Stadtgespräch
Nachgefragt: Die Roten Funken
Redaktion · 06.12.2021
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Liebe Viktoria,
ich darf die Uniform der Roten Funken tragen, weil ich die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln bin. Die Oberbürgermeister in unserer Stadt waren schon immer Mitglied in diesem sehr alten und traditionsreichen Karnevalsverein unserer Stadt. Die „Kölsche Funke rut-wieß“, oder einfach die „Roten Funken“ gibt es schon fast genau so lang, wie es den Karneval selbst gibt. Nächstes Jahr feiern sie ihr 200-jähriges Jubiläum.
Vor 200 Jahren, da waren Männer und Frauen noch nicht so gleichberechtigt wie heute. Damals gab es eine feste Aufgabenteilung: Frauen kümmerten sich um den Haushalt, die Wäsche, das Kochen und die Kinder, sie arbeiteten manchmal mit im Familiengeschäft und Männer waren der Hausvorstand, sie gingen arbeiten, um das Geld für die Familie zu verdienen. Ein bisschen war es so, als wären sie die Bestimmer, die alles entscheiden durften – zumindest auf dem Papier. Und deshalb war es auch nur den Männern erlaubt, sich in Karnevalsvereinen zu engagieren und zu amüsieren.
Zum Glück ist das heute nicht mehr so und inzwischen dürfen auch Frauen ganz offiziell Mitglied in einigen der ältesten Karnevalsvereine werden. Zum Beispiel in der Grossen von 1823. Auch gibt es mittlerweile einige „nur“ Frauen-Vereine wie die Colombina Colonia oder die KG Apollonia. Und unsere Kölner Vielfalt zeigt sich ebenfalls in den Gesellschaften: die Kölsche Kippa Köpp sind nur ein Beispiel hierfür, sie drücken ihren jüdischen Glauben als Karnevalsverein aus.
Liebe Viktoria, ich bin sicher, dass wir im Karneval immer mehr Frauen in wichtigen Rollen erleben werden. Dabei bleiben einige Dinge, die auch heute schon richtig gut sind, immer gleich: egal, ob Rosenmontagszug, Kamelle oder bunte Kostüme und tolle Musik.
Deine Henriette Reker
Hast du auch eine Frage an die Oberbürgermeisterin der Stadt Köln Henriette Reker? Du kannst ihr hier eine E-Mail schreiben und sie stellen:
oberbuergermeisterin@stadt-koeln.de
Deine Eltern helfen dir bestimmt dabei.