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Familienleben

Energiesparend wohnen als Familie

Janina Mogendorf · 17.11.2023

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Den Familienalltag nachhaltiger gestalten. © Syda Productions/Adobe Stock

Den Familienalltag nachhaltiger gestalten. © Syda Productions/Adobe Stock

Mit Klimaschutz und Energiesparen fangen wir am besten in unseren eigenen vier Wänden an. Dabei müssen es nicht immer aufwendige Maßnahmen wie eine Dämmung oder eine neue Heizanlage sein. Schon mit kleinen Tricks lässt sich unser Alltag nachhaltiger gestalten. So schonen wir die Umwelt und entlasten die Familienkasse.

Strom sparen

Unser Stromverbrauch lässt sich auf vielerlei Weise reduzieren. Wer ein neues Gerät anschafft, sollte auf die Energieeffizienzklasse achten. A ist die beste, G die schlechteste. Auch auf die Größe kommt es an. So frisst ein 65-Zoll-Flachbildfernseher wesentlich mehr Strom als ein kleineres Gerät. Desktop-PCs verbrauchen mehr als Laptops oder Tablets.Wird ein Gerät nicht genutzt, sollte es nicht auf Standby stehen, sondern ganz ausgeschaltet werden. Mehrfachsteckdosen mit Schalter bieten sich an, um gleich mehrere Geräte vom Strom zu nehmen. Mobile Endgeräte bitte nur so lange laden, bis der Akku voll ist, und das Netzteil danach aus der Steckdose ziehen.

Auch in der Küche lässt sich Strom sparen – indem wir den Backofen nicht vorheizen, mit Deckel kochen, die Herdplatte frühzeitig ausstellen und die Restwärme nutzen. Wer die Kühlschranktür schnell schließt, den Gefrierschrank regelmäßig abtaut und den Wasserkocher nur nach Bedarf füllt, spart Kilowatt. Beim Waschen gilt: Keine Vorwäsche und niedrige Temperaturen wählen. Dank moderner Waschmittel reichen oft 30 Grad. Wäsche auf der Leine trocknen, statt den Trockner anzuwerfen. Auch unsere Lampen bringen den Stromzähler auf Touren. Deshalb Licht aus, wenn wir einen Raum verlassen. Im Flur oder im Keller kann man mit Bewegungsmeldern arbeiten. LEDs verbrauchen übrigens 90 Prozent weniger als Glühlampen, daher auch alte Lichterketten austauschen.

Wasser sparen

Wir reduzieren unseren Wasserverbrauch, wenn wir die Spartaste an der Toilette betätigen, Sparduschköpfe und Durchlaufbegrenzer am Wasserhahn verwenden. Beim Zähneputzen, Rasieren und Einseifen Wasser abstellen und tropfende Wasserhähne reparieren. Geschirrspüler und Waschmaschine erst anstellen, wenn sie voll sind, und Eco-Programme nutzen. Der Garten freut sich über Regenwasser aus der Tonne.

Richtig heizen

Ab Oktober sind hohe Heizkosten wieder ein Thema. Bei Preiserhöhungen lohnt es sich, Tarife zu vergleichen und den Anbieter zu wechseln. Zudem gibt es einige Tricks, um den Verbrauch zu senken. Bitte keine Möbel oder Gegenstände vor oder auf die Heizung stellen. Nur so kann die Luft gut zirkulieren. Gluckert es im Heizkörper und wird er nicht mehr richtig warm, bitte entlüften. Auch ausgewiesene Frostbeulen können sich an 20 Grad gewöhnen. Strickjacke, Hausschuhe und Wärmflaschen leisten erste Hilfe. In der Küche heizen Herd und Ofen mit, hier reichen 19 Grad Zimmertemperatur, während im Schlafzimmer 17 Grad für guten Schlaf sorgen.

In wenig genutzten Räumen und nachts kann man die Heizung runterdrehen. Die Raumtemperatur sollte jedoch nicht unter 16 Grad fallen. Um Schimmel zu vermeiden, zweimal täglich mit weit geöffneten Fenstern stoßlüften. Sobald es dunkel wird, kann man Jalousien herunterlassen und die Vorhänge schließen. Zieht es durch die Ritzen, hilft selbstklebendes Gummidichtungsband aus dem Baumarkt. Auch Zugluftstopper an den Türen leisten gute Dienste. Sie lassen sich leicht selber machen, indem man zum Beispiel die Hosenbeine einer alten Leggins mit Stoffresten füllt.

