Mit Kindern durch Buchheim – Ausflug mit Wasserburg, Feldern & Piratenspielplatz
Benjamin Stapf · 05.12.2025
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Neugieriger Blick ins Abenteuer und kurze Atempause – die Kinder lassen ihre Blicke schweifen. © Benjamin Stapf
Die Vorweihnachtszeit und die Zeit zwischen den Jahren stehen für Ruhe und Besinnlichkeit. Zeit für die Familie, für Freunde und für sich selbst ist im Überfluss vorhanden. Theoretisch, denn zumindest bei uns ist das definitiv nicht so und ich bin vor lauter Stress schon froh, wenn ich morgens nicht vergesse, eine Hose anzuziehen. Ein einfacher Familienausflug ohne viel Tamtam ist da genau das Richtige – einfach mal raus.
Familie besteht bei uns aus mir, meiner Frau Tina und unseren wunderbaren und nie stressigen Kindern Janosch (12), Joshi (9) und Hannah (seit neuestem endlich 7). Gemeinsam mit den dreien entdecken wir alte Orte aus unserer Kindheit oder neue Plätze in Köln und drumherum, um zu schauen, welches Ziel sich lohnt und es schafft, ein „Raus, raus, raus“-Tipp zu werden. Die Kids helfen uns dabei, die Welt mit dieser kindlichen Fantasie zu erblicken, mit der an jeder Ecke ein Abenteuer versteckt sein könnte und welche uns Erwachsenen irgendwann etwas verloren geht.
Diesen Tipp verdanken wir meinem guten Freund Thomas, der meinte, wir sollten ihn und seine Familie mal wieder in Köln-Buchheim besuchen. Wir könnten uns ganz entspannt an der Bahnhaltestelle Herler Straße treffen und dann an der 1.000 Jahre alten Wasserburg entlang über die Felder laufen. Einen Piratenspielplatz gäbe es auch. Danach würde es dann bei ihm zu Hause Kakao für die Kids geben. Das klingt doch nach dem perfekten Ausflugstipp.
Startpunkt: Bahnhaltestelle Herler Straße
Wir treffen uns an der Haltestelle Herler Straße, an der die KVB-Linien 3 und 18 halten. Wir gehen auf den Schützengildeweg, dann nach ca. 200 Metern rechts auf den Buchheimer Ring. Es hat sich noch ein weiterer Freund mit Kind angeschlossen und so bilden wir eine aufgeregte Meute, die in ihren bunten Outdoorklamotten wild umherläuft und aussieht wie Herbstblätter im Wind. Ein sehr schönes Bild.
Nun erscheint zu unserer Rechten die Wasserburg Haus Herl, die dieses Jahr ihren 1.000 Geburtstag feiert. Beeindruckend. Die Burg ist in privater Hand und heute nicht zu besichtigen. Die Meute freut sich trotzdem: über die Gänse und die Wassergräben und malt sich aus, wie hier Ritter damals die Burg verteidigt haben. Wir wechseln kurz die Straßenseite, laufen parallel am Faulbach entlang und überqueren eine kleine Holzbrücke. Hier hängen sich die Kids übers Gelände. Janosch ist überzeugt, ein Krokodil gesehen zu haben. Jauchzend suchen alle fieberhaft nach dem Reptil. Nun erblicken die Entdecker:innen auch Aale und Forellen, selbst ein Hai wurde gesichtet. Herrlich. Der Fantasie sind auch hier keine Grenzen gesetzt.
Kohl, Pferde & Fantasie: Naturerlebnisse unterwegs

Zwischen Burg und Wildnis: Die Wasserburg Haus Herl aus der Ferne und die Weite der Felder auf dem Weg zum Spielplatz. © Benjamin Stapf
Am Schlagbaumsweg gehen wir rechts über die Ampel und wechseln wieder die Straßenseite, um dann am Feldrand über einen Trampelpfad weiterzulaufen – linker Hand das Feld mit ihren Weiten und rechts die Rückseite der Wasserburg mit seinen Stallungen. „Pferde!“, ruft Hannah und alle drücken ihre Nasen an den Zaun, um möglichst viel vom Geschehen auf dem Hof mitzubekommen. Ich drängle etwas, denn wir Großen würden gerne weiter zum Piratenspielplatz. Oft vergessen wir Erwachsenen, dass es für die Kids oftmals nicht viel braucht. Pferde zu beobachten scheint zumindest unseren Kindern manchmal komplett zu genügen.
