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Familienleben

Kindergeburtstage rund um die Welt

Tanya Blümke · 03.06.2025

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Bei einem Kindergeburtstag gibt es viele Rituale und Traditionen – wie das Ausblasen der Kerzen auf dem Geburtstagskuchen. © Anja/Adobe Stock

Bei einem Kindergeburtstag gibt es viele Rituale und Traditionen – wie das Ausblasen der Kerzen auf dem Geburtstagskuchen. © Anja/Adobe Stock

Natürlich gleicht auch in Deutschland keine Kindergeburtstagsfeier der anderen und doch gibt es typische Rituale, auf die sich viele geeinigt haben. Etwa so viele Kinder einzuladen, wie man Jahre alt wird, selbst gestaltete Einladungskarten für eine Mottoparty zu verschicken oder ein volles Programm mit Spielen vorzubereiten. Beliebt ist es auch, mit allen Gästen auswärts zu feiern, zum Beispiel in der Trampolinhalle oder im Museum. Klingt alles vertraut. Für Abwechslung haben wir uns mal in der Welt umgesehen und einige Ideen für eure nächste Feier im Gepäck.


China


© ElenDi

Lange Nudeln, Karaoke und tolle Torten

Wang Yumeng vom Konfuzius-Institut hat uns erzählt, wie die Feiern auf der anderen Seite des Globus ablaufen. Früher wurde nicht jedes Jahr gefeiert, sondern nur bei wichtigen Meilensteinen wie dem 1., 10. oder 60. Lebensjahr. Heute feiern viele chinesische Familien Geburtstag an einem festen Datum und gerne amerikanisch-modern. So wird auch dort „Happy Birthday“ gesungen, allerdings mit chinesischem Text. Eine heute noch wichtige Tradition ist der 1. Geburtstag – der Zhuazhou. Dabei werden um das Kind Gegenstände wie Buch, Stifte, Geld oder Spielzeug platziert. Der erste Gegenstand, den das Kind auswählt, soll symbolisieren, welche Zukunft es erwartet. Es kann passieren, dass sich das Kind ganz anders entscheidet: Wang Yumeng hat bei ihrem Zhuazhou die Hand ihres Papas ergriffen. Bei einer chinesischen Geburtstagsfeier stehen das Essen mit der Familie und das Austauschen von Glückwünschen und kleinen Geschenken mit Freund:innen im Mittelpunkt. Nicht fehlen dürfen die Langlebigkeitsnudeln (Chang Shou Mian). Dabei isst das Geburtstagskind die Nudeln, ohne sie zu zerbeißen, um das Glück nicht zu „zerschneiden“. Oft werden auch gekochte, rotgefärbte Eier serviert, die für Glück und neues Leben stehen. Von Verwandten bekommt das Geburtstagskind traditionell rote Umschläge (Hong Bao) mit Geld. Inzwischen werden Geldgeschenke in virtuellen Umschlägen über eine App verschickt, wobei die Summe früher wie heute eine gerade Zahl ist, da dies Glück bringen soll. Ein Highlight für den Nachmittag zuhause ist die Torte. Die wird entweder mit den Eltern gemeinsam in der Bäckerei ausgesucht oder immer häufiger per App bestellt, wo das Geburtstagskind seine Traumtorte selbst zusammenstellen kann.


Schweden


© goodstudio

Födelsedagen mit Fische angeln

Grattis på födelsedagen heißt „Alles Gute zum Geburtstag“ auf Schwedisch, und das bekommt das Geburtstagskind an seinem großen Tag sehr oft gewünscht. Denn hier ist es üblich, mit der ganzen Klasse oder Kindergartengruppe zuhause zu feiern, so dass oft zwischen 20 und 30 Kinder eingeladen werden. Die bringen in der Regel gleich noch ihre Eltern mit, die mit Kaffee und Kuchen verköstigt werden. Für die Kinder werden Hot Dogs serviert und zum Nachtisch die berühmte, giftgrüne Prinsesstårta mit Sahnefüllung. Wenn alle Kinder gegessen haben, werden die Geschenke überreicht und direkt ausgepackt, danach ist Spielzeit. Ein beliebtes Spiel neben den Schatzsuchen ist „Fiskdamm“, zu Deutsch Fischteich. Dazu wird im Garten zwischen zwei Bäumen oder drinnen im Türrahmen ein Tuch gespannt, davor stehen die Kinder mit Angelruten, an deren Ende statt Haken eine Wäscheklammer befestigt ist. Hinter dem Tuch versteckt sich ein/e Erwachsene/r und befestigt vorbereitete Geschenkesäckchen an den Wäscheklammern. Darin finden sich kleine Spielzeuge, Süßigkeiten oder Obst, aber auch mal alte Socken oder Toilettenpapierrollen. Nach zwei bis drei Stunden ist die Feier zu Ende, es sei denn die Eltern haben sich verquatscht.


