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Bildung

Geld anlegen für Kinder

Janina Mogendorf · 30.10.2023

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Ein guter Sparplan erleichtert den Start ins Leben © VisualProduction/AdobeStock

Ein guter Sparplan erleichtert den Start ins Leben © VisualProduction/AdobeStock

Es ist sinnvoll, für die Zukunft der eigenen Kinder zu sparen, etwa für ihre Ausbildung. Autorin Janina Mogendorf verrät euch, was ihr über ETFs, Banksparpläne und Tagesgeld wissen solltet und zeigt: Sparen für den Nachwuchs ist gar nicht so kompliziert.

Sinnvoll und lukrativ, nachhaltig und flexibel, sicher und transparent – das sind nur einige der griffigen Adjektive, mit denen Banken und Finanzportale mit Anlagen für Kinder werben. In der Tat ist es sinnvoll, für die Zukunft der Kinder zu sparen, etwa für ihre Ausbildung. Während manche Eltern sich begeistert mit ETFs, Banksparplänen und Tagesgeld auseinandersetzen, sorgt bei anderen allein schon der Begriff „Finanzen“ für Unlust.

Dass das Thema gar nicht so komplex ist, wie es auf den ersten Blick scheint, erklärt Kathy Elmenthaler von Stiftung Warentest. Die Mutter eines 15-jährigen Sohnes leitet seit einigen Jahren das Projekt „Geldanlagen für Kinder“ beim zugehörigen Verbrauchermagazin Finanztest. Mit ihrem Team nimmt sie Produkte unter die Lupe, informiert Eltern über Risiken und Fallstricke und macht deutlich, wie empfehlenswert ETFs als Anlage für Kinder sind.

ETF-Sparplan: Gute Gewinne bei überschaubarem Risiko

„ETF-Sparpläne sind für uns der Königsweg des Vermögensaufbaus“, betont die Expertin. Um zu starten, eröffnet man zunächst bei einer Bank ein Depot auf den Namen des Kindes, wählt einen ETF aus und bestimmt Höhe und Häufigkeit der Rate. Ideal sind Aktien-ETFs, die einen weltweit streuenden Index abbilden, wie zum Beispiel MSCI-World. „Kinder-Depots sind in der Regel kostenlos und ETFs günstig. Außerdem kann die Sparrate angepasst und bei finanziellen Engpässen ausgesetzt werden.“

Trotz dieser Vorteile kann Kathy Elmenthaler Berührungsängste verstehen. „Wir Eltern sind noch mit Sparbüchern und Weltspartag aufgewachsen.“ Dass diese Art Geld anzulegen – durch Inflation – auch bei hohen Zinsen ein Verlustgeschäft war, merkte man gar nicht. In den Neunzigern begann der Aktienhype. Auch Kleinanleger:innen konnten unglaubliche Gewinne machen – bis zum Börsencrash im Jahr 2000, als viele ihr Geld verloren. „Seither ist der Aktienhandel in Deutschland negativ behaftet.“

Dass das Risiko bei ETFs jedoch nicht so hoch ist, zeigen Rechnungen von Fondsspezialisten. „Über einen Zeitraum von achtzehn Jahren lag der Verlust im schlechtesten Fall bei −0,3 Prozent im Jahr. Im besten Fall wurde ein Plus von 14,8 Prozent jährlich erwirtschaftet und im Normalfall von 8,5 Prozent“, erklärt Kathy Elmenthaler und rät: „Je früher man einsteigt, desto besser – am besten gleich nach der Geburt. Zehn Jahre Laufzeit sollten es mindestens sein.“

Vermögensaufbau mit Köpfchen

Einsteigen kann man mit einem ETF-Sparplan jederzeit. Dank des Cost-Average-Effekts bekommt man in guten Börsen-Zeiten weniger Anteile für die vereinbarte Sparrate, bei niedrigen Kursen mehr. So mittelt sich der Preis und auch das Risiko, zu einem falschen Zeitpunkt einzusteigen. „Um diesen Effekt zu nutzen, ist es auch sinnvoll, größere Geldgeschenke nicht auf einmal, sondern in Raten einzuzahlen.“

Etwas anders sieht es mit dem Ausstieg aus. Durchläuft die Börse gerade dann eine Talsohle, wenn das Geld gebraucht wird, kann der ETF im Minus sein. „Deshalb sollte man sich auf das Finale vorbereiten und einige Jahre vorher anfangen, Geld auf Fest- oder Tagesgeldkonten zu transferieren“, empfiehlt die Finanzspezialistin.

Für gemütliche Anleger:innen hat Finanztest das „Pantoffel-Portfolio“ entwickelt. Dabei verteilt man seine Sparrate auf einen Aktien-ETF sowie ein sicheres Tagesgeldkonto. Je risikobereiter man ist, desto mehr entfällt auf den ETF. Das kann ein Viertel sein, die Hälfte oder auch Dreiviertel der Sparrate.

