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Familienleben

Spielen mit der Familie

Janina Mogendorf · 31.10.2019

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© AdobeStock/oleg_ermak

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Mit Memory, Monopoly und Co. lassen sich schöne gemeinsame Stunden erleben. Vier von zehn Familien sitzen mehrmals im Monat bei einem Brett- oder Kartenspiel zusammen. Pädagogen und Entwicklungspsychologen nicken dazu beifällig, denn das Spiel ist nicht nur eine Auszeit im hektischen Alltag, sondern für die kindliche Entwicklung überaus wichtig.

„Spielen ist ein bedeutsamer Baustein der Erziehung“, sagt Entwicklungspsychologin Birgit Träuble, von der Humanwissenschaftlichen Fakultät der Universität Köln. Neben motorischen und sprachlichen Fähigkeiten lernen die Kinder, sich zu konzentrieren, Probleme gemeinsam zu lösen, gegen andere zu gewinnen oder auch mal zu verlieren. Im Spiel verinnerlichen sie Regeln, lernen, Konventionen einzuhalten und die Perspektive der Mitspielenden einzunehmen. Schon kleinere Kinder unter drei sind in der Lage, Spielregeln zu verstehen. Sie begreifen, dass es Gebote und Verbote gibt, die nur für die Spielsituation gelten. „Lassen Sie die Kinder ruhig eigene Regeln für das Spiel aufstellen“, ermutigt Träuble. „Das ist ein gutes Training, weil sie voraussehen müssen, wie das Spiel ablaufen wird.“ Wichtig sei, die Regeln vorab festzulegen und während des Spiels auch einzuhalten.

Warum mogeln gut ist

Kinder ab etwa fünf Jahren lernen, eine andere Perspektive einzunehmen, also Vermutungen darüber anzustellen, was ein anderer denken, fühlen oder als Nächstes tun könnte. In Rollenspielen, die im Kindergartenalter sehr beliebt sind, üben sie das intensiv. „Wenn Kinder Bäckerei spielen, dann müssen sie sich in die Rolle des Bäckers hineinversetzen, zugleich aber auch die Rolle der Kunden verstehen. Das ist sehr komplex“, sagt Träuble.

Ein klassisches Beispiel für einen Perspektivwechsel beim Gesellschaftsspiel ist das Mogeln. „Es geht darum, sich in den Mitspieler hineinzudenken und seinen Geist zu manipulieren. Ich mache ihn glauben, dass ich diese oder jene Spielfarbe noch auf der Hand habe, und beeinflusse sein Verhalten so, dass es mir nutzt.“ Wer schummelt, beweist, dass er flexibel zwischen Perspektiven wechseln kann. „Fünfjährige machen das schon ganz hervorragend“, sagt Träuble und empfiehlt zum Üben einfache taktische Spiele, in denen man auch ein bisschen täuschen muss.

Ganz grundsätzlich stärken Spiele das Selbstvertrauen. Gerade bei Kindern zwischen eins und drei ist das Thema Autonomie sehr wichtig. Sie möchten alles alleine machen. „Im Spiel lässt sich das sehr gut umsetzen“, sagt Träuble und rät: „Auch wenn es nicht auf Anhieb klappt, das Puzzlestück richtig einzusetzen: erst mal machen lassen.“ Kinder lernen sich auf diese Weise selbst kennen und erfahren, was sie gut können, aber auch, woran sie scheitern und wie sie Grenzen überwinden können. „Die Erfahrung, dass ich mich mit Ausdauer und Übung verbessern kann, ist für später ganz wichtig.“

Wenn Kinder nicht verlieren können

Viele Eltern wissen aus leidiger Erfahrung, wie es sich anhört, wenn die Kleinen im Spiel an ihre Grenzen stoßen. Kinder, die dreimal hintereinander bei „Mensch ärgere Dich nicht“ rausfliegen und immer noch ruhig und entspannt bleiben, sind doch eher die Ausnahme. Viel wahrscheinlicher sind erhöhte Dezibelwerte, knallende Türen und Würfel, die man ein halbes Jahr später beim Frühjahrsputz hinterm Sofa findet. Die Gründe dafür sind vielfältig. „Oft fehlt ihnen noch die emotionale Distanz zum Spiel, sie nehmen die Niederlage sehr persönlich“, erklärt Birgit Träuble. Auch Erwachsene verlieren nicht gerne, können ihren Unmut aber entweder gut verbergen oder sich damit trösten, dass es eben „nur“ ein Spiel ist. Kinder können ihre Emotionen noch nicht so gut regulieren und reagieren mit Wutanfällen. „Das ist bis zu einem gewissen Grad ganz normal“, sagt der Brühler Kindertherapeut Dirk Detampel und erklärt: „Je heftiger ein Kind reagiert, desto größer ist sein innerer Konflikt.“

