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Gesundheit

Zahnpflege bei Kindern

Redaktion · 17.09.2024

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Bereits der erste Zahn sollte geputzt werden. © geargodz/AdobeStock

Bereits der erste Zahn sollte geputzt werden. © geargodz/AdobeStock

Junge Zähne schützen und pflegen: Der Tag der Zahngesundheit am 25. September 2024 erinnert daran, wie wichtig gesunde Zähne sind. Wir geben euch einen Überblick darüber, wie ihr die Zähne von Kindern vor Karies bewahrt und was die Zahnpflege alles umfasst.

Zahnpflege beginnt schon vor dem ersten Zahn

Die Zahnpflege fängt mit dem ersten Milchzahn an? Weitgefehlt! Sie beginnt schon früher. Wenn euer Baby rote Bäckchen hat, sabbert und auf allem herumkaut, ist das ein Zeichen dafür, dass es zahnt. Massiert sanft den zahnlosen Kiefer mit dem Finger oder einer weichen Babyzahnbürste. Das ist der Beginn der Zahnpflege. „Babys sollten schon vor dem ersten Zahn mit der Zahnbürste vertraut gemacht werden: Lassen Sie Ihr Kind mit einer Zahnbürste spielen!“, rät der Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ). Wenn das erste weiße Zähnchen durchbricht, geht es auch mit dem Putzen so richtig los. Das ist eine übersichtliche Sache und dauert nur wenige Sekunden. Aber es ist gut, um ein wichtiges Ritual einzuführen: morgens und abends Zähne putzen. So legt ihr den Grundstein für eine gute Zahn- und Mundhygiene.

Wie oft sollten Kinder ihre Zähne putzen?

Kinder sollten sich zweimal am Tag die Zähne putzen. Die Faustregel lautet: zweimal täglich drei Minuten. Erwachsene übrigens auch. Geht also mit gutem Beispiel voran, denn Kinder lernen durch Abgucken. Legt eine gemeinsame Zahnputzsession vor dem Spiegel ein, am besten immer zur selben Zeit, zum Beispiel morgens nach dem Frühstück und abends vor der Gute-Nacht-Geschichte. Gemeinsames Putzen motiviert, wenn euer Kind keine Lust dazu hat. Denkt euch kleine Geschichten aus, die spielerisch erklären, wie das Zähneputzen funktioniert und wozu es gut ist. Auch Bücher, die das Thema aufgreifen, können euch dabei unterstützen. Zahnputzlieder und -reime sowie Zahnputzapps erleichtern die Routine.

Wie putzen Kinder richtig?

Babys und Kleinkinder brauchen eine weiche Kinderzahnbürste. Ein dicker, rutschfester Griff lässt sich gut greifen. Zum Zähneputzen verwendet ihr am besten eine fluoridhaltige Zahnpasta (500 ppm bis zum sechsten Geburtstag, danach 1000 ppm). Fluoride machen die Zähne widerstandsfähiger gegen Karies. Für Babys genügt eine reiskorngroße Menge Zahnpasta, ab zwei Jahren sollte die Menge erbsengroß sein.

Kinderzahnärzt:innen empfehlen die KAI-Zahnputztechnik: Kauflächen – Außenflächen – Innenflächen. Jeder einzelne Zahn wird vorsichtig gebürstet. Am besten halten Kinder die Zahnbürste mit nur zwei Fingern. Nicht zu feste drücken! Das kann das Zahnfleisch verletzen oder die Wurzeloberflächen freilegen. Zuerst werden die Kauflächen mit offenem Mund oben und unten durch Hin- und Herbewegungen der Zahnbürste gesäubert. Dann sind die Außenflächen dran: Die Zähne aufeinanderstellen und alle Außenflächen mit kreisenden Bewegungen putzen. Die Zahnbürste bewegt sich dabei von der Mitte jeweils nach rechts und links. Zuletzt kommen die Innenflächen, die erfordern ein wenig Übung: Dafür haltet ihr die Bürste senkrecht und streicht Zahn für Zahn ab, immer von Rot nach Weiß, also vom Zahnfleisch zu den Zähnen hin.

Zum Schluss: Zahnpasta ausspucken, nicht herunterschlucken!

Spült die Zahnbürste nach jeder Benutzung gut mit Wasser aus und stellt sie mit dem Bürstenkopf nach oben zum Trocknen. Alle zwei bis drei Monate solltet ihr euch neue Zahnbürsten oder Zahnbürstenköpfe gönnen. Größere Kinder können auch eine elektrische Zahnbürste verwenden. Das sanfte „brrrrr“ einer elektrischen Zahnbürste macht das Zähneputzen spannender und motiviert. Dennoch hat das manuelle Putzen einen unschlagbaren Vorteil: Kinder sind dabei häufig aufmerksamer und putzen genauer.

Wie lange sollten Eltern nachputzen?

Bei kleineren Kindern sollten die Eltern alle Zahnseiten noch einmal nachputzen. Es kann sein, dass Eure Kids das gar nicht als notwendig erachten und sich weigern, den Mund aufzumachen. Dann versucht es mit folgendem Deal: Lasst euer Kind eure Zähne putzen und putzt im Gegenzug bei ihm nach. Diese Putz-Assistenz kann bis über den 8. Geburtstag hinaussinnvoll sein. Die notwendige Feinmotorik muss reifen. „Es klappt erst dann verlässlich, wenn die Kinder in der Lage sind, eine Seite Aufsatz oder Erlebnisbericht zu schreiben. Mit 8 bis 9 Jahren können Kinder sich (halb-) selbstständig die Zähne putzen“, erklärt Dr. Christian Rath, Zahnarzt undGeschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene e.V. Das bedeutet nicht, dass die Eltern nun nichts mehr mit der Zahnpflege zu tun haben, deshalb „halb-selbstständig“. „Kontrolliert werden muss das Zähneputzen noch weit über das 9.Lebensjahr hinaus“, so der Zahnarzt.

