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Ausflug

Das Rheingold für Kinder

Redaktion · 18.10.2017

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Brigitta Gillessen © Paul Leclaire

Brigitta Gillessen © Paul Leclaire

Götter, Riesen, Zwerge und Drachen in der Kinderoper! Anlässlich der Premiere am 5. November 2017 hat KÄNGURU mit Regisseurin Brigitta Gillessen gesprochen.

Im „Rheingold“ lässt der große Komponist Richard Wagner das ganze Personal der nordischen Mythologie auftreten: Götter, Riesen, Zwerge sowie Drachen und verspielte Rheintöchter. Alle befehden sich um einen zaubermächtigen Ring, den der Nibelungenzwerg Alberich aus geraubten Rheingold geschmiedet hat. Der Preis, den er dafür bezahlt, ist hoch: Er muss für immer auf die Liebe verzichten ...

Im „Rheingold“ nimmt eine verhängnisvolle und zeitlose Geschichte um Gier, Selbstsucht und Ausbeutung ihren Anfang, die Wagner unter dem Titel „Der Ring des Nibelungen" in vier Opern erzählt. Auf das „Rheingold“ folgen nämlich noch „Die Walküre“, „Siegfried“ und schließlich die „Götterdämmerung“. Die Oper Köln bringt in den nächsten vier Spielzeiten diesen Gesamtzyklus für Kinder heraus. Die Fassung von Regisseurin Brigitta Gillessen und dem Musikalischen Leiter Rainer Mühlbach stellt das Zeitlose und Märchenhafte der Ring-Opern in den Mittelpunkt.

KÄNGURU hat mit Brigitta Gillessen über das ehrgeizige Projekt gesprochen.

Interview

KÄNGURU: In den nächsten vier Spielzeiten bringt die Oper Köln Wagners Gesamtzyklus „Der Ring des Nibelungen“ in einer Fassung für Kinder heraus. Warum?

Brigitta Gillessen: Wagners Musik ist so eindrucksvoll und großartig, dass wir finden, dass unbedingt auch unser junges Publikum damit vertraut gemacht werden sollte! Je besser man die Opern Wagners kennt, desto weniger „schwer“ und „überladen“ kommen sie einem vor – im Gegenteil, gerade durch die ausdrucksstarke Musik wird die erzählte Handlung besonders fassbar.

Aber was kann diese „alte“ Geschichte Kindern heute mit auf den Weg geben?

Uns begeistert vor allem, wie zeitlos und bildhaft Wagner den Mythos um das Rheingold gestaltet, und es gibt darin viel zu entdecken, was uns heute immer noch und immer wieder beschäftigt: Wo kommt eigentlich der Reichtum her? Auf wessen Kosten werden einige wenige reich und andere eben nicht? Was macht die Gier mit den Menschen? Und was bedeutet es, Macht über andere zu haben? Die Kinderoper Köln bringt Wagners Ring-Zyklus übrigens nicht nur für Kinder, sondern auch für erwachsene Einsteiger auf die Bühne.

In der Geschichte tauchen Götter, Riesen, Zwerge, Drachen und Rheintöchter auf. Verraten Sie uns schon etwas über die Kostüme und das Bühnenbild?

Als Inspiration für das Bühnenbild haben wir das Weltbild der Germanen herangezogen: darin steht im Zentrum des Universums ein Baum, in dessen Krone die Götter wohnen und dessen Wurzeln die unterirdische Welt der Zwerge – bei Wagner sind das die Nibelungen – symbolisieren. Und wir werden einen „echten“ Rhein haben ... Mehr möchten wir an dieser Stelle nicht verraten.

Die Länge der Urfassung mit ihren vier Teilen von Wagner dauert etwa 16 Stunden. Die Fassung für Kinder insgesamt gute vier. Was haben Sie weggelassen? Wie verdichtet man eine so monumentale Geschichte, ohne in einen Telegrammstil zu verfallen?

Zunächst einmal haben wir versucht, beim Schreiben der Fassung die Perspektive der Kinder einzunehmen: was könnte sie an der Geschichte, wie sie im „Ring“ erzählt wird, interessieren? Welche Personen fesseln sie, und welche könnte man auch weglassen, ohne dass die Handlung unverständlich wird? Als nächsten Schritt sind wir dann recht intuitiv vorgegangen und haben die für uns stärksten Momente mit der eindringlichsten Musik zu Grunde gelegt. So kamen wir nach und nach zu einer Art Essenz mit den wesentlichsten Szenen. Und ganz behutsam haben wir an der einen oder anderen Stelle Wagners Sprache ein wenig zeitgemäßer und verstehbarer gemacht.

Danke für das Gespräch! Wir freuen uns auf die Premiere.

 

Interessante Fakten zu Wagner und dem „Ring“

o    Wagner hat 26 Jahre gebraucht, um diesen monumentalen Opernzyklus zu schreiben. Er hat selber alle Libretti verfasst und die Musik komponiert.

o    Dabei hat er eine neue Art des Komponierens entwickelt: Das Orchester begleitet nicht nur, sondern kommentiert – wie ein Erzähler – die Handlung auf der Bühne. Das gelingt ihm durch über 100 Leitmotive, die in allen 4 Opern wie ein roter Faden immer wieder zu hören sind.

o    Stefan Behrisch, der die Instrumentalfassung des „Ring des Nibelungen“ für die Kölner Kinderoper arrangiert, war zuletzt in Hollywood tätig: für den Film „Alien: Covenant“ arbeitete er an der Filmmusik mit.

 

Das Rheingold für Kinder
ab 8 Jahren
ca. 65 Minuten

Staatenhaus
Rheinparkweg 1
50679 Köln

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