Spielen Geschwister miteinander, kann es auch schon mal explosiv zugehen. „Wenn es vorher Stress gab oder sie sehr in Konkurrenz stehen, geht es beim Wutanfall vielleicht gar nicht um das Spiel selber“, so Träuble. Vielmehr werden Gefühle aus der Beziehung in die Spielsituation hineintransportiert. Damit die Situation nicht eskaliert, sollten Eltern bei Wettkampfspielen dabeibleiben. Alternativ bieten sich Spiele an, die auf Teamfähigkeit setzen. Wie der Klassiker „Obstgarten“ – ein kooperatives Spiel, bei dem die Kinder ab drei Jahren gemeinsam gegen einen frechen Raben antreten.

Kommt es bei Spielabenden wiederholt zu Tobsuchtsanfällen, vergeht auch den Geduldigsten irgendwann die Lust. Damit das gemeinsame Spielen wieder Freude macht, muss das Kind verlieren lernen. Das geht nicht von heute auf morgen, aber Eltern können ihre Kinder dabei gut unterstützen. Grundsätzlich gilt: ruhig bleiben, tief durchatmen und keine Vorwürfe machen. Stattdessen kleine Wutzwerge lieber in den Arm nehmen und ausweinen lassen. Sobald sich das Kind beruhigt hat, kann man über die Situation sprechen und es ermuntern weiterzuspielen.

Wichtig ist auch das Vorbildverhalten der älteren Spieler. Wenn sie verlorene Spielrunden gelassen und humorvoll wegstecken, geben sie ein gutes Beispiel und vermitteln dem Kind, dass es Schlimmeres gibt. Keinesfalls sollte der Gewinner den Verlierer ärgern oder verhöhnen, das befeuert die Frustration nur noch. Dirk Detampel empfiehlt, Kinder hin und wieder auch gewinnen zu lassen. „Um ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen, müssen die Kleinen auch mal gegen die Großen und Starken siegen. Auf diese Weise verringern sich unbewusste Konflikte und das Kind reagiert beim nächsten Mal vielleicht schon besonnener.“

1 Bauernhofbande

Teamspiel ab 4 Jahren

Die Spieler müssen gemeinsam verhindern, dass Tiere aus dem Bauernhof ausbüxen. Dabei helfen gute Absprachen und ein bisschen Würfelglück. Ein lustiges Brettspiel mit einfachen Regeln.

HABA, 9,95 Euro, 2–4 Spieler

2 Hempels Sofa

Denkspiel ab 5 Jahren

Die Spieler helfen Hugo Hempel, einen Weg durch das Chaos zu bahnen. Dabei müssen sie den Überblick behalten und dürfen nicht auf die Gegenstände ihrer Mitspieler treten. Ziel ist es, als Erster vier Chaoskarten zu sammeln. Ein spannendes und witziges Spiel mit 3D-Spielplan.

HABA, 24,95 Euro, 2–4 Spieler

3 Carcasonne

Strategiespiel ab 7 Jahre

Jeder Spieler zieht reihum eine der Karten, auf denen Wiesen, Städte, Klöster oder Wege abgebildet sind, und legt sie an. So entsteht nach und nach eine große mittelalterliche Landschaft. Jetzt gilt es, die Gebäude und Straßen zu besetzen und auszubauen, um Punkte zu bekommen. Ein abwechslungsreiches Spiel mit Suchtpotenzial.

Hans im Glück, 22,99 Euro, 2–5 Spieler

4 Rummikub

Legespiel ab 7 Jahren

Dieses Spiel gibt es schon seit den 1930er Jahren, und es bringt heute noch genauso viel Spaß wie damals. Wer zuerst alle seine gezogenen Zahlensteine ablegt, gewinnt. Das geht aber nur, wenn sie Reihenfolgen oder Gruppen bilden. Ein echter Klassiker, bei dem Kreativität und Strategie nicht zu unterschätzen sind.