Wichtig: Gerade für Wackelzähne ist das Nachputzen unerlässlich – Karies kann die nachwachsenden, bleibenden Zähne befallen und bereits in der Durchbruchphase schädigen.

Wann steht der erste Zahnarztbesuch an?

Schaut das erste Mal beim Zahnarzt vorbei, sobald der erste Milchzahn durchbricht. Das empfehlen nicht nur Kinderzahnärztinnen und -ärzte. Auch das Programm zur frühkindlichen Prophylaxe der Krankenkassen sieht eine Zahnuntersuchung vor, nämlich parallel zur U3. Allerspätestens rund um den ersten Geburtstag sollte euer Kind den Zahnarzt oder die Zahnärztin kennenlernen. Danach ist eine halbjährliche Kontrolle vorgesehen. Keine Sorge: Kinderzahnärztliches Fachpersonal kann gut auf seine kleinen Patient:innen eingehen. Drei Früherkennungsuntersuchungen sind zwischen dem 6. und dem 34. Lebensmonat vorgesehen, die Kosten übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung. Außerdem sind in diesem Zeitraum jährlich bis zu vier Behandlungen der Zähne mit Fluorid als Lack oder Gel im Budget.

Kind mit Zahnbürste © Sementsova321/AdobeStock
© sementsova321/AdobeStock

Besser nicht! Diese Fehler in der Zahnpflege könnt ihr vermeiden:

  • Nuckelflaschen möglichst früh weglassen. Im Bett oder im Kinderwagen haben sie nichts verloren.
  • Zucker versteckt sich in vielen Kindergetränken und der ist nach wie vor die Hauptursache für frühkindliche Karies. Steigt auf Wasser und ungezuckerte Tees um.
  • Nach dem Zähneputzen am Abend solltet ihr darauf achten, dass euer Kind nichts mehr isst oder trinkt. Einzige Ausnahme: Wasser ohne Kohlensäure.
  • Falls sich erste Karies zeigt (weiße Flecken), schnell zur Praxis für Kinderzahnmedizin: Die betroffenen Zähnchen werden dann mit einem speziellen Fluoridlack versiegelt.

Zahnseide, Mundwasser & Co – ist das schon für Kinder empfehlenswert?

Dr. Christian Rath, Geschäftsführer des Vereins für Zahnhygiene e.V. und Experte für Präventivzahnmedizin, im Interview.

KÄNGURU: Sollten schon Kinder Zahnseide einsetzen und können sie das überhaupt bewerkstelligen?

Dr. Christian Rath: Eltern sollten bei ihren Kindern Zahnseide verwenden – am besten abends vor dem Nachputzen. Sogenannte Zahnseidesticks sind leichter zu handhaben. Damit können die Eltern spielerisch anfangen, wenn alle vorderen Milchzähne da sind und die Seitenzähne im Milchgebiss kommen, also mit etwa anderthalb Jahren.

Muss die Zahnbürste elektrisch sein? Welches Modell ist besser geeignet, eine rotierende oder eine Schallzahnbürste?

Elektrische rotierende oder Schallzahnbürsten sind eine tolle Sache, um Abwechslung in die Putzroutine zu bringen. Das ist kein Muss, eher ein „add on“, denn gegen eine Handzahnbürste ist nichts einzuwenden. Etwa ab dem 3. Lebensjahr kann es spannend sein, auch mal etwas anderes auszuprobieren. Ein Gerät lässt sich für mehrere Kinder nutzen, denn die Bürstenaufsätze sind austauschbar.

Und wie steht es mit Mundspüllösungen?

Auf keinen Fall sollten Kinder unter 6 Jahren Mundspüllösungen verwenden. Sie sind nicht in der Lage, zuverlässig auszuspucken und schlucken die Lösung. Es gibt einen Trick als Übung: Zielspucken mit Zahnpasta. Ihr Kind soll versuchen, den Abfluss im Waschbecken zu treffen! Erst wenn das gut gelingt, ist es Zeit für Mundspüllösungen mit 500 ppm Fluorid. Für angehende Teenies mit 12 oder 13 Jahren sind Mundspülungen eine erfrischende Ergänzung zur Mundhygiene.

Ab welchem Alter ist eine Zahnreinigung sinnvoll?

Meines Erachtens ab 5 Jahren. Mit etwa 6 Jahren taucht der„Schulzahn“ auf, der erste große bleibende Backenzahn. Meist geschieht das unbemerkt in der oberen Zahnreihe, dann wird er beim Putzen gern ausgelassen. Eine „professionelle Zahnreinigung“ im Rahmen der kinderzahnärztlichen Untersuchung kann das Kind sehr unterstützen. Klassischerweise hat das Kind einen Kombi-Termin: Zuerst werden Mundhygiene und Zahnputztechnik erklärt. Dann färbt der Arzt oder die Ärztin die Plaque ein, anschließend werden die Zähne gereinigt, poliert und mit Fluoridlack versiegelt. Währenddessen verfolgen die kleinen Patient:innen mit einem Handspiegel, was passiert. Die Zahnreinigung ist eine Privatleistung, die Kostenübernahme sollten Eltern mit der Krankenkasse klären.

Vielen Dank, Herr Dr. Rath!

Infos

Zum „Tag der Zahngesundheit“ informiert der Bundesverband der Kinderzahnärzte (BuKiZ) auch auf den Social-Media-Kanälen X und Instagram. Die BuKiZ-Broschüre „Von Klein bis Groß – Was Sie schon immer über die Zähne Ihres Kindes wissen wollten“ liegt in den BuKiZ-Praxen aus.