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Teenager

Nadine Pfeiffer: Schäferin aus Leidenschaft

Hanka Meves-Fricke · 01.11.2017

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Oh, dieses Blöken und Schreien: Wenn die Schafe Lämmer haben, rufen sich Mutter und Kind gegenseitig. So wissen sie jederzeit, wo ihre Lieben sind. Foto: Sonja Hoffmann

Oh, dieses Blöken und Schreien: Wenn die Schafe Lämmer haben, rufen sich Mutter und Kind gegenseitig. So wissen sie jederzeit, wo ihre Lieben sind. Foto: Sonja Hoffmann

In unserer Serie Berufe-Check besuchen wir Menschen, die eine Ausbildung gemacht haben und heute in einem besonderen Beruf arbeiten. Diesmal geht es zu Nadine Pfeiffer und ihren Schafen.

„Mir geht jeden Tag das Herz auf, wenn ich meine Tiere sehe“, sagt Nadine Pfeiffer, Mitte 30, als sie uns bei schönstem Sonnenschein im Kölner Grüngürtel begrüßt. Wir, das sind Sonja Hoffmann, Fotografin, und Hanka Meves, Journalistin, und wir wollen uns anschauen, was eine Schäferin den lieben langen Tag so macht.

Also folgen wir ihr mit Aufnahmegerät, Stift, Block und der großen Fototasche auf die Weide. Die Herde umkreist uns. Die Tiere blöken und schreien laut. Nadine Pfeiffer hat jetzt im Mai mehr als 500 Schafe in ihrer Obhut, darunter 200 Lämmer. Zur Herde gehören zudem ein Dutzend Ziegen – nur so zum Spaß der Schäferin und weil sie Büsche abfressen. Das gefällt dem Landschaftsschutz. Denn Nadines Schafe sind Umweltschützer: Mohrschnucken. Sie befreien Wiesen und Heiden von Unkraut und düngen diese.

Es ist um sie geschehen

Was wir bei unserer Reportage nicht bedacht haben: Der Boden ist weich und wir treten in eine Mischung aus fruchtbarer Erde und gutem Schafdung. Ich habe neue Schuhe an und sinke tief in den Morast ein. Als Sonja eine Plastikdecke ausbreiten möchte, um sich zum Fotografieren darauf zu legen, kommen die neugierigen Tiere zu uns gelaufen und möchten das gute Stück anknabbern. Also schnell wieder eingepackt und so auf die Wiese gelegt.

Nadine Pfeiffer ist seit vierzehn Jahren Schäferin aus Leidenschaft. Schon als Kind mochte sie Tiere, dann probierte sie sich in einem anderen Beruf aus. Darin war sie nicht glücklich. Als eines Tages ihr heutiger Chef, der Schäfer Franz Eickermann, mit einer riesigen Herde an ihrem Haus vorbeizog, war es um sie geschehen: Sie wurde Schäferin.

Keine Lust auf heiße Sommer

Nadine mag den Frühling, den Winter und den Herbst, aber nicht den Sommer. Wenn es kalt ist, zieht sie sich ein T-Shirt über das andere. Aber im Sommer kann es so heiß werden, dass sie nicht mehr weiß, welches Kleidungsstück sie von sich werfen soll. Die Schafe haben dann keine Lust zum Fressen und bewegen sich nicht mehr.

Was Nadine als Schäferin können muss:

  • Kraft haben, erzählt sie. Sich nicht zu fein sein, die Schafe anzupacken und einen Stein aus dem Huf zu kratzen und diesen dann zu desinfizieren.
  • Gut beobachten können: Denn sie muss erkennen, wenn es einem Tier nicht gut geht oder ein Lamm oder gar Zwillinge geboren werden.
  • Partnerschaften anbändeln können, denn wenn eine Ziege ihr Lamm oder ein Lamm sein Mutterschaf verliert, sucht sie eine Ersatzmutter aus. So kann auch eine Ziege zur Schafmutter und ein Schaf zur Ziegenmutter werden.
  • Ruhig bleiben, auch wenn alles um sie schreit und ihre beiden Hunde verrückt spielen, weil ein Spaziergänger seinen Hund nicht angeleint hat und dieser die Schafe jagt.
  • Gern Auto fahren, denn Schäfer ziehen über das Land und nehmen kranke Tiere oder neu geborene Zwillinge mit auf den Hof, damit diese genug Milch abbekommen.
  • Sich selbst auch mal genug sein, denn die Schäfertage sind lang. Aber es gibt ja Handys und so ist auch eine Schäferin nicht wirklich einsam.
  • Vor allem Tiere mögen, egal ob Schafe, Ziegen, Hunde ... oder Besucher wie uns.

Im Bauwagen zu Hause

Schon ist unsere Zeit mit Nadine Pfeiffer vorbei. Wir streicheln ihre beiden Hunde Motte und Bravery, und machen uns vom Acker. Als wir im Auto sitzen, verstehen wir, warum Nadine in einem Bauwagen wohnt. Oh, wir stinken ganz schön, nicht nur Schuhe und Jeans: „Man ist halt nicht die Sauberste, wenn man nach Hause kommt. Mein früherer Vermieter fand das gar nicht gut“, sagt die Schäferin. Darum wohnt Nadine Pfeiffer heute in einem Bauwagen auf dem Hof. Und ihre 17 Hühner, ein paar eigene Schafe, die Ziegen und ihre beiden Hunde sind ihr die besten Nachbarn.

Berufe-Check: Ausbildung Tierwirt, Schwerpunkt Schafe

Als Schäfer lernst du alles über Schafhaltung sowie Ablammung und Aufzucht von Lämmern. Zur Ausbildung gehören verschiedene Hütetechniken und die Produktion von Wolle oder der Einsatz der Herde als Rasen- und Heidemäher. Hinzu kommt die Arbeit auf dem Hof: Hier versorgst du die Schafe mit Nahrung, ziehst ihre Jungtiere auf und lernst, Hütehunde auszubilden und mit ihnen zu arbeiten.

Alle Infos zur Ausbildung zum Tierwirt/zur Tierwirtin stellt Ausbildung.de zur Verfügung.

Kostenloser Online-Stellenmarkt für Schäfer, Schäferinnen, Praktikanten und Auszubildende in der Schäferei.

 

Weitere Ausbildungsberufe findet ihr in unserer Berufe-Check-Übersicht.

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