Wir brauchen deine Unterstützung, jeder Cookie zählt!

Wir verwenden Cookies, um die Nutzung unserer Webseite zu verbessern, bestimmte Funktionen zu ermöglichen und vor allem, um unsere Arbeit zu finanzieren. Du kannst dem jederzeit in unserer Datenschutzerklärung widersprechen.

Akzeptieren
Essenziell

Diese Technologien sind erforderlich, um die Funktionalität der Webseite zu ermöglichen.

Statistik

Mit diesen Technologien analysieren wir die Nutzung der Webseite, mit dem Ziel, unsere Arbeit zu verbessern.

Marketing

Diese Cookies sind Grundlage für unsere Einnahmen. Wir nutzen Google Adsense, um Anzeigen unserer Werbekunden auf der Webseite einzustellen. Hier erfährst Du, wie personenbezogene Daten zur Personalisierung von Anzeigen verwendet werden.

Komfort/Externe Medien

Diese Technologien werden verwendet, um dir ein besseres Nutzungserlebnis zu ermöglichen.

Familienleben

Ralph Caspers im Gespräch

Claudia Berlinger · 26.10.2018

zurück zur Übersicht
© WDR / Nola Bunke

© WDR / Nola Bunke

Ralph Caspers ist ein Tausendsassa des Wortes. Bevor er mit „Klugscheißen leicht gemacht" in der WDR-Sendung „Wissen macht Ah!" Bekanntheit erlange, absolvierte er seinen Zivildienst in der Pathologie, arbeitete auf dem Schlachthof und machte erste Erfahrungen in verschiedenen Fernsehproduktionsfirmen. Noch während seines Studiums an der Kunsthochschule für Medien Köln moderierte er die „Sendung mit der Maus", führte ein Online-Tagebuch für Maus-Fans und war Experte in der Show „Frag doch mal die Maus".

Stadtreporterin Claudia Berlinger war beim WDR und hat mit Ralph Caspers gesprochen.

KÄNGURU: Du bist in Borneo geboren und hast deine ersten Lebensjahre im Dschungel verbracht, weil deine Eltern im Urwald Urang Utans großgezogen haben. Welchen Beruf hätten deine Eltern sich für dich gewünscht?

Ralph Caspers: Bankkaufmann. Oder etwas ähnliches.

Obwohl deine Eltern Hippies waren?

Beim zweiten Kind haben sie sich um 180 Grad gedreht.

Hast du dir nie die Frage gestellt, ob deine Eltern dich möglicherweise mit einem Urang Utan verwechselt haben könnten?

Wenn ich so überlege ... ich habe wirklich sehr lange Arme. Und meine Körperbehaarung ist ja eigentlich rot. Außerdem muss ich mich fünf Mal täglich rasieren. Vielleicht bin ich ja nur ein sehr gut erzogener, sprachgewandter Menschenaffe?

Ist der Urang Utan denn dein Lieblingstier oder bevorzugst du ein anderes?

Ich mag den Schwan. Weil er so majestätisch aussieht, wie er über den See gleitet. Dabei ackert er unter der Wasseroberfläche wie verrückt, aber das sieht keiner.

Du lebst mit Familie und Kindern in Köln. Habt ihr Zuhause Tiere?

Ja, einen Australian Shepherd, eine Hauskatze, die keine Spitzmäuse frisst, weil sie weiß, dass die giftig sind und jede Menge Zitterspinnen im Keller. Die gehen nicht so gerne raus, darum nennen wir sie Haustiere.

Was sagst du Kindern zum Thema Schule?

Da lautet mein Tipp: Macht auf jeden Fall die Grundschule zu Ende!

Warst du ein netter Schüler oder als Kind schon Klugscheißer?

Ich habe zufällig gerade mein Zeugnis aus der dritten Klasse hier. Da steht, meine ungeteilte Aufmerksamkeit hätte merklich nachgelassen und für Konsequenzen aus meinem Handeln sei ich nicht empfänglich gewesen. Ich habe wohl immer schon gern gequatscht.

Du hattest doch sicher einen Lieblingslehrer. Was würdest du deinem Lieblingslehrer gern sagen?

Meine Lieblingslehrerin war Frau Hübner. Die hatte ich in Deutsch und Latein. Wie Lehrer das damals manchmal so gemacht haben, hat sie uns, wenn ihr nichts Besseres eingefallen ist, Geschichten vorgelesen. Und an eine Gruselgeschichte, die Frau Hübner uns vorgelesen hat, kann ich mich heute noch erinnern. Sie war echt spannend. Dafür habe ich mich dann bei ihr während einer meiner Lesungen öffentlich bedankt. Das war ihr sehr peinlich.

