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Gesundheit

Kinderschuhe richtig kaufen

Ursula Katthöfer -uk / Redaktion -red · 23.03.2018

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Gesunde Füße erfordern passgenaue Schuhe. © flyparade/iStockPhoto.com

Gesunde Füße erfordern passgenaue Schuhe. © flyparade/iStockPhoto.com

Ein Schuhhersteller hat ausgerechnet, dass der Mensch im Laufe seines Lebens drei- bis viermal um die Erde läuft. Dazu braucht er von klein auf gute Schuhe. Wie Eltern die richtigen Kinderschuhe finden, verrät Ursula Katthöfer.

Immer barfuß zu laufen, wäre besonders gesund für Ballen, Sohle, Ferse und Spann. Doch Wetter und Wege der Zivilisation stehen dem entgegen. Also beginnt die Suche nach dem guten Schuh, der vor Scherben und Schotter schützt, der Frostbeulen und Brandblasen verhindert.

Da Kinderfüße wachsen, sind drei Paar neue Schuhe pro Jahr normal, es können auch mehr sein. Für viele Familien ist das ein enormer Kostenfaktor. Ein gutes Paar Sandalen, Sneaker oder Winterstiefel kostet zwischen 40 und 80 Euro. Anders gerechnet: Eltern geben, bis die Füße ausgewachsen sind, mehrere tausend Euro für Schuhe aus – pro Kind!

Doch die Investition lohnt sich. Gute, passende Kinderschuhe fördern gesunde Füße. Andersherum: Schuhe, aus denen das Kind bereits herausgewachsen ist, können gravierende gesundheitliche Folgen haben, darunter Gelenkschmerzen, Muskelverkürzungen, Durchblutungsstörungen und Probleme mit dem gesamten Bewegungsapparat.

Das macht gute Kinderschuhe aus

Die Bundesärztekammer empfiehlt Eltern daher, Kindergarten- und Vorschulkinder nicht selbst beurteilen zu lassen, ob ihre Schuhe noch passen. Nervensystem und Urteilsvermögen der Drei- bis Sechsjährigen seien noch nicht differenziert genug, um zu kleine Schuhe als solche zu erkennen. Besser ist, sich auf Profis zu verlassen, auf Schuhfachverkäufer. Hier ihre wichtigsten Tipps:

  • Kinder sollen nicht den Boden unter den Füßen verlieren, sondern in ihren Schuhen festen Halt haben. Den gibt eine hochgezogene Fersenkappe. Dennoch sollten Kinderschuhe weich sein. Härte schadet den nachgiebigen Kinderfüßen.
  • Zu eng, zu breit, zu lang, zu kurz. Schuhe können aus vielen Gründen nicht passen. Größe und Passform müssen stimmen. Schuhe dürfen die Füße nicht einengen. Werden die Zehen nach innen gebogen, ist das für einen sicheren Stand besonders schlecht. Zu groß dürfen Schuhe aber auch nicht sein. Wenn sie am Fuße schlackern, stört das die Abrollbewegung. Dann klammert das Kind die Zehen in den Schuh, um ihn festzuhalten. Nicht gut!
  • Die Sohle sollte elastisch und biegsam sein, damit der Schuh sich beim Laufen gut anpasst. Flache Sohlen helfen, das Körpergewicht auf natürliche Art zu verteilen. In einem guten Schuh ruhen 90 Prozent des Gewichts auf der Ferse.
  • Auch Kinder können Stinkefüße bekommen! Um Schweißgeruch und Fußpilz zu vermeiden, sollte das Material atmungsaktiv sein. Gut ist, wenn die Schuhe innen mit Leder gefüttert sind.
  • Ja, irgendwann muss jedes Kind lernen, wie es eine Schleife bindet. Doch bis zum Grundschulalter sind Klettverschlüsse die erste Wahl – für die Nerven des Kindes, seiner Eltern und aller Erzieherinnen!
  • Der beste Zeitpunkt für den Kauf von neuen Kinderschuhen ist der Nachmittag. Denn die Füße schwellen im Laufe des Tages an. Wer vormittags Schuhe kauft, geht das Risiko ein, dass die Schuhe nachmittags zu eng sind. Allerdings sollte das Kind seinen Mittagsschlaf – wenn es denn noch einen braucht – bereits gemacht haben. Denn Schuhe zu kaufen, ist anstrengend, für alle Beteiligten.

