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Kolumne

Revisited – Dirty Dancing

Frau Karli · 04.09.2023

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© oleg66/GettyImagesSignature

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Oder: Ein Filmabend mit Cringe-Faktor

Na toll. Unsere Heranwachsende, die sich sowieso schon nicht gerade vor Respekt überschlägt („Hör auf, du kannst nicht twerken!“, „Du brauchst mich nicht bis zum Eingang fahren, lass mich hier raus.“, „In dem Kleid siehst du aus wie eine Frau, die mit Krähen spricht.“), hat jetzt neue Anhaltspunkte für herablassende Kommentare. Genauer gesagt: Seit unserem Filmabend mit einer lieben Freundin und ihrer Tochter. Weil wir uns als bodenständige, unerschrockene Mütter mit einem Sinn für Nostalgie nicht zu fein für Filme aus allen erdenklichen Zeiten und Kontexten sind, hielten wir es für eine durchaus fabelhafte Idee, mit unseren Mädels (neun, dreizehn und fünfzehn) Dirty Dancing zu gucken.

Was soll ich sagen. Der Film kam 1987 in die Kinos. Natürlich haben sich unsere Sehgewohnheiten seither verändert, ebenso wie der Umgang mit gesellschaftlichen Themen, die im Film anklingen: Klassenunterschiede, die angedeuteten rassistischen Spannungen und die Coming-of-Age-Story der Hauptfigur Baby, die augenscheinlich die Wandlung vom naiven Rich Kid zur selbstbestimmten Frau verkörpern soll. Es ist jedenfalls absolut kein Genuss mit anzusehen, wie sich Baby dem schwitzigen Johnny an den Hals wirft, der sich in den meisten Szenen abweisend und uncharmant verhält – lediglich seiner Exfreundin (!) Penny begegnet er mit Respekt und Fürsorge. Die ungläubigen Blicke unserer Großen werde ich so schnell nicht vergessen: So einen fandest du mal gut?!? Und den eigenen Töchtern einen Film zu zeigen, in dem ein Mädchen mit einem älteren Tanzlehrer dermaßen unplatonisch verkehrt, ist sicher auch in anderer Hinsicht kein smarter Mama-Move … Und dann die Dialoge! Ugh.

Die Reaktionen der Mädels reichten insgesamt von höflich bis fassungslos. Anklang fand immerhin das Essen: Als kulinarischen Rahmen für unseren cineastischen Ausflug in die 80er gab es einen leckeren Kuchen mit einer herrlichen Creme, Popcorn, Grillgemüse aus unserer Heißluftfritteuse Uschi sowie Dips, Chips und Süßigkeiten. Nach dem Film haben wir dann noch die Extras der DVD studiert und ein paar Tanzschritte geübt, um den Abend abzurunden.

Herzlichst Ihre
Frau Karli


© John Krempl/photocase.com

Frau Karli lebt zusammen mit ihren beiden Töchtern und ihrem Mann, der zugleich ihre Jugendliebe ist, in freundlichen Verhältnissen irgendwo im Raum Köln. Sie beherrscht das gesamte Alphabet, hält herzlich wenig von medialer Freizügigkeit und kann alle Familienmitglieder am Duft ihrer Stirn erkennen.

In jeder KÄNGURU-Ausgabe und online: Kennt ihr schon alle Frau-Karli-Texte?

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