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Ausflug

Sommerferienfreizeit für Alleinerziehende

Claudia Berlinger · 28.08.2018

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© Claudia Berlinger

© Claudia Berlinger

Stadtreporterin Claudia fährt mit dem Familien-Ferien-Trägerwerk FFTW ins Bergische Land.

In diesem Jahrhundertsommer haben wir uns wegen der gestauten Hitze in der Kölner Bucht oft nach der frischen Meeresbrise unserer Lieblingsinsel Lanzarote gesehnt. Trotz der Wellen am Rheinstrand hat uns das Rauschen des Meeres so gefehlt ... Wir lieben Lanzarote mit seinem kraftvollen Licht und der schier unendlichen Weite, mit der der Blick übers Meer streifen kann. Eines jedoch hat die karge Vulkaninsel mit den weiß getünchten Häusern nicht zu bieten: Üppig gefüllte Bäche, die sich durch bewaldete Täler schlängeln und heimische Vogelarten wie die Kohlmeise, die mitunter so zahm sind, dass sie es sich auf der Suche nach Futter auf einem Hosenbein gemütlich machen.

All dies und mehr finden wir bei der Sommerfreizeit für Alleinerziehende im Bergischen Land, die vom Familien-Ferien-Trägerwerk (FFTW) durchgeführt wird. Sie ist ein wirklich tolles und dringend benötigtes Angebot für die immer stärker wachsende Anzahl der Ein-Eltern-Familien. Hier können die Mütter, die an sieben Tagen in der Woche Tag und Nacht im Einsatz sind und fast schon verlernt haben, wie es ist, die Seele baumeln zu lassen, eine Woche lang zur Ruhe kommen. Sie können zu Sonderkonditionen die Sauna besuchen, sich von gekonnter Hand massieren lassen oder täglich an kostenlosen Fitness-, Entspannungs- und Kreativkursen teilnehmen, während ihre Kinder Waldwanderungen unternehmen, T-Shirts batiken oder gut betreut frei spielen.

Bezahlbarer Urlaub für Ein-Eltern-Familien

Bezahlbarer Sommerurlaub für Alleinerziehendenfamilien ist ein Riesenglücksfall. Insbesondere für Eltern mit mehreren Kindern sprengt der Sommerurlaub das oft sowieso schon begrenzte Budget. Für die Erzieherin Mia, die mehrere Kinder in Vollzeitpflege betreut, sind diese Urlaube eine gute Möglichkeit, ihre Verantwortung einmal stundenweise auf mehrere Schultern aufzuteilen. „Meine Kinder haben zum Teil vieles erlebt, das sie erst nach und nach verarbeiten können. Sie orientieren sich vor allem an regelmäßigen Abläufen und wiederkehrenden Ritualen,“ erzählt sie. „Das vermittelt ihnen die Sicherheit, die sie brauchen. Auch weil wir sämtliche Betreuer schon seit Jahren kennen, kommen wir so wir können, wieder hierher.“

Gut versorgt

Auch Mütter mit „nur“ einem Kind genießen die Rundumbetreuung mit drei warmen Mahlzeiten am Tag und dem nachmittäglichen Kaffee auf der Terrasse inmitten wunderbarer Berglandschaft. Während wir uns darüber austauschen, wie die anderen Frauen ihren Alltag so meistern, haben wir den Spielplatz gut im Blick und allen Grund, für dieses Angebot dankbar zu sein. Es ist auch schon vorgekommen, dass alleinerziehende Väter mit von der Partie waren, doch anzahlmäßig bleiben sie die Hähne im Korb.

Sommerfreizeit
© Claudia Berlinger

Vom Jagdschloss zum Tagungshotel

Das Haus, in dem von Sonntag bis Sonntag 29 Erwachsene mit insgesamt 40 Kindern untergebracht sind, heißt Maria in der Aue und gehört dem Erzbistum Köln. Veranstalter der Ferienwoche ist das Familien-Ferien-Trägerwerk, ein Verein, der sich über Spenden finanziert, um diverse Auszeiten für die im Alltag oft überlasteten Eltern anzubieten. So kommen sie in den Genuss einer Urlaubswoche in dem ehemaligen Jagdschloss, das zu einem wunderschönen Tagungshotel umgebaut wurde und den Rest des Jahres viele namhafte Firmen bewirtet. Zu den Ferienzeiten in Nordrhein-Westphalen steht Maria in der Aue allerdings ganz im Zeichen der Familien. Das Personal ist auf die großen und kleinen Gäste eingestellt. „Natürlich schlägt so ein Haufen Kinder von der Lautstärke auch mal über die Stränge“, weiß die Rezeptionistin zu berichten. „Doch die Tagungsgäste werden bei der Buchung bereits auf die Feriensituation hingewiesen, so dass es so gut wie nie zu Beschwerden kommt.“