Besuch im Schuhgeschäft

Gute Kinderschuhe aus dem Fachgeschäft tragen das WMS-Siegel. Es besagt, dass Schuhe in jeder Kindergröße als weites, mittleres oder schmales Modell zu haben sind. Um die passende Größe zu ermitteln, muss der Fuß vorher gut ausgemessen werden. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind in beiden Schuhen für einige Minuten durch den Laden läuft und dass wirklich beide Schuhe die gleiche Breite haben. Es kann schnell zu Verwechslungen kommen.

Wer sich optimal vorbereiten möchte, kann am Abend vor dem Kauf mit seinem Kind eine Schablone aus Pappe ausschneiden. Das Kind stellt sich mit nackten Füßen auf die Pappe, ihr zeichnet den Fußumriss nach. Fügt am längsten Zeh (das kann auch der zweite Zeh sein) bei kleinen Kindern zehn und bei größeren Kindern fünfzehn Millimeter hinzu. Das ist der Raum, der im Schuh zwischen Fuß und Kappe freibleiben sollte, damit der Kinderfuß ausreichend Platz hat. Ausschneiden, fertig. Nun muss die Schablone nur noch im Laden in den Schuh passen, dann ist die Länge richtig. Eine weniger aufwendige Möglichkeit bieten herausnehmbare Sohlen: Nehmt im Laden die Sohle aus dem neuen Schuh und legt sie neben den Fuß eures Kindes. Würde der Schuh passen? Und ganz wichtig: Wer Einlagen trägt, bringt sie zum Schuhkauf mit. Denn die Schuhe müssen mit Einlagen passen.

Übrigens: Zuhause sind Hausschuhe meist nicht nötig. Je häufiger das Kind barfuß oder auf Stoppersocken läuft, desto besser trainiert es seine Fußmuskulatur. Falls die Wohnung fußkalt ist, bieten sich weiche Hütten- oder Lammfellschuhe an. (uk)

Die wichtigsten Tipps im Überblick

1. Viel barfuß gehen!

Damit sich der Fuß gut entwickelt, sollen Kinder nämlich so viel wie möglich barfuß gehen. Mit nackten Füßen auf der Wiese oder im Sand trainieren Kinder auf natürlichem Wege ihre Fußmuskulatur, ihre Wahrnehmung und den Gleichgewichtssinn. Bei kalten Temperaturen oder auf kühlem Fußboden tragen kleine Kinder am besten Strümpfe oder weiche Schuhe. Ab dem Grundschulalter eignet sich dann für eine Wanderung oder einen längeren Ausflug auch einmal festeres Schuhwerk.

2. Bewegungsfreiheit: Schuhe müssen weich sein!

Um den Füßen größtmögliche Bewegungsfreiheit zu geben, tragen Kinder weiche und ausreichend große Schuhe. Bis zum 5. Lebensjahr braucht der Kinderschuh kein Fußbett und keine feste Sohle. Nur in weichem Schuhwerk können Kinder ihren Fuß gut abrollen. Allein Kinder mit schweren Fußfehlstellungen brauchen gegebenenfalls Einlagen und stützende Hilfen. Für alle anderen gilt: Keine Einlagen, und schon gar nicht auf eigene Faust.

3. Die richtige Größe kaufen: Schuhe dürfen nicht drücken!

Kleine Kinder melden sich noch nicht, wenn der Schuh zu eng sitzt. Gerne ziehen sie auch die Zehen ein, wenn der Verkäufer mit dem Messgerät oder per Fingerdruck die Größe ermittelt. Praktisch sind hier Schuhe, die eine herausnehmbare Sohle haben. Legt man sie neben den Fuß, kann sicher beurteilt werden, ob der Schuh passt. Es lohnt sich deshalb, zuhause den Fußumriss des Kindes auf Pappe zu zeichnen und als Maßstab ins Geschäft mitzunehmen. Dabei sollten Eltern ausreichend Platz für die Zehen einberechnen: Zehn Millimeter beim Kleinkind und 15 Millimeter beim älteren Kind. Zu viel Platz darf der Schuh natürlich auch nicht aufweisen. In einigen Schuhgeschäften finden Kunden spezielle Messgeräte, mit denen sie ermitteln können, ob ihr Fuß eher breit oder schmal ausfällt. Und weil Kinder so schnell wachsen, prüfen Eltern am besten alle drei bis vier Monate, ob der Schuh schon wieder drückt.

4. Schuhe nachmittags kaufen!

Im Laufe des Tages schwellen die Füße an. Schuhe kauft man aus diesem Grund am besten nachmittags und nicht vormittags. Dann gibt es später auch keine Enttäuschung darüber, dass die Schuhe doch zu eng sind. Atmungsaktive Schuhe schützen außerdem vor Schwitzen und Fußpilz. (red)