Spanien


© heyrabbiticons

Familienfest olé

Kinder haben in Spanien einen hohen Stellenwert, weshalb auch ihre Geburtstage gerne ganz groß aber gleichzeitig völlig stressfrei für die Eltern gefeiert werden. Wegen des milderen Wetters findet eine typische Feier meist draußen statt, wo Platz für die ganze Klasse, alle Freund:innen und die komplette Verwandtschaft ist. An warmen Tagen geht es erst nach dem späten Schulschluss gegen 17 Uhr los, und auch bei jüngeren Kindern darf die Feier bis 21 Uhr oder länger dauern. Jedes Kind bringt ein Geschenk mit, wobei es üblich ist, dass dies nicht mehr als 5 bis 10 Euro kostet. Das Essen wird von der Familie des Geburtstagskindes als reichhaltiges Buffet angerichtet, wobei die Verwandtschaft, die Eltern der geladenen Kinder und die Nachbar:innen gerne etwas beisteuern. So kann sich die Feiergesellschaft jederzeit und unkompliziert bei Mini-Baguettes, Sandwiches, Kuchen, Süßigkeiten und Getränken bedienen. Highlight und Spaßgarant auf typischen Kindergeburtstagsfesten in Spanien ist eine gemietete Hüpfburg, auf der sich die jungen Gäste stundenlang austoben, während sich die Erwachsenen entspannt unterhalten können, anstatt die Kinder ununterbrochen zu bespaßen. Trotzdem haben natürlich alle Erwachsenen ein Auge auf die Kinder – egal ob das eigene oder ein unbekanntes Kind mal aufs Klo muss oder ein Pflaster braucht. Ähnlich wie wir es von Hochzeitsfesten kennen, wird die große, bunt dekorierte Geburtstagstorte erst spät am Abend feierlich angeschnitten und dann von allen gemeinsam zum Abschluss des Festes gegessen.  


Japan


© FeelplusCreator

Shichi-go-san

Ganz anders als bei uns, sind jährliche Feste am wiederkehrenden Tag der Geburt in Japan traditionell nicht vorgesehen, es werden keine Freund:innen eingeladen und es gibt keine Geschenke. Wichtig ist der Tag der Geburt des Kindes, der als 1. Geburtstag gilt und im Familienkreis gefeiert wird. Daneben haben nur noch der dritte, fünfte und siebte Geburtstag eine besondere Bedeutung. Shichi-go-san heißt „Sieben-Fünf-Drei“, wobei für Mädchen der dritte und siebte, für Jungen der dritte und fünfte Geburtstag einen wichtigen Lebensabschnitt markieren. Allerdings werden diese nicht am Tag der Geburt gefeiert, sondern immer am 15. November eines Jahres, in dem das Kind 3, 5 oder 7 Jahre alt wird. An dem Tag, der in Japan als Glückstag gilt, werden die Kinder im ganzen Land von ihren Eltern und Großeltern zum Schutz-Schrein ihrer Familie begleitet. Die Kinder tragen aufwändig gemusterte, traditionelle Kimonos oder ihre erste Hakama-Hose und beten aus Dankbarkeit für ihr Glück, für Gesundheit und Sicherheit. Anstelle von Geschenken bekommt jedes Kind eine rotweiße Zuckerstange, die in Japan auch „Tausend-Jahr-Bonbon“ genannt wird. Nachdem die Familienfotos vor dem Schrein geknipst sind, steht meist noch ein feierliches Essen auf dem Programm. Neben diesen Traditionen, die auch in modernen japanischen Familien hochgehalten werden, ist es inzwischen weit verbreitet, Geburtstage am „echten Geburtstag“ zu feiern. Allerdings werden dazu nur maximal zwei bis drei Freund:innen nach Hause eingeladen.