Und wie war das mit blöden Lehrern?

Na ja, über blöde Dinge muss man nicht reden. Diese Lehrer sind ja immer noch für Anekdoten gut und inspirieren auf ihre Weise.

Wofür bist du im Leben generell am dankbarsten?

Für alles! Auch doofe Sachen machen ja im Nachhinein Sinn, weil unser Hirn eine große Sinnfindungsmaschine ist. Außerdem kann ich den Dingen ja auch im Nachhinein eine gute Wendung geben. Wie Hamlet im 2. Akt, 2. Szene schon sagt: „An sich ist nichts weder gut noch schlimm; das Denken macht es erst dazu.“ Darum bringe ich auch meinen Kindern bei: „Nichts hat Sinn!“ Denn wenn wir den Dingen erst durch unser Denken Sinn geben, bedeutet das: Wir haben eine ungeheure Freiheit.

Wie viel Fernsehen guckst du täglich? Und schaust du deine eigenen Sendungen?

Ich bin sicher einer von denen, die den Bundesdurchschnitt nach unten drücken. Und klar schaue ich meine Sendungen. Ich finde die total lustig. Ich mache das ja alles für mich.

Kürzlich sind Kinder gegen Eltern, die am Mobiltelefon kleben, auf die Straße gegangen. Wie oft schaust du auf dein Mobiltelefon?

Also meine Kinder haben sich noch nicht beschwert. Zumindest nicht mir gegenüber. Ich arbeite ja auch mit dem Handy und wenn ich unterwegs eine Idee notiere und kann dann Zuhause daran weiterarbeiten, ist das ein super Workflow.

Das heißt, du arbeitest auch am Wochenende?

Ich arbeite eigentlich ununterbrochen. Selbst wenn ich irgendwo rumliege – und ich hänge total viel rum. Es ist ein bisschen wie bei einer Mikrowelle. Irgendwann macht es „ping“ und dann habe ich eine Idee.

Langweilst du dich schnell?

Langeweile? Ich? Ich glaube, Langeweile ist ein Zustand, wenn man etwas möchte, das man nicht hat oder etwas hat, das man nicht möchte. Aber ich lebe ja im Hier und Jetzt.

Bist du vor deinen Auftritten nervös?

Nein, gar nicht. Was soll denn schon passieren, außer dass mich alle auslachen? Außerdem habe ich ein ziemlich dickes Fell.

Anlässlich der Maus-Geburtstage berichtest du jedes Jahr aus einem anderem Land. Welche Maus-Special-Reise war am schönsten?

Island und England haben mir am besten gefallen. Da bin ich dann nachher auch noch mal privat hingeflogen. Ich mag kühle, schroffe Landschaften.

Bei der Indienreise hätte man den Eindruck haben können, dass dir vielleicht manchmal schlecht war. Wie ist dir Indien bekommen?

Nein, im Gegenteil. Das Essen war sehr lecker und ich habe nicht ein einziges Mal Durchfall gehabt. Ich habe mir nämlich vor jedem Essen die Hände gewaschen. In Indien hat man das Gefühl, dass das Gaspedal der Autos und Rikschas mit der Hupe verbunden ist. In Neu-Dehli war es wahnsinnig laut. Das war schon anstrengend.

Könntest du versuchen, spontan Glück zu definieren?

Hm, da muss ich kurz überlegen. Ich richte meinen Fokus ja eher auf Zufriedenheit. Unglücklich bin ich ja nie. Ich würde Glück so definieren: „Glück ist schön.“

Du meinst, du warst noch nie unglücklich?

Klar war ich schon unglücklich. Doch da rede ich nicht groß drüber.

Im Herbst fallen die Baumfrüchte. Wir haben drei Eicheln für dich gesammelt. Wenn es nach Aschenbrödel ginge, hättest du jetzt drei Wünsche frei.

Der erste Wunsch wäre dann auf jeden Fall, dass die Fee nicht zählen kann. Der zweite Wunsch, dass Schokolade und alle Süßigkeiten dieser Welt total gesund wären. Ich liebe nämlich alles, was süß ist: Tiramisu, Beerentiramisu, Mousse au chocolat, alle Eissorten. Und der dritte Wunsch wäre, dass die gute Fee jede Nacht den Sabber auf dem Kopfkissen einfach wegsaugt. Schläfst du mit offenem Mund? Also ich schon.

Worauf könntest du in deinem Leben nicht verzichten?

Am schlimmsten wäre es für mich, in einem Land zu leben, wo jeder Schritt beobachtet wird, wo man keine Privatsphäre hätte. Wenn das ganze Leben so wäre wie bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen.

Danke für das Gespräch!