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Ausflug

„Pippa Pan“ im Horizont Theater

Josephine Hepperle · 22.09.2020

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Leonie Schlüter als Pippa © Bernd Trumpp

Leonie Schlüter als Pippa © Bernd Trumpp

Am 5. September hüpfte, stampfte und spielte Leonie Schlüter als „Pippa“ im Stück „Pippa Pan“ über die verwunschene Bühne des Horizont Theaters im Eigelsteinviertel in Köln. Es war nicht nur die Premiere der Inszenierung, sondern auch die Regie-Premiere für die 21-jährige Charlotte Wulff. Das junge Publikum taucht ein in die Gedankenwelt des jungen Mädchens Pippa und hinterfragt Leid, Schmerz, Einsamkeit, Trauer, Freude und Mut.

Im Geheimversteck leben

Pippa, die eigentlich von ihrem Musiker-Vater Felippa getauft wurde, lebt in ihrem selbstgezimmerten Geheimversteck mit Schaukelpferd Robert im Wald. Wo genau das Geheimversteck ist, kann an dieser Stelle nicht verraten werden, denn das haben wir Pippa versprochen. Sie ist nicht älter als zehn Jahre und schon auf sich allein gestellt – von Papa Pan fehlt jede Spur. Er scheint auf Reisen zu sein, um als Musiker neue Welten zu entdecken. So erzählt uns Pippa aber weiter, dass sie nicht eine Sekunde alleine ist. Denn ihre Mutter ist die Natur selbst und überall und jederzeit um sie herum. Ob als pfeifender Wind, der das Laub von dem feuchten Waldboden aufwirbelt oder als wärmende Sonnenstrahlen, die ihre Sommersprossen zum Vorscheinen bringt – Mutter Natur ist stets an ihrer Seite.

Zwischen freudigem Vogelgezwitscher und lautem Donnerwetter

Und falls Pippa und ihre Mutter sich mal in die Haare kriegen, dann kommt der Krachmachhaufen zum Einsatz und es ertönt ein großes Donnerwetter. Die aneinandergebunden Blechbüchsen, Kochtöpfe und Karottenreiben lassen sich ganz fabelhaft mit Stöcken zum klingen und schallen bringen. Da gegen kommt selbst der laute Donner und das Blitzgewitter von Pippas Mama nicht an. Musikalisch geht es auch weiter durch das bunte Treiben auf der kleinen Waldlichtung. Die Panflöte nutzt die junge Waldbewohnerin als Sprachrohr zu den Vögeln und das Erklingen der Ukulele hilft ihr die Erinnerungen an Papa Pan aufleben zu lassen.


© Bernd Trumpp

Zauberschuhe gegen Einsamkeit

Die Schauspielerin und Autorin Leonie Schlüter hüllt uns mit den ertönenden Klängen in das kindliche Begreifen der Lebenssituation der jungen Pippa. Angst und Einsamkeit sind zwei grundlegende menschliche Empfindungen, über die wir nur selten gerne sprechen. Anfangs ist nicht eindeutig, warum Pippa so lebt wie sie lebt. Doch mit der Zeit werden wir als eingebundene und angesprochene Zuschauende mit der Realität des Mädchens konfrontiert. Eine unbeschwerte Kindheit haben – davon ist das Mädchen mit den selbsternannten Zauberschuhen leider sehr weit entfernt.

Wir müssen uns dabei eben auch diesen unangenehmen und schmerzhaften Empfindungen stellen. Kindheit sollte geprägt sein durch Schutz, Liebe, Geborgenheit und so vielem mehr, was uns Sicherheit und Ruhe zum Aufwachsen schenkt. Stets an der Seite des Kindes die Familie und Freundschaften und eben auch dieser Ort, an den wir immer zurückkehren können und der uns ein Gefühl von Wärme spendet – ein Zuhause.

© Bernd Trumpp
© Bernd Trumpp

Ein Seesack voll schwerer Geschichten und eine Keksdose voll Hoffnung

Die Erzählung der „Pippa Pan“ kommt mit einem Seesack gefüllt mit schwerer Vergangenheit daher. Dabei schafft es die Darstellerin uns auch ein Gefühl von Glückseligkeit und Freude über die kleinen Dinge des Lebens entgegenzubringen. Als Publikum sind wir dazu eingeladen, über das Leben und die Zukunft eines Kindes nachzudenken. Auch wenn der Inhalt der Geschichte nicht leicht zu verdauen ist, liegt die Vermittlung dessen alles andere als schwer im Magen.

Mit krachmachender und melodieklingender Musik, lautem Getrampel, einer eingebuddelten Keksdose und mit besonders ganz viel Spaß wird die Waage zwischen dem schwerem Thema der Einsamkeit eines Kindes und dem leichten Mitmachtheater für die Familie gehalten.

Nach dem Stück habe ich mit meinen Sitznachbarinnen, zwei Mädchen von fünf und acht Jahren, gesprochen. Ich habe sie natürlich gefragt, wie sie das Stück fanden. Darauf weiteten sich die großen Kinderaugen zu noch viel größeren und das ältere Mädchen schwärmte, dass sie alles ganz toll fand. „Vor allem die Musik!“... „und Pippa!“ ergänzte ihre kleine Schwester. „Obwohl die Thematik so schwer war, hat die Schauspielerin das wirklich so schön gemacht. Den Kindern hat es total gefallen“, fügte die Oma der beiden theaterbegeisterten Mädchen hinzu.

Gut zu wissen

Horizont Theater
Thürmchenswall 25
50668 Köln
Tel. 0221 – 13 16 04

Nächste Spieltermine:
16.10., 23.10., 30.10., um 16 Uhr
Empfehlung ab 4 Jahren

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