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Kolumne

Stilldoof

Frau Karli · 17.07.2014

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Foto: Pexels

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Oder: Wer bin ich und wenn ja ... Wie war noch mal die Frage??

Leser,

schnappen Sie sich doch bitte ein hübsches Glas und stoßen Sie im Geiste mit mir an – auf meine zweite Tochter, die vor Kurzem das schummrige Licht des Kreißsaals erblickt hat (im Hintergrund lief eine ganz tolle CD, den Titel habe ich leider vergessen). Eigentlich hatte sich die Redaktion an dieser Stelle eine Glosse zum Geburtsverlauf gewünscht. Womöglich wäre ich diesem Wunsch sogar nachgekommen und hätte den privatesten aller Einblicke gewährt, wäre da nicht dieses Problem: Mein Gedächtnis löscht sich derzeit etwa alle 28 Minuten quasi von selbst.

Stillende Mütter haben bekanntermaßen Schwierigkeiten, komplexe Handlungen zu planen, ihre Emotionen zu regulieren oder sich auch nur die klitzekleinsten Kleinigkeiten zu merken. „Stilldemenz” diagnostizieren die einen, „Schlafmangel” begründen die anderen den eigenartigen Geisteszustand, in dem ich mich befinde. Der mich in den vergangenen Wochen dazu getrieben hat, unserer entgeisterten fünfjährigen Erstgeborenen schwungvoll einen Kaffee zu servieren, Schmutzwäsche in die Toilette zu pfeffern und in Konversationen einen Großteil der Substantive durch „Äh” und „Dings” zu ersetzen.

Aber hey: Dummheit kann ja auch ein Segen sein! Und wissen Sie was – unter spirituellen Gesichtspunkten ist mein perforiertes Hirn noch nicht mal ein Nachteil: Ich lebe voll und ganz im Moment. Ja, genau: Nie zuvor so sehr im Hier und Jetzt festgenagelt! Nur wenige Gedanken finden in meinem Bewusstsein Halt: Hach, dieses süße, weiche Gesichtchen! Wo ist mein Handy? Und diese Äugelchen – wie Murmeln! Wo ist das verdammte Handy?? Jetzt ein Honigbrot. Was klingelt da im Kühlschrank?!

Haben Sie Ihr Glas schon leer getrunken? Nicht? Gut! Ich würde mit Ihnen nämlich gerne noch auf die härtesten, sanftesten Frauen der Welt anstoßen: Auf Schwester Laurentia und die Hebammen Annette, Bianca und Rina, die mir in den Stunden zwischen bestialischen Schmerzen und unbändiger Freude als Hüterinnen des Lebens beigestanden haben. Und wenn ich derzeit auch sonst alles vergesse: Artig „Danke” sagen, das kriege ich gerade noch hin.

Herzlichst Ihre
Frau Karli

rote Schuhe

© John Krempl/photocase.com

 

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