Teilnehmer werden zu Betreuern

Wer hier auf der Suche nach Ruhe ist, wird derzeit schwer fündig werden. Mußestunden gelingen am ehesten zu den zwei festen Tageszeiten, wenn die vierzig Kinder mit ihren zehn Betreuern unterwegs sind. Das ist ein Betreuungsschlüssel, von dem jeder Kindergarten oder Offene Ganztag nur träumen kann. Möglich wird dieser Luxus vor allem auch durch den ehrenamtlichen Einsatz der Betreuer, die ihre Sache wirklich gut machen und hier wertvolle Erfahrungen für die Studienfächer Sozialarbeit oder Pädagogik sammeln. Laura, 25, leitet die Ferienwoche und ist mit ihrem Studienfach Wirtschaftspsychologie eine Ausnahme. „Ich war schon als Kind immer mit meiner Mutter bei den Ferienfreizeiten und irgendwann ging das in den Status der Betreuerin über“, berichtet sie. „Tatsächlich arbeiten jetzt einige ehemalige Urlauber als Betreuer in meinem Team.“ Ob Angebot und Nachfrage sich die Waage halten, will ich erfahren. „Wir würden in jedem Fall gerne mehr Betreuer begrüßen dürfen. Es ist eine tolle Sache, Geschenke, die man so reich empfangen hat, zurückgeben zu können.“ Im Grunde ist die eigene Teilnahme an den Familien-Ferienzeiten die beste Vorbereitung auf diese Arbeit. Am Anfang eines jeden Jahres finden über den FFTW e.V. Einführungswochenenden statt. Interessenten müssen 16 Jahre alt sein und brauchen den Nachweis über einen Erste-Hilfe-Kurs für Kinder.

Sommerfreizeit
© Claudia Berlinger

Spielen, tanzen, gemeinsam feiern

Norea hat sich im Wald das Knie böse aufgeschlagen und wird mit einer fachmännisch ausgewaschenen Wunde zurück ins Zimmer begleitet, das sie schnell „Zuhause“ nennt. Sie fühlt sich sehr wohl hier und die abendlichen Shows in unserem Familienhotel auf Lanzarote, die für sie zu unseren Urlauben der letzten Jahre dazugehörten, sind beim abendlichen Spiel mit der neuen Freundin auf der Bergwiese vor dem Hotel schnell vergessen.

Stattdessen steht sie mit ihrer Gruppe beim Abschlussabend selbst auf der Bühne. Noreas Gruppe führt ein Puppenspiel auf, das die Sechs- und Siebenjährigen sich ausgedacht haben und für das sie die Puppen selbst gebastelt haben. Es wird ein schönes Abschlussfest und ich bin ehrlich fasziniert, was die Kinder alles so präsentieren: Von Streetdance über Turnübungen mit Spagat bis zu Gesang mit Tanz feiern die Eltern unter Beifallrufen ihre Kinder und ein bisschen auch sich selbst. Wir alle haben die Woche sehr genossen und neue Kraft geschöpft. Und wie so viele der Anwesenden, die seit Jahren an diesen Freizeiten teilnehmen, werden auch wir gern wiederkommen.

 

 

Auf einen Blick

Veranstalter der Angebote für Familien ist das Familien-Ferien-Trägerwerk e.V. Der FFTW ist ein eigenständiger Mitgliederverein, der einen Sozialfonds für wirtschaftlich schwache Familien eingerichtet hat, um den Eltern und Kindern eine Zeit der Entspannung und Erholung vom Alltag zu ermöglichen.

Das komplette Programm der Veranstaltungen für 2018 findet ihr hier.

Mit einem Jahresbeitrag ab 25 € könnt ihr den Verein unterstützen.

Seid ihr bereits 16 Jahre alt und habt Interesse, eine Familien-Ferien-Freizeit zu betreuen? Der FFTW freut sich auf euch! Hier könnt ihr euch bewerben.

FFTW e.V.
In der Aue 1
42929 Wermelskirchen

E-Mail: info@fftw.de
Webseite: www.fftw.deTel. 02193 – 50 60 0