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Kolumne

Fisch oder welcher Fisch – das ist hier die Frage

Holger Müller · 03.10.2021

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© Food Photos/Canva

© Food Photos/Canva

Holger Müller erlärt, was es mit dem schwedischen Surströmming auf sich hat

Die Nachbarfamilie hat vor Kurzem ihr Wohnmobil bepackt. Wir anderen Hausbewohner:innen standen neugierig da und wunderten uns, was so alles in ein Wohnmobil muss. Nach Schweden sollte es gehen. Nicht unerheblich dabei: die Planung des Proviants. Es gibt ja Sachen, die gerade in Skandinavien erheblich teurer sind als zu Hause. Alkohol zum Beispiel. Im Lauf der Unterhaltung wechselte das Thema von „was nehmen wir mit“ zu „was bringen wir mit zurück“. Nico hatte schon einen Plan: Er wollte im großen Stil Surströmming mitbringen. Das ist eine schwedische Fischkonserve, durch Milchsäuregärung konserviert. Wer nun ahnt, das könnte schlimm riechen, liegt richtig. Die Dose ist keinesfalls im geschlossenen Raum zu öffnen. Dennoch erfreut sich die Speise einer gewissen Faszination – wohl bei Junggesellenabschieden oder in Kreisen, wo jeder seltene Krams mal probiert sein muss. Vielleicht ist es auch cool, weil es das hier kaum gibt und wenn, dann ist es eben teuer. Wie der Alkohol in Schweden, nur andersherum.

Nicos Plan war, den in Schweden günstig erworbenen Fisch gewinnbringend in Deutschland im Internet zu verkaufen. Urlaubsrefinanzierung eben. Genial! Andrea, seine Frau, fand das überhaupt nicht lustig: „Wir versuchen hier im Alltag auf Fisch aus konventioneller Fischerei zu verzichten, kaufen bestimmten Fisch gar nicht, weil die Bestände völlig überfischt sind, und du möchtest aus Jux tonnenweise Gammelfisch mitbringen – nicht mit mir!“ Betretenes Schweigen erstmal. In der Folge eine innerfamiliäre Auseinandersetzung, auf die ich nicht weiter eingehen möchte. Tatsächlich ist es um den Hering, der in der Dose vergammeln muss, nicht gut bestellt.

Nach dem Urlaub haben wir zusammen im Garten gegessen. Es gab Flammkuchen – war super. Niemand hat es laut gesagt, aber alle waren froh, dass der Gammelfisch in Schweden geblieben ist. Wer einen bewussten Fischeinkauf in den Alltag integrieren möchte, ist mit dem WWF Fischratgeber gut bedient, gibt’s auch als App.

Autor Holger Müller lebt mit Frau und Töchtern in Köln. Als Familie versuchen sie, das komplexe Thema Nachhaltigkeit in ihrem Alltag zu leben. Holger arbeitet als Qualitätsmanager an einer Hochschule und lehrt an der Universität Duisburg-Essen, wie Nachhaltigkeit und Zukunft zu gestalten sind. Im KÄNGURU schreibt er regelmäßig über diese Ideen in seiner Kolumne „Grüner Leben“.

Kennt ihr schon alle „Grüner Leben“-Kolumnen? Stöbert euch durch.

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