. Aber manchmal geht es auch schnell und wortlos. Und sind Pläne nicht dazu da, um verworfen zu werden? Die Genüsse, denen wir uns an jenem Nachmittag hingaben, waren jedenfalls nicht so subtil wie ein Besuch in Museum. Es ist schon ein Unterschied, ob man von Gemälde zu Gemälde lustwandelt oder ob man bei dröhnender Musik zwischen Glücksspielen und schlimmen
Fahrgeschäften herumtitscht. Aber ganz ehrlich: Der Eff ekt war so anders nicht. Als wir drei Stunden später vom Kirmesgelände wieder Richtung Parkplatz wankten, wussten wir nicht mehr, wo oben und wo unten ist. Und unter uns: Ich hatte das schreckliche Gefühl, mein Innerstes unwiderbringlich verknödelt zu haben.


© John Krempl/photocase.com

Frau Karli lebt zusammen mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann, der zugleich ihre Jugendliebe ist, in freundlichen Verhältnissen irgendwo im Raum Köln. Sie beherrscht das gesamte Alphabet, hält herzlich wenig von medialer Freizügigkeit und kann alle Familienmitglieder am Duft ihrer Stirn erkennen.

In jeder KÄNGURU-Ausgabe und online: Kennt ihr schon alle Frau-Karli-Texte?

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