Wir folgen weiter dem Feldweg und treffen wieder auf den Schützengildenweg. Wir biegen links ab und folgen weiter dem Feldweg. Rechts erblicken wir dann ein großes, befriedetes Areal. Hier wächst regional und saisonal alles, was das Herz begehrt. Beim „Sommergemüse vom Feld“ bekommt man auch im Winter zum Beispiel leckeren Kohl. Die Kids sind von der Vielfältigkeit fasziniert. Wer hat denn auch schon mal Rosenkohl in freier Wildbahn entdeckt?
Am Ende des Feldes wird der Weg enger und führt fast dschungelartig durch die Dickung. Es scheint ein kleiner Verbindungsweg zum Bucheimer Ring zu sein. Wir folgen dem Pfad, klettern über umgestürzte Bäume und während die Kids gespannt vorweg flitzen, lassen wir Erwachsene es ruhiger angehen. Vor uns tauchen ein paar Schrebergärten auf. Hier halten wir uns vor den Gärten links, kreuzen das alte trockengelegte Bachbett der Strunde und treffen tatsächlich auf den asphaltierten Weg Zum Buchheimer Ring in Höhe des Rybniker Wendehammers.
Der Piratenspielplatz an der Strunde
Nun folgen wir dem Weg rechts, um nach wenigen Metern den Spielplatz an der Strunde zu erblicken. Uns erwarten eine tolle Schaukel und eine Kletterwand eingefasst in große Steine mit Aussichtsplattform. Weiter eine steile Rutsche, an der auch prima hochgeklettert werden kann. Highlight ist das riesige Piratenwrack zum Beklettern mit beigestelltem Aussichtsturm, der über ein Kletternetz erreichbar ist. Die Kids sind alle in ihrem Element. Egal ob 6 oder 12 Jahre, hier ist für jeden Menschen etwas dabei. Auch ein Wasserspielplatz ist hier angegliedert, der anscheinend bis zum Frost mit Wasser aus einer Pumpe bespielbar ist.

Auf dem Piratenspielplatz ist für alle etwas dabei – ob auf dem Schiffswrack oder an der Kletterwand. © Benjamin Stapf
Wir Erwachsene finden Zeit zum Quatschen, während wir die Kinder auf diesem wirklich schönen Spielplatz laufen lassen können. In den Sommermonaten kann man hier auch super picknicken. Die Wiesenflächen neben dem Spielplatz sowie Bänke und Mülleimer bieten hier eine gute Grundstruktur. Auch eine gepflegte Tischtennisplatte ist vorhanden.
Nach langem Spielspaß folgen wir dem Weg noch einige Meter, um an die Bahnhaltestelle Bucheim Frankfurter Straße zu gelangen. Wer mag, kann hier die Gleisanlage überqueren, um auf dem Elisabeth-Schäfer-Weg rechts wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen.
Gut zu wissen
Die ca. 3,5 km lange Runde lässt sich wirklich gut gehen. Für Menschen mit einer Beeinträchtigung der Mobilität und Kinderwagen ist sie vielleicht nicht ganz so gut geeignet, da der Trampelpfad zum Teil nicht ganz barrierefrei ist. Ansonsten ist sie für alle Altersklassen geeignet.
In der Regel nehmen wir bei Ausflügen immer einen Rucksack mit. In diesem tragen wir etwas zu trinken – meist Wasser oder Tee – und Snacks in Form von Keksen, Äpfeln oder Salzstangen. Taschentücher, Pflaster und ein kleines Taschenmesser sind auch immer dabei. Da wir heute noch auf Kaff ee, Kakao und Kuchen eingeladen sind, haben wir uns auf Wasser und Tee beschränkt.
Wer mit dem PKW anreisen möchte, findet in Buchheim ein typisches Veedel: Die Parksituation hat auch hier Förderbedarf, das Parken ist aber mit Glück möglich.