Auf Nummer sicher gehen

Auch auf sichere Anlagen gibt es mittlerweile wieder Zinsen. Steht bereits eine Grundsumme zur Verfügung, kann man ein Festgeldkonto oder einen Sparbrief wählen, sagt die Expertin. „Derzeit gibt es zum Beispiel bei einem Jahr Laufzeit Renditen von bis zu 3,8 Prozent, bei fünf Jahren sind es 4 Prozent und bei zehn Jahren 4,25 Prozent. Ein Plus wird bei der derzeitigen Inflationsrate von 6 Prozent damit nicht erreicht. Aber es sind schon sehr gute Angebote.“

Wer bei Null anfängt, kann einen Banksparplan bei seiner Hausbank abschließen. So gibt es bei Banken und Sparkassen zum Beispiel Produkte wie das „Führerscheinsparen“, bei dem man bei einer monatlichen Rate von 50 Euro einen guten Zins von etwa 2,5 Prozent bekommt. Dieser gilt jedoch meist nur bis zu einer angesparten Summe X – zum Beispiel 2.500 Euro. Wird dieses Guthaben überschritten, entfallen auf weitere Sparbeträge geringere Zinssätze.

„Grundsätzlich sollten Eltern die Konten auf den Namen des Kindes anlegen, um seinen Sparerfreibetrag zu nutzen“, empfiehlt Kathy Elmenthaler. Dieser liegt für Kinder derzeit bei 1.000 Euro im Jahr. Bis zu dieser Summe bleiben Gewinne also steuerfrei und der Sparerfreibetrag der Eltern wird nicht belastet. „Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass Kinder ab 18 Jahren dann vollen Zugriff auf das Geld haben, was durchaus schiefgehen kann.“

Finanzerziehung ist wichtig

Umso wichtiger ist es, seinen Kindern frühzeitig beizubringen, wie man mit Geld umgeht. Bezieht schon die Kleinen beim Einkaufen mit ein, führt ein Haushaltsbuch und lasst euch über die Schulter schauen. Geht selbst mit gutem Beispiel voran, indem ihr Preise vergleicht und auf größere Anschaffungen spart, statt sie in Raten abzubezahlen. Sinnvoll ist es auch, mit Kindern über Konsumfallen zu sprechen.

Ab der weiterführenden Schule bietet sich ein kostenloses Jugendsparkonto fürs Taschengeld an. „So lernen Jugendliche mit einem Budget hauszuhalten und mit Zahlungsmitteln wie einer Girocard oder einer Prepaid-Kreditkarte umzugehen.“ Letztere wird mit einem bestimmten Betrag aufgeladen, der dann online oder im Geschäft ausgegeben werden kann. Wichtig ist, dass die Eltern bei Minderjährigen ein Auge auf die Kontobewegungen haben und sich ein Bild vom Kaufverhalten ihres Schützlings machen.

Das lieber lassen

Wer „Kind finanziell absichern“ in die Suchmaschine eingibt, erhält viele Angebote, die Geldanlagen mit Versicherungen verknüpfen, wie etwa sogenannte Ausbildungsversicherungen. Eine Kombination, von der Finanztest klar abrät. „Die Verwaltungskosten der Versicherung schmälern hier die Rendite ganz erheblich. Daher sollte man das trennen“, sagt Kathy Elmenthaler. Zudem seien die Angebote meist unflexibel. „Oft bindet man sich bis zum 18. Lebensjahr und kommt nur mit Verlusten vorher aus dem Vertrag.“

Stattdessen empfiehlt die Fachfrau – unabhängig von Geldanlagen – eine Kinderinvaliditäts- oder Unfallversicherung für das Kind sowie eine Risikolebensversicherung auf die Eltern abzuschließen. „Wenn einem Elternteil etwas passiert, steht der andere nicht komplett ohne das wegfallende Einkommen da, sondern kann den Vermögensaufbau seines Kindes fortsetzen.“ Empfehlungen zu Unfall- und Risikolebensversicherungen gibt es auch bei Stiftung Warentest.

Fazit

Geldanlagen für Kinder sind kein Hexenwerk. Selbst wer nur kleine Beträge zur Seite legen kann, tut gut daran, für den Nachwuchs zu sparen. Die Angebotspalette ist breit und so findet sich für jedes Budget und jeden Spartyp das Richtige. Lasst euch beraten und hört auch auf euer Bauchgefühl. So erleichtert ihr eurem Kind den Start ins Erwachsenenleben.

Vorsicht, Falle!

Sehr deutlich warnt Finanztest vor Fake-Webseiten im Netz, die seriöse Zinsplattformen wie beispielsweise Weltsparen und Zinspilot oder Banken professionell nachbilden. Wie die echten Seiten erscheinen auch sie unter den ersten Treffern der Suchmaschine und wirken genauso vertrauenswürdig. Tatsächlich sind hier jedoch Betrüger:innen am Werk. Überweist man sein Geld, ist es weg. Daher der dringende Rat: Keine Werbe-Links anklicken und im Zweifel besser direkt über die Webseite eurer Bank gehen.

Lesetipp

Aktuelle Empfehlungen von Finanztest rund um Geldanlagen für Kinder: Wo gibt es die günstigsten Depots, die besten ETFs und die höchsten Zinsen? Antworten auf diese Fragen findet ihr in der kostenpflichtigen Broschüre „Kinder­leicht für den Nach­wuchs sparen" von Stiftung Warentest.