Kinder einbeziehen

Je früher Kinder lernen, wie sie zu Hause Energie einsparen können, desto eher wird es zur Routine. Es gibt viele Möglichkeiten, das Thema spielerisch und praxisnah zu vermitteln. Schauen wir uns gemeinsam den Stromzähler an, finden wir heraus, wie Strom produziert wird, wie er ins Haus kommt und wofür er gebraucht wird. Die interaktive Webseite Stromwekstatt zeigt Grundschulkindern diese Zusammenhänge sehr anschaulich. Um Stromfresser im Haushalt aufzuspüren, kann man ein Strommessgerät im Baumarkt kaufen oder bei Verbraucherzentralen ausleihen. Zwischen Stecker und Steckdose angebracht, zeigt es den Stromverbrauch eines Gerätes an. Für Kindergartenkinder hat die Bildungsinitiative „3malE“ spannende Geschichten rund um das Thema Energie zusammengestellt. Der WWF bietet eine 7-Tage-Familien-Challenge rund um nachhaltiges Wohnen, vom veganen Montag bis zum Sonntagabend ohne Strom. Wer fleißig mitmacht, ergattert den Wochensieg. Viel Spaß beim Energiesparen!

Experteninterview mit der Verbraucherzentrale

Wer beim Energiesparen an größere Projekte wie eine neue Heizung oder Wärmedämmung denkt, hat viele Fragen. Welche Maßnahme passt zu uns? Was wird gefördert? Und was rechnet sich langfristig?

Dipl.-Ingenieur Günter Neunert von der Verbraucherzentrale NRW ist Experte für bundesweite Förderprogramme. Er kennt die Antworten und erklärt, welche Lösungen sich auch für Mieter:innen eignen.

KÄNGURU: Was wird derzeit vom Staat gefördert?
Günter Neunert: Es gibt eine Vielzahl von Förderprogrammen für unterschiedliche Maßnahmen, von der Wärmedämmung über den Austausch von Fenstern und Türen bis hin zu Solaranlagen und neuen Heizsystemen wie Wärmepumpen- oder Pelletheizungen. Bei Einzelmaßnahmen wendet man sich an das BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Man kann auch ein ganzes Gebäude zum Energieeffizienzhaus umbauen lassen, dann ist die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) Ansprechpartner.

Wie unterstützen KfW und BAFA genau?
Die KfW bietet Darlehen mit vergünstigten Zinsen über eine Laufzeit von zehn Jahren an. Das BAFA zahlt je nach Maßnahme Zuschüsse von bis zu 40 Prozent. Man stellt dort einen Antrag auf Förderung, bevor man eine Fachfirma beauftragt, und reicht später die Rechnung ein. Dann wird ein Teil zurückerstattet. Setzt man die Maß- nahme in Eigenregie um, kann das Material gefördert werden.

Können nur Eigentümer:innen oder auch Mieter:innen Förderungen erhalten?
In der Regel werden energiesparende Umbauten von Hauseigentümer:innen initiiert. Es ist effizienter, ein ganzes Mietshaus mit neuen Fenstern auszustatten, als eine einzelne Wohnung. Für einen großen Auftrag kann man zudem günstigere Konditionen aushandeln. Allerdings gibt es für Mieter:innen zum Beispiel die Möglichkeit, eine Steckersolaranlage in Betrieb zu nehmen.

Was ist eine Steckersolaranlage?
Ein bis zwei Photovoltaikmodule, die man über einen Schutzkontaktstecker anschließt oder mit einem Spezial-Stecker und passender Steckdose. Man nennt es auch Mini-PV-Anlage. Sie lässt sich mit wenig Aufwand installieren und wird mittlerweile von vielen Kommunen bezuschusst. Bis zu einerLeistung von 600 Watt kann man ins Stromnetz einspeisen. Der Kaufpreis variiert zwischen 600 und 1000 Euro.

Wie findet man heraus, ob sich eine Maßnahme finanziell lohnt?
Nicht jede Maßnahme bietet sich für jedes Gebäude und jeden Standort an. So ist Solarthermie nicht für Norddächer geeignet. In waldreichen Regionen kann eine Holzheizung Sinn machen, in der Stadt eher weniger. Deshalb empfehlen wir, Energiefachleute hinzuzuziehen. Sie schauen sich die Gegebenheiten vor Ort an und beziehen auch die künftige Preisentwicklung für fossile Energien sowie die CO2-Abgabe mit ein, wenn sie geplante Maßnahmen durchkalkulieren.

Wo kann man sich beraten lassen?
Die Verbraucherzentralen beraten gerne. Daneben gibt es auch eine Energieberatung vor Ort, die einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) erstellt. Unter ande- rem wird nach dem Ist-Zustand und nach Fördermöglichkeiten geschaut. Daraus ergibt sich, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge umgesetzt werden könnten.