Jumbo, 25,99 Euro, 2–4 Spieler

5 Wizard

Kartenspiel ab 10 Jahren

Jeder Spieler muss die Anzahl der Stiche voraussagen, die er später gewinnen will – gar nicht so einfach! Ein sehr spannendes Spiel, bei dem Strategie, aber auch eine gute Portion Glück gefragt sind.

Amigo, 7,99 Euro, 3–6 Spieler

6 Können Schweine fliegen?

Lernspiel ab 5 Jahren

Ziel des Spiels ist es, 60 verschiedene Tiere und ihre Merkmale genauer unter die Lupe zu nehmen. Hat der Igel eigentlich einen Schwanz? Wie viele Beine haben Schmetterlinge – 2, 4, 6 oder 8? Legen Haie Eier? Und hat der Buckelwal Zähne? Ein lustiges und spannendes Lernspiel, bei dem es auch schnell Reagieren heißt.

Kosmos, 20,95 Euro, 2–4 Spieler

7 Dixit

Erzählspiel ab 8 Jahren

Der Erzähler überlegt sich zu einer Bildkarte eine passende Aussage. Die Mitspieler suchen aus ihren Handkarten diejenige, die am besten zu dem Begriff passt. Alle gewählten Karten werden verdeckt gemischt und aufgedeckt. Welche Karte stammt vom Erzähler? Ein fantasievolles, kommunikatives Spiel, bei dem man sich in seine Mitspieler hineinversetzen muss.

Libellud, 31,49 Euro, 3–6 Spieler

8 Biberbande

Kartenspiel ab 6 Jahren

Das Ziel ist einfach: Biberkarten mit möglichst niedrigen Werten zu bekommen. Blöd nur, dass man nicht genau weiß, welche Kartenwerte vor einem liegen und was man loswerden muss. Der Hit aus dem Kindergarten, aber auch für Erwachsene nicht langweilig.

Amigo, 7,49 Euro, 2–6 Spieler

9 Leo muss zum Frisör

Kooperatives Spiel für Kinder ab 6 Jahren

Leo muss zum Frisör, kommt aber wegen seiner Trödelei und Quatscherei nicht rechtzeitig hin. Am nächsten Morgen – bzw. in der nächsten Spielrunde – haben die Spieler wieder gemeinsam die Chance, ihn dort pünktlich abzuliefern. Schön: Man spielt nicht gegeneinander.

Abacusspiele, 16 Euro, 2–5 Spieler

10 Auf die Schätze, fertig, los

Brettspiel für Kinder ab 5 Jahren

Wer kann so schnell wie möglich viele Aufgaben lösen und den Schatz vor allen anderen erreichen? Lustiges Aktionsspiel für Groß und Klein, macht echt Spaß!

Haba, nur noch Second-Hand, 2–4 Spieler

11 Waldschattenspiel

Brettspiel für Kinder mit Erwachsenen ab 5 Jahren

Dies ist ein besonders stimmungsvolles Spiel für Herbst- und Winterabende. Zwerge verstecken sich auf dem Spielbrett im Schatten der Bäume und werden von einem wandernden (Tee-)Licht gesucht. Durch Würfeln wird das Teelicht verschoben. Trifft der Lichtstrahl einen Zwerg, so wird dieser verzaubert und kann nur durch einen anderen Zwerg erlöst werden. Erwachsene müssen die Spielleitung übernehmen und das Licht führen.

Kraul, 27 Euro, 2–8 Spieler

12 Hase und Igel

Brettspiel ab 8 Jahren

Die Geschichte vom Wettlauf zwischen Hase und Igel kennt sicher jeder, und das Spiel war bereits vor 40 Jahren Spiel des Jahres. Bei dem taktischen Spiel müssen die Mitspieler ihre Spielzüge gut planen – statt Würfeln mit Karottenkarten – und je nachdem auch wieder zurückgehen, um letztendlich als Erster ins Ziel zu gelangen. Ein wenig Glück gehört aber auch dazu!

Ravensburger, 20 Euro, 2–6 Spieler

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