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Sonntags in die Stadtbibliothek Köln
Petra Hoffmann · 20.07.2020
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© Stadtbibliothek Köln
Die Stadtbibliothek ist die meist frequentierte Kultureinrichtung in Köln und schon oft haben wir uns gewünscht, ein bisschen mehr Zeit dort verbringen zu können. Aber neben Arbeit, Haushalt und Familie war ein Besuch der Stadtbibliothek bisher nur am Samstagen oder in den Ferien drin – und diese freien Zeiten werden eben gern auch anders verplant. Von daher kam die Bib in meiner Freizeitplanung oft viel zu kurz. In diesem Sommer wird sich das aber ändern, denn ab 16. August öffnet sie auch sonntags!
Kinder und Familien im Fokus
Während der Sonntagsöffnung wird regelmäßig ein breit gefächertes Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene geboten: von der italienischen Kaffeebar bis hin zu Vorlesestunden, Theater, Kulturprogrammen oder digitalen und interaktiven Mitmach-Angeboten. Am Eröffnungstag wird es darüber hinaus noch besondere Überraschungen geben, so erhalten beispielsweise die ersten 100 Besucher einen kostenlosen Quartalsausweis; weiteres Highlight ist der Auftritt der Band „StadtRand“ rund um den ESC-erprobten Sänger Roman Lob, die mit Indiepop und „kölschen Tön“ die Bühne erobert.
Kinder und Familien stehen bei den Angeboten besonders im Fokus, denn die Stadtbibliothekmöchte mit dem zusätzlichen Angebot einen weiteren Beitrag zum städtischen Konzept „Kinderfreundliche Stadt" leisten. Ziel ist es, einen konsumfreien öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität bereitzustellen.
Freie Zeit gestalten und Impulse setzen
„Wir wollen sonntags nicht nur das Haus öffnen, sondern mit vielfältigen Angeboten den Sonntag gestalten und wichtige Impulse setzen,“ sagt Hannelore Vogt, Direktorin der Stadtbibliothek. Ausdrücklich seien auch die Besucher und Besucherinnen zur Mitgestaltung und Eigeninitiative eingeladen. „Erwachsene, Kinder und Jugendliche sind gefragt, ihre Ideen, Wünsche und ihr Engagement mit uns zu teilen und selbst aktiv zu werden,“ so Vogt. Damit sei die Sonntagsöffnung ein wichtiger Teil der übergeordneten Strategie, die Bibliothek mehr und mehr zum „Dritten Ort" auszubauen.
Der Begriff Dritter Ort, engl. third place, umschreibt in der Soziologie Orte der Gemeinschaft, an denen sich Menschen außerhalb von Familie und Beruf begegnen und wohlfühlen können. Den Begriff verwenden viele Bibliotheken, wenn sie über den reinen Verleih von Büchern zu einem offenen Treffpunkt ohne Konsumzwang werden.
Die Kölner Stadtbibliothek ist die erste Großstadtbibliothek Deutschlands, die sonntags mit eigenen Mitarbeitenden öffnet. Diese Sonntagsöffnung ist zunächst als Pilotprojekt für zwei Jahre angelegt. 2021 soll ausgewertet werden, ob das Projekt fortgeführt und gegebenenfalls auf die Stadtteilbibliotheken ausgeweitet werden kann.
Dazu können wir nur sagen: Auf, auf in die Bib! Wir finden die Initiative toll und extrem wertvoll für die Stadtgesellschaft.
Stadtbibliothek Köln
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