Niederlande


© JustMEn'YOU

Koekhappen und Kronenstuhl

Sehr viel anders als hierzulande feiern unsere niederländischen Nachbarn nicht, aber es gibt süße Besonderheiten, die zum Nachmachen anregen. So bekommt das Kind an seinem Ehrentag einen mit Girlanden und Luftballons geschmückten „Verjaardagsstoel“ am Kopf der Tafel, auf dem es sich königlich fühlen darf. In Kindergarten und Schule bekommen Geburtstagskinder eine kleine Feier, zu der es „Traktaties“ – kleine Aufmerksamkeiten wie Lollis, Mini-Muffins oder Obstspieße – an alle verteilt. Für die Feier am Nachmittag werden meist wie bei uns so viele Gäste eingeladen, wie das Kind alt wird. Das Fest mit den Großeltern und anderen Verwandten findet gerne separat statt. Zuerst wird das Geburtstagslied „Lang zal hij/zij leven" („Lang soll er/sie leben“) gesungen und dann beginnt das Fest mit Essen, Geschenken und Spielen. Beim „Ezeltje Prik“ muss einem Esel aus Pappe mit verbundenen Augen der Schwanz an die richtige Stelle gepinnt werden. Ein traditionelles Spiel ist „Koekhappen“, bei dem ein Stück Honigkuchen an einer Schnur aufgehängt wird, das die Kinder ohne Hände mit dem Mund fangen müssen. Und ob ihr’s glaubt oder nicht: Ein typisches Geburtstagsessen sind Poffertjes, die fluffigen Mini-Pfannkuchen mit Puderzucker, die wir von Märkten kennen; aber auch die große Sahnetorte mit Kerzen zum Auspusten ist beliebt. Als Geschenke stehen Gutscheine hoch im Kurs, die einen Kinobesuch oder Familientag im Freizeitpark versprechen.


Schottland


© Andinur

Fröhliches Chaos mit Charme

Schottische Eltern mieten gerne einen „function room“ im Gemeindezentrum – da ist ausreichend Platz für Spiele, schrille Partyhüte und die Deko zum Wunsch-Motto. Denn auf der Gästeliste steht meist die ganze Klasse. Das Buffet biegt sich unter Sandwiches, Mini-Sausagerolls und Chips sowie „Fairy Cakes“: Kleine Cupcakes mit Zuckerguss und Streusel-Topping. Als Getränk wünschen sich die Geburtstagskinder oft „Squash“ – süßen, bunten Fruchtsirup mit Wasser. Ein besonderes Highlight ist der Moment, wenn das Geburtstagskind die Kerzen auspustet und sich dabei etwas wünschen darf. Ganz wichtig ist die Musik. So wird beim "Happy Birthday to You"-Gruppensingen nach dem letzten Vers ein fröhliches „And many more!" angehängt. Ein typisch schottisches Ritual ist das „Bumping“, bei dem das Geburtstagskind auf seinem Stuhl sitzend so oft in die Luft gehoben wird, wie es Jahre alt wird – plus einem zusätzlichen Schwung für „Good Luck“. Auch eines der beliebtesten Spiele braucht Musik: Beim Klassiker „Pass the Parcel“ sitzen alle Kinder in einem großen Kreis und geben ein dick eingepacktes Geschenk reihum. Wenn die Musik stoppt, darf das Kind, bei dem das Paket gerade gelandet ist, eine Schicht auspacken. Die Musik läuft weiter, bis die letzte Schicht entfernt und ein Kind beschenkt ist. Auch „Musical Statues“ – bei uns als „Stopptanz“ bekannt, sorgt für Spaß. Zum Abschluss der Feier gibt es für alle Gäste eine kleine „Party Bag“ mit Süßigkeiten und kleinen Überraschungen – ein Brauch, den wohl alle Kinder auf der ganzen Welt lieben.